Preis
der Leipziger Buchmesse für Regina Scheer
Die Penguin-Autorin Regina Scheer erhält den diesjährigen
Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch für ihre
dokumentarische Biografie über das Leben der jüdischen Kommunistin
Hertha Gordon-Walcher, “Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher
und der Traum von der Revolution”. Die siebenköpfige Jury rund
um die Vorsitzende Insa Wilke hat das Werk aus 465 Einreichungen bei
der Preisverleihung am 27. April ausgezeichnet.
Zur Begründung der Jury:
“Mit Bittere Brunnen zeichnet Regina Scheer das
außergewöhnliche wie exemplarische Leben von Hertha Gordon-Walcher
nach und erzählt damit gleichzeitig eine Chronik der sozialistischen
und feministischen Bewegungen im 20. Jahrhundert. Bittere Brunnen
geht dabei weit über eine gewöhnliche Biographie hinaus: Meisterlich
und transparent verwebt die Autorin historische Recherchen mit
persönlichen Erinnerungen. Geholfen hat ihr dabei ihr meisterliches
Gedächtnis, mit dem sie Stück für Stück eine Sammlung erstellte.
Dieses erzählende Sachbuch steht für große Offenheit im Umgang mit
Brüchen, Ungereimtheiten und Leerstellen unseres Wissens um
Lebensläufe - und ist eine genaue Dokumentation politischer
Zusammenhänge, deren Spuren die Gegenwart prägen.”
Bittere Brunnen
Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne
Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha
Gordon, später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er-Jahren
den Sozialisten anschließt. Hautnah erlebt sie den großen Traum von
der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der
Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das
Panorama einer Epoche.
Regina Scheer kannte Hertha Walcher (1894?1990) seit ihrer Kindheit
und führte über viele Jahre Gespräche mit ihr. Sie bietet einen
außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau
in unruhigen Zeitläuften an der Seite von Rosa Luxemburg, Clara
Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht und Willy Brandt - und erzählt
voller Empathie von einem Leben im Dienst einer großen Idee.
Über die Autorin
Regina Scheer, 1950 in Berlin geboren, studierte Theater- und
Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. Von 1972 bis 1976
arbeitete sie bei der Wochenzeitschrift “Forum”. Danach war sie
freie Autorin und Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift
“Temperamente”. Nach 1990 wirkte sie an Ausstellungen, Filmen und
Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zur
deutsch-jüdischen Geschichte, unter anderem “Im Schatten der Sterne”
(2004). Ihre ersten beiden Romane, “Machandel” (2014) und “Gott
wohnt im Wedding” (2019), waren große Publikumserfolge; “Machandel”
verkaufte sich über 160.000-mal und wurde mit dem Mara-Cassens-Preis
ausgezeichnet.
www.preis-der-leipziger-buchmesse.de
• Regina Scheer: Bittere Brunnen. 704 Seiten. 30,00 Euro. ISBN
978-3-328-60208-8. Verlag Penguin.
www.penguinrandomhouse.de