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Radio Luxemburg
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RTL Club - Magazine 1987
halloRTL Heft 1-1987
• In diesem Jahr feiert der Radioclub sein
10-jähriges Bestehen, und
seit genau drei Jahren hat sich die Clubfamilie durch die
Fernsehzuschauer von RTLplus vergrößert. Inzwischen besteht der
Hauptinhalt der Clubzeitung immer mehr aus Fernsehthemen und Radio
wird weniger. Viele der ehemaligen Radiostars sind auch im TV aktiv,
und so tauchen ihre Namen hauptsächlich dort auf. Auf Seite 2 und 3
geht es um den vierten RTL-Musikexpress, der im November 1986 mit 500 RTLern
ins liebliche Allgäu dampfte, denn dort strahlte die Sonne. Karl
Dalls Visage ließ noch am Ankunftsabend in der »Dall-As-Show« die
Gesichter lachend in die Breite gehen. Er kochte mit den "Komm doch
mal in die Küche"-Chefs Friedrun Köhnen und Horst Tempel, plauderte
mit Schauspielerin Katharina Jakob (Tochter von Ellen Schwiers), mit
Iff Bennett über Tiere, mit Bernie Paul und Chris Howland über
Sänger- und andere, intimere Probleme und mit dem Sonthofener OB
Blaser über Lokales. Als neustes RTL-Gesangstrio präsentierten sich Iff Bennett, Gaby Baginski und der neue RTL-Pressechef Dr. Schmidt.
• Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (CDU) war der beste Sänger unter Bonner Spitzenpolitikern, gefolgt von SPD-Fraktionschef Hans-Jochen Vogel.
Das ist das Ergebnis eines Polit-Sängerwettstreits, bei dem die
Hörer von Radio Luxemburg über einen Telefon-Computer ihre Stimme
für die beste Bonner Stimme abgaben. Mit seinem Lied "Muss i denn
zum Städele hinaus", das er über den Sender schmetterte, errang
Wörner mit Abstand den ersten Preis, den "Goldenen Raben". Den
"Silbernen Raben" ersang sich Vogel mit "Wenn wir schreiten Seit' an
Seit'", Bronze erhielt der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Jürgen
Möllemann (FDP), für seinen Schiffer-Song "Wir langen vor Madagaskar
und hatten die Pest an Bord". Bereits in der ersten Runde ausgeschieden war neben anderen Politikern aus verschiedenen
Parteien Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle (CSU), der sich mit
"Sah ein Knab' ein Röslein stehn" versuchte. Grüne Polit-Prominenz
wie Petra Kelly und Otto Schily hatte die Teilnahme an dem
"Raben"-Wettbewerb abgelehnt. Schon vor Jahren hatte Radio Luxemburg
einem Politiker zu Sangesruhm verholfen: Ex-Bundespräsident Walter
Scheels "Hoch auf dem gelben Wagen" wurde sogar zum Plattenhit.
Chefredakteur Rainer Popp (links) und Programmleiter Hugo Göke
überreichten Manfred Wörner den Goldenen Raben. •
In halloRTL 1-1986
wurde Camillos 65. Geburtstag gefeiert. Der Erfinder der
RTL-Hitparade und der Löwenverleihung steckte auch privat noch
voller Energien. An einem verregneten Novembersonntag startete er in einen neuen
Frühling und heiratete mit 66 ganz unöffentlich in Aischen die
38-jährige Anna. Bis vor wenigen Monaten war sie noch eine der
Autorinnen für die Quizfragen und zog aus der "Villa Lustig" (dem
damals farbigen "Amtssitz" des deutschen RTL-Programms) in Camillos
"Villa Paradiso".
halloRTL Heft 2-1987
• Senden kann jeder, aber für den direkten und persönlichen Kontakt
zum Hörer und Zuschauer tragen wir das Markenzeichen: Radio
Luxemburg - RTL mach mit! Auf dieser Einstellung basieren nicht nur
der Erfolg von 30 Jahren Hörfunk, sondern auch die eindrucksvoll
gewachsene Hallo-RTL-Clubfamilie und nicht zuletzt der
Zuschauer-Boom im RTLplus-Fernsehprogramm, schreibt Axel in seinem
Brief an die Clubfreunde. • Zuerst gibt es einen Bericht darüber wie 120 Gewinner
ein "Königs"-Wochenende in Luxemburg verbrachten. Verwaltungschef
Jean Kraus vom deutschen RTL-Programm hatte sie in der Luxusherberge
"Le Royal" im Herzen der Hauptstadt unter gebracht. Von hier konnten
sie ohne großen Verkehrsaufwand durch die Einkaufsstraßen bummeln.
Das abendliche Diner mit den RTL- und RTLplus-Mitarbeitern fiel
rundum "königlich" aus. An jedem Gästetisch saßen mindestens zwei
RTL-Mitarbeiter zum Anfassen und Ausfragen. Sechs Gewinner, die
unter ihren Tellern einen Aufkleber entdeckten, hatten noch am Abend
einen Live-Auftritt im RTLplus-Studio. Am Sonntag hieß es »Wünsch
Dir was« mit Günther Meyer im großen Sendesaal der Villa Louvigny -
mit Wunschmelodien der Gewinner. • Hoch über Luxemburg, im 19.
Stockwerk des Hotels Interconti, feierten Jochen Pützenbacher und
seine Mannschaft den Geburtstag: Die 1000ste Sendung »Ein Tag wie
kein anderer«. Da erzählte Jochen nicht nur von den schwierigen
Anfängen und Pleiten, sondern Programmleiter Hugo Göke gab auch
stolz zu, dass am 1. März 1983 im deutschen RTL-Programm keiner
damit gerechnet hatte, den Erfolg des französischen RTL-Programms
mit dieser modifizierten Sendung übernehmen zu können.
• Seit 16.
Januar 1987 heißt es alle vierzehn Tage in der Nacht von Freitag auf
Samstag »Von Schiller bis Miller« - erotische Nachtgeschichten bei
RTL. Olaf Pessler liest aus Meisterwerken der Weltliteratur unter
der Regie von Peter Brensing. Die Geschichten und Auszüge zeigen die
Liebe in allen Spielarten. Im redaktionellen Vorspiel zur Geschichte
gibt Olaf eine kleine Einführung in Leben, Werk und Zeit der
Autoren. Eingebettet in ein harmonisch abgestimmtes Musikprogramm
von RTL-Musikchef Fritz Leider. Hier zeigt der Moderator, bisher
eher bekannt durch Präsentationen journalistischer Sendungen, dass
er auch ein Lesetalent ist.
• In rund sechs Stunden hatten die
RTL-Moderatoren Eva Müller, Thomas Wilsch,
Nic Jacob, Axel Fitzke,
Björn Schimpf und "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer in der Merscher
Disco "New Fregate" 130.000 FLX für krebskranke Kinder erbettelt.
Sie versteigerten von Plüsch-Nikoläusen über Regenschirme bis zum
CD-Plattenspieler ein ganzes Auto voller Artikel, die der
HalloRTL-Club für die gute Sache gespendet hatte. Dabei schaffte es
Eva Müller drei Gürtel ihrer Kollegin Helga für 1.500 FLX an den
Mann bzw. an die Frau zu bringen.
halloRTL Heft 3-1987
• Iff stellt den Clubmitgliedern noch einmal das Zeichen des Senders
vor (gab es damals als Schlüsselanhänger zu kaufen): "Leoni dedit"
-
dem Löwen Flügel geben - "Diese Flügel hat nicht nur das deutsche
Hörfunk-Programm in nun 30 Jahren erfolgreich gespannt. Es folgte
mit RTLplus ein TV-Programm, das die Grenzen per Satellit und Kabel
überspannt: Neutral, gewitzt, informativ und - vor allem
menschennah!". • Manfred Seichter,
Geschäftsführer der Düsseldorfer RTL-Tochter BTS, feierte seinen 70.
Geburtstag. Der Journalist begann nach dem Krieg als Lokalredakteur
der Westfälischen Nachrichten in Emsdetten bei Münster. Am 1. April
1948 wechselte er in die Presseabteilung der nordrhein-westfälischen
Staatskanzlei und war 14 Jahre lang (1962-1975) unter Minister Willi
Weyer Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Nach
einem Gespräch mit Frank Elstner nutzte er die Chance, sich als
Beamter mit 62 Jahren pensionieren zu lassen und stieg bei RTL ein.
Eine Programminnovation von Radio Luxemburg, auf die er besonders
stolz zurückblickte, war die Einführung des Verkehrswarnfunks, ein
Service, den dann auch später die Kollegen vom WDR einführten.
• Die deutsche Redaktion von RTL hatte, stellvertretend
für die vielen, weltweit aktiven Umweltschützer, den Geschäftsführer
von Greenpeace Deutschland, Harald Zindler, zum
"Mann des Jahres
1986" gewählt und damit den selbstlosen und engagierten Einsatz des
damals 42-Jährigen gewürdigt. Zindler, von Beruf Elektrotechniker,
gehörte der internationalen Umweltschutz-Organisation seit 1980 an.
Ein Jahr später kletterte er unter Lebensgefahr auf einen
Schornstein von Boehringer; außerdem protestierte er unter anderem gegen die Dünnsäure-Verklappung in der Nordsee, und im Testgelände in der
Wüste von Nevada wandte er sich gegen die amerikanischen
Atomversuche. Am 17. Dezember 1986 hing Harald Zindler mit zwölf
weiteren Umweltschützern von Greenpeace an der Rheinbrücke in
Leverkusen und protestierte gegen die Verschmutzung des Stroms durch
die Firma Bayer Leverkusen.
• RTLplus und RTL veranstalteten in der Bonner Beethovenhalle eine über dreistündige Wahlshow zur Bundestagswahl 1987, die von anderen Journalisten die Noten größter Publikumsnähe an diesem Abend erhielt. Hans Meiser präsentierte locker Vorberichte und Reportagen zur Wahl. In der Kessenicher Gaststätte "Im Burgwinkel" hatten RTL-Chefkorrespondent Geert Müller-Gerbes und Alfred Gertler ihr Hörfunk-Studio installiert.
halloRTL Heft 4-1987
• Auf der Titelseite ist Miss Germany Anja Hörnich zu sehen, die der Multimedien-Künstler René
Wieroth eingipste. Die Skulptur wurde von der späteren Gewinnerin
Inge Balg aus St. Augustin zugunsten krebskranker Kinder gestiftet.
• "VADO VIA - ein Abschied wie kein anderer" ist das Hauptthema im
Heft. Als Iff Bennett mit Reibeisen-Stimme seinen Titel "Vado via"
("Ich gehe fort") schmetterte, sang er vor Kollegen für einen
Kollegen. Die Teams von RTLplus und RTL-Productions hatten sich
versammelt, um den "Vater" des deutschen Fernseh-Programms aus
Luxemburg, Unterhaltungschef Thomas Wilsch zu verabschieden. Der
42-Jährige verließ kurz vor Ostern den Sender, um erst einmal ein paar Monate auf der griechischen Insel Paros auszuspannen. Der
Mann, der in den vergangenen fünf Jahren ein vom Start weg
erfolgreiches Fernsehprogramm auf die Beine gestellt und rund 200
Mal die Sendung »Ein Tag wie kein anderer« präsentiert hatte, schien
eine Art Zäsur in seinem Leben zu machen: Seine Ehe war aufgelöst,
das Haus verkauft, auf Paros wartete Besinnung und die Absicht, ein
Buch zu schreiben. RTL-Amerika-Korrespondent Peter Trunk sandte für
den Abschiedsabend denn auch einen Filmbeitrag über das harte Los
eines Schriftstellers. Die Laudatio hielt Helmut Müller, der bei den
Westfälischen Nachrichten als Chefreporter der Vorgesetzte von
Thomas Wilsch war, als dieser dort vor langen Jahren seine
Journalisten-Laufbahn startete. Bei RTL hatte Thomas Wilsch vor der
Übernahme der Vaterschaft für RTLplus zwei Jahre lang auch den
halloRTL-Club und dessen Journal betreut. Auch der dienstälteste
RTLer fehlte nicht auf der Abschiedsfeier: Camillo Felgen.
• Ende
März startete im Hörfunk von RTL die Aktion "Aids-Aid für Kinder",
Schirmherrin war Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth. Ziel der
Kampagne: Geldspenden für bessere medizinische Betreuung
Aids-infizierter Kinder. Ihre Zahl wurde 1987 in der Bundesrepublik
auf über 500 geschätzt. Es gab Sondersendungen zum Thema, Prominente
aus Show, Politik und Business gingen für die Aids-Aid-Kollekte auf
die Straße und eine RTL-Fußballmannschaft trat gegen die Kollegen vom Hessischen Rundfunk an. Darüber hinaus schalteten RTL und RTLplus
Aufklärungsspots des Gesundheitsministeriums.
• "Shakespeare lässt
flott grüßen" heißt es ab 15. März jeden Sonntag ab 14.00 Uhr.
Frisch, frech, ein bisschen floppig und locker aus dem Studio-Sessel
der Luxemburger Villa Louvigny präsentiert RTL-Youngster Michael
Wirbitzky ganze vier Stunden lang die neue Wunsch-Sendung »Bis es
euch gefällt!« • Partnerschaft ist, wenn man etwas für eine Zeit lang
teilen kann, sagte Carolin Lenzen (Titelbild). Dass sie es konnte,
bewies sie seit zwei Jahren bei RTLplus. Sie teilte sich nämlich die
Vorhersage IHR WETTER mit dem "Wetterfrosch" Olaf Steinbauer.
Carolin ging zwei Jahre in Amerika zur Schule, studierte in
Düsseldorf Germanistik und Amerikanistik, war Hospitantin beim ZDF
und Journalistin von ganzem Herzen. Als bei RTLplus alles besetzt
war, wechselte sie kurzerhand in den Rundfunk von RTL, war
Assistentin bei Helgas »Viva«-Sendung, dann bei »Guten Morgen,
Deutschland!« und seit knapp einem Jahr in freier Mitarbeit
Nachrichten-Redakteurin und Moderatorin. Dann genauso frei und
regelmäßig Redakteurin und Präsentatorin des RTLplus-Wetters.
Letzteres oft zum Entsetzen der Techniker-Crew. Denn Carolin liebte
nicht nur ein farbiges Leben ("Den Tag genießen - nicht an morgen
denken!"), sondern auch farbige Kleidung. Blau-grün gewandet ließ sie da schon mal den Regisseur und seine Mannen darüber grübeln, ob's überhaupt und wenn, ob's mit Green- oder Blue-Box
geht.
halloRTL Heft 7-1987
• "Wir haben Grund zu feiern, das 30-jährige Jubiläum von Radio
Luxemburg nämlich. Als 1957 Peter Perleberg und wenig später Camillo
Felgen mit kleiner Mannschaft erstmals Radio aus Luxemburg für
Deutschland machten, war plötzlich ein ganz neuer Ton zu hören:
leicht, locker, unverkrampft. Und viele Hörer der ersten Stunde
denken noch heute gern daran zurück, wie sie nachts unter der
Bettdecke das neue Musikgefühl genossen, das da aus Luxemburg
rüberkam", so begrüßt RTL-Presse- und Planungschef Hendrik Schmidt
die Clubmitglieder in diesem Heft. • Auf Seite 3 erinnert sich
Camillo Felgen ("Ein Mann, der Radiogeschichte gesprochen hat") an
"Die Zeit der Radiopioniere" - RTL vor 30 Jahren.
• Gesegnete
»Mahlzeit«: Ganz schönes Theater machten die Besucher des
»Mahlzeit«-Theaters auf der Bundesgartenschau in Düsseldorf. Sie
rannten buchstäblich das Zelt ein, aus dem die »Mahlzeit«-Sendung
den RTL-Hörern mittags live serviert wurde. Auf rund 500 wurde die
Zahl derjenigen Gartenschau-Besucher geschätzt, die jeden Mittag das
»Mahlzeit«-Theater heimsuchten - das aber nur über 150 Sitzplätze
verfügte. Die meisten derer, die keinen Sitzplatz ergattern konnten,
dachten aber gar nicht daran aufzugeben, sondern drängten mit aller
Gewalt durch Hauptein- und Notausgang in das Zelt und versperrten
die behördlich vorgeschriebenen Fluchtwege. Seitdem sorgten
"Schwarze Sheriffs" dafür, dass die rechtzeitig Gekommenen ungestört
und zivilisiert eine - wenn auch lachhafte - »Mahlzeit« zu sich
nehmen konnten - angerührt aus würzigen Gags und scharfen Sprüchen.
• Seit September 1986 telefonierte
Helga kreuz und quer durch alle
Welt, um über das zu reden, was jeden brennend interessierte, aber
meist verschämt verschwiegen wurde: das liebe Geld. Stolze Bilanz:
über 600 Live-Interviews in ihrer Sendung »VIVA! Was kostet die
Welt?«, die jeden Wochentag zwischen 14.00 und 15.00 Uhr lief. So
gab Helmut Zacharias den Wert seiner Geige preis (20.000 Mark);
Erfolgskomponist Ralph Siegel ("Ein bisschen Frieden") verriet, dass
er an einer Schallplattenseite nur 4,5 Pfennig verdient, und
Publikumsliebling Günther Strack erinnerte sich an seine erste Gage
(250 Mark im Jahr 1949). Das Tollste an der Sendung: Helga guckte
nicht nur aller Welt ins Portefeuille, sie füllte auch die Brieftaschen clevere Ratefüchse.
• Mit der Sendereihe »Sicher in den Urlaub« begleitete
Günther Meyer die Hörer von Radio Luxemburg in die Ferien. In 48
Informationssendungen - in Zusammenarbeit mit dem ADAC und dem
Zentralverband des Kfz-Handwerks (ZDK) - gab er unter anderem
fachmännische Tipps rund ums Auto und beantwortete Fragen, die für den Autourlaub von Bedeutung waren. Der
ADAC Nordrhein startete im Rahmen der Sendung eine beispielhafte
Sonderaktion: An den Wochenenden und während der Schulferien war ein
zwölfköpfiges Team von Stauberatern unterwegs - unterstützt von der
RTL-Ford-Flotte. Die RTL-Fords waren mit Autotelefon ausgerüstet und
konnten so live in die Sendung geschaltet werden, um über Verkehrsaufkommen, Staus und Ausweichrouten zu informieren.
•
Besonders beliebt bei jungen Leuten war Bundespräsident Richard von
Weizsäcker. Deshalb war das von ihm veranstaltete Jugendtreffen im
Garten seiner Villa Hammerschmidt auch 1987 wieder gut besucht. Insbesondere junge
RTL-Hörer und -Zuschauer dürften sich dort wie zu Hause gefühlt
haben. Denn moderiert wurde das Programm der Veranstaltung von
Geert
Müller-Gerbes, dem Bonner Chef-Korrespondenten von RTL.
halloRTL Heft 8-1987
• Thorsten Schuster stellt sich als neuer Club-Redakteur vor. Er
will dafür sorgen, dass künftig im Club noch mehr passiert. Und mit
ihm erscheint die Clubzeitschrift nun jeden Monat.
• Im Saarland
kann RTL jetzt auf der neuen UKW-Frequenz 93,3 MHz in Stereo gehört
werden. Flotte Sprüche auf Bussen der Deutschen Bundesbahn erinnern
daran, die Radios auf die neue Frequenz umzustellen.
•
Staatsmännisch geht es künftig zu bei Jochen Pützenbachers Radiosendung »Ein Tag wie kein anderer«. Ab dem 31. August werden RTL-Hörer zu Staatsfrauen und
-männern in alle Welt geschickt. Das neue Sendekonzept macht's
möglich. Ab dem 6. September ist Jochen auch neuer Gastgeber der
Fernsehshow »Ein Tag wie kein anderer« auf RTLplus.
• Zu der Aktion
"Clubmitglieder interviewen RTL-Moderatoren" hatten Mitglieder Gelegenheit 20 Fragen
zu ihrem Lieblingsmoderator einzuschicken. Als erster wurde Jochen
Pützenbacher befragt: Wie kamen Sie zu ihrem Beruf? Jochen: "Dass
ich seit vielen Jahren Radio mache, ist reiner Zufall. Im November 1969 bekam ich Gelegenheit, hier
vorzusprechen, und danach habe ich einen Probemonat absolviert. Ich
habe vorher nicht im Traum daran gedacht, irgendwann Rundfunk zu
machen. Ich hatte früher mehrere Berufe, war mal Friseur, war auch
mal Lehrer, und der Rest war eine Fügung des Schicksals." Arbeiten
Sie lieber im Hörfunk oder im Fernsehen? Jochen: "Ehrlich gesagt,
lieber im Hörfunk. Denn das Radio erfordert wesentlich mehr Fantasie
- erstens, es zu machen, und zweitens es zu konsumieren. Denn das
einzige Mittel, das man hat, um den Hörer zu erreichen, ist die
Stimme, die Sprache, mit der man die Fantasie der Hörer anregen
muss." Wie kamen Sie damals dazu, in der ARD die Sendung »Mit Schraubstock und Geige« zu moderieren? Jochen: "Leute
beim Süddeutschen Rundfunk hatten mich in einer anderen Sendung
gesehen, und da hat der Unterhaltungschef gesagt: 'Das scheint mir
der Mann zu sein, den wir brauchen'. Daraufhin wurde ich engagiert.
Fünf Folgen von »Mit Schraubstock und Geige« waren ursprünglich
geplant, zwölf sind es dann geworden." • Open Air Nr. 2 fand an
einem heißen Samstag im Stadion der "Rot-Weißen" in Essen-Borbeck
statt. Um 14.45 Uhr ging RTL-Moderator Thomas Germann auf die Bühne:
Radio Luxemburg proudly presents... 42.000 Besucher sind gekommen,
um das Spektakel mitzuerleben. Die Stimmung ist riesig. Joe Cocker,
bewegt sich wie ein Priester und singt, als habe er die Musik
erfunden. Tina Turner, Superact und singender Handfeger, damals 46,
wird gigantisch gefeiert.
halloRTL Heft 9-1987
• "Fernsehen schon zum Frühstück" heißt die Titelstory. Am 5.
Oktober, 6.30 Uhr soll's losgehen: Premiere des Frühstücksfernsehens
bei RTLplus. Breakfast-TV, bei den Amerikanern,
Engländern, Franzosen und Italienern längst fester Bestandteil des
Frühstücks, war hierzulande ein noch unbestrichenes Brötchen. Zwar
dachten die öffentlich-rechtlichen Sender auch schon über ein
Morgenmagazin nach, doch während sie noch grübelten, zeigte RTLplus
wie man's macht. Titel der zweistündigen Sendung: »Guten Morgen,
Deutschland«. Oberstes Motto für das Frühstücksfernsehen: "Macht die
Zuschauer wach, unterhaltet sie, begeistert sie, macht sie locker,
lasst sie staunen, informiert sie, zeigt ihnen, dass sich die Welt
noch dreht!" Der Schwerpunkt des bunten, fröhlichen,
abwechslungsreichen Morgenmagazins im TV lag dabei auf aktuellster
Information, die jede halbe Stunde von RTL-Nachrichtensprecher
Karl-Heinz Kaul serviert wurde. Daran schloss sich eine ausführliche
Wettervorhersage an. Präsentator: Gottfried Mehlhorn, gelernter
Schauspieler, bekannt aus 250 Folgen "Pippi Langstrumpf" und aus der
TV-Serie "Die Gimmicks". Zusätzlich zu den vielen Informationen in
Nachrichtenform, hat der aus dem Hörfunk erfahrene »Guten Morgen,
Deutschland«-Moderator Olaf Pessler Studiogäste live interviewt,
zwischendurch servierte Geert Müller-Gerbes, Bonner
Chefkorrespondent von RTL, aktuelle Karikaturen aus der
internationalen Tagespresse des jeweiligen Morgens. Die Leitung des
morgendlichen TV-Magazins hatte Rainer H. Popp, Chefredakteur des
RTL-Hörfunks. • Vor ziemlich
genau zehn Jahren saßen Olaf Steinbauer und Frank Elstner, damals
RTL-Programmdirektor, zusammen mit einem Club-Experten aus Gütersloh
in einem Luxemburger Hotel und legten den Grundstein für den hallo
RTL-Club. Im Jubiläumsjahr 1987 zählte der Club fast 100.000
Mitglieder, durch das RTLplus-Fernsehprogramm wurde die Familie
täglich größer. Gefeiert wird bei der Löwenverleihung in Dortmund am
10. Oktober und vor allem beim diesjährigen halloRTL-Musikexpress
ins Sauerland und "Wir füreinander". Außerdem werden 20 Clubfreunde
zu einer Jubiläumsfahrt nach Luxemburg eingeladen. Auf dem Programm: Luxemburg und die RTL-Studios
besichtigen, das Team persönlich kennenlernen und als Abschluss
Teilnahme an der »einfach tierischen Show« mit Iff Bennett in
Mannheim. • Ungewöhnlich und neu war die Idee von RTL-Hörfunkchef
Hugo Göke, »Prima«-Radioliebling Thomas Germann und vom RTL-Gesundheitsexperten
Hademar Bankhofer,
ausgeflippte und wertvolle Ratschläge für das Super-Feeling von
jungen Hörern in der Sendereihe »Ich fühl mich prima« (jeden Montag
in »Prima« zwischen 15.00 und 16.00 Uhr) weiterzugeben. Nun hatten
Thomas und Hademar bereits fast 30 Sendungen über den Äther
gebracht. Mädchen und Jungen waren begeistert. Hademars
Geheimrezepte gegen Liebeskummer, Streitsucht und
Rendevouz-Nervosität waren ein echter Hit bei Radio Luxemburg.
•
Nach langer schwerer Krankheit und einer kritischen Herzoperation
übernahm Heinz Siebeneicher am
6. September wieder seine Sendung
»Wünsch dir was bei RTL« (sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr). Trotz
15-monatiger Abstinenz vom Mikrofon hatten die RTL-Hörer ihn nicht
vergessen und bekundeten in unzähligen Briefen ihre Anteilnahme.
"Das hat mir sehr geholfen, mich wieder hochzurappeln", bekannte der
erfahrene Radiomann und bedankte sich gleichzeitig bei Günther Meyer, der ihn die ganze Zeit vertreten hatte. Günther war der "Springer vom Dienst"
bei RTL: Es gab keine Sendung, die er noch nicht moderiert hatte.
•
Im Rahmen der RTL-Patenschaft "Mit dem Wind um die Welt" erfüllte
Helga Matrosenwünsche. Die Gorch Fock, Deutschlands "Botschafter in Blau" war zu seiner ersten Weltfahrt aufgebrochen. 32.000 Seemeilen Wasser, Wind
und Wellen - ein modernes Abenteuer und eine Nagelprobe auf den Mut
der Matrosen. 334 Tage zwischen Kombüsenfrühstück und stickigen
Schlafkojen. Kapitän Immo von Schnurbein und seine Jungs legten mehr
Ozeankilometer zurück als Kolumbus und Magellan zusammengenommen.
RTL blieb die nächsten Monate im Kielwasser der Gorch Fock. Mit an
Bord war der alte Seebär Kapitänleutnant Enge, der live für Helga in
»Viva / Was kostet die Welt?« über Haifische, tropische Stürme und
Captain Immos Kampf mit den Wellen berichtete. Zur RTL-Patenschaft
gehörte auch ein Wunschkonzert. Jeden Freitag kurz nach 14.00 Uhr
wurden die Musikwünsche der blauen Jungs erfüllt, die dann per Radio ihre Freunde und Verwandten grüßen konnten. Bei Helga wurde damit eine
klingende Brücke über die Weltmeere geschlagen. Die Hörer konnten
mitraten, mitbangen, in ferne Länder schweifen und riechen, wie die
Radiowellen nach Salz und Seetang schmeckten.
halloRTL Heft 10-1987
• Richtig affig gings zu bei RTL in den sogenannten
Wochenend-Motiven der neusten RTL-Werbekampagne. Acht solcher Motive
zu den Hauptsendungen des Hörfunks wurden in den Programmbeilagen
vieler Tageszeitungen und diversen Zeitschriften geschaltet. Damit
setzte RTL die Reihe seiner Kampagnen fort, die jedes Jahr vom Art
Directors Club für ihre Originalität und Witzigkeit ausgezeichnet
wurden.
• Top-Thema im Heft war das Löwenfestival am 10. Oktober zum 30-jährigen Jubiläum des deutschen RTL-Programms und zur
51. Löwenverleihung.
Udo Jürgens und seine Pepe Lienhard Band unterbrachen deshalb extra
ihre Tournee. Schon einmal hatte er im Teamkreis bei einer Feier in
Luxemburg mit einer Eigenkomposition brilliert, sehr intim und auf
RTL zugeschnitten. Für sein "Guten Morgen, liebe Sorgen" erhielt
Jürgen von der Lippe den Goldenen Löwen. Monatelang war dieser Song
nicht von den Spitzen der Hitparade zu vertreiben und wurde die
erfolgreichste Platte des Jahres. Den Silbernen Löwen bekamen "Erste
Allgemeine Verunsicherung" für "Fata Morgana" und Roy Black konnte
für "Geträumt" den Bronzenen Löwen entgegennehmen. Zur
Jubiläumsveranstaltung war auch der erste Löwengewinner Fred
Bertelmann anwesend, und Löwenbändiger Jochen Pützenbacher
präsentierte das erste Clubmitglied, Bettina Bommer aus Lüdenscheid.
Die diesjährige Löwenverleihung war nicht nur die Fete zum 30.
RTL-Geburtstag, sondern gleichzeitig die zum 10-jährigen Bestehen
des RTL-Clubs. • Honey Bee Benson war zwei Wochen lang auf Tournee
durch die Urlaubsmetropolen in Tunesien und Spanien. Fast jeden
Abend trat das temperamentvolle RTL-Mädel in einer anderen Stadt in
einer Discothek auf und unterhielt die Touristen mit Spielen, Verlosungen und Autogrammstunden, "damit
unserer Hörer RTL auch im Urlaub hautnah erleben können", wie sie
selbst sagte. • Genau zehn Jahre ist es her, dass
Frank Elstner den
RTL-Club erfand und ins Leben rief. Clubredakteur Torsten Schuster
besuchte Frank zu einem Gespräch, um einiges zu erfahren über die
Frühgeschichte des Clubs und über das, was Frank Elstner heute macht. Welches war
eigentlich der zündende Gedanke, der Ihnen damals den Anstoß gab,
den Club zu gründen? "Als der Club entstand, war ich
Programmdirektor des deutschen RTL-Hörfunks. Und da wollte ich eine
ganz besondere Bindung haben zwischen den Hörern und den
Programm-Machern. Einen der möglichen Wege, die Hörer noch näher ans
uns heranzubringen, sah ich darin, mich in einer regelmäßigen
Zeitschrift mit ihnen auseinanderzusetzen. Und da kam mir die Idee:
Wir gründen einen Club und können dann via Clubzeitschrift noch
intensiver mit den Hörern Kontakt halten". Und wie war die Reaktion
der Hörer auf dieses neue Angebot? "Wir hatten ja damals nicht viel
Geld zur Verfügung und waren - bevor es den Club gab - schon froh gewesen, dass es wenigstens Aufkleber gab, dass wir mit
dem »Radio-Zirkus« durch die Lande gehen konnten und unsere Zuhörer
ein Autogramm von Jochen bekamen. Und dann, als wir den Club hatten,
konnten wir den Hörern sogar ausgewählte Schallplatten, RTL-Gürtel,
RTL-Jacken, RTL-Wecker und all diese Dinge anbieten. Und das hat
natürlich ein Riesen-Echo gebracht. Die Hörer waren begeistert."
Kannten Sie die ersten Clubmitglieder persönlich? "Es gab damals
den Slogan: »Bei Radio Luxemburg wird Radio noch mit der Hand
gemacht«. Und dazu gehörte auch, dass wir einen sehr persönlichen
Kontakt zu den Hörern hatten. Und wir haben natürlich auch Freunde
gefragt, ob sie Mitglieder werden wollen. Und jeder Sprecher hatte
seine Fans, die er eingeladen hat, Mitglied zu werden. Dadurch
kannte man sich natürlich persönlich. Dieser Club war ja auch nicht
dazu gedacht, Umsatz zu machen. Das erklärte Ziel von uns, die wir
die Farbe von RTL vertraten, war nie ein kommerzielles. Es war
einfach nur der Wunsch, eine gute RTL-Zeitschrift zu machen." Die
RTL-Zeiten sind für Sie inzwischen lange vorbei. Und mittlerweile
haben Sie auch »Wetten, dass...?« aufgegeben. Warum eigentlich? "Ich
glaube, dass man seinem leben in unserem Beruf immer wieder mal eine
neue Richtung geben sollte. Ich habe »Wetten, dass...?« gemacht,
solange ich garantieren konnte, dass ich mit huntertprozentigem Spaß
in die Sendung gehe und sie auch meinem Publikum gegenüber
hundertprozentig vertrete. Irgendwann habe ich mich aber dabei
ertappt, dass ich über andere Sendeformen nachdachte. Und um darüber
vertieft nachdenken zu können, braucht man Zeit - man kann ja nicht
nur sprudeln, man muss auch tanken. Darum habe ich den Entschluss gefasst, aufzuhören und mich auf etwas
Neues vorzubereiten. Diesen Punkt habe ich so etwa alle sechs Jahre.
Ich habe sechs Jahre lang »Spiel ohne Grenzen« gemacht, sechs Jahre
die »Montagsmaler« und sechs Jahre »Wetten, dass...?«". War es von
je her Ihr Ziel, in die Medienbranche einzusteigen? "Ich bin in den
Medien erzogen worden. Mit zehn Jahren habe ich meine erste
Hauptrolle gespielt. Ich glaube nicht, dass ich in irgendeinem
anderen Beruf glücklich geworden wäre, in dem ich nicht meine
Talente hätte zeigen können. Mein Motor ist immer Lust und Freude."
• "Radio aus dem Kohlenkeller" heißt eine Geschichte über »Wünsch
dir was bei RTL«-Moderator Heinz Siebeneicher, der die Sendung aus
einem eigenen Studio Marke Eigenbau im Keller seines Hauses in
Reinheim/Odenwald präsentierte: "Sonntag, 11. Oktober, kurz nach
zehn. Heinz Siebeneicher, der RTL-Moderator mit der markanten warmen
Stimme, ist gleich nach dem Frühstück in Bademantel und Filzpantoffeln in den
Keller getigert, hat sich an seinen Mikrofontisch gesetzt, die
Erkennungsmelodie »Wünsch dir was bei RTL« in den Äther geschickt,
auf seine warmherzige Art die Hörer begrüßt und den ersten
Wunschtitel angekündigt: »Lass die Sonne in dein Herz« von der
Gruppe Wind. Die singt allerdings vom Plattenspieler in Luxemburg
aus..." Wer sonntags in Luxemburg anrief und das Glück hatte, mit
Heinz Siebeneicher live über den Sender plaudern zu dürfen, wird
wohl kaum gemerkt haben, dass sein prominenter Gesprächspartner
nicht von Luxemburg, sondern von Reinheim aus mit ihm sprach.
Technisch funktionierte das über eine Rundfunkleitung der Post von
Reinheim nach Luxemburg, die RTL eigens für diese Sendung angemietet
hatte, und über eine Standleitung für Telefon, über die sich Heinz
Siebeneicher mit der Senderegie in Luxemburg verständigte. Eine
Rückleitung gab es nicht. Deshalb konnte der Radioplauderer seine
Telefonkandidaten nur im Radio hören - was in dem über 200 Kilometer
von Luxemburg entfernten Reinheim mit beträchtlichem Aufwand
verbunden war: Neben seinem Mikrofon stand ein Tuner, über den er
auf einer UKW-Frequenz die Sendung mithörte. Wenn der hochmoderne
Tuner versagte, konnte ein uraltes Röhrenradio RTL oft noch gut
empfangen. Wenn auch das nicht mehr ging, half Omas altes
Küchenradio mittels Kurz- oder Mittelwelle. Für seine Telefonleitung
in die Senderegie benutzte Heinz Siebeneicher ein total veraltetes
Wehrmachts-Feldtelefon. Aber das zeigte wieder einmal, wie auf
kostengünstige Weise und ohne computergesteuerte Technik Radio
gemacht werden konnte: Mit einer Fernsteuerung Marke Eigenbau
bediente der Radioprofi fünf Tonbandgeräte mit vorproduzierten
Jingles. Dass das ganze trotz einfachster Ausstattung Sendequalität
hatte, davon konnten sich die RTL-Hörer jeden Sonntag selbst überzeugen. Was Heinz Siebeneicher schade findet: "Wenn man drei
Jahre lang diese Wunschsendung moderiert, dann kennt man seine
Kunden schon. Es sind immer dieselben Hörer, die anrufen."
halloRTL Heft 11-1987
• Nachdem die erste »Mahlzeit«-Schallplatte restlos vergriffen ist, setzen
Inga Abel und Hugo Egon Balder (mittlerweile mit Fernsehangeboten reichlich gesegnet) noch eins
drauf und servieren die »Mahlzeit« zum zweiten Mal für den
Plattenteller. Diesmal zusammen mit allerhand "Star-Köchen"
angerichtet: Elisabeth Volkmann, Elmar Gunsch, Ingrid van Bergen,
Traumschiff-Kapitän Heinz Weiss, Chris Howland, Diether Krebs und
viele andere haben dafür gesorgt, dass nicht etwa eine "Kalte
Platte", sondern 'ne richtig heiße »Mahlzeit« auf den Teller kommt -
mit einer gehörigen Prise Pfeffer. Das Beste aus ungezählten
»Mahlzeit«-Sendungen - ein hochdosiertes Konzentrat, dass die
Lachmuskeln zum Schwingen bringt. »Mahlzeit« war die seinerzeit wohl
beliebteste Sendung bei Radio Luxemburg. Sie registrierte die meisten Hörerzuwächse. RTL war das einzige Radio, das eine derartige
Sketchsendung in den Äther gepustet hat. Und zugleich damit den
Plattenmarkt bereicherte. Mit dem Verkauf der LP + Cassette wurde
die RTL-Aktion "Aids-Aid für Kinder" unterstützt. Seit es die
»Mahlzeit«-Sendung gibt, haben Inga und Hugo über 5400 Sketche
gespielt, darunter 720 mit Prominenten aus Show, Politik, Sport und
Wirtschaft. In halloRTL bewerben die "Mahlzeiter vom Dienst" ihre
neue Platte und sprechen die Mitglieder persönlich an.
• Kalte Füße
bekamen Inga Abel, Hugo Egon Balder und die gesamte
»Mahlzeit«-Mannschaft auf der Bundesgartenschau. Anfang November
haben sie daher ihre Wohnküche in das Düsseldorfer Kaufhaus Horten
verlegt. In der ehemaligen Bettenabteilung geht es jetzt alles
andere als verschlafen zu: Ein voll bewirtetes Theater ist hier
entstanden. Eintrittskarten gabs zum Preis von fünf Mark am
Informationsschalter im Erdgeschoss des Kaufhaufes. Der
Eintrittspreis wurde voll auf den Verzehr im Theater angerechnet.
•
Seit kurzem in Hamburg on the air: Radio 107. Um dem Privatsender an
den Nordseewellen auf die Ätherwellen zu verhelfen, schickte RTL den
Radioprofi Axel Fitzke gen Norden. Der sollte in Hamburg
"Entwicklungshilfe" leisten. Natürlich beließ Axel es nicht dabei,
die Radioneulinge zu beraten und ihnen zu sagen, wie man Radio macht
- er machte es selbst, jeden Tag von 12.00 bis 24.00 Uhr.
»Stadtklang mit Axel« hieß die Sendung. Schwerpunkt: Musik und
Spiele mit den Hörern. "Spiele übers Radio kannten die dort oben
vorher gar nicht", berichtete Axel aus der Radio-Diaspora. "Die
waren froh, dass es das jetzt endlich gab. Jedenfalls haben sie bei
den Spielen eifrig mitgemacht." Sechs Wochen lang kalauerte Axel auf
den Wellen von Radio 107, flog nur an den Wochenenden nach Luxemburg zu seiner Familie. Was die Mannschaft des Radio-Dampfers
von Axel gelernt hatte, durfte sie jetzt beweisen. 24 Stunden
täglich beglückte Radio 107 seine Hörer mit Morgenmagazin, Tipps für
die Hausfrau und mindestens 40 Minuten Musik pro Stunde.
• Ein
Club-Mitglied interviewt RTL-Moderator Olaf Pessler. Wie und durch wen bist du zu RTL
gekommen? "Während meiner Zeit in München habe ich einfach mal einen Brief an RTL geschrieben. Daraufhin hat man mich
eingeladen, eine Woche getestet, und schließlich wurde mir ein
Volontariat angeboten. Das war im September 1984. Im Dezember habe
ich dann bei »Guten Morgen, Deutschland« angefangen". Kannst du dir
vorstellen, für einen anderen Rundfunksender zu arbeiten? "Ja,
selbstverständlich kann ich mir das vorstellen. Ob ich das auch
machen will, ist was anderes". • In diesem Heft gibt es einen
weiteren Bericht zum Löwenfestival 1987. Das "Traumpaar des Abends"
waren Susanne Kronzucker und Jochen Pützenbacher. Roy Black bekam
auf der 51. Löwenverleihung sein 13. Mähnentier überreicht.
halloRTL Heft 12-1987
• Saskia Heck, 12-jähriges Töchterchen des allseits bekannten
Schnellsprechers Dieter Thomas, gab bei RTLplus ihr Fernsehdebüt und
moderierte die Kinder-Hitparade. Als Bildschirmpartnerin von Metty
Krings war sie in der Sendung »Miniplus - Ministars« zu sehen. Hits,
die in den Charts gerade rauf- und runterliefen, kindgerecht
umgetextet, kündigte die kesse Kleine zusammen mit Metty an. Dieter
Thomas Heck hatte sich den Tag extra freigehalten: Die TV-Premiere seiner Tochter musste er natürlich vor Ort miterleben. Außerdem hing er
immer noch an RTL, weil auch er hier seine ersten Schritte ins
Moderationsgeschäft gemacht hat. • Festlich war's auf dem
Bundespresseball, der in diesem Jahr ganz im Zeichen Luxemburgs
stand. Zum Auftakt spielte das große RTL-Symphonie-Orchester unter
der Leitung von Leopold Hager. Es gab Champagner aus Luxemburg und
die Abendkarte enthielt eine Sonderseite "Luxemburg bittet zu
Tisch". Das gesellschaftliche Großereignis wurde im RTL-Hörfunk live
aus der Bundeshauptstadt Bonn übertragen, und RTLplus brachte
Ausschnitte davon im Fernsehen. Moderator und Organisator des Abends
war RTL Hörfunk-Studioleiter Geert Müller-Gerbes.
• Interviewpartner
von Clubmitglied Rosemarie ist in diesem Heft ist Achim Graul. Sie
wollte als erstes wissen: Wann kommt die »Volle Stunde« mit Country
& Western-Music wieder? Denn was andere Sender können, schafft Ihr
doch schon lange! Achims Antwort: "Seit dem 28. November gibt's
samstags von 18.07 bis 19.00 Uhr wieder Country Music". Wie sieht es
eigentlich mit einer Platte von dir aus - mit C&W oder Rock 'n'
Roll? "Seit 1963 (!) ist keine Platte mehr von mir erschienen. Ich
finde diesen Satz lustig, weil es tatsächlich fast 25 Jahre her ist,
dass meine Komposition »Linda«, von dem Schauspieler Stefan Behrens
gesungen und vom Orchester Werner Müller begleitet, auf Platte
erschien... Dann starb leider mein Vertragspartner, der "große"
Heino Gaze, bei dessen Nachwuchsfestival ich damals in Berlin den zweiten Preis erträllert
hatte." Welche Musik magst du noch außer C&W und Rock 'n' Roll? "Vor
allem Big-Band-Klänge von Harry James bis Tommy Dorsey, Soul Music,
die Stones, Dylan, aber auch moderne Künstler wie Suzanne Vega oder
Jennifer Warnes". Über welches Thema würdest du gerne mal eine
Radiosendung machen? "Unter einer guten Radiosendung verstehe ich
immer eine clevere Mischung aus Unterhaltung und Information. Zum
Beispiel die RTL-Sendung »Ein Tag wie kein anderer«. An so einem
Programm irgendwie mitzuwirken, halte ich für sinnvoll". Welche
Pläne hast du für deine Zukunft? "Ich sehe die Sache so: Irgendwann
wird die Zukunft zur Gegenwart, und dann wären Zukunftspläne doch überflüssig. Ich plane die Gegenwart gut".
• Dem Interview des Monats stellt sich
Désirée Nosbusch "In unserem
Job träumt jeder von Hollywood". Ihre Bilderbuchkarriere begann Desiree vor einigen Jahren bei RTL. Kürzlich war sie wieder für den »Sender mit drei
Buchstaben« tätig: Sie moderierte die RTL-Aids Aid Gala "Helping
Hands" in München. Club-Redakteur Torsten Schuster sprach mit der
hübschen Luxemburgerin. Desiree, du bist kürzlich bei unserer Aids
Aid Gala aufgetreten. Was treibst du sonst noch so? "Ich habe viel
in den USA und in Deutschland zu tun. Vor einiger Zeit habe ich
einen Kinofilm zu Ende gedreht, der in Amerika und England, in
Italien und in Spanien rausgekommen ist. Er heißt 'Guten Morgen,
Babylon' und kommt am 28. Januar auch in die deutschen Kinos". Was
für eine Rolle spielst du da? "Eine Amerikanerin, die in den 20er
Jahren Statistenrollen in Hollywood annimmt und am Ende die Frau
eines Bühnenbildners wird". Du hast in den USA eine Schauspielausbildung absolviert. Ich könnte mir vorstellen, dass
dich das nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weitergebracht
hat. "Diese Ausbildung hat mein ganzes Leben verändert. Wenn ich
heute auf der Bühne stehe, weiß ich, dass ich meinen Beruf
beherrsche - zumindest bis zu einem gewissen Grad; man entwickelt
sich ja weiter". Du hast sehr gute Kritiken bekommen, als du damals
den Grand Prix d'Eurovision moderiert hast. Danach sind einige
reizvolle Angebote bei dir reingeflattert. "Oh ja! Ich habe danach
ein halbes Jahr lang im französischen Fernsehen den Samstagabend
moderiert und dann sechs Monate lang den Freitagabend im belgischen
Fernsehen. Und in Deutschland bin ich dann so richtig in das
Geschäft der Galapräsentation gekommen. Das alles waren Auswirkungen
des Grand Prix. Von dem Augenblick an traute man mir zu, einen Abend
durchzumoderieren".