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Der Teletext wird 40 Jahre alt
Das hätte sich SRG-Generaldirektor Leo Schürmann vermutlich nicht
gedacht, als er am 3. Juli 1984 das damals in der Schweiz
bahnbrechende neue informationsübertragende System Teletext
präsentierte, dass es 40 Jahre später diese Medienmitteilung geben
würde: der Teletext feiert seinen 40. Geburtstag.
Zur Einordnung: 1984 ist das Jahr, in dem Apple Macintosh seinen
ersten Personal Computer präsentierte, die erste Maus es
ermöglichte, mit einem Computer zu interagieren, die erste CD-ROM,
der Discman und Tetris erfunden wurden und mit dem Motorola Dynatac
das erste kommerzielle Mobiltelefon auf den Markt kam. In der
Westschweiz wurde Teletext 1985 eingeführt, ein Jahr später auch in
der italienischsprachigen Schweiz.
Auch heute noch sehr gut genutzt
Der Teletext sei “die Höhlenmalerei des digitalen Zeitalters”, eine
Art “nostalgische Antithese zu heutigen Hipster-Schickimicki-Filtern”,
schrieb ein Tech-Blogger, als er auf seiner TV-Fernbedienung
zufällig den Teletext-Knopf drückte und dadurch die Welt der
gepixelten Text-Tafeln entdeckte - um auf seiner Entdeckungsreise
dann festzustellen, dass der Teletext auch heute noch seine
Berechtigung habe. Hat er: 2,5 Millionen nutzen den Teletext
mindestens gelegentlich, 1,6 Millionen sogar mindestens einmal pro
Woche - damit liegt Teletext in der Nutzung vor LinkedIn, Tik Tok
und X. Als 2021 die Mediennutzungszahlen des IGEM-Digimonitors
publiziert wurden und es hiess “Instagram überholt erstmals
Teletext”, fragten sich viele junge Leute: “Teletext?”.
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Was ist der Teletext?
Der Teletext ist ein informationsübertragendes System, das
entwickelt wurde, um Textinformationen über Fernsehsignale zu
übertragen. Ein Teletext-Decoder im Fernsehgerät las diese Daten und
zeigte sie auf dem Bildschirm an, wenn der Benutzer den
Teletext-Modus aktivierte. Mit der Einführung des digitalen
Fernsehens wurde der Dienst digitalisiert, die Bildqualität
verbessert und die Zugriffszeiten schneller. Heute werden die
Informationen über einen zusätzlichen Datenstream auf die digitalen
Fernsehgeräte übertragen. Das typisch gepixelte Kult-Layout im
Original 1980er-Look mit den 25 Zeilen à je 40 Zeichen pro Tafel in
den acht Farben auf maximal 800 Tafeln überlebte bis heute. Seit
2009 gibt es den Teletext auch als App oder unter teletext.ch auch
Online. Die be-liebtesten Text-Tafeln sind die 180 (Sport), 500 (Meteo),
700 (TV- und Radioprogramm), 104 (Inland) und 100 (Hauptseite mit
Breaking-News). Anpassungen an den Seitenzahlen von Teletext werden
von den Nutzern sehr schlecht goutiert. Besonders beliebt sind die
Teletext-Informationen an Abstimmungssonntagen und bei großen
Sportereignissen wie der Fußball-EM. Wichtig ist der Teletext auch
heute noch für sinnesbehinderte Menschen, die ab Tafel 770
Untertitelungen für TV-Programme einstellen können.
Welche Länder haben noch Teletext?
Länder wie Großbritannien, Irland und Belgien haben ihre
traditionellen Teletext-Dienste im Laufe der Jahre eingestellt,
meist aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Internets und
digitaler Technologien, die umfassendere und interaktivere
Informationsmöglichkeiten bieten.
Teletext gibt es nebst der Schweiz noch in Deutschland, Österreich,
Italien, Spanien, Portugal, Norwegen, Finnland, Schweden, den
Niederlanden, Tschechien und Polen.
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Nachfolge-Technologie längst da
Die Nachfolge-Technologie für den Teletext gibt es bereits seit
2013: Sie heißt HbbTV (“Hybrid broadcast broadband TV”) und kann bei
modernen und mit dem Internet verbundenen Fernsehern ganz einfach
mit dem roten Knopf auf der Fernbedienung aktiviert werden. HbbTV
verknüpft digitales Fernsehen mit dem Internet, sieht moderner aus,
bietet neben dem Teletext in neuem Design auch Zusatzinformationen
zum laufenden Programm, Live-Streams, Videos on Demand und vor allem
auch viele Leistungen für sinnesbehinderte Menschen.
Moderner Nachfolger hin oder her: Der Teletext hat bei den
Nutzungszahlen nach wie vor die Nase vorn und erlebt den 40.
Geburtstag bei “bester Gesundheit” - Happy Birthday.
Bild oben: SRG-Generaldirektor Leo Schuermann, links, zusammen
mit dem Stadtpräsidenten von Biel Hermann Fehr, (Mitte), und Hugo
Marty, (rechts), Direktor der Teletext AG, präsentieren am
3. Juli 1984 auf einer Pressekonferenz den Start des
Deutschschweizer Teletext auf SF DRS.
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