Foto: © boersenverein.de/Daniel Müller
Deutscher Sachbuchpreis für Christina
Morina
Die Gewinnerin des Deutschen Sachbuchpreises 2024 ist Christina
Morina. Sie erhält die Auszeichnung für ihr Werk “Tausend
Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren”
(Siedler Verlag).
Begründung der Jury: “Demokratien befinden sich auf der ganzen Welt
in der Krise, darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Die Frage
aber, was es eigentlich heißt, Demokratie zu leben, gerät dabei oft
in den Hintergrund. Christina Morina nutzt bisher wenig beachtete
Quellen, um zu zeigen, wie unterschiedlich sich das
Demokratieverständnis in Ost- und Westdeutschland seit den 1980er
Jahren entwickelt hat. Ihre methodisch raffinierte und augenöffnende
zeitgeschichtliche Analyse auf der Grundlage von Briefen, Petitionen
und Flugblättern gibt Bürgern der DDR und der BRD eine Stimme.
Morina liefert mit diesem Buch überraschende und notwendige Impulse
für die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen. Ihr Buch riskiert
viel, ohne zu polarisieren - Demokratie ist Prozess, kein Zustand.”
Mit dem Deutschen Sachbuchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und
Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels das
Sachbuch des Jahres aus. Ausgezeichnet wird ein herausragendes
Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die
gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Hauptförderer des Preises
ist die Deutsche Bank Stiftung, darüber hinaus unterstützen die
Stadt Hamburg und die Frankfurter Buchmesse die Auszeichnung.
Schirmrau ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Deutschlandfunk
Kultur ist Medienpartner des Preises.
www.boersenverein.de
KiKA und TOP
TOP: Talente e.V., die Akademie für Film und Fernsehdramaturgie, und
KiKA haben im Rahmen des Deutschen Kinder Medien Festivals Goldener
Spatz in Erfurt die Gewinner des Drehbuchwettbewerbs “NÄHE &
DISTANZ” bekanntgegeben. Die Nachwuchstalente Mirko Muhshoff und Kai
Zwettler, beide Absolventen des Masterstudiengangs Medienkunst an
der Bauhaus-Universität Weimar, überzeugten mit der Kurzfilm-Idee
“BALKONIEN”.
Der Wettbewerb, initiiert von TOP: Talente und KiKA, fand in diesem
Jahr erstmals statt. Gesucht wurde ein Kurzfilmkonzept für Kinder
zwischen acht und zwölf Jahren, das sich mit zwischenmenschlichen
Beziehungen, dem Miteinander in unserer hochdigitalisierten Zeit
auseinandersetzt. Die Gewinner können sich nicht nur über ein
Preisgeld von 8.000 Euro von TOP: Talente freuen, sondern erhalten
zudem redaktionelle Unterstützung von KiKA, um ihr Drehbuch zu
entwickeln.
Die Jury, bestehend aus Branchenexpertinnen wie Petra Kohnen (TOP:
Talente), Ingelore König (Produzentin), Silke Haverkamp und Corinna
Schier (beide KiKA), lobte insbesondere die kreative Darstellung des
Eintauchens in fremde Welten und das poetische sowie vielschichtige
Skript, das spannende Generationsverbindungen schafft.
Logline: Die 12-jährigen Alma und Parssa entdecken ein Portal in
einer leerstehenden Wohnung ihres Plattenbaus, das sie unerwartet
auf einen Balkon in Tokio führt. Leider funktioniert das Portal nur
in eine Richtung, der Weg zurück in ihre Welt ist verschlossen. Um
sich zu retten, müssen sie über ihren Balkonrand hinausschauen.
https://toptalente.org
www.kika.de
Foto: © TLM
Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), in Zusammenarbeit mit der
Stadt- und Regionalbibliothek Gera und dem Service.GEneRAtionen,
wurde mit dem 1. Preis des
Thüringer Demografiepreises 2024
für ihr innovatives Kooperationsprojekt “
Der Digitale Dienstag –
Fit und Digital für die ältere Generation” ausgezeichnet. Die
Verleihung erfolgte am 20. Juni durch Ministerin Susanna Karawanskij
an die Stellvertretende Direktorin der TLM, Kirsten Kramer, und die
Kooperationspartner in Gera. Mit dieser Auszeichnung ist ein
Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro verbunden. Das prämierte Projekt
unterstreicht die Bedeutung der Medienbildung für Seniorinnen und
Senioren in einer zunehmend digitalisierten Welt. “Der Digitale
Dienstag" zielt darauf ab, der älteren Generation die Teilhabe am
digitalen Leben zu ermöglichen und sie dabei zu unterstützen, die
Vorteile der Technologie für sich zu nutzen. In Zusammenarbeit mit
den Partnerinstitutionen bietet die TLM jeden dritten Dienstag im
Monat in der Geraer Stadt- und Regionalbibliothek kostenfreie
Vorträge zu verschiedenen Themen aus dem Bereich der Digitalisierung
an. Diese Vorträge werden durch eine anschließende
Digitalsprechstunde ergänzt, in der individuell auf konkrete Fragen
und Probleme älterer Menschen mit digitalen Technologien eingegangen
wird. Ziel ist es, Seniorinnen und Senioren zu befähigen, aktiv und
selbstbestimmt am digitalen Alltag teilzunehmen. Ministerin
Karawanskij betonte bei der Preisübergabe, dass Projekte wie “Der
Digitale Dienstag" einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass alle
Generationen von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren
können. Sie lobte das Engagement und die Innovationskraft des
Projekts, das den demografischen Wandel als Chance begreift und
älteren Menschen wertvolle Unterstützung bietet.
Bild (von
links): Sarah Eißmann, Maria Stüwe, Rainer Schmidt, Kirsten Kramer,
Ministerin Susanna Karawanskij, Sandra Wanzar und Olaf Böhme.
www.tlm.de
Foto: © SWR/Patricia Neligan
Bei einer festlichen Veranstaltung, moderiert von Nicole Köster,
wurde am 21. Juni 2024 in Stuttgart der
Deutsche
Dokumentarfilmpreis in fünf Kategorien verliehen.
Jurymitglieder waren Alev Dogan, Marcus Lenz, Lea Najjar,
Carl-Ludwig Rettinger und Iris Wolff sowie für Musikdokumentarfilme
Fola Dada, Rainer Johannes Homburg und Enrique Sánchez Lansch. Der
mit 20.000 Euro dotierte, vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien-
und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) gestiftete Hauptpreis
ging dieses Jahr an die Filmregisseurin Jialing Zhang für “Total
Trust”. Zum vierten Mal verliehen wurde der
Ehrenpreis für
das Lebenswerk. In diesem Jahr ging er an
Ulrike Ottinger.
Die Laudatio hielt die ehemalige Geschäftsführerin der Berlinale,
Mariëtte Rissenbeek. Die 82-jährige Filmemacherin, Künstlerin und
Fotografin gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmeschaffenden.
Ihre Werke widmen sich meist fremden, eher unbekannten Welten und
Menschen, deren Rituale und Bräuche, ob vergangen oder gegenwärtig,
sie mit einer großen Ruhe und Hingabe einfängt. Bis heute produziert
die Künstlerin Dokumentarfilme und ist auch an Theatern und als
Fotografin beschäftigt. Ihre Filme erhielten national wie auch
international viel Anerkennung und wurden vielfach
preisausgezeichnet. Der Ehrenpreis des Deutschen
Dokumentarfilmpreises wird gemeinsam vom SWR Dokufestival und der
MFG vergeben. Für einen dokumentarischen Film aus dem Bereich Musik
wurde Jan Heck für seinen Film “Schleimkeim – Otze und die DDR von
unten” der mit 5.000 Euro dotierte Musikpreis des SWR verliehen. Der
Film “Goldhammer” von André Krummel und Pablo Ben Yakov wurde mit
dem Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms – Europäisches
Medienforum Stuttgart e.V., dotiert mit 3.000 Euro, ausgezeichnet.
Der ebenfalls mit 3.000 Euro dotierte Publikums-preis der SWR
Landesschau, gestiftet von der Landesanstalt für Kommunikation (LFK)
sowie der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), ging
an “Plastic Fantastic“ von Isa Willinger.
www.swr.de
Foto: © ZDF/Filmtank
Die
ZDF/ARTE-Koproduktion “Total Trust” (Deutschland/
Niederlande 2023) von
Jialing Zhang gewinnt den
Hauptpreis Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024.
“Total Trust” ist ein zutiefst beunruhigender und zugleich
bewegender Film über die unheimliche Macht von Big Data und KI. Über
ihren Gebrauch und Missbrauch im öffentlichen wie im privaten Leben,
über Zensur und Selbstzensur. Jialing Zhang erzählt in “Total Trust”
eindringlich von den Gefahren aktueller Technologien wie Big Data
und KI und was auf dem Spiel steht, wenn diese
Überwachungstechnologien in den Händen einer Macht sind, die diese
gegen ihre eigenen Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Der bereits
mehrfach ausgezeichnete Film ist eine Produktion der Filmtank GmbH
mit Witfilm, Interactive Media Foundation, ZDF/ARTE und NTR,
gefördert durch MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein,
Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Netherlands Film
Fund, CoBO Fund, Eurimages in Zusammenarbeit mit BBC Storyville,
SVT, Chicken & Egg Pictures.
www.zdf.de
www.3sat.de/film/dokumentarfilm
Auszeichnungen beim 41. Filmfest
München
ARTE darf sich über die Preisvergabe in der
Kategorie Cine CoPro Award, des höchstdotierten Preis des Filmfest
München, besonders freuen, der an die ZDF-ARTE-Koproduktion TO A
LAND UNKNOWN von Mahdi Fleifel ging und THE VILLAGE NEXT TO PARADISE
von Mo Harawe, ebenfalls eine ZDF-ARTE-Koproduktion, durch eine
lobende Erwähnung zusätzlich würdigte. Der CineCoPro Award prämiert
deutsche Koproduzenten internationaler Koproduktionen.
Der bereits am 5. Juli verliehene Förderpreis Neues Deutsches Kino
2024 DREHBUCH zeichnete Aaron Arens und Lukas Loose für die
ARTE-Koproduktion SONNENPLÄT-ZE (BR/ARTE, Claussen + Putz
Filmproduktion, HFF München) aus. Der ONE-FUTURE-PREIS, von der
Inferfilm-Akademie verliehen, ist Filmen gewidmet, die “sich ethisch
und filmästhetisch mit der unteilbaren Zukunft dieser Welt
auseinandersetzen”. 2024 geht der ONE-FUTURE-PREIS an den
Dokumentarfilm PETRA KELLY - ACT NOW von Doris Metz (RBB/BR/ARTE,
Bildersturm Filmproduktion) und posthum an Petra Kelly für ihr
Lebenswerk und ihr unermüdliches gesellschaftspolitisches
Engagement.
www.filmfest-muenchen.de
Foto: © Lorenz Vennemann
• Das
Mobile Team Fluthilfe der Jugendbauhütten wurde in
Kooperation mit dem Verein Historisches Ahrtal e.V. mit dem im
Rahmen des Holzbaupreises Rheinland-Pfalz ausgelobten Sonderpreis
“Flut 2021” ausgezeichnet. Der Sonderpreis wurde als
Anerkennung für das herausragende Engagement bei der Rettung von
mehreren durch die Flut 2021 stark beschädigten Fachwerkbauten im
Ahrtal verliehen. Ein Beweis dafür, wie nachhaltig Denkmalschutz
ist. Der Holzbaupreis Rheinland-Pfalz honoriert Bauwerke, die
vorwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen bestehen. Mit der
Auszeichnung von zukunftsweisenden Bauwerken und Gebäudekomplexen
soll so die Verwendung und Weiterentwicklung des
ressourcenschonenden und nachhaltigen Baustoffs Holz gefördert
werden. Gemeinsam mit den Akteuren des Vereins Historisches Ahrtal
nahmen Anleiter und Freiwillige des Mobilen Teams Fluthilfe am 2.
Juli 2024 im Zentrum Baukultur in Mainz den Holzbaupreis
Rheinland-Pfalz 2024 entgegen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
hatte das Mobile Team Fluthilfe der Jugendbauhütten im Jahr 2022 ins
Leben gerufen, um umgehend in den Flutgebieten auch ganz praktisch
Hilfe leisten zu können. Fünf junge Menschen absolvieren in diesem
Rahmen ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege im
Ahrtal. Sie helfen beim denkmalgerechten Wiederaufbau von
historischen Häusern.
www.denkmalschutz.de
Foto: © medienanstalt-rlp/Stephan Gloeckler
Im Rahmen der Feierlichkeiten rund um
“40 Jahre Offene Kanäle“
hat Minister Alexander Schweitzer am 28. Juni 2024 insgesamt
26
Bürgerjournalisten mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Diese
hatten zuvor eine redaktionelle Grundausbildung in den Offenen
Kanälen in Speyer, Neuwied und Mainz erfolgreich absolviert. Ziel
des Projektes ist es, Bürgern ab 50 Jahren einen niedrigschwelligen
Einstieg in die professionelle Medienproduktion zu ermöglichen und
so mediale Teilhabe in Rheinland-Pfalz weiter zu stärken. Alexander
Schweitzer, Digitalisierungsminister des Landes Rheinland-Pfalz,
betonte bei der Zertifikatsübergabe: “Bürgerjournalismus fördert die
digitale Teilhabe und stärkt unsere Demokratie, indem er Menschen
befähigt, lokale Themen aufzugreifen und journalistische Fähigkeiten
zu erlernen.” Michelle Olle, die das Projekt beim Bildungszentrum
Bürgermedien (BZBM) leitet, freut sich über den gelungenen Start:
“Das Interesse an lokalem Journalismus und der Produktion eigener
Videobeiträge innerhalb einer Redaktion ist riesig. Ich freue mich,
dass so viele dabei sind und wir bereits erste
bürgerjournalisitische Redaktionen aufbauen können.“ Angehende
Bürgerjournalisten erhalten eine Grundausbildung in den Offenen
Kanälen, die technisches Grundwissen, medienrechtliche Informationen
und journalistisches Handwerk beinhaltet. Anschließend werden die
Redaktionsmitglieder professionell begleitet und in ihrer
redaktionellen Arbeit unterstützt. In den bürgerjournalistischen
Redaktionen entstehen spannende Videobeiträge, die von den
Mitgliedern selbst produziert werden – von der Planung bis zum
Schnitt. Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Arbeit,
Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes
Rheinland-Pfalz und unterstützt durch die Medienanstalt
Rheinland-Pfalz und das Bildungszentrum Bürgermedien (BZBM).
www.buergerjournalismus.de
Foto: © Johannes Puch/www.johannespuch.at
Für ihren Text
“Das Gurkerl“ erhielt die Österreicherin
Johanna Sebauer am 30. Juni den mit 7.500 Euro dotierten
3sat-Preis bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur, die
vom 26. bis 30. Juni 2024 in Klagenfurt stattfanden. “Johanna
Sebauer beweist mit ihrem Text, dass Literatur unterhaltsam und
lustig und dennoch bedeutsam sein kann. Es geht bei ihr um die saure
Gurkenzeit. Es geht um Eskalationsmechanismen in den Medien. Es geht
auch im Wortsinn um “Das Gurkerl“ als Gegenstand“, so der
österreichische Literaturprofessor und diesjährige Juryvorsitzende,
Klaus Kastberger. In seiner Laudatio ergänzt er: “Sie haben ja alle
gehört, mit welch‘ einer Bravour dieses glitschige Etwas und ihr
saures Wasser, das es umgibt, durch den Text weht, und wie sich
dieses “Gurkerl“ auch heute festgesetzt hat. Wir haben kein Wort so
oft gehört, wie “Gurkerl“ heute.“ Die 3sat-Preisträgerin Johanna
Sebauer lebt in Hamburg. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und
Essays in verschiedenen Anthologien, bevor sie sich an ihren ersten
Roman wagte. Im realen Leben arbeitet sie in der
Wissenschaftskommunikation. Bei den 48. Tagen der deutschsprachigen
Literatur in Klagenfurt waren in diesem Jahr 14 Autorinnen und
Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Rennen um
den Ingeborg-Bachmann-Preis gegangen, der an den in Sarajevo
geborenen und in Deutschland lebenden Autor Tijan Silan verliehen
wurde.
www.3sat.de
https://bachmannpreis.orf.at