Foto: © BR/Markus Konvalin/Montage: BR
Bayerischer Rundfunk at its best: 25
Jahre “quer”
Eine der erfolgreichsten TV-Marken des Bayerischen Rundfunks feiert
Geburtstag: Vor 25 Jahren, im Februar 1998, lief die erste Folge des
Magazins “quer” im Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks.
Kann eine Fernsehsendung satirisch sein und trotzdem ernst genommen
werden? Kann sie pointiert Stellung beziehen und gleichzeitig an der
Vision arbeiten, dass eine auseinanderdriftende Gesellschaft noch
einen gemeinsamen Grundkonsens haben kann? “quer” arbeitet daran
seit 25 Jahren - und zum Vierteljahrhundert-Jubiläum des
BR-Wochenmagazins (immer donnerstags um 20.15 Uhr) scheint der
Balanceakt geglückt zu sein: Das vom Kabarettisten Christoph Süß
moderierte, im deutschen Fernsehen in dieser Form einzigartige
45-Minuten-Potpourri ist mittlerweile das bekannteste und
erfolgreichste Fernsehmagazin des BR.
Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur: “25 Jahre ist für ein
Fernsehformat eine Ewigkeit. Dass es ‘quer’ dazu gebracht hat, ist
das Verdienst aller Macherinnen und Macher in diesen 25 Jahren und
vor allem auch das des Moderators Christoph Süß. Seine Sendung ist
seit 25 Jahren Bayerischer Rundfunk at its best und hat sich in all
diesen Jahren immer neu erfunden - über ein Fernsehformat hinaus
auch zu einer überaus starken Marke im Netz. Herzlichen Dank an die
Redaktion und an Christoph Süß zu 25 Jahren ‘quer’ und auf
mindestens weitere 25 Jahre!”
Das Konzept “quer”
Die Geschichte von “quer” begann am 26. Februar 1998 mit der
ersten Folge des wöchentlichen Magazins im Bayerischen Fernsehen -
Moderator Christoph Süß war der Redaktion zufällig mit dem Cas-ting-Video
einer Werbeagentur aufgefallen. Darin verkörperte er einen Pfarrer,
der einen Gebrauchtwagen verkaufen sollte. Ein ebenso schwieriges
Unterfangen wie das Ziel des Redaktionsteams, satirische Elemente
mit einem analytischen Blick auf das bayerische Wesen und die
bayerische Politik zu verbinden. Also der volkstümelnden “Dahoamity”
und trockenen Politikberichterstattung eine neue Form der
Auseinandersetzung mit Bayern und all seinen Widersprüchen
entgegenzusetzen - von der Posse über irrlichternde Behörden über
den Umweltskandal oder das politische Analysestück bis hin zur
scheinbar nichtigen Dorfgeschichte. All das natürlich typisch
“quer”: In der Sendung werden Themen nicht bloß abgebildet, sondern
eingeordnet und pointiert präsentiert.
“quer” zeigt klare Kante
In 25 Jahren hat sich die Sendung sehr verändert. Aktueller ist
“quer” geworden und auch relevanter in der Auswahl der Themen. Die
Frage, was die Menschen in Bayern in der Sendungswoche am meisten
umtreibt, bestimmt den Inhalt der 45 Minuten. Dabei versucht “quer”,
klare Kante zu zeigen und doch nicht zu indoktrinieren; denn auch in
Zeiten von Querdenkern und schrillem Populismus glaubt “quer” an ein
Publikum, das die Einladung der Sendung annimmt, in Ruhe über die
Dinge nachzudenken.
Verwandlungskünstler Christoph Süß
Der Kabarettist Christoph Süß war von Anfang an das Gesicht der
Sendung. Er verwandelt sich je nach Bedarf in Figuren wie den Kini,
den Terminator, das Milchmädchen, den Rentner oder in einen
hintergründig sinnierenden Urbayern, um danach wieder als Christoph
Süß mit journalistischer Autorität den nächsten Beitrag
anzumoderieren. Damit er in seinen wechselnden Rollen als Moderator,
Kabarettist und Schauspieler auf der “quer”-Bühne von der jeweils
passenden Kulisse umgeben ist, produziert der BR die Sendung seit
jeher in einem virtuellen Studio.
Wolfgang Krebs: der krönende Abschluss
Am Schluss jeder Ausgabe bringt der Parodist Wolfgang Krebs in
seinen Rollen als Hubert Aiwanger und Markus Söder den satirischen
“quer”-Kommentar zur bayerischen Landespolitik auf den Punkt. Aber
auch andere Politiker wie Robert Habeck oder der Alt-meister der
politischen Sprachkunst, Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber, sind
vor der Parodie durch Wolfgang Krebs nicht sicher.
Niemand ahnte anfangs, welchen Stellenwert “quer” als
Nachfolgeformat der legendären Jugendsendung “Live aus dem Alabama”
/ “Live aus dem Schlachthof” eines Tages für den gesamten BR haben
würde. Heute ist die Sendung das erfolgreichste und bekannteste
bayerische Fernsehmagazin. Im vergangenen Jahr erreichte sie im
Schnitt 15,9 Prozent (660.000) der bayerischen Fernsehzuschauer und
damit den höchsten Wert in ihrer Historie. Auch im Netz ist “quer”
mit seinen Inhalten erfolgreich: Mit 340.000 Abonnenten auf
Instagram und einer ähnlich großen Community auf Facebook zeigt
“quer”, dass öffentlich-rechtlicher Journalismus auch im Netz
erfolgreich sein kann.
www.br.de/quer