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Webausgabe 7-8/2023


Foto: © SWR/SWR3

Neuer ARD Podcast über die Geheimnisse
der Geheimdienste

Im Dezember 2022 wurden in Deutschland vor laufenden Kameras Menschen abgeführt, die einen Putsch geplant haben sollen. Die Bilder gingen durch alle Medien. Die Reichsbürger-Razzia, über elf Bundesländer und drei Länder hinweg, war einer der größten Anti-Terror-Einsätze in der Geschichte. Vorausgegangen war dem Einsatz die “Aktion Klabautermann”, in der vier mutmaßliche Reichsbürger unter anderem geplant haben sollen, den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen. Das eigentliche Ziel der Gruppe sollte der Sturz der Bundesregierung sein. Die erste Doppelfolge des Podcasts “Dark Matters - Geheimnisse der Geheimdienste” beleuchtet die Ermittlungen und Hintergründe der mutmaßlichen Reichsbürger-Verschwörung.

Militärischer Arm und mögliches Kabinett
Ermittlungen führten zu einer Vereinigung, die aus unterschiedlichsten Personen bestand: Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, Beamte, Ex-Militär-Offiziere, eine Ärztin, eine Richterin und eine selbsternannte Wahrsagerin. “Auf der einen Seite sollte eben ein militärischer Arm stehen, eine neue Struktur von Sicherheitskräften, die man aufbauen wollte, mit Waffen, mit ehemaligen Offizieren, mit Fachleuten, mit dem entsprechenden Wissen aus der Bundeswehr, aus militärischen Operationen. Und auf der anderen Seite dann eben eine Art Regierung, nicht nur ein Staatsoberhaupt, sondern auch richtig Minister”, ordnet Journalist Holger Schmidt ein, ARD-Experte für Geheimdienste und Terrorismus.

Die Rolle der Medien
Nach den Festnahmen wurde Kritik laut: Wie geheim können die Ermittlungen von Verfassungsschutz und anderen Sicherheitsbehörden wirklich sein, wenn gleichzeitig zahlreiche Presseteams davon gewusst haben müssen? Und das in der kritischsten Phase unmittelbar vor dem Zugriff. ARD-Terrorismusexperte Michael Götschenberg: “Journalistisch ist der Anspruch natürlich in dem Sinne, vor die Welle zu kommen. Allerdings: Immer verantwortungsbewusst damit umzugehen. Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo das dazu geführt hätte, dass Personen gewarnt gewesen wären. Das war auch in diesem Fall nicht so, aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Gefahr natürlich besteht. Allerdings muss man dann sagen, ist die Bereitschaft der Sicherheitsbehörden, über diese Dinge zu reden, das Problem. Und man kann nicht den Journalisten einen Vorwurf machen, dass sie sich dafür interessieren, weil: Das ist unser Job.”

Der Podcast “Dark Matters - Geheimnisse der Geheimdienste” beleuchtet in zehn Doppelfolgen die Arbeit deutscher Geheimdienste anhand jeweils einer konkreten Geschichte - sorgfältig recherchiert, spannend erzählt und lebendig produziert. Bekanntere und unbekanntere Fälle, wie zum Beispiel die NSA-Affäre oder die Ermordung von Walter Lübcke dienen als Rampe, um tiefer einzusteigen in eine eigentlich verborgene Welt. Vertiefend gibt es pro Episode eine Interview-Folge, in der die beiden Terrorismusexperten Michael Götschenberg (RBB/ ARD) und Holger Schmidt (SWR/ ARD) Erfolge und Probleme einordnen und Hintergründe geben. Zu Wort kommen auch Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendiensts (BND), Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) und Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdiensts (MAD) in exklusiven Interviews.

Moderiert werden alle Folgen von Eva-Maria Lemke.
Produziert wird der Podcast von BosePark Productions.

Seit 15. März ist die erste Doppelfolge in der ARD Audiothek, auf www.SWR3.de , www.rbb24inforadio.de  und auf allen gängigen Podcast-Plattformen zu finden. Jeweils mittwochs sind dann die weiteren Doppelfolgen erschienen.

www.ardaudiothek.de