Foto: © SWR/SWR3
Neuer ARD Podcast über die Geheimnisse
der Geheimdienste
Im Dezember 2022 wurden in Deutschland vor laufenden Kameras
Menschen abgeführt, die einen Putsch geplant haben sollen. Die
Bilder gingen durch alle Medien. Die Reichsbürger-Razzia, über elf
Bundesländer und drei Länder hinweg, war einer der größten
Anti-Terror-Einsätze in der Geschichte. Vorausgegangen war dem
Einsatz die “Aktion Klabautermann”, in der vier mutmaßliche
Reichsbürger unter anderem geplant haben sollen, den
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen. Das
eigentliche Ziel der Gruppe sollte der Sturz der Bundesregierung
sein. Die erste Doppelfolge des Podcasts “Dark Matters - Geheimnisse
der Geheimdienste” beleuchtet die Ermittlungen und Hintergründe der
mutmaßlichen Reichsbürger-Verschwörung.
Militärischer Arm und mögliches Kabinett
Ermittlungen führten zu einer Vereinigung, die aus
unterschiedlichsten Personen bestand: Menschen aus der Mitte der
Gesellschaft, Beamte, Ex-Militär-Offiziere, eine Ärztin, eine
Richterin und eine selbsternannte Wahrsagerin. “Auf der einen Seite
sollte eben ein militärischer Arm stehen, eine neue Struktur von
Sicherheitskräften, die man aufbauen wollte, mit Waffen, mit
ehemaligen Offizieren, mit Fachleuten, mit dem entsprechenden Wissen
aus der Bundeswehr, aus militärischen Operationen. Und auf der
anderen Seite dann eben eine Art Regierung, nicht nur ein
Staatsoberhaupt, sondern auch richtig Minister”, ordnet Journalist
Holger Schmidt ein, ARD-Experte für Geheimdienste und Terrorismus.
Die Rolle der Medien
Nach den Festnahmen wurde Kritik laut: Wie geheim können die
Ermittlungen von Verfassungsschutz und anderen Sicherheitsbehörden
wirklich sein, wenn gleichzeitig zahlreiche Presseteams davon
gewusst haben müssen? Und das in der kritischsten Phase unmittelbar
vor dem Zugriff. ARD-Terrorismusexperte Michael Götschenberg:
“Journalistisch ist der Anspruch natürlich in dem Sinne, vor die
Welle zu kommen. Allerdings: Immer verantwortungsbewusst damit
umzugehen. Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo das dazu
geführt hätte, dass Personen gewarnt gewesen wären. Das war auch in
diesem Fall nicht so, aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Gefahr
natürlich besteht. Allerdings muss man dann sagen, ist die
Bereitschaft der Sicherheitsbehörden, über diese Dinge zu reden, das
Problem. Und man kann nicht den Journalisten einen Vorwurf machen,
dass sie sich dafür interessieren, weil: Das ist unser Job.”
Der Podcast “Dark Matters - Geheimnisse der Geheimdienste”
beleuchtet in zehn Doppelfolgen die Arbeit deutscher Geheimdienste
anhand jeweils einer konkreten Geschichte - sorgfältig recherchiert,
spannend erzählt und lebendig produziert. Bekanntere und
unbekanntere Fälle, wie zum Beispiel die NSA-Affäre oder die
Ermordung von Walter Lübcke dienen als Rampe, um tiefer einzusteigen
in eine eigentlich verborgene Welt. Vertiefend gibt es pro Episode
eine Interview-Folge, in der die beiden Terrorismusexperten Michael
Götschenberg (RBB/ ARD) und Holger Schmidt (SWR/ ARD) Erfolge und
Probleme einordnen und Hintergründe geben. Zu Wort kommen auch Bruno
Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendiensts (BND), Thomas
Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) und
Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdiensts
(MAD) in exklusiven Interviews.
Moderiert werden alle Folgen von Eva-Maria Lemke.
Produziert wird der Podcast von BosePark Productions.
Seit 15. März ist die erste Doppelfolge in der ARD Audiothek, auf
www.SWR3.de ,
www.rbb24inforadio.de
und auf allen gängigen Podcast-Plattformen zu finden. Jeweils
mittwochs sind dann die weiteren Doppelfolgen erschienen.
www.ardaudiothek.de