Branchen-Magazin
für Radio und neue Medien

Webausgabe 9-10/2024


Foto: © BR/Felix Broede

Das Münchner Rundfunkorchester hat das Konzertprogramm zur neuen Saison 2024/2025 veröffentlicht. Auch in der 73. Spielzeit, der achten von Chefdirigent Ivan Repušic, setzt das Orchester in rund 40 verschiedenen Programmen und Formaten auf Vielseitigkeit, Entdeckerfreude und inspirierende Gipfeltreffen mit herausragenden Gastkünstlern sowie auf fruchtbaren Kooperationen, die Begeisterung des jungen Publikums und die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Brücken ins bayerische Sendegebiet werden unter anderem geschlagen mit Gastkonzerten in Straubing, Garmisch-Partenkirchen und Bad Kissingen sowie mit “Klassik in Bayern”, der Residenz- und Schlössertournee, die im Frühjahr 2025 in die vierte Runde geht. Unter der Leitung des Spezialisten für Alte Musik, Reinhard Goebel, steht in Konzerten in Amberg, Ansbach, Dachau und Oettingen glanzvolle Musik etwa von Mozart auf dem Programm. Im 1. “Klassik zum Staunen”, der Reihe für und mit Schulen, Kindern und Familien lässt es sich Chefdirigent Ivan Repušic nicht nehmen, zum 200. Geburtstag von Bedrich Smetana zusammen mit KiKA-Moderator Juri Tetzlaff den böhmischen Komponisten und sein Werk selbst vorzustellen. In ähnlichem Sinne – “große Musik für kleine Ohren” – erklingt im 3. “Klassik zum Staunen” Musik zum 150. Geburtstag von Maurice Ravel (“Ma mère l’oye”). Konzerte und CDs des Münchner Rundfunkorchesters bilden einen wesentlichen Bestandteil des BR-KLASSIK-Radioprogramms. Die “Sonntagskonzerte” und “Mittwochskonzerte” werden live übertragen, die Konzerte der Reihen “Paradisi gloria”, “Klassik zum Staunen” sowie die Extra- und Gastkonzerte werden live oder als Aufzeichnung ausgestrahlt. www.br-klassik.de  www.rundfunkorchester.de


Foto: © SWR/Ralf Brunner

Das Programm der Donaueschinger Musiktage 2024 steht unter dem Titel “alonetogether”. In 15 Konzerten, Performances und Installationen mit 25 Ur- und Erstaufführungen widmet sich das Festival dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe in der zeitgenössischen Musik. “Musikalischen Aufführungen ist das Paradoxon eigen, sowohl solitär und intim wie auch gemeinschaftlich und öffentlich zu sein. Jedes Konzert schafft durch sein Format ein spezifisches Dispositiv, wie sich Musiker und Publikum zu- und untereinander verhalten: musikalisch, räumlich, medial und sozial”, sagt Lydia Rilling, Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage. Vier Kompositionen und Klanginstallationen eröffnen das lange Festivalwochenende am Donnerstag, 17. Oktober und sind anschließend über die Musiktage hinaus erlebbar: Mit einem online präsenten audiovisuellen Werk der Komponistin Lucia Kilger erobern die Donaueschinger Musiktage erstmals den digitalen Raum. Am Samstag und Sonntag werden kostenlose Führungen durch alle Klanginstallationen angeboten. Ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die vielfältigen Veranstaltungen der Donaueschinger Musiktage: Es gibt Künstlergespräche, Führungen durch alle Klanginstallationen, Workshops für Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums und der Realschule, das Programm “Next Generation” für Studierende, das Seminar “Abenteuer Neue Musik” für Lehrende und Studierende sowie die Noten- und Buchausstellung und ein Europäisches Netzwerktreffen.
Zudem wird der Film “Stehende Wellen” über die Entstehung des Orchesterwerks “Occam Océan Cinquanta” von Éliane Radigue und Carol Robinson zwei Mal im guckloch Kino zu sehen sein. Veranstalter der Donaueschinger Musiktage ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio. Gefördert als “Kultureller Leuchtturm” von der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer der Donaueschinger Musiktage 2024 sind das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Ernst von Siemens Musikstiftung. Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage ist auf www.SWR.de/donaueschingen  zu finden. Hier steht auch die Programmbroschüre zum Download bereit. 


Foto: © Jiyang Chen

Auszeichnung für den Pianisten Anton Mejias
Der junge finnisch-kubanische Pianist Anton Mejias erhält den Förderpreis Deutschlandfunk beim Musikfest Bremen 2024. Der 2001 in Helsinki geborene Musiker überzeugte die Deutschlandfunk-Musikredaktion und die Leitung des Musikfest Bremen mit stupender Technik und Virtuosität, die zu fesselnden Interpretationen zwischen ausgewogener Eleganz und dynamischer Vitalität führen.
Anton Mejias begann seinen Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren, studierte anschließend an der Sibelius-Akademie seiner Heimatstadt und absolvierte kürzlich seinen Abschluss am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe wie The Tampere Piano Competition (2017), der Nordic Piano Competition (2019) und des Internationalen Klavierwettbewerbs Gian Battista Viotti (2021). Im November 2022 debütierte der Pianist beim Hallé Orchestra in Manchester, im August 2023 gab er sein US-Debüt in der Hollywood Bowl mit dem Los Angeles Philharmonic und spielte daneben bereits unter Dirigenten wie Klaus Mäkelä, Johannes Gustavsson und Lawrence Renes. In der Saison 2023/24 debütierte er unter anderem beim Klavier-Festival Ruhr, bei den Dresdner Musikfestspielen und in München.
Sein Musikfest-Debüt gab Anton Mejias am 21. August mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Tarmo Peltokoski im Oldenburgischen Staatstheater mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 4, bevor seine Recital-Debüts beim Festival Piano aux Jacobins in Toulouse und bei den Newport Classical Chamber Series anstehen.
Die Preisverleihung an Anton Mejias fand am 30. August im Bremer Konzerthaus Glocke statt. Die Auszeichnung umfasst als Sachpreis eine CD-Produktion sowie ein Engagement beim Musikfest Bremen 2025. www.musikfest-bremen.de

Mit dem “Förderpreis Deutschlandfunk“ unterstützen der Deutschlandfunk und das Musikfest Bremen seit 1998 hochbegabte Nachwuchskünstler. Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderem Julia Fischer, Patricia Kopatchinskaja, Kristian Bezuidenhout, Leonard Elschenbroich, Jean Rondeau, Äneas Humm und Nicolò Umberto Foron. www.deutschlandfunk.de