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Webausgabe 9-10/2024


Foto: © NDR/Land SH

Schleswig-Holstein wechselt von UKW
auf Digitalradio DAB+

Radio in Schleswig-Holstein wird digital. Private und öffentlich-rechtliche Radiosender haben sich mit der Landesregierung und der Landesmedienanstalt darauf geeinigt, die Programmverbreitung per UKW-Antenne im nördlichsten Bundesland von 2025 bis 2031 schrittweise auf Digitalradio DAB+ umzustellen.

Seit Jahren arbeiten die Radiosender am Ausbau ihrer DAB+ Netze und der Erweiterung der Programmvielfalt, nachdem zuvor die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen worden sind. Bisher verbreiten die meisten Anbieter ihre Programme terrestrisch sowohl über UKW als auch über DAB+. Dieser Parallelbetrieb soll bis Mitte 2031 in Schleswig-Holstein beendet werden. Radio wird dann via Antenne digital über DAB+ und wie bisher über das Internet zu empfangen sein.

Nach der Umstellung des Fernsehens auf digitalen Empfang und der breiten Marktakzeptanz von Smartphones, Apps oder Smart Speaker rückt nun die digitale Verbreitung des Hörfunks über hoch gelegene Sendemasten in den Blickpunkt. Die öffentlich-rechtlichen und privaten Veranstalter in Schleswig-Holstein sehen den Umstieg als gemeinsame Chance zur Weiterentwicklung ihres Mediums Radio und koordinieren ihre gemeinsamen sowie individuellen Kommunikationsmaßnahmen im Digitalradio Deutschland e.V.

Schrittweiser Umstieg

Im Jahr 2025 wird ein wesentlicher Meilenstein in der Digitalisierung des Hörfunks erreicht.

Für RADIO BOB! rockt Schleswig-Holstein, delta radio und Antenne Sylt erfolgt eine vollständige Migration von UKW auf DAB+ und IP-Webradio.

Der NDR wird die DAB+ Versorgung in den Jahren 2025 und 2026 mit der Inbetriebnahme weiterer Sender verbessern, um gleichzeitig den Stromverbrauch bei verbleibenden UKW-Sendern im Sinne der Nachhaltigkeit senken zu können.

In den Regionen Niebüll (2025), Garding (2027) und Husum (2027) sowie auf Helgoland (2026) setzt der NDR beim Programm N-JOY ausschließlich auf das digitale Hörfunkangebot, welches mit einer verbesserten Versorgung einhergeht. Weitere Regionen werden folgen. Seitens des NDR sind ab 2028 weitere Schritte geplant, um 2031 den Umstieg vollzogen zu haben.

Das Deutschlandradio wird ab Mitte 2025 für 16 UKW-Sender auf eine rein digitale Versorgung mit DAB+ umstellen.

Der Offene Kanal Schleswig-Holstein steigt noch in diesem Jahr in den Simulcast ein und plant, zu einem geeigneten Zeitpunkt den vollen Umstieg auf DAB+ durchzuführen.

2026 steht der Umstieg bei Klassikradio sowie für das Freie Radio Neumünster und das Freie Radio Flensburg an. 2027 ist dann Radio Lübeck an der Reihe.

Mit dem Sender R.SH wird Ende Juni 2031 dann der Umstieg von UKW auf DAB+ für alle Beteiligten abgeschlossen sein.

Immer mehr Haushalte in Schleswig-Holstein verfügen über DAB+ Digitalradio-Empfang: Seit Ende 2020 haben alle Neuwagen verpflichtend eine entsprechende Serienausstattung. Der Anteil von DAB+ im PKW-Bestand liegt bei 41 Prozent. Das DAB+ Netz ist sehr gut ausgebaut; die Autobahnen sind vollversorgt. Letzte lokale Lücken werden vor dem Umstieg durch zusätzliche Sendeanlagen geschlossen. Damit wird sichergestellt, dass beim Wechsel alle regionalen Programme weiterhin über Antenne verfügbar sind.

Der Wechsel zum DAB+ Radio lohnt sich bereits heute, da der Umstieg der Programmanbieter in wenigen Jahren vollzogen sein wird. Alle DAB+ Radios empfangen für den verbleibenden Übergangszeitraum auch UKW. Eine Übersicht von Herstellern findet sich auf www.dabplus.de/radios

Die Radiosender in Schleswig-Holstein informieren ihre Zuhörerinnen und Zuhörer über ihre zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle rechtzeitig darüber, wann ihr Programm nicht mehr über UKW zu hören sein wird. Flankiert werden diese Maßnahmen von Online- und Social-Media Aktivitäten und zum Beispiel Vor-Ort-Events. “Out of Home”-Plakate sowie eine kontinuierliche Kommunikation in der Lokalpresse halten die Zuhörerinnen und Zuhörer auf dem Laufenden. Ein Zeitplan findet sich hier: www.dabplus.de/sh

Weiterführende Informationen über DAB+: www.dabplus.de
Digitalradio Deutschland e.V.