Foto: © hr/Sebastian Reimold
Das Radio hat Zukunft – trotz stetig
sinkender Nutzung
insbesondere beim jüngeren Publikum. Um auch in den kommenden Jahren
ein attraktives, verlässliches Radioangebot in Hessen bieten zu
können, hat der Hessische Rundfunk eine langfristige Radiostrategie
entwickelt.
“Das Radio ist und bleibt wichtig und wir wollen weiter
erfolgreiches Radio anbieten. Die einzigartige Funktion, die Radio
einnimmt, lässt sich nicht digitalisieren – und genau deshalb wird
es auch in Zukunft Radio geben. Es wird Radioangebote brauchen und
geben, die konsequent an die Zielgruppe der über 50-Jährigen und
deren Nutzungsverhalten ausgerichtet sind”, betont Martin Lauer,
stellvertretender Programmdirektor.
In einer ersten Stufe bis 2028 wird der hr sein Angebot, das derzeit
aus sechs Hörfunkprogrammen besteht, noch passgenauer an den sich
ändernden Nutzungsgewohnheiten und Zielgruppen ausrichten:
- Die hr-Radio-Apps werden in die ARD Audiothek integriert.
- YOU FM kooperiert entweder mit anderen jungen ARD-Programmen oder
es wird zu deutlich reduzierten Kosten eigenständig weitergeführt.
- Bei hr3 sind keine wesentlichen Programmveränderungen geplant. Ab
21.00 Uhr soll es in die ARD-Kooperation gehen.
- Bei hr1 und hr4 liegt der Fokus auf der Radio-Primetime, also den
Frühsendungen der einzelnen Wellen. Originärer Content nach den
Primetime-Strecken soll reduziert werden, es kann längere
Mode-rationsstrecken geben. Am Abend geht es verstärkt in die
ARD-Kooperation.
- Bei hr2-kultur liegt der Fokus ebenso auf der Frühsendung. Danach
geht es in ein hr2 Klassik-Musikprogramm ohne originären Content.
Wortformate werden zweitverwertet. Die aktuelle
Kulturberichterstattung wird zukünftig primär für hr-iNFO produziert
– dort, wo die Nutzer aktuelle Informationen erwarten.
- hr-iNFO bleibt das verlässliche Informationsangebot des hr. Bei
überregionalen Themen verstärkte Kooperationen in ARD-Verbund.
In der zweiten Stufe wird über die Zukunft von Radiowellen über 2028
hinaus entschieden. Konkret geht es dann um die Frage, wie sich die
Mediennutzung entwickelt hat, welche Radioangebote die Menschen in
Hessen nutzen und was der hr nach 2028 an-bietet. Nach heutigem
Wissen über die Mediennutzung der verschiedenen Altersgruppen und
über die digitale Entwicklung sieht das Szenario noch drei
Vollprogramme mit eigenproduzierten Inhalten vor; weitere Wellen
können im ARD-Verbund oder durch interne Zusammenarbeit durchaus
weiter bestehen.
Die Radiostrategie leitet sich ab aus einem Zielbild, das der hr für
2032 entwickelt hat. Dieses sieht eine Neuausrichtung des
Angebotsportfolios vor, das sich an den veränderten
Nutzungssituationen der Medien und den Bedürfnissen orientiert. Ziel
ist ein generationengerechtes Angebot, das die gesamte Gesellschaft
abbildet, um Akzeptanz, Vertrau-en sowie Nähe zu den Menschen in
Hessen zu stärken. Hierzu braucht es ein Portfolio, das flexibel,
fokussiert, digitaler und weniger linear ausgerichtet ist.
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