Foto: © SWR/Heidelberger Stückemarkt/Julie
Matthées
SWR Kultur Hörspielpreis für Leonie
Ziem
Autorin
Leonie Ziem erhält für
“Kind aus Seide”
den S
WR Kultur Hörspielpreis 2024. Das Stück untersucht
eine Möglichkeit nach Liebe über Speziesgrenzen hinweg, menschlichen
Liebeskummer und das Überangebot an Digitalisierung. Der
Hörspielpreis wird seit 2021 jährlich an eines der noch nicht
uraufgeführten Stücke aus dem Autorenwettbewerb des Heidelberger
Stückemarkts verliehen. Das Gewinnerstück wird vom SWR als Hörspiel
produziert, die Ursendung findet beim nächsten Stückemarkt statt.
Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
Die Entscheidung traf die Wettbewerbsjury des diesjährigen
Heidelberger Stückemarkts mit Christian Lerch, (Redakteur SWR
Kultur).
Zum Inhalt von “Kind aus Seide”: Judith liebt keine Menschen mehr.
Von ihrem Erbe legt sie sich eine Eisdiele und einen Sexroboter zu:
eine Artificial Stupidity, klüger als die AI, mit frühkindlichen
Traumata, vulgärer Sprache und einem eigenen Willen. Nach kurzer
Zeit verlässt der Sexroboter Judith jedoch, und sie versinkt im
Liebeskummer. Dabei wollte Judith doch allen zeigen, dass es sie
sehr wohl gibt, die Liebe über die Speziesgrenzen hinweg, ganz
gleich ob Lithium-Ionen oder rote Blutkörperchen, Siliziumfleisch
oder Fettzellen! Doch darüber scheiden sich die Geister der
protestierenden Öffentlichkeit. Zwischen Rechtfertigungsdruck und
den eigenen Gefühlen verliert jedoch auch Judith irgendwann die
Orientierung im verlockenden Überangebot der Digitalisierung.
Leonie Ziem studiert aktuell Sprachkunst an der Universität für
angewandte Kunst Wien. 2023 erhielt Leonie Ziem das Startstipendium
für Literatur der österreichischen Bundesregierung für die Arbeit an
ihrem ersten Roman. In diesem Jahr ist sie eingeladen zum Treffen
junger Autoren am Schauspiel Leipzig. Sie ist außerdem
journalistisch tätig für Print und Radio, unter anderem für
Deutschlandfunk Kultur.
www.swrkultur.de
“Hörspiel ist die Insel, auf der wir
Urlaub machen können”
Ein Fußball, der gegen ein Schaufenster knallt - das gibt Ärger!
Oder? Nicht bei diesem Ladenbesitzer: “Was für ein tolles Geräusch,
herrlich!”, freut er sich. Die zwei Nachbarskinder, die plötzlich in
seinen Laden kommen, lernen eine neue Welt kennen: ein ganzer Laden
voller Geräusche! Die sind gefragt, denn der Clown braucht einen
großen Applaus und der Trauerkloß ist auf der Suche nach einem
Lachen. Beim Geräuschehändler werden sie fündig.
Die neue NDR Hörspielreihe “Der Geräuschehändler” von Wolfgang
Seesko (Musik: Martin Hornung) ist eine liebevoll erzählte
Geschichte über die Kraft von Geräuschen für Kinder ab fünf Jahren
nach dem gleichnamigen Buch von Kathrin Rohmann. Radiopremiere war
am Pfingstsonntag, 19. Mai, um 7.04 auf NDR Kultur.
Die Hauptrolle spielt der vielfach ausgezeichnete Hörspiel-Star
Jens Wawrczeck (“Die drei ???”). “Der Geräuschehändler”, so
Wawrczeck, “ist eigentlich so ein schusseliger Professor - ein Nerd,
könnte man sagen, der so ein spezielles Hobby hat, dass er
wahrscheinlich auch ein bisschen ein Außenseiter ist und sich sehr,
sehr freut, dass die zwei Kinder, die plötzlich in seinem Laden
auftauchen, sich mit ihm anfreunden.” Der Geräuschehändler ist
dadurch nicht mehr so einsam, das habe ihn besonders an der Figur
interessiert. Hörspiel ist für Wawrczeck “total up to date” - eine
Form, “die wir brauchen, weil wir so überflutet sind mit allen
möglichen anderen Impulsen, mit allen möglichen Bildern, mit
Werbung, mit Social Media. Hörspiel ist eigentlich die Insel, auf
der wir Urlaub machen können.”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-geraeuschehaendler/13365133/