RTL Radio Luxemburg
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RTL Club - Magazine 1987

halloRTL Heft 1-1987
In diesem Jahr feiert der Radioclub sein 10-jähriges Bestehen, und seit genau drei Jahren hat sich die Clubfamilie durch die Fernsehzuschauer von RTLplus vergrößert. Inzwischen besteht der Hauptinhalt der Clubzeitung immer mehr aus Fernsehthemen und Radio wird weniger. Viele der ehemaligen Radiostars sind auch im TV aktiv, und so tauchen ihre Namen hauptsächlich dort auf. Auf Seite 2 und 3 geht es um den vierten RTL-Musikexpress, der im November 1986 mit 500 RTLern ins liebliche Allgäu dampfte, denn dort strahlte die Sonne. Karl Dalls Visage ließ noch am Ankunftsabend in der »Dall-As-Show« die Gesichter lachend in die Breite gehen. Er kochte mit den "Komm doch mal in die Küche"-Chefs Friedrun Köhnen und Horst Tempel, plauderte mit Schauspielerin Katharina Jakob (Tochter von Ellen Schwiers), mit Iff Bennett über Tiere, mit Bernie Paul und Chris Howland über Sänger- und andere, intimere Probleme und mit dem Sonthofener OB Blaser über Lokales. Als neustes RTL-Gesangstrio präsentierten sich Iff Bennett, Gaby Baginski und der neue RTL-Pressechef Dr. Schmidt. Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (CDU) war der beste Sänger unter Bonner Spitzenpolitikern, gefolgt von SPD-Fraktionschef Hans-Jochen Vogel. Das ist das Ergebnis eines Polit-Sängerwettstreits, bei dem die Hörer von Radio Luxemburg über einen Telefon-Computer ihre Stimme für die beste Bonner Stimme abgaben. Mit seinem Lied "Muss i denn zum Städele hinaus", das er über den Sender schmetterte, errang Wörner mit Abstand den ersten Preis, den "Goldenen Raben". Den "Silbernen Raben" ersang sich Vogel mit "Wenn wir schreiten Seit' an Seit'", Bronze erhielt der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Jürgen Möllemann (FDP), für seinen Schiffer-Song "Wir langen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord". Bereits in der ersten Runde ausgeschieden war neben anderen Politikern aus verschiedenen Parteien Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle (CSU), der sich mit "Sah ein Knab' ein Röslein stehn" versuchte. Grüne Polit-Prominenz wie Petra Kelly und Otto Schily hatte die Teilnahme an dem "Raben"-Wettbewerb abgelehnt. Schon vor Jahren hatte Radio Luxemburg einem Politiker zu Sangesruhm verholfen: Ex-Bundespräsident Walter Scheels "Hoch auf dem gelben Wagen" wurde sogar zum Plattenhit. Chefredakteur Rainer Popp (links) und Programmleiter Hugo Göke überreichten Manfred Wörner den Goldenen Raben. In halloRTL 1-1986 wurde Camillos 65. Geburtstag gefeiert. Der Erfinder der RTL-Hitparade und der Löwenverleihung steckte auch privat noch voller Energien. An einem verregneten Novembersonntag startete er in einen neuen Frühling und heiratete mit 66 ganz unöffentlich in Aischen die 38-jährige Anna. Bis vor wenigen Monaten war sie noch eine der Autorinnen für die Quizfragen und zog aus der "Villa Lustig" (dem damals farbigen "Amtssitz" des deutschen RTL-Programms) in Camillos "Villa Paradiso".

halloRTL Heft 2-1987
Senden kann jeder, aber für den direkten und persönlichen Kontakt zum Hörer und Zuschauer tragen wir das Markenzeichen: Radio Luxemburg - RTL mach mit! Auf dieser Einstellung basieren nicht nur der Erfolg von 30 Jahren Hörfunk, sondern auch die eindrucksvoll gewachsene Hallo-RTL-Clubfamilie und nicht zuletzt der Zuschauer-Boom im RTLplus-Fernsehprogramm, schreibt Axel in seinem Brief an die Clubfreunde. Zuerst gibt es einen Bericht darüber wie 120 Gewinner ein "Königs"-Wochenende in Luxemburg verbrachten. Verwaltungschef Jean Kraus vom deutschen RTL-Programm hatte sie in der Luxusherberge "Le Royal" im Herzen der Hauptstadt unter gebracht. Von hier konnten sie ohne großen Verkehrsaufwand durch die Einkaufsstraßen bummeln. Das abendliche Diner mit den RTL- und RTLplus-Mitarbeitern fiel rundum "königlich" aus. An jedem Gästetisch saßen mindestens zwei RTL-Mitarbeiter zum Anfassen und Ausfragen. Sechs Gewinner, die unter ihren Tellern einen Aufkleber entdeckten, hatten noch am Abend einen Live-Auftritt im RTLplus-Studio. Am Sonntag hieß es »Wünsch Dir was« mit Günther Meyer im großen Sendesaal der Villa Louvigny - mit Wunschmelodien der Gewinner. Hoch über Luxemburg, im 19. Stockwerk des Hotels Interconti, feierten Jochen Pützenbacher und seine Mannschaft den Geburtstag: Die 1000ste Sendung »Ein Tag wie kein anderer«. Da erzählte Jochen nicht nur von den schwierigen Anfängen und Pleiten, sondern Programmleiter Hugo Göke gab auch stolz zu, dass am 1. März 1983 im deutschen RTL-Programm keiner damit gerechnet hatte, den Erfolg des französischen RTL-Programms mit dieser modifizierten Sendung übernehmen zu können. Seit 16. Januar 1987 heißt es alle vierzehn Tage in der Nacht von Freitag auf Samstag »Von Schiller bis Miller« - erotische Nachtgeschichten bei RTL. Olaf Pessler liest aus Meisterwerken der Weltliteratur unter der Regie von Peter Brensing. Die Geschichten und Auszüge zeigen die Liebe in allen Spielarten. Im redaktionellen Vorspiel zur Geschichte gibt Olaf eine kleine Einführung in Leben, Werk und Zeit der Autoren. Eingebettet in ein harmonisch abgestimmtes Musikprogramm von RTL-Musikchef Fritz Leider. Hier zeigt der Moderator, bisher eher bekannt durch Präsentationen journalistischer Sendungen, dass er auch ein Lesetalent ist.
In rund sechs Stunden hatten die RTL-Moderatoren Eva Müller, Thomas Wilsch, Nic Jacob, Axel Fitzke, Björn Schimpf und "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer in der Merscher Disco "New Fregate" 130.000 FLX für krebskranke Kinder erbettelt. Sie versteigerten von Plüsch-Nikoläusen über Regenschirme bis zum CD-Plattenspieler ein ganzes Auto voller Artikel, die der HalloRTL-Club für die gute Sache gespendet hatte. Dabei schaffte es Eva Müller drei Gürtel ihrer Kollegin Helga für 1.500 FLX an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.

halloRTL Heft 3-1987
Iff stellt den Clubmitgliedern noch einmal das Zeichen des Senders vor (gab es damals als Schlüsselanhänger zu kaufen): "Leoni dedit" - dem Löwen Flügel geben - "Diese Flügel hat nicht nur das deutsche Hörfunk-Programm in nun 30 Jahren erfolgreich gespannt. Es folgte mit RTLplus ein TV-Programm, das die Grenzen per Satellit und Kabel überspannt: Neutral, gewitzt, informativ und - vor allem menschennah!". Manfred Seichter, Geschäftsführer der Düsseldorfer RTL-Tochter BTS, feierte seinen 70. Geburtstag. Der Journalist begann nach dem Krieg als Lokalredakteur der Westfälischen Nachrichten in Emsdetten bei Münster. Am 1. April 1948 wechselte er in die Presseabteilung der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei und war 14 Jahre lang (1962-1975) unter Minister Willi Weyer Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Nach einem Gespräch mit Frank Elstner nutzte er die Chance, sich als Beamter mit 62 Jahren pensionieren zu lassen und stieg bei RTL ein. Eine Programminnovation von Radio Luxemburg, auf die er besonders stolz zurückblickte, war die Einführung des Verkehrswarnfunks, ein Service, den dann auch später die Kollegen vom WDR einführten. Die deutsche Redaktion von RTL hatte, stellvertretend für die vielen, weltweit aktiven Umweltschützer, den Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Harald Zindler, zum "Mann des Jahres 1986" gewählt und damit den selbstlosen und engagierten Einsatz des damals 42-Jährigen gewürdigt. Zindler, von Beruf Elektrotechniker, gehörte der internationalen Umweltschutz-Organisation seit 1980 an. Ein Jahr später kletterte er unter Lebensgefahr auf einen Schornstein von Boehringer; außerdem protestierte er unter anderem gegen die Dünnsäure-Verklappung in der Nordsee, und im Testgelände in der Wüste von Nevada wandte er sich gegen die amerikanischen Atomversuche. Am 17. Dezember 1986 hing Harald Zindler mit zwölf weiteren Umweltschützern von Greenpeace an der Rheinbrücke in Leverkusen und protestierte gegen die Verschmutzung des Stroms durch die Firma Bayer Leverkusen.

RTLplus und RTL veranstalteten in der Bonner Beethovenhalle eine über dreistündige Wahlshow zur Bundestagswahl 1987, die von anderen Journalisten die Noten größter Publikumsnähe an diesem Abend erhielt. Hans Meiser präsentierte locker Vorberichte und Reportagen zur Wahl. In der Kessenicher Gaststätte "Im Burgwinkel" hatten RTL-Chefkorrespondent Geert Müller-Gerbes und Alfred Gertler ihr Hörfunk-Studio installiert.

halloRTL Heft 4-1987
Auf der Titelseite ist Miss Germany Anja Hörnich zu sehen, die der Multimedien-Künstler René Wieroth eingipste. Die Skulptur wurde von der späteren Gewinnerin Inge Balg aus St. Augustin zugunsten krebskranker Kinder gestiftet. "VADO VIA - ein Abschied wie kein anderer" ist das Hauptthema im Heft. Als Iff Bennett mit Reibeisen-Stimme seinen Titel "Vado via" ("Ich gehe fort") schmetterte, sang er vor Kollegen für einen Kollegen. Die Teams von RTLplus und RTL-Productions hatten sich versammelt, um den "Vater" des deutschen Fernseh-Programms aus Luxemburg, Unterhaltungschef Thomas Wilsch zu verabschieden. Der 42-Jährige verließ kurz vor Ostern den Sender, um erst einmal ein paar Monate auf der griechischen Insel Paros auszuspannen. Der Mann, der in den vergangenen fünf Jahren ein vom Start weg erfolgreiches Fernsehprogramm auf die Beine gestellt und rund 200 Mal die Sendung »Ein Tag wie kein anderer« präsentiert hatte, schien eine Art Zäsur in seinem Leben zu machen: Seine Ehe war aufgelöst, das Haus verkauft, auf Paros wartete Besinnung und die Absicht, ein Buch zu schreiben. RTL-Amerika-Korrespondent Peter Trunk sandte für den Abschiedsabend denn auch einen Filmbeitrag über das harte Los eines Schriftstellers. Die Laudatio hielt Helmut Müller, der bei den Westfälischen Nachrichten als Chefreporter der Vorgesetzte von Thomas Wilsch war, als dieser dort vor langen Jahren seine Journalisten-Laufbahn startete. Bei RTL hatte Thomas Wilsch vor der Übernahme der Vaterschaft für RTLplus zwei Jahre lang auch den halloRTL-Club und dessen Journal betreut. Auch der dienstälteste RTLer fehlte nicht auf der Abschiedsfeier: Camillo Felgen. Ende März startete im Hörfunk von RTL die Aktion "Aids-Aid für Kinder", Schirmherrin war Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth. Ziel der Kampagne: Geldspenden für bessere medizinische Betreuung Aids-infizierter Kinder. Ihre Zahl wurde 1987 in der Bundesrepublik auf über 500 geschätzt. Es gab Sondersendungen zum Thema, Prominente aus Show, Politik und Business gingen für die Aids-Aid-Kollekte auf die Straße und eine RTL-Fußballmannschaft trat gegen die Kollegen vom Hessischen Rundfunk an. Darüber hinaus schalteten RTL und RTLplus Aufklärungsspots des Gesundheitsministeriums.
"Shakespeare lässt flott grüßen" heißt es ab 15. März jeden Sonntag ab 14.00 Uhr. Frisch, frech, ein bisschen floppig und locker aus dem Studio-Sessel der Luxemburger Villa Louvigny präsentiert RTL-Youngster Michael Wirbitzky ganze vier Stunden lang die neue Wunsch-Sendung »Bis es euch gefällt!« Partnerschaft ist, wenn man etwas für eine Zeit lang teilen kann, sagte Carolin Lenzen (Titelbild). Dass sie es konnte, bewies sie seit zwei Jahren bei RTLplus. Sie teilte sich nämlich die Vorhersage IHR WETTER mit dem "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer. Carolin ging zwei Jahre in Amerika zur Schule, studierte in Düsseldorf Germanistik und Amerikanistik, war Hospitantin beim ZDF und Journalistin von ganzem Herzen. Als bei RTLplus alles besetzt war, wechselte sie kurzerhand in den Rundfunk von RTL, war Assistentin bei Helgas »Viva«-Sendung, dann bei »Guten Morgen, Deutschland!« und seit knapp einem Jahr in freier Mitarbeit Nachrichten-Redakteurin und Moderatorin. Dann genauso frei und regelmäßig Redakteurin und Präsentatorin des RTLplus-Wetters. Letzteres oft zum Entsetzen der Techniker-Crew. Denn Carolin liebte nicht nur ein farbiges Leben ("Den Tag genießen - nicht an morgen denken!"), sondern auch farbige Kleidung. Blau-grün gewandet ließ sie da schon mal den Regisseur und seine Mannen darüber grübeln, ob's überhaupt und wenn, ob's mit Green- oder Blue-Box geht.

halloRTL Heft 7-1987
"Wir haben Grund zu feiern, das 30-jährige Jubiläum von Radio Luxemburg nämlich. Als 1957 Peter Perleberg und wenig später Camillo Felgen mit kleiner Mannschaft erstmals Radio aus Luxemburg für Deutschland machten, war plötzlich ein ganz neuer Ton zu hören: leicht, locker, unverkrampft. Und viele Hörer der ersten Stunde denken noch heute gern daran zurück, wie sie nachts unter der Bettdecke das neue Musikgefühl genossen, das da aus Luxemburg rüberkam", so begrüßt RTL-Presse- und Planungschef Hendrik Schmidt die Clubmitglieder in diesem Heft. Auf Seite 3 erinnert sich Camillo Felgen ("Ein Mann, der Radiogeschichte gesprochen hat") an "Die Zeit der Radiopioniere" - RTL vor 30 Jahren. 
Gesegnete »Mahlzeit«: Ganz schönes Theater machten die Besucher des »Mahlzeit«-Theaters auf der Bundesgartenschau in Düsseldorf. Sie rannten buchstäblich das Zelt ein, aus dem die »Mahlzeit«-Sendung den RTL-Hörern mittags live serviert wurde. Auf rund 500 wurde die Zahl derjenigen Gartenschau-Besucher geschätzt, die jeden Mittag das »Mahlzeit«-Theater heimsuchten - das aber nur über 150 Sitzplätze verfügte. Die meisten derer, die keinen Sitzplatz ergattern konnten, dachten aber gar nicht daran aufzugeben, sondern drängten mit aller Gewalt durch Hauptein- und Notausgang in das Zelt und versperrten die behördlich vorgeschriebenen Fluchtwege. Seitdem sorgten "Schwarze Sheriffs" dafür, dass die rechtzeitig Gekommenen ungestört und zivilisiert eine - wenn auch lachhafte - »Mahlzeit« zu sich nehmen konnten - angerührt aus würzigen Gags und scharfen Sprüchen. Seit September 1986 telefonierte Helga kreuz und quer durch alle Welt, um über das zu reden, was jeden brennend interessierte, aber meist verschämt verschwiegen wurde: das liebe Geld. Stolze Bilanz: über 600 Live-Interviews in ihrer Sendung »VIVA! Was kostet die Welt?«, die jeden Wochentag zwischen 14.00 und 15.00 Uhr lief. So gab Helmut Zacharias den Wert seiner Geige preis (20.000 Mark); Erfolgskomponist Ralph Siegel ("Ein bisschen Frieden") verriet, dass er an einer Schallplattenseite nur 4,5 Pfennig verdient, und Publikumsliebling Günther Strack erinnerte sich an seine erste Gage (250 Mark im Jahr 1949). Das Tollste an der Sendung: Helga guckte nicht nur aller Welt ins Portefeuille, sie füllte auch die Brieftaschen clevere Ratefüchse. Mit der Sendereihe »Sicher in den Urlaub« begleitete Günther Meyer die Hörer von Radio Luxemburg in die Ferien. In 48 Informationssendungen - in Zusammenarbeit mit dem ADAC und dem Zentralverband des Kfz-Handwerks (ZDK) - gab er unter anderem fachmännische Tipps rund ums Auto und beantwortete Fragen, die für den Autourlaub von Bedeutung waren. Der ADAC Nordrhein startete im Rahmen der Sendung eine beispielhafte Sonderaktion: An den Wochenenden und während der Schulferien war ein zwölfköpfiges Team von Stauberatern unterwegs - unterstützt von der RTL-Ford-Flotte. Die RTL-Fords waren mit Autotelefon ausgerüstet und konnten so live in die Sendung geschaltet werden, um über Verkehrsaufkommen, Staus und Ausweichrouten zu informieren. Besonders beliebt bei jungen Leuten war Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Deshalb war das von ihm veranstaltete Jugendtreffen im Garten seiner Villa Hammerschmidt auch 1987 wieder gut besucht. Insbesondere junge RTL-Hörer und -Zuschauer dürften sich dort wie zu Hause gefühlt haben. Denn moderiert wurde das Programm der Veranstaltung von Geert Müller-Gerbes, dem Bonner Chef-Korrespondenten von RTL.

halloRTL Heft 8-1987
Thorsten Schuster stellt sich als neuer Club-Redakteur vor. Er will dafür sorgen, dass künftig im Club noch mehr passiert. Und mit ihm erscheint die Clubzeitschrift nun jeden Monat. Im Saarland kann RTL jetzt auf der neuen UKW-Frequenz 93,3 MHz in Stereo gehört werden. Flotte Sprüche auf Bussen der Deutschen Bundesbahn erinnern daran, die Radios auf die neue Frequenz umzustellen. Staatsmännisch geht es künftig zu bei Jochen Pützenbachers Radiosendung »Ein Tag wie kein anderer«. Ab dem 31. August werden RTL-Hörer zu Staatsfrauen und -männern in alle Welt geschickt. Das neue Sendekonzept macht's möglich. Ab dem 6. September ist Jochen auch neuer Gastgeber der Fernsehshow »Ein Tag wie kein anderer« auf RTLplus. Zu der Aktion "Clubmitglieder interviewen RTL-Moderatoren" hatten Mitglieder Gelegenheit 20 Fragen zu ihrem Lieblingsmoderator einzuschicken. Als erster wurde Jochen Pützenbacher befragt: Wie kamen Sie zu ihrem Beruf? Jochen: "Dass ich seit vielen Jahren Radio mache, ist reiner Zufall. Im November 1969 bekam ich Gelegenheit, hier vorzusprechen, und danach habe ich einen Probemonat absolviert. Ich habe vorher nicht im Traum daran gedacht, irgendwann Rundfunk zu machen. Ich hatte früher mehrere Berufe, war mal Friseur, war auch mal Lehrer, und der Rest war eine Fügung des Schicksals." Arbeiten Sie lieber im Hörfunk oder im Fernsehen? Jochen: "Ehrlich gesagt, lieber im Hörfunk. Denn das Radio erfordert wesentlich mehr Fantasie - erstens, es zu machen, und zweitens es zu konsumieren. Denn das einzige Mittel, das man hat, um den Hörer zu erreichen, ist die Stimme, die Sprache, mit der man die Fantasie der Hörer anregen muss." Wie kamen Sie damals dazu, in der ARD die Sendung »Mit Schraubstock und Geige« zu moderieren? Jochen: "Leute beim Süddeutschen Rundfunk hatten mich in einer anderen Sendung gesehen, und da hat der Unterhaltungschef gesagt: 'Das scheint mir der Mann zu sein, den wir brauchen'. Daraufhin wurde ich engagiert. Fünf Folgen von »Mit Schraubstock und Geige« waren ursprünglich geplant, zwölf sind es dann geworden." Open Air Nr. 2 fand an einem heißen Samstag im Stadion der "Rot-Weißen" in Essen-Borbeck statt. Um 14.45 Uhr ging RTL-Moderator Thomas Germann auf die Bühne: Radio Luxemburg proudly presents... 42.000 Besucher sind gekommen, um das Spektakel mitzuerleben. Die Stimmung ist riesig. Joe Cocker, bewegt sich wie ein Priester und singt, als habe er die Musik erfunden. Tina Turner, Superact und singender Handfeger, damals 46, wird gigantisch gefeiert.

halloRTL Heft 9-1987
"Fernsehen schon zum Frühstück" heißt die Titelstory. Am 5. Oktober, 6.30 Uhr soll's losgehen: Premiere des Frühstücksfernsehens bei RTLplus. Breakfast-TV, bei den Amerikanern, Engländern, Franzosen und Italienern längst fester Bestandteil des Frühstücks, war hierzulande ein noch unbestrichenes Brötchen. Zwar dachten die öffentlich-rechtlichen Sender auch schon über ein Morgenmagazin nach, doch während sie noch grübelten, zeigte RTLplus wie man's macht. Titel der zweistündigen Sendung: »Guten Morgen, Deutschland«. Oberstes Motto für das Frühstücksfernsehen: "Macht die Zuschauer wach, unterhaltet sie, begeistert sie, macht sie locker, lasst sie staunen, informiert sie, zeigt ihnen, dass sich die Welt noch dreht!" Der Schwerpunkt des bunten, fröhlichen, abwechslungsreichen Morgenmagazins im TV lag dabei auf aktuellster Information, die jede halbe Stunde von RTL-Nachrichtensprecher Karl-Heinz Kaul serviert wurde. Daran schloss sich eine ausführliche Wettervorhersage an. Präsentator: Gottfried Mehlhorn, gelernter Schauspieler, bekannt aus 250 Folgen "Pippi Langstrumpf" und aus der TV-Serie "Die Gimmicks". Zusätzlich zu den vielen Informationen in Nachrichtenform, hat der aus dem Hörfunk erfahrene »Guten Morgen, Deutschland«-Moderator Olaf Pessler Studiogäste live interviewt, zwischendurch servierte Geert Müller-Gerbes, Bonner Chefkorrespondent von RTL, aktuelle Karikaturen aus der internationalen Tagespresse des jeweiligen Morgens. Die Leitung des morgendlichen TV-Magazins hatte Rainer H. Popp, Chefredakteur des RTL-Hörfunks. Vor ziemlich genau zehn Jahren saßen Olaf Steinbauer und Frank Elstner, damals RTL-Programmdirektor, zusammen mit einem Club-Experten aus Gütersloh in einem Luxemburger Hotel und legten den Grundstein für den hallo RTL-Club. Im Jubiläumsjahr 1987 zählte der Club fast 100.000 Mitglieder, durch das RTLplus-Fernsehprogramm wurde die Familie täglich größer. Gefeiert wird bei der Löwenverleihung in Dortmund am 10. Oktober und vor allem beim diesjährigen halloRTL-Musikexpress ins Sauerland und "Wir füreinander". Außerdem werden 20 Clubfreunde zu einer Jubiläumsfahrt nach Luxemburg eingeladen. Auf dem Programm: Luxemburg und die RTL-Studios besichtigen, das Team persönlich kennenlernen und als Abschluss Teilnahme an der »einfach tierischen Show« mit Iff Bennett in Mannheim. Ungewöhnlich und neu war die Idee von RTL-Hörfunkchef Hugo Göke, »Prima«-Radioliebling Thomas Germann und vom RTL-Gesundheitsexperten Hademar Bankhofer, ausgeflippte und wertvolle Ratschläge für das Super-Feeling von jungen Hörern in der Sendereihe »Ich fühl mich prima« (jeden Montag in »Prima« zwischen 15.00 und 16.00 Uhr) weiterzugeben. Nun hatten Thomas und Hademar bereits fast 30 Sendungen über den Äther gebracht. Mädchen und Jungen waren begeistert. Hademars Geheimrezepte gegen Liebeskummer, Streitsucht und Rendevouz-Nervosität waren ein echter Hit bei Radio Luxemburg. Nach langer schwerer Krankheit und einer kritischen Herzoperation übernahm Heinz Siebeneicher am
6. September wieder seine Sendung »Wünsch dir was bei RTL« (sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr). Trotz 15-monatiger Abstinenz vom Mikrofon hatten die RTL-Hörer ihn nicht vergessen und bekundeten in unzähligen Briefen ihre Anteilnahme. "Das hat mir sehr geholfen, mich wieder hochzurappeln", bekannte der erfahrene Radiomann und bedankte sich gleichzeitig bei Günther Meyer, der ihn die ganze Zeit vertreten hatte. Günther war der "Springer vom Dienst" bei RTL: Es gab keine Sendung, die er noch nicht moderiert hatte. Im Rahmen der RTL-Patenschaft "Mit dem Wind um die Welt" erfüllte Helga Matrosenwünsche. Die Gorch Fock, Deutschlands "Botschafter in Blau" war zu seiner ersten Weltfahrt aufgebrochen. 32.000 Seemeilen Wasser, Wind und Wellen - ein modernes Abenteuer und eine Nagelprobe auf den Mut der Matrosen. 334 Tage zwischen Kombüsenfrühstück und stickigen Schlafkojen. Kapitän Immo von Schnurbein und seine Jungs legten mehr Ozeankilometer zurück als Kolumbus und Magellan zusammengenommen. RTL blieb die nächsten Monate im Kielwasser der Gorch Fock. Mit an Bord war der alte Seebär Kapitänleutnant Enge, der live für Helga in »Viva / Was kostet die Welt?« über Haifische, tropische Stürme und Captain Immos Kampf mit den Wellen berichtete. Zur RTL-Patenschaft gehörte auch ein Wunschkonzert. Jeden Freitag kurz nach 14.00 Uhr wurden die Musikwünsche der blauen Jungs erfüllt, die dann per Radio ihre Freunde und Verwandten grüßen konnten. Bei Helga wurde damit eine klingende Brücke über die Weltmeere geschlagen. Die Hörer konnten mitraten, mitbangen, in ferne Länder schweifen und riechen, wie die Radiowellen nach Salz und Seetang schmeckten.

halloRTL Heft 10-1987
Richtig affig gings zu bei RTL in den sogenannten Wochenend-Motiven der neusten RTL-Werbekampagne. Acht solcher Motive zu den Hauptsendungen des Hörfunks wurden in den Programmbeilagen vieler Tageszeitungen und diversen Zeitschriften geschaltet. Damit setzte RTL die Reihe seiner Kampagnen fort, die jedes Jahr vom Art Directors Club für ihre Originalität und Witzigkeit ausgezeichnet wurden.
Top-Thema im Heft war das Löwenfestival am 10. Oktober zum 30-jährigen Jubiläum des deutschen RTL-Programms und zur 51. Löwenverleihung. Udo Jürgens und seine Pepe Lienhard Band unterbrachen deshalb extra ihre Tournee. Schon einmal hatte er im Teamkreis bei einer Feier in Luxemburg mit einer Eigenkomposition brilliert, sehr intim und auf RTL zugeschnitten. Für sein "Guten Morgen, liebe Sorgen" erhielt Jürgen von der Lippe den Goldenen Löwen. Monatelang war dieser Song nicht von den Spitzen der Hitparade zu vertreiben und wurde die erfolgreichste Platte des Jahres. Den Silbernen Löwen bekamen "Erste Allgemeine Verunsicherung" für "Fata Morgana" und Roy Black konnte für "Geträumt" den Bronzenen Löwen entgegennehmen. Zur Jubiläumsveranstaltung war auch der erste Löwengewinner Fred Bertelmann anwesend, und Löwenbändiger Jochen Pützenbacher präsentierte das erste Clubmitglied, Bettina Bommer aus Lüdenscheid. Die diesjährige Löwenverleihung war nicht nur die Fete zum 30. RTL-Geburtstag, sondern gleichzeitig die zum 10-jährigen Bestehen des RTL-Clubs. Honey Bee Benson war zwei Wochen lang auf Tournee durch die Urlaubsmetropolen in Tunesien und Spanien. Fast jeden Abend trat das temperamentvolle RTL-Mädel in einer anderen Stadt in einer Discothek auf und unterhielt die Touristen mit Spielen, Verlosungen und Autogrammstunden, "damit unserer Hörer RTL auch im Urlaub hautnah erleben können", wie sie selbst sagte. Genau zehn Jahre ist es her, dass Frank Elstner den RTL-Club erfand und ins Leben rief. Clubredakteur Torsten Schuster besuchte Frank zu einem Gespräch, um einiges zu erfahren über die Frühgeschichte des Clubs und über das, was Frank Elstner heute macht. Welches war eigentlich der zündende Gedanke, der Ihnen damals den Anstoß gab, den Club zu gründen? "Als der Club entstand, war ich Programmdirektor des deutschen RTL-Hörfunks. Und da wollte ich eine ganz besondere Bindung haben zwischen den Hörern und den Programm-Machern. Einen der möglichen Wege, die Hörer noch näher ans uns heranzubringen, sah ich darin, mich in einer regelmäßigen Zeitschrift mit ihnen auseinanderzusetzen. Und da kam mir die Idee: Wir gründen einen Club und können dann via Clubzeitschrift noch intensiver mit den Hörern Kontakt halten". Und wie war die Reaktion der Hörer auf dieses neue Angebot? "Wir hatten ja damals nicht viel Geld zur Verfügung und waren - bevor es den Club gab - schon froh gewesen, dass es wenigstens Aufkleber gab, dass wir mit dem »Radio-Zirkus« durch die Lande gehen konnten und unsere Zuhörer ein Autogramm von Jochen bekamen. Und dann, als wir den Club hatten, konnten wir den Hörern sogar ausgewählte Schallplatten, RTL-Gürtel, RTL-Jacken, RTL-Wecker und all diese Dinge anbieten. Und das hat natürlich ein Riesen-Echo gebracht. Die Hörer waren begeistert." Kannten Sie die ersten Clubmitglieder persönlich? "Es gab damals den Slogan: »Bei Radio Luxemburg wird Radio noch mit der Hand gemacht«. Und dazu gehörte auch, dass wir einen sehr persönlichen Kontakt zu den Hörern hatten. Und wir haben natürlich auch Freunde gefragt, ob sie Mitglieder werden wollen. Und jeder Sprecher hatte seine Fans, die er eingeladen hat, Mitglied zu werden. Dadurch kannte man sich natürlich persönlich. Dieser Club war ja auch nicht dazu gedacht, Umsatz zu machen. Das erklärte Ziel von uns, die wir die Farbe von RTL vertraten, war nie ein kommerzielles. Es war einfach nur der Wunsch, eine gute RTL-Zeitschrift zu machen." Die RTL-Zeiten sind für Sie inzwischen lange vorbei. Und mittlerweile haben Sie auch »Wetten, dass...?« aufgegeben. Warum eigentlich? "Ich glaube, dass man seinem leben in unserem Beruf immer wieder mal eine neue Richtung geben sollte. Ich habe »Wetten, dass...?« gemacht, solange ich garantieren konnte, dass ich mit huntertprozentigem Spaß in die Sendung gehe und sie auch meinem Publikum gegenüber hundertprozentig vertrete. Irgendwann habe ich mich aber dabei ertappt, dass ich über andere Sendeformen nachdachte. Und um darüber vertieft nachdenken zu können, braucht man Zeit - man kann ja nicht nur sprudeln, man muss auch tanken. Darum habe ich den Entschluss gefasst, aufzuhören und mich auf etwas Neues vorzubereiten. Diesen Punkt habe ich so etwa alle sechs Jahre. Ich habe sechs Jahre lang »Spiel ohne Grenzen« gemacht, sechs Jahre die »Montagsmaler« und sechs Jahre »Wetten, dass...?«". War es von je her Ihr Ziel, in die Medienbranche einzusteigen? "Ich bin in den Medien erzogen worden. Mit zehn Jahren habe ich meine erste Hauptrolle gespielt. Ich glaube nicht, dass ich in irgendeinem anderen Beruf glücklich geworden wäre, in dem ich nicht meine Talente hätte zeigen können. Mein Motor ist immer Lust und Freude."
"Radio aus dem Kohlenkeller" heißt eine Geschichte über »Wünsch dir was bei RTL«-Moderator Heinz Siebeneicher, der die Sendung aus einem eigenen Studio Marke Eigenbau im Keller seines Hauses in Reinheim/Odenwald präsentierte: "Sonntag, 11. Oktober, kurz nach zehn. Heinz Siebeneicher, der RTL-Moderator mit der markanten warmen Stimme, ist gleich nach dem Frühstück in Bademantel und Filzpantoffeln in den Keller getigert, hat sich an seinen Mikrofontisch gesetzt, die Erkennungsmelodie »Wünsch dir was bei RTL« in den Äther geschickt, auf seine warmherzige Art die Hörer begrüßt und den ersten Wunschtitel angekündigt: »Lass die Sonne in dein Herz« von der Gruppe Wind. Die singt allerdings vom Plattenspieler in Luxemburg aus..." Wer sonntags in Luxemburg anrief und das Glück hatte, mit Heinz Siebeneicher live über den Sender plaudern zu dürfen, wird wohl kaum gemerkt haben, dass sein prominenter Gesprächspartner nicht von Luxemburg, sondern von Reinheim aus mit ihm sprach. Technisch funktionierte das über eine Rundfunkleitung der Post von Reinheim nach Luxemburg, die RTL eigens für diese Sendung angemietet hatte, und über eine Standleitung für Telefon, über die sich Heinz Siebeneicher mit der Senderegie in Luxemburg verständigte. Eine Rückleitung gab es nicht. Deshalb konnte der Radioplauderer seine Telefonkandidaten nur im Radio hören - was in dem über 200 Kilometer von Luxemburg entfernten Reinheim mit beträchtlichem Aufwand verbunden war: Neben seinem Mikrofon stand ein Tuner, über den er auf einer UKW-Frequenz die Sendung mithörte. Wenn der hochmoderne Tuner versagte, konnte ein uraltes Röhrenradio RTL oft noch gut empfangen. Wenn auch das nicht mehr ging, half Omas altes Küchenradio mittels Kurz- oder Mittelwelle. Für seine Telefonleitung in die Senderegie benutzte Heinz Siebeneicher ein total veraltetes Wehrmachts-Feldtelefon. Aber das zeigte wieder einmal, wie auf kostengünstige Weise und ohne computergesteuerte Technik Radio gemacht werden konnte: Mit einer Fernsteuerung Marke Eigenbau bediente der Radioprofi fünf Tonbandgeräte mit vorproduzierten Jingles. Dass das ganze trotz einfachster Ausstattung Sendequalität hatte, davon konnten sich die RTL-Hörer jeden Sonntag selbst überzeugen. Was Heinz Siebeneicher schade findet: "Wenn man drei Jahre lang diese Wunschsendung moderiert, dann kennt man seine Kunden schon. Es sind immer dieselben Hörer, die anrufen."

halloRTL Heft 11-1987
Nachdem die erste »Mahlzeit«-Schallplatte restlos vergriffen ist, setzen Inga Abel und Hugo Egon Balder (mittlerweile mit Fernsehangeboten reichlich gesegnet) noch eins drauf und servieren die »Mahlzeit« zum zweiten Mal für den Plattenteller. Diesmal zusammen mit allerhand "Star-Köchen" angerichtet: Elisabeth Volkmann, Elmar Gunsch, Ingrid van Bergen, Traumschiff-Kapitän Heinz Weiss, Chris Howland, Diether Krebs und viele andere haben dafür gesorgt, dass nicht etwa eine "Kalte Platte", sondern 'ne richtig heiße »Mahlzeit« auf den Teller kommt - mit einer gehörigen Prise Pfeffer. Das Beste aus ungezählten »Mahlzeit«-Sendungen - ein hochdosiertes Konzentrat, dass die Lachmuskeln zum Schwingen bringt. »Mahlzeit« war die seinerzeit wohl beliebteste Sendung bei Radio Luxemburg. Sie registrierte die meisten Hörerzuwächse. RTL war das einzige Radio, das eine derartige Sketchsendung in den Äther gepustet hat. Und zugleich damit den Plattenmarkt bereicherte. Mit dem Verkauf der LP + Cassette wurde die RTL-Aktion "Aids-Aid für Kinder" unterstützt. Seit es die »Mahlzeit«-Sendung gibt, haben Inga und Hugo über 5400 Sketche gespielt, darunter 720 mit Prominenten aus Show, Politik, Sport und Wirtschaft. In halloRTL bewerben die "Mahlzeiter vom Dienst" ihre neue Platte und sprechen die Mitglieder persönlich an. Kalte Füße bekamen Inga Abel, Hugo Egon Balder und die gesamte »Mahlzeit«-Mannschaft auf der Bundesgartenschau. Anfang November haben sie daher ihre Wohnküche in das Düsseldorfer Kaufhaus Horten verlegt. In der ehemaligen Bettenabteilung geht es jetzt alles andere als verschlafen zu: Ein voll bewirtetes Theater ist hier entstanden. Eintrittskarten gabs zum Preis von fünf Mark am Informationsschalter im Erdgeschoss des Kaufhaufes. Der Eintrittspreis wurde voll auf den Verzehr im Theater angerechnet. Seit kurzem in Hamburg on the air: Radio 107. Um dem Privatsender an den Nordseewellen auf die Ätherwellen zu verhelfen, schickte RTL den Radioprofi Axel Fitzke gen Norden. Der sollte in Hamburg "Entwicklungshilfe" leisten. Natürlich beließ Axel es nicht dabei, die Radioneulinge zu beraten und ihnen zu sagen, wie man Radio macht - er machte es selbst, jeden Tag von 12.00 bis 24.00 Uhr. »Stadtklang mit Axel« hieß die Sendung. Schwerpunkt: Musik und Spiele mit den Hörern. "Spiele übers Radio kannten die dort oben vorher gar nicht", berichtete Axel aus der Radio-Diaspora. "Die waren froh, dass es das jetzt endlich gab. Jedenfalls haben sie bei den Spielen eifrig mitgemacht." Sechs Wochen lang kalauerte Axel auf den Wellen von Radio 107, flog nur an den Wochenenden nach Luxemburg zu seiner Familie. Was die Mannschaft des Radio-Dampfers von Axel gelernt hatte, durfte sie jetzt beweisen. 24 Stunden täglich beglückte Radio 107 seine Hörer mit Morgenmagazin, Tipps für die Hausfrau und mindestens 40 Minuten Musik pro Stunde. Ein Club-Mitglied interviewt RTL-Moderator Olaf Pessler. Wie und durch wen bist du zu RTL gekommen? "Während meiner Zeit in München habe ich einfach mal einen Brief an RTL geschrieben. Daraufhin hat man mich eingeladen, eine Woche getestet, und schließlich wurde mir ein Volontariat angeboten. Das war im September 1984. Im Dezember habe ich dann bei »Guten Morgen, Deutschland« angefangen". Kannst du dir vorstellen, für einen anderen Rundfunksender zu arbeiten? "Ja, selbstverständlich kann ich mir das vorstellen. Ob ich das auch machen will, ist was anderes". In diesem Heft gibt es einen weiteren Bericht zum Löwenfestival 1987. Das "Traumpaar des Abends" waren Susanne Kronzucker und Jochen Pützenbacher. Roy Black bekam auf der 51. Löwenverleihung sein 13. Mähnentier überreicht.

halloRTL Heft 12-1987
Saskia Heck, 12-jähriges Töchterchen des allseits bekannten Schnellsprechers Dieter Thomas, gab bei RTLplus ihr Fernsehdebüt und moderierte die Kinder-Hitparade. Als Bildschirmpartnerin von Metty Krings war sie in der Sendung »Miniplus - Ministars« zu sehen. Hits, die in den Charts gerade rauf- und runterliefen, kindgerecht umgetextet, kündigte die kesse Kleine zusammen mit Metty an. Dieter Thomas Heck hatte sich den Tag extra freigehalten: Die TV-Premiere seiner Tochter musste er natürlich vor Ort miterleben. Außerdem hing er immer noch an RTL, weil auch er hier seine ersten Schritte ins Moderationsgeschäft gemacht hat. Festlich war's auf dem Bundespresseball, der in diesem Jahr ganz im Zeichen Luxemburgs stand. Zum Auftakt spielte das große RTL-Symphonie-Orchester unter der Leitung von Leopold Hager. Es gab Champagner aus Luxemburg und die Abendkarte enthielt eine Sonderseite "Luxemburg bittet zu Tisch". Das gesellschaftliche Großereignis wurde im RTL-Hörfunk live aus der Bundeshauptstadt Bonn übertragen, und RTLplus brachte Ausschnitte davon im Fernsehen. Moderator und Organisator des Abends war RTL Hörfunk-Studioleiter Geert Müller-Gerbes. Interviewpartner von Clubmitglied Rosemarie ist in diesem Heft ist Achim Graul. Sie wollte als erstes wissen: Wann kommt die »Volle Stunde« mit Country & Western-Music wieder? Denn was andere Sender können, schafft Ihr doch schon lange! Achims Antwort: "Seit dem 28. November gibt's samstags von 18.07 bis 19.00 Uhr wieder Country Music". Wie sieht es eigentlich mit einer Platte von dir aus - mit C&W oder Rock 'n' Roll? "Seit 1963 (!) ist keine Platte mehr von mir erschienen. Ich finde diesen Satz lustig, weil es tatsächlich fast 25 Jahre her ist, dass meine Komposition »Linda«, von dem Schauspieler Stefan Behrens gesungen und vom Orchester Werner Müller begleitet, auf Platte erschien... Dann starb leider mein Vertragspartner, der "große" Heino Gaze, bei dessen Nachwuchsfestival ich damals in Berlin den zweiten Preis erträllert hatte." Welche Musik magst du noch außer C&W und Rock 'n' Roll? "Vor allem Big-Band-Klänge von Harry James bis Tommy Dorsey, Soul Music, die Stones, Dylan, aber auch moderne Künstler wie Suzanne Vega oder Jennifer Warnes". Über welches Thema würdest du gerne mal eine Radiosendung machen? "Unter einer guten Radiosendung verstehe ich immer eine clevere Mischung aus Unterhaltung und Information. Zum Beispiel die RTL-Sendung »Ein Tag wie kein anderer«. An so einem Programm irgendwie mitzuwirken, halte ich für sinnvoll". Welche Pläne hast du für deine Zukunft? "Ich sehe die Sache so: Irgendwann wird die Zukunft zur Gegenwart, und dann wären Zukunftspläne doch überflüssig. Ich plane die Gegenwart gut". Dem Interview des Monats stellt sich Désirée Nosbusch "In unserem Job träumt jeder von Hollywood". Ihre Bilderbuchkarriere begann Desiree vor einigen Jahren bei RTL. Kürzlich war sie wieder für den »Sender mit drei Buchstaben« tätig: Sie moderierte die RTL-Aids Aid Gala "Helping Hands" in München. Club-Redakteur Torsten Schuster sprach mit der hübschen Luxemburgerin. Desiree, du bist kürzlich bei unserer Aids Aid Gala aufgetreten. Was treibst du sonst noch so? "Ich habe viel in den USA und in Deutschland zu tun. Vor einiger Zeit habe ich einen Kinofilm zu Ende gedreht, der in Amerika und England, in Italien und in Spanien rausgekommen ist. Er heißt 'Guten Morgen, Babylon' und kommt am 28. Januar auch in die deutschen Kinos". Was für eine Rolle spielst du da? "Eine Amerikanerin, die in den 20er Jahren Statistenrollen in Hollywood annimmt und am Ende die Frau eines Bühnenbildners wird". Du hast in den USA eine Schauspielausbildung absolviert. Ich könnte mir vorstellen, dass dich das nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weitergebracht hat. "Diese Ausbildung hat mein ganzes Leben verändert. Wenn ich heute auf der Bühne stehe, weiß ich, dass ich meinen Beruf beherrsche - zumindest bis zu einem gewissen Grad; man entwickelt sich ja weiter". Du hast sehr gute Kritiken bekommen, als du damals den Grand Prix d'Eurovision moderiert hast. Danach sind einige reizvolle Angebote bei dir reingeflattert. "Oh ja! Ich habe danach ein halbes Jahr lang im französischen Fernsehen den Samstagabend moderiert und dann sechs Monate lang den Freitagabend im belgischen Fernsehen. Und in Deutschland bin ich dann so richtig in das Geschäft der Galapräsentation gekommen. Das alles waren Auswirkungen des Grand Prix. Von dem Augenblick an traute man mir zu, einen Abend durchzumoderieren".  




An einem verregneten Novembersonntag startete Camillo Felgen in einen neuen Frühling und heiratete mit 66 ganz unöffentlich in Aischen die 38-jährige Anna. Bis vor wenigen Monaten war sie noch eine der Autorinnen für die Quizfragen und zog aus der "Villa Lustig" (dem damals farbigen "Amtssitz" des deutschen RTL-Programms) in Camillos "Villa Paradiso".



Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (CDU) war der beste Sänger unter Bonner Spitzenpolitikern, gefolgt von SPD-Fraktionschef Hans-Jochen Vogel. Das ist das Ergebnis eines Polit-Sängerwettstreits, bei dem die Hörer von Radio Luxemburg über einen Telefon-Computer ihre Stimme für die beste Bonner Stimme abgaben. Mit seinem Lied "Muss i denn zum Städele hinaus", das er über den Sender schmetterte, errang Wörner mit Abstand den ersten Preis, den "Goldenen Raben".



In rund sechs Stunden hatten die RTL-Moderatoren Eva Müller, Thomas Wilsch, Nic Jacob, Axel Fitzke, Björn Schimpf und "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer in der Merscher Disco "New Fregate" 130.000 FLX für krebskranke Kinder erbettelt.



Iff stellt den Clubmitgliedern noch einmal das Zeichen des Senders vor (gab es damals als Schlüsselanhänger zu kaufen): "Leoni dedit" - dem Löwen Flügel geben - Diese Flügel hat nicht nur das deutsche Hörfunk-Programm in nun 30 Jahren erfolgreich gespannt.



Auf der Titelseite ist Miss Germany Anja Hörnich zu sehen, die der Multimedien-Künstler René Wieroth eingipste. Die Skulptur wurde von der späteren Gewinnerin Inge Balg aus St. Augustin zugunsten krebskranker Kinder gestiftet.



Manfred Seichter, Geschäftsführer der Düsseldorfer RTL-Tochter BTS, feierte seinen 70. Geburtstag. Nach einem Gespräch mit Frank Elstner nutzte er die Chance, sich als Beamter "mit 62 Jahren pensionieren zu lassen"
und stieg bei RTL ein.
Eine Programminnovation
von Radio Luxemburg,
auf die er besonders
stolz zurückblickte, war
die Einführung des Verkehrswarnfunks, ein Service, den dann auch später die Kollegen vom
WDR einführten. Im Bild: Manfred Seichter zusammen mit BTS-Ex-Geschäftsführer
Max Schautzer.




"Partnerschaft ist, wenn man etwas für eine Zeit lang teilen kann", sagte Carolin Lenzen (Titelbild). Dass sie es konnte, bewies sie seit zwei Jahren bei RTLplus. Sie teilte sich nämlich die Vorhersage IHR WETTER mit dem "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer.



Die Teams von RTLplus und RTL-Productions hatten sich versammelt, um den "Vater" des deutschen Fernseh-Programms aus Luxemburg, Unterhaltungschef Thomas Wilsch zu verabschieden. Der 42-Jährige verließ kurz vor Ostern den Sender, um erst einmal ein paar Monate auf der griechischen Insel Paros auszuspannen.



Auf Seite 3 erinnert sich Camillo Felgen ("Ein Mann, der Radiogeschichte gesprochen hat") an
"Die Zeit der Radiopioniere" -
RTL vor 30 Jahren.




"Shakespeare lässt flott grüßen" heißt es ab 15. März jeden Sonntag ab 14.00 Uhr. Frisch, frech, ein bisschen floppig und locker aus dem Studio-Sessel der Luxemburger Villa Louvigny präsentiert RTL-Youngster Michael Wirbitzky ganze vier Stunden lang die neue Wunsch-Sendung »Bis es euch gefällt!«.



Thorsten Schuster stellt sich als neuer Club-Redakteur vor. Er will dafür sorgen, dass künftig im Club noch mehr passiert. Und mit ihm erscheint die Clubzeitschrift nun jeden Monat.



Im Saarland kann RTL
jetzt auf der neuen UKW-Frequenz 93,3 MHz in
Stereo gehört werden. Flotte Sprüche auf Bussen der Deutschen Bundesbahn erinnern daran, die Radios auf die neue Frequenz umzustellen.




Am 5. Oktober, 6.30 Uhr soll's losgehen: Premiere
des Frühstücksfernsehens bei RTLplus. Breakfast-TV, bei den Amerikanern, Engländern, Franzosen
und Italienern längst fester Bestandteil des Frühstücks, war hierzulande ein noch unbestrichenes Brötchen. Zwar dachten die öffentlich-rechtlichen Sender auch schon über ein Morgenmagazin nach, doch während sie noch grübelten, zeigte RTLplus wie man's macht. Titel der zweistündigen Sendung: »Guten Morgen, Deutschland«. Im Bild auf der Titelseite zu sehen sind (von links): Redakteur Gerd Paulus, Programmleiter Rainer H. Popp, Moderator Olaf Pessler und Nachrichtenpräsentator
Karl Heinz Kaul.




Hoch über Luxemburg, im
19. Stockwerk des Hotels Interconti, feierten Jochen Pützenbacher und seine Mannschaft den Geburtstag: Die 1000ste Sendung »Ein Tag wie kein anderer«. Ab dem 6. September ist Jochen auch neuer Gastgeber der Fernsehshow »Ein Tag wie kein anderer« auf RTLplus.




Für sein "Guten Morgen, liebe Sorgen" erhielt Jürgen von der Lippe den Goldenen Löwen. Monatelang war dieser Song nicht von den Spitzen der Hitparade zu vertreiben und wurde die erfolgreichste Platte des Jahres.



Genau 10 Jahre ist es her, dass Frank Elstner den
RTL-Club erfand und ins Leben rief. Clubredakteur Torsten Schuster besuchte Frank zu einem Gespräch, um einiges zu erfahren über die Frühgeschichte des Clubs und über das, was Frank Elstner heute macht.




Top-Thema im Heft war
das Löwenfestival am
10. Oktober zum 30-jährigen Jubiläum des deutschen
RTL-Programms und zur
51. Löwenverleihung.
Udo Jürgens und seine Pepe Lienhard Band unterbrachen deshalb extra ihre Tournee. Schon einmal hatte er im Teamkreis bei einer Feier
in Luxemburg mit einer Eigenkomposition brilliert, sehr intim und auf RTL zugeschnitten.




Seit kurzem in Hamburg
"on the air": Radio 107.
Um dem Privatsender an
den Nordseewellen auf die Ätherwellen zu verhelfen, schickte RTL den Radioprofi Axel Fitzke gen Norden.
Der sollte in Hamburg "Entwicklungshilfe" leisten.




"Radio aus dem Kohlenkeller" heißt eine Geschichte über »Wünsch dir was bei RTL«-Moderator Heinz Siebeneicher, der die Sendung aus einem eigenen Studio Marke Eigenbau im Keller seines Hauses in Reinheim/Odenwald präsentierte.



Nachdem die erste »Mahlzeit«-Schallplatte restlos vergriffen ist, setzen Inga Abel und Hugo Egon Balder (mittlerweile mit Fernsehangeboten reichlich gesegnet) noch eins drauf und servieren die »Mahlzeit« zum zweiten Mal für den Plattenteller.



Kalte Füße bekamen Inga Abel, Hugo Egon Balder und die gesamte »Mahlzeit«-Mannschaft auf der Bundesgartenschau.
Anfang November haben
sie daher ihre Wohnküche in das Düsseldorfer Kaufhaus Horten verlegt. In der ehemaligen Bettenabteilung geht es jetzt alles andere
als verschlafen zu.




Im Rahmen der RTL-Patenschaft "Mit dem Wind um die Welt" erfüllte Helga Matrosenwünsche. RTL blieb die nächsten Monate im Kielwasser der Gorch Fock. Mit an Bord war der alte Seebär Kapitänleutnant Enge, der live für Helga in »Viva / Was kostet die Welt?" über Haifische, tropische Stürme und Captain Immos Kampf mit den Wellen berichtete. Zur RTL-Patenschaft gehörte auch ein Wunschkonzert. Jeden Freitag kurz nach 14.00 Uhr wurden die Musikwünsche der blauen Jungs erfüllt, die dann per Radio ihre Freunde und Verwandten grüßen konnten. Bei Helga wurde damit eine klingende Brücke über die Weltmeere geschlagen. Die Hörer konnten mitraten, mitbangen, in ferne Länder schweifen und riechen, wie die Radiowellen nach Salz und Seetang schmeckten.



Clubmitglied Rosemarie
wollte von Achim wissen: Wann kommt die »Volle Stunde« mit Country & Western-Music wieder?
Denn was andere Sender können, schafft Ihr doch schon lange!


Désirée Nosbusch: »Ich habe ein halbes Jahr lang im französischen TV
den Samstagabend moderiert und dann sechs Monate lang
den Freitagabend im belgischen TV. Und in Deutschland bin ich dann so richtig in das Geschäft der Galapräsentation gekommen. Das alles waren Auswirkungen des Grand Prix. Von dem Augenblick an traute man mir zu, einen Abend durchzumoderieren.«  


Fotos: © halloRTL