Fotos: © Funkhaus Ortenau
„Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut.“ MUT-Award des Jahres für ehrenamtliches Engagement verliehen
Mehr als 30 Millionen Bundesbürger engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Organisationen und bei Projekten aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Soziales, Ökologisches oder der Politik. Diese Menschen agieren als Mutmacher meist im Hintergrund, oft ohne jegliche Anerkennung für ihr Engagement zu verlangen. Das verdient Anerkennung und eine Auszeichnung.
Das Funkhaus Ortenau mit HITRADIO OHR und dem bundesweit ausgestrahltem Schwarzwaldradio hat zusammen mit Initiatorin Dr. Andrea-Alexa Kuszák und einem hochrangig besetzten Kuratorium unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble seit September 2020 monatlich den “MUT-Award des Monats“ verliehen. Am 12. März 2023 wurden nun die Gewinner des “MUT-AWARD DES JAHRES 2020/21 und 2022“ im Rahmen eines feierlichen Treffens aller Monatsgewinner gekürt.
Beim Treffen im Nationalpark-Hotel Schliffkopf und beim Festakt in der Kniebishütte an der Schwarzwaldhochstraße wurden die ersten drei Preisträger der Jahre 2020/21 und 2022 bekanntgegeben. Die Erstplatzierten erhielten für Ihre Arbeit einen Scheck über 5.000 Euro, die Zweit- und Drittplatzierten jeweils 1.000 Euro, dazu eine Urkunde. Spontan beschlossen dann Funkhaus-Geschäftsführer Markus Knoll und die Initiatorin auch alle anderen nominierten Projekte mit jeweils weiteren 200 Euro zu unterstützen. “Alle, die heute Abend hier versammelt sind, leisten Großartiges. Sei es mit organisierten Spendenaktionen, mit individuellen Hilfsleistungen oder Erfindungen. Das muss einfach belohnt werden!“, so Markus Knoll.
Der MUT-Award des Jahres 2020/21 ging an Marianne Felder und das Bürgerforum Hallenbad Honau e.V. Das Kuratorium sieht Frau Felder als herausragendes Beispiel für bürgerliches Engagement in einer Zeit, in der Kommunen sparen müssen, in vielen Dörfern Läden und Begegnungsmöglichkeiten weniger werden und viele Freizeiteinrichtungen schließen. “Mit unglaublich viel Herzblut und Engagement ist in Honau etwas anderes passiert: Ein kleines Hallenbad wurde vor der Schließung bewahrt, ein Teil des Dorflebens erhalten. Hier lernen die Kinder des Ortes schwimmen, Bürgerinnen und Bürger treffen sich zum Aqua-Fitness und anderen Kursen“, so Markus Knoll während seiner Laudatio.
Den zweiten Platz, dotiert mit 1.000 Euro, gewann David Fritsch für sein Projekt „#davidläuft“, das in der Online-Abstimmung der Hörer von HITRADIO OHR und Schwarzwaldradio den ersten Platz belegt hatte. Er hat aus zwei simplen Jahresvorsätzen ein großes und erfolgreiches Projekt gemacht und verband seine Leidenschaft zum Sport mit dem Wille Gutes zu tun. Er ging selbst joggen und spendete für jeden gelaufenen Kilometer 50 Cent. Über sein Jahresziel von 1.500 gelaufenen Kilometern, schoss er um fast 200 Kilometer hinaus und motivierte dabei noch viele andere Sportler sich an „#davidläuft“ zu beteiligen. Insgesamt sammelte er über 31.000 Euro, die an den Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau e.V., den Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.V. und die Organisation Home for Hope (Waisenkinder Ghana) gespendet wurden.
Auf dem dritten Platz beim Mut-Award 2020/21 sah das Kuratorium den 1. Osnabrücker Skiclub „Eddie the Eagle“, die leider nicht an der Preisverleihung teilnehmen konnten. Der Verein nimmt sich ein Vorbild an dem legendären Skispringer Michael „Eddie, the Eagle“ Edwards, der sich immer selbst motiviert hat, es am Ende aber ohne die Hilfe anderer nicht geschafft hätte. Auch Kinder aus schwachen sozialen Verhältnissen sollen von sportlichen Erfolgen nicht nur träumen sondern diese auch tatsächlich wahr werden lassen können, auch wenn kein Geld für einen Vereinsbeitrag oder für sportliche Ausrüstung vorhanden ist. Der OSC springt ein, hilft unkompliziert bei inzwischen über 34 Projekten und baut damit im übertragenen Sinne Schanzen für Kinder. Die Jury, bei der Preisverleihung vertreten von der Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes und des Verwaltungsrats der Deutschen Tourismus-Zentrale Brigitte Goertz-Meissner lobte den Skiclub als “ehrenwertes Beispiel für barrierefreies und selbstloses Engagement für die jungen Generationen.“
Der MUT-Award des Jahres 2022 ging an die “Ukraine-Hilfe Pegasus“. Die Vertreter Simone und Tobi Schindler zeigten sich gerührt, dass ihr spontanes und immer noch andauerndes Engagement für Menschen aus der Ukraine neben ihrer Arbeit in der Jugendhilfe nun diese Anerkennung findet. “Kriege, Katastrophen und Schicksale kennen keinen Ferienkalender, machen keinen Unterschied zwischen Hell und Dunkel, Sommer und Winter. Das Team von der Jugendhilfe Pegasus in Schutterwald, schon immer sozial und ehrenamtlich über alle Maßen engagiert, ließen der Fassungslosigkeit ob des russischen Angriffskrieges in der Ukraine umgehend Taten folgen. Sie haben einfach losgelegt und mehreren Dutzend Flüchtlingen engagiert und unkompliziert geholfen. Mitten in den Ferien. Besser kann man die Hand nicht reichen. Als Motivation für alle, die einfach sofort helfen wollen. Die Ukraine Hilfe Pegasus ist ein herausragendes Beispiel für bürgerliches Engagement und damit mehr als verdient der Preisträger des 1. Platzes beim Mut-Award 2022“, verlas Markus Knoll die Begründung der Jury.
Der zweite Platz und damit 1.000 Euro gingen an den jüngsten Nominierten für den MUT-Award des Jahres. Der 14-jährige Loris Irsfeld wollte kein Schulprojekt wie jeder andere machen, er wollte damit helfen. Aus diesem Grund hat er das Fußball-Benefizturnier “Kicken gegen Krebs“ organisiert. Hier konnten alle fuß-ballbegeisterten Kinder der Jahrgänge 2010-2015 für eine Spende von 20 Euro mitmachen. Letztendliche konnte Loris einen Scheck über 4.200 Euro überreichen. Beeindruckend auch die Dankesrede von Loris bei der Übergabe der Urkunde, in der er noch einmal herausstellte, dass alle Anwesenden an diesem Abend eine Auszeichnung verdient hätten.
Mit Ihrem Tierschutzprojekt “Für alle Felle“ gewann Desirée Henninger den 3. Platz. Seit 2017 setzt sie sich für Tiere in der Not ein, steht ratlosen Tierbesitzern zur Seite und hilft entlaufene oder entflogene Tiere zu finden. Sie organisiert Sammel- und Spendenaktionen für Tierheime und auch für Privatpersonen, die sich ebenfalls ehrenamtlich für Tiere einsetzten. Sie stellte verschiedene Spendenprojekte auf die Beine, zum Beispiel “die Gartenkatzen in Lahr” und parallel dazu “Minigolfen für den guten Zweck”. Für das alles bekommt sie kein Geld, sie arbeitet als Privatperson und hat auch keinen eingetragenen Verein. Unterstützt wird sie von ihrem Mann und ihrer Tochter.
Wir freuen uns und sind stolz diese Projekte auszeichnen zu dürfen und sind der Meinung, dass jeder Monatsgewinner auch einen MUT-Award des Jahres verdient hat, betonte Dr. Alexa Kuszák in Ihrer Ansprache. Spontan entschloss sie sich zusammen mit Markus Knoll daher jedes nominierte Projekt mit weiteren 200 Euro zu unterstützen.
Aus über 70 Bewerbern aus ganz Deutschland, dem Elsass, Österreich und der Schweiz konnten wir fast 30 Monatsgewinnern den roten Teppich in unseren Programmen und bei der Preisverleihung ausrollen. Die guten Nachrichten haben wir gerne auf unseren Social-Media-Kanälen verbreitet. Unsere Programme schalten regelmäßig über eine Million Menschen ein, unsere Webseiten werden dabei millionenfach geklickt. Eine würdige und verdiente Bühne für diejenigen, die unseren Alltag bereichern. Wir stehen mit vollem Herzblut hinter unseren Gewinnern und wollen unsere große Reichweite daher bestmöglich nutzen, um die Projekte zu unterstützen. Viele Hörer meldeten sich bereits bei uns, um Kontakt zu unseren Gewinnern herzustellen. So sind wir froh unseren Beitrag zu den Projekten leisten zu können und Menschen zu verbinden.
„Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut.“ Dieses Zitat der Offenburger Verlegerin Aenne Burda bringt die Idee hinter diesem Award auf den Punkt. Viele Menschen leben diesen Satz und leisten viel für ihre Mitmenschen und für die Gesellschaft. Sie tun das aus einem inneren Antrieb heraus. Ihnen gebührt unser aller Dank. Mit diesem Preis würdigen wir diese Menschen und rücken sie ins verdiente Licht der Öffentlichkeit. Und: Dieser Preis soll Mut machen und animieren, dass sich noch mehr Menschen ebenfalls engagieren.
Mutaward des Jahres Gewinner
2020 2021
Von links nach rechts: Brigitte Goertz-Meissner, Dr. Alexa
Kuszák, David Fritsch, Markus Knoll, Michaela Neuberger, Sonja Bach,
Marianne Felder.
Mutaward des Jahres Gewinner 2022
Von links nach rechts: Brigitte Goertz-Meissner, Jan Henninger,
Dr. Alexa Kuszak, Simone Schindler, Tobi Schindler, Loris Irsfeld,
Markus Knoll, Desirée Henninger, Michaela Neuberger.
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