Branchen-Magazin
für Radio und neue Medien

Webausgabe 5-6/2023


Foto: © ZDF/Kai Oberhäuser

Großes wagen und dem Stigma entgegentreten: In Deutschland können 6,2 Millionen Erwachsene nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben. Dennoch wird viel zu selten darüber gesprochen. In der vierteiligen Langzeit-Dokumentation begleitet Sabine Heinrich acht Menschen, die über einen Zeitraum von vier Monaten fundierten Einzel- und Gruppenunterricht im Lesen und Schreiben erhalten. “Für die allermeisten ist es selbstverständlich, zu lesen und zu schreiben: ohne groß darüber nachzudenken, lesen wir Hinweisschilder, schreiben wir Nachrichten oder kleine liebe Botschaften und nehmen so am Leben teil. Seit ich mich mit dem Thema beschäftige, erfasse ich, wie klein meine Welt wäre, wenn ich das nicht könnte. Wie wertvoll es zum Beispiel ist, meinem Kind abends vorzulesen. Menschen zu begleiten, die sich ein Herz fassen und als Erwachsene endlich Lesen und Schreiben lernen wollen, empfinde ich als großes Geschenk. Ich möchte Rückenwind geben und Mut machen, an sich zu glauben”, so Sabine Heinrich. Weitere Prominente werden das Projekt im Verlauf unterstützen. Die Dreharbeiten im Großraum Köln beginnen im Mai 2023. www.zdf.de

• Am 7. März hatte die Maus Geburtstag und freute sich über alle Glückwünsche von nah und fern. Nach wie vor fühlen sich die Menschen im ganzen Land mit der Maus verbunden – das zeigt sich ganz besonders am Aktionstag “Türen auf mit der Maus“, der am 3. Oktober stattfindet. In diesem Jahr entdeckt die Maus “Wertvolle Schätze“ im Arbeits- oder Lebensumfeld. Sei es der Erfahrungs- oder Wissensschatz, der Umgang mit Bodenschätzen oder aber das wertschätzende Miteinander. Ob große Projekte, kleine Ideen oder coole Erlebnisse: Labore, Werkstätten, Fabriken, Institute, Unternehmen und Museen sind eingeladen, ihre Türen für Kinder und Familien zu öffnen. Das Maus-Team des WDR ruft alle, die zeigen möchten, welche Schätze ihre Arbeit wertvoll machen, dazu auf, ihre Türen für die Kinder zu öffnen. Zum zwölften Mal gibt es beim “Türen auf mit der Maus“-Tag den Blick hinter die Kulissen verschiedener Arbeitswelten. Am 3. Oktober und im Verlauf des Jahres wird die Maus im Fernsehen, On-line und im Radio spannende und originelle Projekte vorstellen, bei denen es etwas zum Lernen, zum Staunen und natürlich auch zum Lachen gibt. www.wdrmaus.de 

• Der MDR veröffentlicht seine Krimireihen Tatort aus Dresden sowie den Polizeiruf 110 aus Magdeburg und Halle (Saale) neben Untertitelung (UT) und Hörbeschreibung (AD) nun auch dauerhaft mit Deutscher Gebärdensprache (DGS). Den Auftakt machte der für den 19. Deutschen FernsehKrimi-Preis nominierte Film “Ronny“ aus der Magdeburger Reihe Polizeiruf 110 – am 19. März im Ersten. Alle barrierefreien Angebote bündelt der MDR im Web unter: www.mdr.de/barrierefreiheit

Foto: © ARD Das Erste

• Aus dem “ARD-Dokumentafilm-Wettbewerb” wird ab diesem Jahr der “ARD TopDocs - Wettbewerb” und dieser geht 2023 in eine neue Runde. Gesucht wird ein exklusives dokumentarisches Highlight über ein Thema, das Deutschland 2024 bewegt - für einen Sendeplatz im Ersten und zur prominenten Veröffentlichung in der ARD Mediathek. Produzentinnen und Produzenten sind aufgerufen, ihre Konzepte und Ideen bis zum 3. Juli 2023 einzureichen. Das Preisgeld beträgt 300.000 Euro. Ausführliche Informationen zur Ausschreibung und zum Wett-bewerb gibt es unter: www.daserste.de/topdocs

• Es zeugt von einigem Selbstbewusstsein, wenn eine Zeitung sich selbst den Titel “Ente” gibt. Die Schülerzeitung gleichen Namens vom Josef-Effner-Gymnasium in Dachau (Bayern) hat dafür künftig noch einen guten Grund mehr: Sie wurde am 24. Februar in Hamburg mit dem Sonderpreis “Schülerzeitungen neu denken - der Innovationspreis” geehrt. Diesen Preis verleiht der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) im Rahmen des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder 2022/23 bereits zum 17. Mal. www.bdzv.de      www.schuelerzeitung.de

• Der WDR richtet ein neues ARD-Studio im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein. Bislang gehörte die Ukraine zum Berichtsgebiet des ARD-Studios Moskau. Seit den 1950er Jahren ist die ARD in der russischen Hauptstadt vertreten und berichtete von hier in den vergangenen Jahren über fast alle Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Aktuell berichten die WDR-Journalistinnen Rebecca Barth und Andrea Beer für den Hörfunk und Vassili Golod für das Fernsehen aus der Ukraine. www.wdr.de


Foto: © joboo.de

• “It´s a match!”, heißt es täglich 100-fach auf der revolutionären Jobbörse JOBOO!®, wenn Arbeitgeber und Jobsuchende unkompliziert und sekundenschnell zueinanderfinden. Bisher punktete die Plattform mit der erfolgreichen Vermittlung von “klassischen“ Berufen wie Koch, Kellner, Fahrer, Verkäufer, Kassierer, Bürokraft oder Lagermitarbeiter. Jetzt wird die Datenbank um eine Jobkategorie reicher: Ab sofort können Arbeitgeber nämlich auch aktiv Influencer (m/w/d) suchen und finden. JOBOO!®-Geschäftsführer Ingo Endemann weiß um den Wert der jungen Zielgruppe: “Influencer sind aus Marketing, Werbung und Co. nicht mehr wegzudenken. Aber immer noch haben beide Parteien Schwierigkeiten, einfach und schnell zueinanderzufinden.“
Weitere Informationen unter: www.joboo.de  

• Ukrainekrieg, Naturkatastrophen, Pandemie – Schlagzeilen und Nachrichten in Krisenzeiten sind für Kinder und Jugendliche schwer verdaulich. Deshalb hat der Medienführerschein Bayern zum Safer Internet Day sein Angebot erweitert: Die Stiftung Medienpädagogik Bayern der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat für Lehrkräfte von Grund- und weiterführenden Schulen Materialien entwickelt, um junge Menschen bei der Auseinandersetzung mit der medialen Darstellung von Krisen zu begleiten. Ziel ist es, ihre Informationskompetenz zu stärken. Das zweiteilige Material steht kostenlos unter www.medienfuehrerschein.bayern  bereit. www.blm.de 

• Das ZDF will gemeinsam mit öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR) und Belgien (RTBF) online-basierte Lösungen entwickeln, um bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen. Das internationale Forschungsprojekt “Public Spaces Incubator” soll innovative Bausteine für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen entwickeln und testen. Im Zentrum stehen die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer. Das Forschungsprojekt führen die vier Rundfunkhäuser in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation New_ Public durch, die über weitreichende Erfahrungen und Expertise in nicht-profitorientierte digitaler Kommunikation verfügt. Mitgründer Eli Pariser ist in Deutschland als Autor des Buchs “The Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden” bekannt. Pariser und Co-
Gründerin Deepti Doshi konzipieren mit dem New_ Public-Team disziplinübergreifend digitale Räume zur Stärkung des demokratischen bürgerlichen Miteinanders. www.zdf.de
https://newpublic.org

• Von der größten Entdeckung zur peinlichsten Blamage in nur wenigen Tagen: Das ist die Geschichte der “Hitler-Tagebücher”, die das Magazin “stern” im April 1983 der Öffentlichkeit vorstellte. Das Magazin war auf einen gigantischen Betrug hereingefallen, der auch 40 Jahre später noch Fragen aufwirft: Wer hatte ein Interesse an dieser Geschichtsfälschung? Und was sollte damit erreicht werden? Die Doku-Serie “Der Hitler-Fake: Geschichte einer Jahrhundertfälschung” ist ab 24. April in der ARD Mediathek verfügbar und wird am gleichen Abend um 22.50 Uhr als Dokumentarfilm im Ersten ausgestrahlt. Reporter Gerd Heidemann, der die vermeintlichen Tagebücher Adolf Hitlers für den “stern” kaufte, ist heute 91 Jahre alt. Er fühlt sich zu Unrecht an den Pranger gestellt.