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Alternativer Medienpreis für die “Lange
Nacht”
von Deutschlandfunk Kultur
Die
“Lange Nacht” von Deutschlandfunk Kultur gehört zu den
Preisträgern des
Alternativen Medienpreises 2024. In der
Kategorie Geschichte wird die dreistündige Sendung “Nicht töten und
nicht getötet werden. Eine Lange Nacht über Deserteure”
ausgezeichnet. Autor
Rolf Cantzen nimmt das Schicksal von
Menschen in den Blick, die sich dem Zwang, Soldaten zu sein,
entzogen haben. Er stellt ihre Motive dar und beleuchtet ihre
Geschichten vor Militär- und weltlichen Gerichten, in Presse und
Literatur. Dabei erörtert Cantzen auch den Anspruch des Staates,
über das Leben seiner Untertanen zu verfügen.
Ob Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard
von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker oder Siegfried Lenz:
Alle waren zu ihrer Zeit Deserteure, Fahnenflüchtige und flohen aus
der Armee. In Kriegen und auch lange Zeit danach galten Deserteure
allgemein als Feiglinge, Verräter, Kameradenschweine. Ihre Motive
waren so unterschiedlich wie die Strafen drastisch. Die “Lange
Nacht” ist eine Zeitreise bis in die Gegenwart und stellt sehr
grundsätzliche Fragen zu einem gesellschaftlich relevanten und doch
wenig beleuchteten Thema.
Rolf Cantzen arbeitet als Journalist und freier Autor für
verschiedene Radioprogramme. Seine Sendung über Deserteure war im
April 2023 im Programm von Deutschlandfunk Kultur und im
Deutschlandfunk zu hören. Regie führte Philippe Brühl. Bettina
Kurth, Timo Weisschnur, Joachim Schönfeld, Inka Löwendorf sind als
Sprecherinnen und Sprecher zu hören. Ton und Technik betreute Martin
Eichberg.
Der Alternative Medienpreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal
vergeben. Die Nürnberger Medienakademie und die Stiftung
Journalistenakademie zeichnen damit journalistische Arbeiten aus, in
denen gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, kritisch
durchleuchtet und kompetent aufbereitet werden. Der Preis wird in
den Kategorien Macht, Geschichte, Leben, Vernetzung und Zukunft
vergeben und ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Die Preisverleihung
fand am 14. Juni in Nürnberg statt.
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