Jan Seifert: »Da war nun dieses Radio
und ich mittendrin...«
Radio ist sein Leben und das Radio lebt mit ihm. Der junge Mann
gehört zu den Nachwuchstalenten von RTL RADIO, die ihre
Persönlichkeit am Mikrofon zwischen den „Besten Hits aller Zeiten“
entfalten dürfen. Jan hat nicht nur eine angenehme Stimme, er führt
auch flott und selbstsicher durchs Programm, so als hätte er nie
etwas anderes gemacht. Seit Anfang Oktober ist er als Moderator und
Redakteur beim Luxemburger Musiksender „richtig“ dabei. Mentor für
den Start in die Rundfunkkarriere war seine Oma. Die ist nämlich ein großer Radio
Luxemburg-Fan und kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. So war
der Berufsweg ihres Enkels praktisch vorprogrammiert. Kein Wunder,
dass ihn das Radiofieber schon früh erfasste und wie eine Epidemie
in seinen Bann zog. Angefangen hat alles mit einer Klassenfahrt nach
Weimar und dem Besuch des „örtlichen“ Privatradioanbieters. Da hat
sich Jan das „Virus“ endgültig eingefangen und dachte „da muss ich
hin“.
Und wie ging es weiter?
„Im Sommer 2002, nach dem Abitur, hat sich die Landes-Welle
Thüringen erbarmt und mich drei Monate lang ‚machen lassen’. Meine
erste Sendung fuhr ich im Oktober 2002 - das war in der Nacht, als
die Uhren umgestellt wurden, deshalb musste da jemand moderieren.
Weil ich dauernd im Sender rumgewuselt bin, wurde ich eben gefragt.
Mein erster Satz vorm Mikrofon war ‚es ist drei Minuten nach
Mitternacht und mein Verkehrsmonitor zeigt: Sie haben freie Fahrt’.
Das erste Lied, was ich selbst ‚abgefahren’ habe, war Reamonn mit
Supergirl. Ich war natürlich meeegaaaa aufgeregt. Zum Glück gab’s
nachts nicht so viele Hörer. Bis auf ein paar Taxifahrer und meine
Oma - die die ganze Nacht aufgeblieben ist! So wusste es aber auch
keiner von meinen Freunden und meiner Familie, war alles geheim.“
Da war nun dieses Radio und Jan „mittendrin“. Es folgten seine erste
Umfrage, sein erstes Interview und die erste
Bundestagswahlberichterstattung. Nebenbei konnte er viel
rumprobieren und seine Eindrücke über dieses faszinierende Medium
vertiefen. Dann kommandierte ihn Vater Staat zum Zivildienst ab. Als Jan diese zwischenmenschliche Begegnung mit
dem Leben hinter sich hatte, kribbelte es ihm wieder in den Fingern.
Kurzentschlossen bewarb er sich beim sächsischen VogtlandRadio in
Plauen. An einem kalten Februarmorgen im Januar 2003 empfingen die
dortigen Kollegen den fröstelnden Radio-Enthusiasten mit heißem
Kaffee und wärmenden Worten. Sein „zweites“ und „drittes“ Mal vorm
Mikro folgte.
Erzähl’ mal was beim Lokalradio so alles ablief.
„Also, ich hab da vier ein halb Jahre lang - bis Juli 2007 - mehr
oder weniger alles gemacht. Bin als Reporter in Tierheime, auf
Rennstrecken, in Fußballstadien oder auf Konzerte gefahren, habe
Beiträge produziert, Nachrichten geschrieben, recherchiert und auch
‚angesagt’. Und bin mal eben mit den Hörern zur ‚VogtlandRadio
Pfingstkreuzfahrt’ nach Norwegen gefahren. Am allerliebsten hab ich
natürlich moderiert - zum Beispiel die Charts. Es war eine tolle
Zeit mit vielen interessanten Erfahrungen.“
Hauptberuflich ist Jan noch Student und wie viele seiner
Kommilitonen nur nebenbei beim Rundfunk beschäftigt. Im Rahmen
seines Studiums stand ein Auslandspraktikum an. So ist Jan im Mai
2006 vom schönen Thüringen aus quer durch Deutschland Richtung
Großherzogtum gedüst und war plötzlich in Luxemburg. Nach dem Motto:
Der Weg ist das Ziel stieg er bei RTL RADIO ein - zunächst in den Fahrstuhl zur ersten Etage.
Die nächsten vier Monate hat der für alles aufgeschlossene
Radiofreak dann zwischen Serviceredaktion, Probesendungen und
Band-Interviews verbracht. Und weil es in den Locations stellenweise
sehr laut zuging, fanden die Gespräche mit den Musikern häufig im
Auto statt. Auf seinem prominenten Beifahrersitz hielt er Künstlern
wie Silbermond oder Wir sind Helden das Mikrofon unter die Nase.
Außerdem war er das erste Mal in seinem Leben bei der Tour de France
dabei und durfte seinen Eltern über den Sender alles Gute zur Silberhochzeit wünschen. Nach dem Praktikum im Luxemburger Funkhaus
gings erstmal wieder zurück zur Uni und zu VogtlandRadio. Aber der
„Kirchberg“ mit den supermodernen Studios ließ ihn nicht mehr los.
Wann hat’s denn nun richtig angefangen
bei RTL in Luxemburg?
„Seit Oktober 2007 darf ich bei RTL RADIO ansagen. Zwischen Montag
und Freitag moderiere ich - meist am Nachmittag - eine Sendung.
Außerdem arbeite ich in der Redaktion mit und bin teilweise an der
Organisation der ‚Spezial-Wochenenden’ beteiligt. Wenn es zeitlich
passt, mache ich Musik-Interviews.“
Jan sprudelt aber nicht nur vor Begeisterung fürs Radio („Wenn das rote Licht angeht,
dann ist das besser als Sex“), er entwickelt auch ganz fantastische
Ideen um die Hörer von RTL RADIO am Programm zu beteiligen. In der
Abendsendung von 18.00 bis 20.00 Uhr startete er den spontanen
Aufruf: Wir suchen den weitest entfernten Hörer. Dabei durfte er dem
Gewinner - wie bei allen Mitmach-Aktionen des Senders - ein schönes
Geschenk aus der RTL-Collection per Post überreichen. Die
Beteiligung gestaltete sich sensationell.
Was war das für ein Gefühl an diesem
Abend?
„Ich hab Anrufe aus Schweden, Dänemark, Bulgarien, Italien,
Österreich, Belgien, Spanien und sogar von den Kanaren
(Fuerteventura und Gran Canaria) bekommen - und natürlich auch aus
allen Teilen Deutschlands. Den Rekord der ‚weitest entfernten Hörer’
hält übrigens Sibylle, die RTL RADIO via Satellit auf Fuerteventura hört (3.848 Kilometer). Das ist wirklich
faszinierend. Und wenn man dann noch weiß, dass man auf den
einstigen ‚vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg’ sendet, die
ja längst mehr als vier Wellen sind - und sich dazu die Bilder der
ganzen Ikonen im Flur der RTL-Studios anguckt, das macht einen schon
sehr stolz.“
Jan ist mit seinem „wilden“ Radioleben auch im Web präsent. Unter
dem vielsagenden Namen rundfunkansager.de kann man den Lauf seiner
Hörfunk-Karriere mit verfolgen und sich auch einige Sounds anhören.
Und warum Rundfunkansager?
„Da kommt wieder meine Oma ins Spiel, die zu ihren Nachbarn meinte:
‚Der is Ansager beim Rundfunk’. Süß, ne?“
Anita Pospieschil
Aus RADIOJournal 11/2007
»Ich hab Anrufe aus
Schweden, Dänemark, Bulgarien, Italien, Österreich, Belgien, Spanien
und sogar
von den Kanaren (Fuerteventura und Gran Canaria) bekommen
- und natürlich auch aus allen Teilen Deutschlands...«
Mentor für den Start in die
Rundfunkkarriere war seine Oma. Die ist nämlich ein großer Radio
Luxemburg Fan. Und so stieg er auf dem Kirchberg bei RTL RADIO ein.
Zunächst in
den Fahrstuhl zur ersten Etage...
»... Und wenn man dann noch weiß, dass man auf den
einstigen ‚vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg’ sendet, die
ja längst mehr als vier Wellen sind - und sich dazu die Bilder der
ganzen Ikonen im Flur der RTL-Studios anguckt, das macht einen schon
sehr stolz.«
Fotos: © Jan Seifert / RTL RADIO
• Jan Seifert hat ab Juni 2009 die Frühsendung »RTL Radio Wecker«,
ab Juni 2011 »Jans Morgen«, und ab Januar 2013 zusammen mit
Julia Siegel »Jan und Julia am Morgen«
im Regioprogramm
auf UKW 93,3 - 97,0
für die Großregion rund
um
Luxemburg moderiert. Das Regionalprogramm ist
am 23. Dezember 2013 eingestellt worden. Jan
ist nach sieben Jahren beim Luxemburger Sender "auf zu neuen
Ufern..." und seit 2014 bei radio SAW / ROCKLAND
www.rundfunkansager.de