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Radio Luxemburg
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RTL Club - Magazine 1990
halloRTL Heft 1-1990
• Hubert Terheggen, der Programmdirektor von Radio Luxemburg, wurde
durch einen tragischen Verkehrsunfall mitten aus dem vollen Schaffen
für seinen Sender herausgerissen. Über 30 Jahre lang hat er
engagiert für Tradition und Geist von Radio Luxemburg gestanden. Er
hinterlässt eine Frau und vier Kinder und ein RTL-Team, das ihn als
Chef ungemein schätzte und geschlossen hinter ihm stand. Alle
mochten seinen Kampfgeist, seine Fairness, seinen Humor und seine
bisweilen charmant-schlitzohrige Art. Knapp zwei Jahre wirkte Hubert
Terheggen als Programmdirektor Hörfunk. In dieser kurzen Zeit hat er
es verstanden im Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg neue Akzente zu
setzen. Vieles wollte er noch bewirken. Das Schicksal ließ ihm dazu
keine Zeit. Das Team trauert um einen Mann, der ein Leben lang in
der so bewegten deutschen und europäischen Medienlandschaft für
etwas stand, was heute immer seltener wird: Geradlinigkeit,
Aufrichtigkeit und Herzlichkeit. Alle haben sich daher selbst in die
Pflicht genommen, in seinem Sinne weiter RTL-typisches Radio zu
machen. • Jörg Ebners Rückblick - 40 Jahre Musikgeschichte: Oldies
but Goldies Facts und Platten: Jörg Ebner ist angetreten, jeden
Sonntag innerhalb einer Stunde 40 Jahre Musikgeschichte zu
präsentieren. "Damit fülle ich eine Marktlücke", so seine
Selbsteinschätzung. Heute Hit - morgen hopp. Die Musikszene ist schnelllebig geworden, hektisch
geradezu. Die internationalen Popsongs absolvieren ihren kurzen
Höhenflug an den Spitzen der Charts und verschwinden dann meist
schneller, als sie gekommen sind. Dennoch: Fast die gesamte
Radiolandschaft stürzt sich auf die aktuellen Eintagsfliegen - und
verdrängt den guten deutschen Schlager weitgehend ins Abseits. Was
Wunder, dass die Nachfrage nach Oldies - deutsch- wie
englischsprachig - größer und größer wird. Waren das noch Zeiten in
den Golden Sixties, als die Hits noch ein größeres
Durchhaltevermögen hatten. Titel von Bill Haley oder Peter Kraus
sind heute noch Evergreens. Indes: Wer wird sich in zehn Jahren noch
an Kylie Minogue oder Jason Donovan erinnern? Welche Radiostation
wird ihre Hopplahopp-Musik noch spielen? An den Entwicklungen in der
Musikszene werden auch Radio Luxemburg und Jörg Ebner nichts ändern.
Aber sie können erinnern an die Songs aus den guten alten Tagen.
Jörg ist dafür die ideale Besetzung. Er, seit 26 Jahren in
RTL-Diensten, hat die 50er und 60er Jahre selbst miterlebt, weiß,
wovon er spricht: "Freilich muss man auch hier die Spreu vom Weizen
trennen. Viele betagte Hits klingen wie aus der Blechdose." Immer
wieder reinhören, abwägen, ob man diesen oder jenen Hit von der
heutigen Digitaltechnik verwöhnten Ohren überhaupt noch zumuten
kann. Damit verbringt Jörg Tage und Nächte in seinem privaten
Archiv. Und damit, die Platten, die Gnade gefunden haben von seinem
Gefühl für Musik, mit Schlagzeilen von damals in Verbindung zu
bringen. Mit Ereignissen, die zum Zeitpunkt des jeweiligen Hits die
Welt bewegten, reichert der "Musikprofessor" seine Moderation an.
•
Seit diesem Jahr gehört Christian Spanik zum RTL-Moderatorenbiotop.
Er talkt sich Samstag für Samstag durch die Sendung »Is ja 'n Ding«.
• Zwei weitere Partnerstationen nehmen den Sendebetrieb auf mit dem
Mantelprogramm von Radio Luxemburg und darin eingestreuten
Regionalteilen: FR1 in Freiburg und Radio ES in Esslingen. Damit konnten die Luxemburger breite Hörerkreise in Baden-Württemberg erschließen.
• »Neunzehn-vierundzwanzig« in 1990: Warum junge Leute abends bei Radio Luxemburg immer so große Ohren kriegen: Der Sendetitel ist eindeutig zweideutig: Zum einen ist »19-24« ein junges freches, informatives, knackiges Magazin, das in erster Linie 19- bis 24-jährige Hörer bedienen will. Und zum anderen läuft die Sendung von 19.00 bis 24.00 Uhr. »19-24« - gegen die wortlose Langeweile, aber für neue Kreationen und Experimente. Intelligent und witzig. Mit Musik aus drei Jahrzehnten und dem Blick aufs nächste. Während andere bemüht locker, gequält witzig und garantiert einfallslos den jungen Hörern was ins Ohr säuseln, sind Doris Soler, Inez Lang und Patrick Lynen allesamt regelrechte Radioartisten. In der Rubrik "Haste Töne!" versendet Doris kuriose Meldungen aus der ganzen Welt rund um den Erdball - immer donnerstags. "Open House" - aktuelle Themen und ebensolche Gesprächspartner. "Kuschelfunk" - da kann der sehnsüchtige Hörer Liebesgrüße an seine neue Eroberung und heißeste Flamme loswerden. Montags heftet Doris Tipps, Infos und Geschenkideen an die "Pinnwand". Seit Inez Lang die Hörer in aller Herrgottsfrühe schon »fix und fertig« macht, ist sie in der Abendschiene nur noch freitags zu hören. Aber da erlebt man den Musikfreak Inez, wie er leibt und lebt. Der Freitagabend beginnt bei ihr mit "New releases" - Neuerscheinungen auf dem englischen Plattenmarkt. Anschließend pflanzt die Lady mit dem unsäglich schönen langen Haar ihre Hörer auf den "Sperrsitz" - die aktuelle Kinoleinwand ist angesagt. Und dann "Wellenreiter" - die amerikanischen Radio-Charts. Hin und wieder hat sie auch Interviewpartner aus der internationalen Musik- und Filmszene im Studio. Wenn Inez und Doris nicht hinter dem Mikrofon sitzen, tritt Patrick Lynen an, von der Arbeit müde Zeitgenossen wieder auf Vordermann zu bringen - mit Klatsch und Tratsch aus der Szene der Musikgrößen, die im "Rampenlicht"stehen. Es folgen: freche Spielereien und die besten 100 LPs quer durch Europa. Mittwochs bei Patrick: Oldies, Neuerscheinungen und ein RTL-Klassiker, das Wunschkonzert "Gefragt - gespielt". Fast alles bereiten die Moderatoren selbst vor. Aber eben nur fast. Sie haben ja noch ihren Redakteur im Rücken: Kai Deppe - Hamburger mit Leib und Seele. Studierte anderthalb Jahre Betriebswirtschaft, langweilte sich mit seinen Büchern mit Zahlen fast zu Tode und hing seinen Doktorhut an den Nagel, noch bevor er ihn überhaupt hatte. Trollte sich in Richtung RTL. Da kommt er zwar mit den paar Stunden zwischen neun und fünf nicht aus, aber der Spaß an der Sache ist ihm mindestens einen 12-Stunden-Tag wert. Kai Deppe wie auch seine Moderatoren fasziniert das Lebensgefühl, das bei »19-24« mitschwingt, und die Hörer erfolgreich anspricht.
halloRTL Heft 2-1990
• Kristina Hertel, werktäglich von elf bis zwölf - Tipps, Themen,
Trendenzen: »Treff nach elf« heißt die Sendung, und was Kristina
Hertel in dieser einen Stunde zwischen elf und zwölf versendet, ist
eigentlich nicht viel mehr, als was beim Treff zum Tratsch im
Treppenhaus passiert: Hier wie dort wird Alltägliches besprochen.
Hätten Sie gewusst, dass in den Wintermonaten doppelt so viele Führerscheinanwärter bei den Fahrprüfungen durchfallen wie in den Sommermonaten? Und dass das
nicht mit dem schlechteren Wetter zusammenhängt, sondern damit, dass
man um die Jahreswende herum weniger konzentriert ist? Dass die
Ursache bei der winterlich bedingten Einbuße an Nervenstärke und
Konzentrationsfähigkeit liegt. "Die menschliche Wahrnehmung hält
eine Art Winterschlaf", sagen die Seelendoktoren. Deshalb sollte man
die Fahrprüfung in die Zeit von Mitte Mai bis Mitte September legen.
Kaum ein Thema, dass in »Treff nach elf« nicht stattfindet. Die
Sendung lebt von der Abwechslung, in die verschiedensten Bereiche
des Lebens zu gehen und echte Lebenshilfe bieten. "Alles, was einen
so interessiert und was einen im weitesten Sinne ein bisschen weiter
bringt - und sei es nur, weil es dich beruhigt, dass andere
dieselben Problemchen haben wie man selbst", definiert die
Redakteurin und Moderatorin Inhalt, Sinn und Zweck ihrer Sendung.
Offenkundig weiß sie über fast alles Bescheid. Und da bleibt es
nicht aus, dass die Hörer schon mal anfragen, ob Frau Hertel nicht
dies oder jenes mal für sie rauskriegen könne: "Kummerkasten wäre
nicht das richtige Wort. Aber wenn die Hörer ein Problem haben, bei
dem ihnen auch der Bekanntenkreis nicht helfen konnte - da häng' ich
mich schon mal dran, vorausgesetzt, dass es eine Angelegenheit von
breitem Interesse ist. • Alle meine Entchen...
Achim Graul -
Falschmeldungen und Country Music: Es gibt Sendungen bei Radio Luxemburg, die gehen seit Jahren Tag für Tag über die Antenne. Und immer noch animieren sie
ihre Anhänger zum Zuhören. Und zum Mitspielen. Ein Beispiel: 1983
lief die erste Ausgabe der Entenjagd. Heute gilt die Sendung als
Dauerbrenner. Sie läuft sich so wenig tot wie das alltägliche Leben:
Man ist nie vor Überraschungen sicher. Jeweils vier Überraschungen
gibt's in der einen Stunde zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. "Manchmal
machen uns die Hörer die Überraschung kaputt, und das sollen sie
auch. Denn wer gut informiert und damit in der Lage ist, eine 'Ente' zu enttarnen, der hat auch das Recht, unseren Plüscherpel zu gewinnen."
Notiz am Rande: Der Wirt eines Lokals namens "Die Ente", dekoriert
mit zig Exemplaren des schnatternden Federviehs, hat angefragt, ob
man die Sendung nicht hin und wieder live aus seinem Restaurant
ausstrahlen könne. Indes: Die »Entenjagd« ist nur die eine Seite des
Achim Graul. Ein Stück seiner Lebensgeschichte erklärt die andere:
seine Liebe zur Country Music. Er ist der Rock 'n' Roll- und
Country-Spezialist im Radio Luxemburg-Team. Die Platten, die er in
seiner Sendung »Country Coach USA« in den Äther pustet, stammen zu
einem ersprießlichen Teil aus seinem sagenhaft sortierten
Plattenarchiv, in dem er (fast) alles sammelt, was klingt und
swingt, Geräusche macht oder Inhalte erzählt.
• RTL-Nachgefragt -
Politik aus erster Hand - Geert Müller-Gerbes und
Alfred Gertler
nehmen die Politiker in die Mangel: Ins verflixte siebte Jahr ist die Sendung »RTL-Nachgefragt - Politik
aus erster Hand« gekommen, und noch immer ist sie so lebendig wie am
ersten Tag. Der erste Tag, das war der 30. Januar 1983, der erste
Gesprächspartner dieser Runde war Außenminister Hans-Dietrich
Genscher. RTL hat damit eine im deutschsprachigen Rundfunk einmalige
Sendereihe gestartet - zwei Journalisten befragen eine ganze Stunde
lang einen Politiker und diskutieren mit ihm außerhalb der üblichen
vorgestanzten Frage-und-Antwort-Spiele das politische Tagesgeschehen. Mehr als 350 Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens haben in dieser Sendereihe Rede und Antwort gestanden. Ganz
neu im Bonner Studio wird an jedem Samstag von 7.00 bis 9.00 Uhr
eine Schlagzeilensendung in Zusammenarbeit mit dem Magazin Stern
live produziert. Hier liegt der Sinn darin, auf eher spielerische
Weise mit Gewinnmöglichkeiten für den Hörer aktuelle Informationen
zu transportieren, die im Stern eine Rolle spielen. Diese Form ist
neu, aktuell und bezieht beim Angebot der Informationen den Hörer
mit ein. Moderner Rundfunk kann sich nur weiterentwickeln, wenn man
immer wieder nach neuen Möglichkeiten sucht, die ungewöhnlich
spannenden Ereignisse des Alltags so aufzubereiten, dass der Hörer
sie mühelos aufnehmen kann. Dies geschieht aus dem Studio Bonn mit
lockerer Hand, aber keineswegs unseriös. Es darf gelacht werden,
wenn es passt. Manchmal passt es. Und vor allen Dingen: Es muss Spaß
machen. Spaß beim Zuhören und Spaß beim Produzieren der Sendung.
halloRTL Heft 3-1990
• Faszinierend die 300. Ausgabe der Fernsehsendung »Ein Tag wie kein
anderer« am 3. März live von der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin.
Susanne Kronzucker brachte zauberhafte Bilder von den sehenswertesten Plätzen der Welt.
Björn Schimpf unterhielt mit origineller Moderation. •
Radio
Luxemburg auf der boot '90: Den alljährlichen Radiozirkus auf der
Internationalen Bootsausstellung in Düsseldorf ließ Radio Luxemburg
sich auch 1990 nicht nehmen. Beliebte RTL-Moderatoren ruderten das
Radio-Schiff durch die über die Messe flutenden Menschenmassen:
Hugo
Ego Balder und Peter Nagel zockten in der »Casino Parade«, samstags
öffneten die Sportskanonen Ulrike Elfes und Benno Weber ihren »Sportshop« mit
prominenten Gästen aus der Abteilung "Körperliche Ertüchtigung".
Sonntags erfüllte Günther Meyer musikalische Hörerwünsche.
Zahlreiche Schlagerstars sorgten an Bord für gute Unterhaltung.
•
Cindy Berger im Interview mit Torsten Schuster: Zwischen Mann und Frau gibt's heute nicht mehr
dieses Abhängigkeitsverhältnis. Das zwingt die Männer,
verständnisvoller auf die Frauen einzugehen. Und das wiederum macht
Beziehungen, glaube ich, inniger und glücklicher.
halloRTL Heft 4-1990
• Seit dem 2. April gibt es montags bis freitags bei RTLplus TELE
WEST, das Regionalfenster für Nordrhein-Westfalen, jeweils von 18.00
bis 18.15 Uhr mit Nachrichten, Sport und allerhand Tipps aus dem
größten Bundesland. Bemerkenswert: Im »Freitag Club« kehrt Hartmut
Schöter auf den Bildschirm zurück. • Für besondere europäische
Verdienste in der Medienarbeit erhielt die RTLplus-»Heimatmelodie« von der Universitätsstadt Marburg den Goldenen Hahn.
Edy Hildebrandt nahm das Federvieh im Rahmen einer Feierstunde in Marburg entgegen.
• Kürzlich zu Gast bei Honey Bee Benson (zu hören immer samstags von
21.00 bis 22.00 Uhr): Anne Haigis, Rock-Sängerin aus dem Schwabaländle,
die im letzten Jahr den RTL-Löwen für das "neue deutsche Lied" erhielt. Mit ihren ersten
drei LPs sei sie eigentlich gar nicht so zufrieden, verriet die
28-Jährige. Besonders mit den Texten habe sie Schwierigkeiten: "In
deutscher Sprache driftet alles so leicht ins Kitschige. Aber vielleicht sind wir Deutschen da besonders anspruchsvoll. Die Amis singen auch keine besseren Texte." Bloß: Die
versteht hierzulande kaum einer. Und noch ein Geständnis legte Anne
Haigis, die sich selbst als "ewigen Twen" bezeichnet, im Interview
mit Honey ab: "Die Sachen, die ich selbst schreibe, würde ich
bestimmt nie singen. Aber vielleicht komme ich irgendwann mal an den
Punkt, wo mir meine eigenen Songs gefallen." In der Zwischenzeit hat
Anne lieber gemeinsam mit Tony Carey und Eric Burdon eine Platte
eingespielt. • »Is ja 'n Ding« samstags von 12.00 bis 14.00 Uhr: Die
Radio-Talkshow »Is ja 'n Ding« hat ihre feste Fan-Gemeinde - im
Studiocafé am Düsseldorfer Zollhof ebenso wie an der Lautsprechern
selbst in den hintersten Winkeln der Republik. Bis zu acht Interviews pro Sendung, und Samstag-Redakteur
Christian Paulick stöbert die Gäste vornehmlich in Nordrhein-Westfalen auf. Es müssen nicht immer Stars sein - Hauptsache, sie liefern interessanten Gesprächsstoff. Im Februar
vertauschte Moderator Christian Spanik das heimelige Studio-Café mit
einer Messehalle in München: »Is ja 'n Ding« war zu Gast auf der
ISPO, der weltgrößten Sportartikel-Fachmesse. Gesprächsgäste bei
Christian Spanik waren der Steilwandkletterer Stefan Plowacz, der
Journalist und RTLplus-Moderator Axel Thorer (»A.T.-Show«), Wolfgang
Fierek, Michael Gross und andere. • Musikparade samstags von 12.00
bis 14 Uhr.00 mit Stephan Offierowski: Die »Musikparade« ist die
Senderhitparade von Radio Luxemburg, das heißt, die Platzierungen
werden nicht von den Hörern gewählt, sondern von den
Musikredakteuren und Moderatoren. Die ersten drei Plätze der
»Musikparade« vom 18. März: 1. That's what they always say - Chris
Rea; Das erste Mal tat's noch weh - Stefan Waggershausen und Viktor
Lazlo; I wish it would rain down - Phil Collins.
• Torsten Schuster
interviewt Günther Jauch: Günther Jauch. Cool bis in die
Fingerspitzen, von Lampenfieber nicht die Spur, traut nur sich
selbst. Sein bislang größter Coup war die Eroberung des »Aktuellen
Sportstudios«. Doch das Wunderkind des deutschen Fernsehens
vermeidet erfolgreich jede Abseitsfalle. Was hat Sie eigentlich
gereizt, das Angebot von »stern TV« anzunehmen? - "Dass ich mit
einer kleinen Mannschaft wieder das machen kann, was ich jahrelang
im Radio gemacht habe. Nämlich im weitesten Sinne ein politisches
Magazin unter einem Titel, der von vornherein mit einem hohen
journalistischen Anspruch verknüpft ist." Haben Sie eigene Ideen für
Fernsehsendungen, die Sie gerne mal verwirklichen möchten? - "Eher fürs Radio. Aber wenn ich Ihnen die
Idee jetzt verrate, kann das ja jeder lesen, und das wär' nicht der
Sinn der Sache. Ich gebe aber zu: Fürs Fernsehen fehlen mir die
großen Ideen, die bisher noch niemand hatte. Schade eigentlich. Denn
wenn Sie nur ein einziges Mal eine gute Idee haben, dann sind Sie
saniert bis zur Eiszeit. Ich denke nur an den Menschen, dem
»Dingsda« eingefallen ist. Was da an Lizenzverkauf mittlerweile
läuft, ist unglaublich." Stimmt es, dass Sie eigentlich lieber Radio
machen als Fernsehen? - "Im Prinzip ja." Warum? - "Weil Sie im Radio
auf viel billigere, einfachere, schnellere Weise Ihre Ideen umsetzen
können. Ihnen fällt, während eine Platte läuft, irgendwas ein, und
mit Hilfe eines Telefons, eines Wortspiels, eines Gags oder sonst
irgendwas sind Sie in der Lage, das sofort auf den Sender zu
bringen. Das ist im Fernsehen einfach nicht zu machen." Hätten Sie
nicht auch Lust bei RTL in Luxemburg Radio zu machen? - "Doch,
schon. Aber wie ich das noch auf die Reihe kriegen soll, weiß ich
ehrlich gesagt nicht." Sie spielen nicht mit dem Gedanken, sich
ähnlich wie Thomas Gottschalk für zwei, drei Monate im Jahr
irgendwohin zurückzuziehen, wo Sie keiner kennt? - "Nein. Bisher
noch nicht. Ich wohne im dritten Stock. Da können nicht so viele
reingucken."
halloRTL Heft 5-1990
• 100mal halloRTL: Als der Club entstand, war
Frank Elstner noch
Programmdirektor bei Radio Luxemburg. Ihm kam auch der zündende
Gedanke, den Club und damit die dazugehörige Zeitschrift in die Welt
zu setzen. "Ich wollte eine ganz besondere Bindung haben zwischen
Hörern und Programm-Machern", sagt Frank. "Einen der möglichen Wege,
die Hörer noch näher an uns heranzubringen, sah ich darin, mich in
einer regelmäßigen Zeitschrift mit ihnen auseinanderzusetzen. Und da
kam mir die Idee: Wir gründen einen Club und können dann via
Clubzeitschrift noch intensiver mit den Hörern Kontakt halten."
Schon in der ersten Ausgabe hatten die RTL-Fans reichlich
Gelegenheit, hinter die Kulissen ihres Lieblingssenders zu schauen.
Die Sendung »RTL-12 Uhr mittags« war damals der Renner und deshalb
auch das Thema der ersten Titelstory. Camillo Felgen erzählte in
einem Interview, wie er auf die Idee kam, die RTL-Hitparade ins
Leben zu rufen. Daneben gab es lustige Begebenheiten aus dem Alltag
der Moderatoren und Angebote wie Schallplatten, Autogrammalben oder
Freizeitjacken. Und zu allem lächelte Jochen Pützenbacher, erklärter
Liebling der Hörer, vom Titelbild. Und wie war die Reaktion der
Hörer auf das erste Heft? Dazu Frank Elstner:
"Sie waren begeistert.
Wir hatten ja damals nicht viel Geld zur Verfügung und waren - bevor
es den Club gab - schon froh gewesen, dass es wenigstens Aufkleber
gab, dass wir mit dem Radio-Zirkus durch die Lande ziehen konnten
und dass die Zuhörer ein Autogramm von Jochen bekamen. Und dann hatten wir auf
einmal auch noch eine eigene Zeitschrift, und das brachte natürlich
ein Riesen-Echo. Um überhaupt von einem Club sprechen zu können,
braucht man schon so um die 10.000 Mitglieder, und die hatten wir
quasi über Nacht. Das war für uns alle wie ein Wunder."
halloRTL Heft 6-1990
• Gina, Tutti Frutti und der Eiermann: Bewährte Traditionen soll man
hegen und pflegen. Getreu diesem Motto ging im Luxemburger "Parc Hotel" das alljährliche "RTL-Gewinnerwochenende"
über die Bühne. Insgesamt 116 Hörerinnen und Hörer, die im Verlauf
der letzten 12 Monate in Günther Meyers Sendung »Wünsch Dir was«
eine Reise nach Luxemburg gewonnen hatten, trafen sich dort zum
geselligen Stelldichein. RTL-Pressechef Iff Bennett röhrte sein
"Gina"und andere Hits ins Mikrofon, Musikprofessor Jörg Ebner und
die Musikredaktion hopsten als "Eiermann" in einer Parodiennummer
durch den Saal, Rockexpertin Honey Bee Benson ließ mit ihrer Version
von "Summertime" die Herzen zu fortgeschrittener Stunde schmelzen -
unvorstellbar, wäre ein solches RTL-Gewinnerwochenende ein staubtrockener Treff ohne Pep, eine reine Pflichtübung, eine seelenlose Party wie jede andere... Nein, an Konventionen und Krawatte, an Schüchternheit und Scheu, an allzuviel Etikette und
Etepetete fühlte sich auch kaum einer der 116 Geladenen gebunden.
Ein Erinnerungsfoto gefällig? Rundfunktiger Rolf Röpke hat seine
treue Gefolgschaft, Günther Meyer posiert mit seinen Kandidaten zur
100. Wochenendausgabe von »Ein Tag wie kein anderer«, Hugo Egon
Balder lässt sich zum x-ten Mal vor dem Dessertbuffet und allerlei
Südfrüchten ablichten (der Name seiner Sendung bei den TV-Kollegen
verpflichtet!), Helga, bitte nochmals in die Kamera schauen - ach,
Entschuldigung, wir suchen Stephan Offierowski und den
Herrn Nagel... Günther erhält als Präsent ein Modell-Feuerwehrauto. Warum?
Weil er wohl mal auf Antenne von solchen Konstruktionen geplaudert
hatte, mit einer solchen Insbrunst, dass die Linzer für ihn
bastelten, klebten, anmalten. "Linz bringt's", stellte der
Beschenkte prompt fest. Am Samstagmorgen. Günthers Jubiläumssendung
geht (fast) ohne Klappern der Kaffeetassen live aus dem hoteleigenen
Festsaal in den Radioäther. • Mit dem
RTL-Musikexpress ins
Großherzogtum: Alten RTL-Füchsen braucht man das Prinzip des
»RTL-Musikexpress« eigentlich gar nicht mehr zu erklären - die
Tradition der gemeinsamen Familienreise mit den RTLern gehört längst
zum festen Bestandteil der Aktivitäten vom deutschsprachigen RTL-Programm und seinen Hörern. Prallvolle Züge,
urgemütliche An- und Abreise, unvergessliche Stunden inmitten einer
treuen Hörer- und Sprechergemeinschaft, Show und Tanz, Frühschoppen
und lange, sehr lange Nächte: So in etwa ließe er sich beschreiben,
der RTL-Musikexpress. Freilich beschreibt Jochen ihn stets
goldrichtig: "Der RTL-Musikexpress? Der lässt sich nicht beschreiben
- den muss man ganz einfach erleben!". Der 90er Treff der
RTL-Familie findet Anfang November in Luxemburg statt. Live aus dem
Festsaal des Parc Hotel wird das »Sonntagsfrühstück« ausgestrahlt
und die RTL-Gäste haben Gelegenheit, Hörergrüße und Hörerwünsche
live über den Äther zu jagen. • »Der gute Ruf« mit
Inez Lang:
Eigentlich ist »Der gute Ruf« schlicht und ergreifend ein
Branchenfernsprechbuch, das es bislang für Duisburg/Mülheim sowie Düsseldorf-Ratingen-Mettmann gab. Mitte
Juni erscheint eine weitere Ausgabe für Köln und Leverkusen. Ob man
nun ein ganz bestimmtes Modehaus, eine Behörde, einen Filmverleih
oder einen Notdienst für den Wasserrohrbruch am Wochenende braucht -
»Der gute Ruf« ist ein sicherer Weg, schnell und einfach das
Gesuchte zu finden. Der Clou beim »Guten Ruf« ist jedoch der
sogenannte Audioservice. Inez Lang stellt den Audioservice in der
Sendung vor. Es gibt kaum etwas, das es im »Guten Ruf« nicht gibt.
• Neues von Metty und dem Launebär: Was den Erwachsenen ihr
Frühstücksfernsehen die Woche über, das ist den kleinen
RTL-Zuschauern der Li-La-Launebär am Sonntagmorgen zwischen 8.00 und 9.30 Uhr. Nach anderhalb Jahren
Laufzeit kann Matthias Krings es ja zugeben: am Anfang hatte er die
Befürchtung, um diese frühe Zeit werde wohl kaum ein Hund hinter dem
Ofen hervorzulocken sein... Gott sei Dank hat sich diese Befürchtung
nicht bestätigt: im Gegenteil. Um die Wochenzeitung Die Zeit zu
zitieren: "...Nur wer den Li-La-Launebär am Sonntagmorgen zur
elternschlafenden Zeit um acht Uhr gesehen hat und fehlerfrei
nacherzählen kann, kann in den Kindergärten der Republik mitreden."
Aber die Tatsache, dass auch viele Erwachsene zum frühen
Kindermagazin einschalten, macht Metty und seine Damen aus der
Redaktion schon stolz. • 2000 Mal »Ein Tag wie kein anderer«: Wem
bisher das nötige Kleingeld fehlte, um sich stattliche Urlaubsreisen
leisten zu können, der sollte sich endlich vertrauensvoll an Jochen
Pützenbachers Reisequiz »Ein Tag wie kein anderer« wenden. Die
Trefferquote ist hier vergleichsweise hoch: In 2000 Sendungen hat
Jochen 4308 Hörer in den Urlaub geschickt. Kürzlich feierte Radio
Luxemburg die 2000. Sendung im RTL-typischer Manier auf Mallorca.
Das Wunder kam auf leisen Sohlen. Anfang der 80er Jahre hatte sich
Schritt für Schritt in den Hirnen der RTL-Macher die Erkenntnis
festgefressen: das Reisen ist des RTL-Hörers Lust. Ein Thema, das
einen verrückt macht, weil es nicht aufhört zu faszinieren. Die
Sendung, die Träume von fernen Reisezielen, fremden Kulturen und
sonnigen Palmenstränden erfüllt, startete 1983. Am 1. März 1983 hieß
es zum ersten Mal »Ein Tag wie kein anderer«. Die kürzeste Reise
dauerte zwei, die längste 136 Tage. Den kürzesten Reiseweg hatte
eine Luxemburgerin, die einen Trip zum Tennisturnier mit Ivan Lendl
in Luxemburg gewann. Die längste Reise führte nach Neuseeland und
rund um die Welt. Gigantisch, wenn man bedenkt, dass hinter all dem
ein nur sechsköpfiges Team steht: Produzent Jean Steffen,
Produktionsassistentin Anka Bröker, die Redakteure Rielle Kill und
Thomas Timm, Redaktionsassistentin Isabelle Badu und natürlich der
Dampfplauderer und Durchlauferhitzer Jochen Pützenbacher. Dieser
kleine Haufen muss sich mächtig abrackern, um immer wieder neue
Gärten Eden dieser Welt als Reiseziele auszumachen. Aber was soll's.
Natürlich ist der Weg zu einer gelungenen Radiosendung etwas
beschwerlich. Und bekanntlich gleichen die Wege ins Himmelreich auch
eher steinernen Pfaden als breiten Autobahnen. Im Klartext: Die
Mühsal hat sich gelohnt. Das Ergebnis war immer ein Erlebnis. Da
prallen plötzlich die Welt des kleinen Individuums und die des
Staatenbewegers erlebnisreich aufeinander - Radio Luxemburg sei's
gedankt. Was Wunder, dass »Ein Tag wie kein anderer« die
Einschaltfreude fördert. Das wird die Sendung wohl auch weiterhin
tun. Mal sehen, was passiert, wenn wir die 5000. feiern. Das wird ja
so etwa in zwölf Jahren sein. Dann wird unser "Reisepapst", wie
Jochen im hausinternen Jargon genannt wird, knapp über 60 und von
den Hörern wohl endgültig heiliggesprochen worden sein.
• Ciao
Italia, Ciao Benno! Italien 1990, das ist Benno Webers fünfte WM,
die dritte, die er für RTL verfolgt. Ein alter Radiofuchs demnach,
der sich klugerweise auf der Landkarte und in den Hotelführern
umsah, sobald die WM-Auslosung über die Bühne gegangen war. Das
Resultat: Das Radio Luxemburg-Quartier liegt knappe zehn Autominuten
von Castello di Casiglio entfernt, zusammen mit den Kollegen vom
Sport-Informationsdienst und von BILD ist Benno Weber quasi Nachbar
der Franz-Equipe. Fünfmal täglich wird Benno bei RTL "über die
Antenne schweben"
(O-Ton Weber), damit die Radio Luxemburg-Hörer
optimal über das WM-Schicksal des DFB-Teams informiert werden - ein
weltmeisterlicher Service, der richtig heiß auf die jeweiligen Einsätze zu meist abendlicher Stunde macht.
halloRTL Heft 7-1990
• Früher hieß das schicke Bistro im Olivandenhof, einer der besten
Einkaufsgegenden in der Kölner Innenstadt, "Monitor". Allein: Dem
WDR passte dieser Name, der offenbar nur seinem Politmagazin
gebührt, überhaupt nicht. Mit Juristenhilfe zwang er Pächter Peter
Hülscher, sein Lokal umzubenennen. Das hat er auch getan: Das Bistro
heißt jetzt "Explosiv" und schmückt seine Front mit dem Logo der
gleichnamigen RTLplus-Sendung. • Inez Lang zum Haupttitel des
Monats: Auch ein Macho darf weinen. "Verdammt, ich lieb' dich!" brüllt Matthias Reim. Er, der bislang für andere schrieb, arrangierte, produzierte - für Bernhard Brink, Roy Black, Jürgen Drews beispielsweise -, katapultierte sich mit einem Raketenstart direkt zur goldenen Schallplatte. Der Song vom mutigen Macho bringt ihm so viel Geld
ein, dass der alte Traum vom eigenen 24-Spur-Studio wahr wird. Seine
Musik ist so wie er selbst: spontan, ehrlich, geradeaus. Matthias
Reim spricht Klartext, wenn es darum geht, auch als Mann Gefühle zu
zeigen... • Arno Müller, bisher Programmleiter bei Radio Gong in Nürnberg, übernahm zum 1.
Juni die Programmleitung von Radio Luxemburg. Der Journalist Arno
Müller ist seit 1980 im Hörfunkbereich tätig und war unter anderem
Unterhaltungs-Redakteur bei RPR, Moderator beim Saarländischen
Rundfunk sowie beim Hessischen Rundfunk.
• Jean Steffen, seit 1983
zuständig für das RTL-Reise-ABC »Ein Tag wie kein anderer«, übernahm
zum 1. Juni die neugegründete RTL-Abteilung "Verkauf", die die
programmlich orientierte Verkaufsförderung sowie Kontakt und
Koordination zwischen Produktions- und Werbegesellschaft IPA und
Radio Luxemburg umfasst. • Martin Talmeier,
Kommunikationswissenschaftler, ist seit dem 1. Juni innerhalb der
CLT-Abteilung "Marketing und Entwicklung" zuständig für Markt- und
Medienforschung bezüglich des deutschsprachigen RTL-Hörfunk-Programms.
halloRTL Heft 8-1990
• Hallo RTL-Fans in Baden-Württemberg: Am 1. September 1990 gehen im
neuen Stuttgarter RTL-Sendezentrum die Lichter an und die Mikros
auf. Start frei für vier Lokal- und Regionalprogramme namens RTL
Radio, die in den Großräumen Stuttgart, Pforzheim, Ludwigsburg,
Böblingen/Sindelfingen, Heilbronn, Karlsruhe, Calw, Reutlingen,
Tübingen zu empfangen sind. Momentan ist das putzmuntere RTL-Team im
Musterländle noch dabei, sich für den Sendestart zu rüsten. Für
viele neue RTL-Mitarbeiter, die von öffentlich-rechtlichen Sendern
wie SDR 3 oder von großen privaten Rundfunkstationen aus Berlin oder
Hamburg kommen, heißt es, sich auch in der Moderation auf Land und
Leute einzustellen. Geboten werden soll ein locker-flockiges
Hörfunkprogramm in bekannter RTL-Qualität, das in erster Linie über
die Ereignisse in der Region Mittlerer Neckar und Baden-Württemberg
berichtet. Zu nächtlicher Stunde wird den Schwaben erstmals
erotische Kost serviert:
In der Sexberatung bezieht Dr. Markus
Wawerzonnek zu allen Fragen rund ums Schlafzimmer einmal wöchentlich
Stellung. Und auch in »Sexy Voice« wird's so manchem Hörer warm ums
Herz werden. Anregend ist auch der RTL-Sound: Die stimmungsvolle Musik, eine melodiebetonte Mixtur aus internationalen
und deutschen Hits und einer Menge bekannter Oldies, wird hin und
wieder durch "Mick" gestört. Dem roten (Mikrofon-)Maskottchen von
RTL Radio geht's wie seinem Kollegen "Karlchen" von RTLplus: Er kann
einfach nicht die Klappe halten und stürmt hin und wieder ins
Sendestudio, um einen frechen Kommentar vom Stapel zu lassen. Ab 1.
September lächelt "Mick" von vielen Plakatwänden im Ländle herab und
sagt seinen neuen Hörern guten Tag:"RTL Radio grüßt
Baden-Württemberg". • RTL fuhr mit Hörern in Urlaub - Bäder-Tournee
1990: RTL-Hörer in Nordrhein-Westfalen mussten auch im Urlaub nicht
auf ihren Sender verzichten - vorausgesetzt, sie verbrachten die
schönsten Wochen des Jahres an der Ostsee. Dorthin fuhr Radio Luxemburg nämlich einfach
mit. "Bäder-Tournee" nennt sich diese RTL-Tradition. Zwei Wochen
lang waren Hugo Egon Balder und Peter Nagel mit ihrer »Casino
Parade« hoch im Norden unterwegs. Zehn Sendungen zeichnete das Team
dort auf - und klotzte mit prominenten Gästen aus der
Schlagerbranche: Dorthe Kollo, Isabell Varell, Peter Sebastian, Tom
Astor und viele andere mehr. Die Kandidaten für ihre Spielereien
griffen sich Hugo und Peter aus dem Publikum. Die gewonnene Kohle
gab's hinterher gleich bar auf die Kralle - im Höchstfall waren's
immerhin 200 Mark. In Kellenhusen war der Kursaal so überfüllt, dass
die Kurverwaltung via Lautsprecher am Strand stundenlang durchsagen
musste, dass die Leute doch bitte nicht mehr kommen sollen. Hugo
Egon Balder: "Ein solches Chaos habe ich zum letzten Mal 1986
erlebt...". Mit einem siebenköpfigen Team (plus Studiohund Maxi)
schmiss Radio Luxemburg die Bäder-Tournee 1990.
halloRTL Heft 9-1990
• 19. September: Start jener RTLplus-Sendung, die ein wahrer
Straßenfeger sein wird - »Gottschalk«: Der Name spricht für sich.
Frage von Torsten Schuster: Nach "Radio Powerplay", "Supernasen"
usw. hat man dich als Schauspieler ja nicht gerade ernst genommen.
Glaubst du, dass das jetzt der Fall sein wird? - "Ich glaube nicht,
dass mich irgendwann irgendjemand ernst nehmen wird. Das wäre ja
auch furchtbar. Aber ich gehe davon aus, dass bei mir der nächste
Schritt immer etwas besser ist als der vorhergehende. Das war im Fernsehen
so, wo ich ja erfreulicherweise eine gewisse Aufwärtsentwicklung
verzeichnen kann. Und hoffentlich wird das im Film genauso sein. Ich
glaube, dass der neue Film
("Eine Frau namens Harry") anders ist als
die "Supernasen"-Geschichten. Es war auch eine größere
Herausforderung. Und es kommt natürlich auch darauf an, mit wem man
spielt. Insofern sind auch meine derzeitigen Dreharbeiten in den USA
so spannend: Da habe ich Partner, die man aus vielen Filmen kennt,
und plötzlich spielst du mit denen. Aber ich glaube nicht, dass der
Fernseh-Gottschalk deshalb gefährdet ist, weil ich einfach weiß,
dass ich im Fernsehen ein Standbein habe, das mir keiner so schnell
wegnehmen kann. Es gibt wesentlich bessere Schauspieler als
Fernsehmoderatoren. • 1. Oktober: Aus Radio Luxemburg wird
RTL
RADIO. Neuer Name - neues Programm - neue Moderatoren. Mit einem Wort: Noch mehr RTL. 24
Stunden täglich: Hits, Infos, Gags und mehr. Nach gründlicher
Entwickungszeit und vielen Probeläufen startet RTL RADIO. Auf allen
Wellen, die bisher das Programm unter dem Namen RTL-Hörfunk
ausstrahlten, beginnt ein neues Radio-Zeitalter bei RTL. Mehr Musik,
methodisch ausgewählt nach den Wünschen des Publikums, neue Themen
und viele Aktionen erzeugen ein neues, unverwechselbares Klangbild.
Radio rund um die Uhr für die junge Familie und alle, die sich jung
fühlen. RTL RADIO bedeutet in erster Linie Unterhaltung. Somit
knüpft RTL RADIO an eine Tradition an, die den Sender schon vor 30
Jahren zur Nummer 1 unter den Privatprogrammen Europas gemacht hat.
Brandneu ist werktags das Abendprogramm »Je t'aime«; ein erotisches
Magazin mit Schmuse-Musik, Sex-Themen, Partnervermittlung und
Liebesgrüßen. AmWochenende geht RTL RADIO so oft wie möglich "vor
Ort" und gibt bei Live-Sendungen seinen Hörern Gelegenheit zum
Mitspielen und Mitreden. RTL RADIO ist gespannt auf Anregungen und
Kritik, die immer der Maßstab jedes Programms sein werden. RTL RADIO
kann man im Saarland, Rheinland-Pfalz und West-NRW über Antenne auf
UKW 88,9 - 93,3 und 97,0 MHz empfangen. Im übrigen Bundesgebiet auf
Mittelwelle 1440 kHz, weltweit auf Kurzwelle 6090 kHz und fast
überall mit Kabelanschluss.
• Bevor's so richtig los geht mit dem
neuen Programm, feiert Radio Luxemburg noch die längste Hitparade
ab, die es in der RTL-Geschichte je gab - am Sonntag, 30. September.
18 Stunden lang - 200 Platten. 33 Jahre RTL-Geburtstag mit den
größten Hits der vergangenen Jahre. Dabei gibt's ein Wiederhören mit
Ex-RTL-Moderatoren: Frank Elstner, Dieter Thomas Heck, Thomas Gottschalk, Max Schautzer, Karl Dall, Viktor
Worms und anderen. • Patrick Lynen zum Haupttitel des Monats: Lange
genug war's still um Juliane Werding. Immerhin hat sie zwei neue
Erdenbürger zur Welt und ihre Ausbildung als Naturheilpraktikerin zu
Ende gebracht. Eine eigene Praxis hat sie auch schon. Das alles hält
sie ganz schön in Atem, sollte man meinen. Aber offenbar bleibt ihr
noch genug Zeit für die Musik. Nach dem Motto "Musik ist die beste
Medizin" hat Juliane Werding eine neue Platte ("Zeit für Engel")
vorgelegt, die problemlos an ihre großen Hits anknüpfen kann. Ein
traumhaftes Stück Musik. Seelenmassage vom Feinsten. Melodien, die
ins Ohr gehen und die man so schnell nicht vergisst.
• Neue Leute im
Team: Hakan Turan - Besser bekannt als Haxi. Wurde als neuer
Moderator engagiert und ist außerdem zuständig für Promotion. Der
gelernte Einzelhandelskaufmann arbeitete zwölf Jahre lang als
Discjockey, später bei Radio Charivari, Radio Gong und Antenne
Bayern. War außerdem als Medienberater für die bayerische
Oschmann-Gruppe tätig. • Gaby Halfpap: Arbeitet seit Juli in der
neugeschaffenen Magazinredaktion bei RTL. Ihre ersten Gehversuche im
Radio unternahm sie bei Charivari in Nürnberg. Nach sieben Semestern
Volkswirtschaft, Anglistik und Germanistik arbeitete sie sich dort rasch zur Nachrichtenchefin
hoch. Später war sie bei Radio Gong Nürnberg in den Redaktionen
Nachrichten und Unterhaltung tätig. •
Stephan Reuter: Wurde mit der
Entwicklung von Comedy-Elementen für das RTL-Programm betraut. Ab
Oktober wird er als Moderator im Nachmittagsprogramm zu hören sein.
Zur Zeit moderiert er noch montags und donnerstags die Jugendsendung
»19-24«. Stephan Reuter kam 1987 zu RTL, absolvierte ein Volontariat
und arbeitete seitdem in nahezu allen Redaktionen des Senders mit.
halloRTL Heft 10-1990
• Gut gebrüllt, Löwe: Oktober - traditionell der Monat der
54. RTL-Löwenverleihung. Die größte, längste, tollste öffentliche Fete
im RTL-Jahr. Am 20. Oktober isses wieder soweit: Jochen Pützenbacher
und Carmen Nebel, die bekannteste TV-Moderatorin aus der ehemaligen
DDR, überreichen in der Dortmunder Westfalenhalle die mähnigen
Bestien aus Edelmetall an die Topstars des Jahres. Unbestreitbar an
der Spitze steht Matthias Reim. Der Junge hat in diesem Jahr
dermaßen abgeräumt - "Verdammt, ich lieb' dich" ist die
meistverkaufte Platte der letzten 30 Jahre. Silber gibt's für Viktor
Lazlo und Stefan Waggershausen für ihr Edelduett "Beim ersten Mal
tat's noch weh". Den Ehrenlöwen Musik bekommt Howard Carpendale. Die
Großveranstaltung wird von RTL RADIO live übertragen und für das
Fernsehen aufgezeichnet. Dabei kommt es zu einer gesamtdeutschen
Premiere: RTLplus und das zweite Programm des Deutschen Fernsehfunks
(DFF 2) strahlen die RTL-Löwenverleihung gemeinsam am 26. Oktober
aus.
halloRTL Heft 11-1990
• Hans Dietrich Genscher - Euro-Löwe: Ein Politiker unter Popstars
im Löwenkäfig namens Westfalenhalle. Zum ersten Mal bekam ein
Politiker einen Löwen von RTL. Normalerweise werden damit
hauptsächlich Musiker für ihre Hits ausgezeichnet. Aber Genschers
Leistung ist ja wohl auch ein Hit. Er bekam den Ehrenlöwen für
seinen Beitrag zur europäischen Einigung. Und so hörte sich des
Außenministers Auftritt auf der Löwenbühne an: "Dieser Löwe - das
ist was Wunderbares. Dieser Löwe könnte eigentlich in diesem Jahr
tausendmal, hunderttausendmal verliehen werden an die tapferen Leute
in Ungarn, die den eisernen Vorhang durch Europa zerschnitten
haben." Nicht enden wollender Applaus. Feuchte Augen im Publikum.
"Und die tapferen Leute von Leipzig, aber auch in meiner Heimatstadt
Halle, die das Brandenburger Tor geöffnet haben - friedlich!" Wieder
frenetischer Beifall. "Und an den mutigen Mann in Moskau, von dem
wir hoffen, dass ihm seine Innenpolitik so gelingt wie seine Außenpolitik.
• Das Wunschtelefon: Immer dann, wenn der Moderator
dazu auffordert, ist das Wunschtelefon 00352-1331 wieder frei und
aufnahmebereit für Musikwünsche. Denn bei RTL können die Hörer das
Programm mitbestimmen. Sagen, was angesagt ist. Wünsch dir was:
Musik, die unters Trommelfell geht - soweit das Ohr hört. Bei RTL
bestellt - von Hörern für Hörer. Jeden Samstag von 13.00 bis 15.00
Uhr mit Rolf Röpke. Zwei Stunden lang bestimmen die Hörer das
Musikprogramm. Dabei können Verwandte, Freunde, Bekannte gegrüßt werden - per
Postkarte.
halloRTL Heft 12-1990
• Seit kurzem kommt die RTL RADIO-Sendung »Sonntagmorgen« zwischen
8.00 und 9.00 Uhr in zwei verschiedenen Versionen ins Haus. Hörer,
die lieber von überwiegend deutschen Hits geweckt werden, empfangen
auf Mittel- (1440 kHz) und Kurzwelle (6090 kHz) ein dementsprechendes
Schlagerprogramm mit Rolf Röpke. Auf den UKW- und Kabelfrequenzen
ist weiterhin das reguläre, eher international gefärbte RTL-Programm
zu hören.