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Webausgabe 9-10/2024


Foto: © Deutschlandradio

Alternativer Medienpreis für die “Lange Nacht”
von Deutschlandfunk Kultur


Die “Lange Nacht” von Deutschlandfunk Kultur gehört zu den Preisträgern des Alternativen Medienpreises 2024. In der Kategorie Geschichte wird die dreistündige Sendung “Nicht töten und nicht getötet werden. Eine Lange Nacht über Deserteure” ausgezeichnet. Autor Rolf Cantzen nimmt das Schicksal von Menschen in den Blick, die sich dem Zwang, Soldaten zu sein, entzogen haben. Er stellt ihre Motive dar und beleuchtet ihre Geschichten vor Militär- und weltlichen Gerichten, in Presse und Literatur. Dabei erörtert Cantzen auch den Anspruch des Staates, über das Leben seiner Untertanen zu verfügen.

Ob Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker oder Siegfried Lenz: Alle waren zu ihrer Zeit Deserteure, Fahnenflüchtige und flohen aus der Armee. In Kriegen und auch lange Zeit danach galten Deserteure allgemein als Feiglinge, Verräter, Kameradenschweine. Ihre Motive waren so unterschiedlich wie die Strafen drastisch. Die “Lange Nacht” ist eine Zeitreise bis in die Gegenwart und stellt sehr grundsätzliche Fragen zu einem gesellschaftlich relevanten und doch wenig beleuchteten Thema.

Rolf Cantzen arbeitet als Journalist und freier Autor für verschiedene Radioprogramme. Seine Sendung über Deserteure war im April 2023 im Programm von Deutschlandfunk Kultur und im Deutschlandfunk zu hören. Regie führte Philippe Brühl. Bettina Kurth, Timo Weisschnur, Joachim Schönfeld, Inka Löwendorf sind als Sprecherinnen und Sprecher zu hören. Ton und Technik betreute Martin Eichberg.

Der Alternative Medienpreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal vergeben. Die Nürnberger Medienakademie und die Stiftung Journalistenakademie zeichnen damit journalistische Arbeiten aus, in denen gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, kritisch durchleuchtet und kompetent aufbereitet werden. Der Preis wird in den Kategorien Macht, Geschichte, Leben, Vernetzung und Zukunft vergeben und ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand am 14. Juni in Nürnberg statt.

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