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Webausgabe 9-10/2023


Foto: © rbb/Cristina Marx

Jazzpreis Berlin 2023 an Taiko Saito
rbbKultur und die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergeben den Jazzpreis Berlin 2023 an Taiko Saito. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird am 3. Juli im Rahmen eines Konzertes im Studio 14 des rbb verliehen.
Die Vibraphonistin und Marimba-Spielerin Taiko Saito lebt seit 1997 in Berlin. Nach einem Marimbaphon-Studium bei Kaiko Abe in Tokio lernte sie hier Jazzimprovisation an der Universität der Künste bei David Friedman. Solistisch, mit eigenem Duo und Trio so-wie in mehreren größeren Ensembles konzertiert sie national und international in den verschiedenen Spielarten des Jazz. Ihr 2008 gegründetes Trio Kokotob verbindet in kammermusikalischer Weise den Klang von Klavier, Klarinette und Vibraphon bzw. Marimba. Werke der klassischen Musik von Sofia Gubaidulina und Keiko Abe gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie eigene Kompositionen, die sie unter anderem für die Schaubühne Berlin schrieb.
Die Jury begründet die Auszeichnung: “Taiko Saito wird nicht nur in der Berliner Jazzszene als ‘Zauberin’ bezeichnet. Sie versteht es, aus zarten Klängen eine ganze Welt aufblühen zu lassen. Ihr klassischer Hintergrund vereint sich mit japanischen Traditionen und einer inneren mystischen und energetischen Kraft. Sowohl als Bandleaderin als auch als Teamplayerin zeigt sie höchste Qualitäten. Ihre Kompositionen sind originell und substanziell, ihr Spiel lebt von großer Freiheit. Taiko Saito hat mehrere Alben in verschiedenen Formationen veröffentlicht, sie tritt häufig in ganz unterschiedlicher Weise auf und ist eine international bekannte Lehrerin. Ihre Bedeutung für den Berliner Jazz ist unumstritten.”
Die Jury war besetzt mit: Cymin Samawatie (Musikerin, Vorjahrespreisträgerin), Silke Eberhard (Saxofonistin), Manuela Krause (Journalistin), Heinrich Köbberling (Schlagzeuger), Dirk Hühner (rbb, Vorsitz) und Claudia Schurz (Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, ohne Stimmrecht).
Das Konzert wird live im Radio auf rbbKultur übertragen.
www.rbbkultur.de


Foto: © Dirk Ostermeier

Vom 25. bis zum 29. Oktober feiert das Deutsche Jazzfestival Frankfurt seinen 70. Geburtstag. Dazu kommen neben internationalen Acts wie dem John Scofield Trio, Jakob Bro & Joe Lovano oder Terri Lyne Carrington mit der hr-Bigband auch viele heimische Künstlerinnen und Künstler wie Lucia Cadotsch, Torsten de Winkel, Anke Helfrich oder die jungen Musiker von Structucture.
Am Mittwoch, 25. Oktober, eröffnet die hr-Bigband feat. LIUN + The Science Fiction Band das Deutsche Jazzfestival Frankfurt im hr-Sendesaal. Das Projekt LIUN sind die Sängerin Lucia Cadotsch und der Saxofonist und Keyboarder Wanja Slavin. Zusammen mit den akustischen Instrumenten mischen sich ihre elektronischen Arrangements und Texte zu avantgardistischem Bigband-Synthpop. Weiter geht der Abend mit dem Rebecca Trescher Quartett. Die Klarinettistin und Komponistin Trescher kombiniert ungewöhnliche Klänge und Konstellationen mit Freiräumen für Improvisation. Im letzten Act unternimmt Gitarrist Torsten de Winkel musikalische Grenzgänge mit einer illustren Besetzung internationaler Freunde und Kollegen.
Am Donnerstag, 26. Oktober, beginnt der zweite Abend im hr-Sendesaal mit der Pianistin Anke Helfrich. Ihr Programm “We’ll rise” feiert Frauen, die Großes geleistet haben und dafür oft nicht ausreichend gewürdigt wurden. Weiter geht es mit dem Quartett Structucture rund um den Bassisten Roger Kintopf. Die vier Musiker sind im Schnitt gerade einmal Mitte 20 und wirken beim Spielen wie telepathisch verbunden. Der Abend endet mit dem John Scofield Trio. “Wir sind drei Musiker mit einer besonderen Synergie, und das Trioformat kitzelt schon immer meine Stärken heraus”, sagt der Gitarrist über seine aktuelle Besetzung. Nach ihrem erfolgreichen Debüt im vergangenen Jahr richtet die “Clubnacht” das Spotlight wieder auf die Jazzlocations der Stadt Frankfurt.
Am Freitag, 27. Oktober, gibt es Konzerte in sechs unterschiedlichen Locations. Gemeinsam mit der hr-Bigband ist Terri Lyne Carring-ton der erste Act am Samstag, 28. Oktober, im hr-Sendesaal. Jim McNeely wird Stücke aus dem von ihr zusammengestellten Songbook “New Standards - 101 Lead Sheets by Women Composers” für die hr-Bigband arrangieren.
Am Sonntag, 29. Oktober, endet das Deutsche Jazzfestival Frankfurt im Künstlerhaus Mousonturm. Das 53. Deutsche Jazzfestival Frankfurt ist eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks/hr2-kultur in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt am Main/Dezernat für Kultur und Wissenschaft, dem Künstlerhaus Mousonturm, der Fabrik, dem Jazzkeller, der Jazzinitiative, Jazz Montez, der Milchsackfabrik und Ono2.
Weitere Programmdetails auf www.hr2.de