Foto: © Marco Sensche
Fred Jay Preis der GEMA für Judith
Holofernes
Der Fred Jay Preis der GEMA für außergewöhnliche Textdichtung geht
in diesem Jahr an
Judith Holofernes. Mit ihrer Entscheidung
ehrt die Jury die Musikerin, Lyrikerin und Autorin als Leitfigur des
selbstbestimmten Musikerinnenseins, die mit ihren Texten das
Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt hat. Judith Holofernes
nahm den Preis am 9. Mai in München entgegen.
Der Preis, benannt nach dem österreichischen Textdichter Fred Jay,
wird jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer
Weise um die deutschsprachige Musikkultur verdient gemacht haben.
Als Frontfrau von “Wir sind Helden” hat Holofernes Hits wie “Guten
Tag”, “Nur ein Wort” und “Denkmal” geschrieben, die sich ins
Gedächtnis ihres Publikums eingebrannt haben. Auch als
Solokünstlerin hat sie in den letzten Jahren bewiesen, dass sie zu
den wichtigsten Stimmen der deutschen Musikszene gehört.
Judith Holofernes freut sich über die Auszeichnung: “Seit ich mit
acht Jahren die Plattensammlung meiner Mutter entdeckt habe, kann
ich an Songtexten nicht vorbei hören. Noch bevor ich die englischen
Texte verstehen konnte, habe ich immer sofort gefragt: Worum gehts
da? Warum ist der Mann so traurig? Noch heute verliebe ich mich in
Songs wegen einer einzelnen Textzeile und kann auf der anderen Seite
nicht ignorieren, wenn mir ein Text nicht gefällt. Zum Arbeiten muss
ich Instrumentalmusik hören, weil ich mich sonst auf nichts anderes
mehr konzentrieren kann. Der Fred Jay Preis für meine eigenen
Songtexte bedeutet mir sehr viel. Ich freue mich für mich und für
dieses achtjährige Mädchen, das mit Stift und Zettel vor dem
Plattenspieler lag.”
Die diesjährige Jury des Fred Jay Preises besteht aus Inga Humpe,
Dota Kehr, Johannes Oerding, Frank Ramond und Tobias Reitz, die
gemeinsam die Preisträgerin ermittelt haben. In ihrer Begründung
zeigen sich die Jurymitglieder beeindruckt von Holofernes’
sprachlicher Kraft und den ausdrucksstarken Bildern in ihren
Songtexten: “Judith Holofernes hat vor 20 Jahren die deutsche
Popszene aufgemischt. Sie ist ein Vorbild, weil sie warnt und weil
sie sich zeigt, so virtuos und verletzlich, wie sie ist. Mit ihrem
breiten Themenspektrum beweist sie, dass sich politisches
Engagement, Verletzlichkeit, Sprachwitz und populäre deutsche Musik
nicht aus-schließen. Judith Holofernes erhält den Fred Jay Preis für
ihre Verdienste um die deutsche Sprache in der Musik und ihr
besonderes Talent, die gemischten Gefühle einer ganzen Generation in
ihren Texten auszudrücken.”
Michael Jacobson, Preisstifter und Sohn Fred Jays, sagt: “Mein Vater
hatte stets versucht, populäre und erfolgreiche Texte zu schreiben,
die zugleich verschiedene Facetten zeigten, wie zum Beispiel Humor,
soziales Bewusstsein und eine Prise Poesie. In diesem Sinne finde
ich die Wahl von Judith Holofernes als diesjährige Preisträgerin
besonders passend, denn ihre Texte vereinen genau diese Aspekte und
erreichen zugleich ein breites Publikum, ohne auf den Erfolg zu
verzichten.”
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