Foto: © BR/Felix Broede
Die Reue eines Mörders und das Schicksal einer
Glaubensgemeinschaft: In seinem vierten Sonntagskonzert bringt
das Münchner Rundfunkorchester am 23. April zusammen mit dem Chor
des Bayerischen Rundfunks und einem großen Solistenensemble die
selten gespielte Oper “I Lombardi alla prima crociata” von Giuseppe
Verdi zur konzertanten Aufführung. Die Leitung hat der Chefdirigent
des Münchner Rundfunkorchesters, Ivan Repusic. Nach “Luisa Miller”,
“I due Foscari” und “Attila”, setzt Ivan Repusic seinen Zyklus
früher und selten zu hörender Verdi-Opern mit “I Lombardi alla prima
crociata” (“Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug”) fort. Mit
patriotischen Opern wie “Nabucco” traf Verdi bei seinem Publikum den
Nerv der Zeit. Niedergedrückt von der Fremdherrschaft, insbesondere
der Habsburger, sehnten sich die Italiener nach Einigung und
Unabhängigkeit ihres Vaterlandes. Auch die Oper “I Lombardi alla
prima crociata” von 1843 bot Raum zur Identifikation. Wie Verdi die
Reue eines Mörders und das Schicksal einer Glaubensgemeinschaft dank
eindringlicher Solo- und Chorszenen zu einem Ganzen verschmelzen
lässt, das geht auch heute noch unter die Haut. Das Libretto stammt
von Temistocle Solera nach dem gleichnamigen Versepos des Mailänder
Dichters Tommaso Grossi. International renommierte Solistinnen und
Solisten wie die georgische Sopranistin Nino Machaidze und der
italienische Tenor Piero Pretti als Glaubensgrenzen überwindendes
Liebespaar Giselda und Oronte führen das Ensemble an. Die
Charakterrolle des Vatermörders Pagano, der sterbend Vergebung
erlangt, übernimmt der erfahrene Verdi-Interpret Michele Pertusi.
Nach dem gemeinsamen Erfolg mit Verdis “I due Foscari” im April 2018
ist “I Lombardi alla prima crociata” die zweite Kooperation mit dem
Müpa Budapest. Nach der Aufführung im Münchner Prinzregententheater
steht am Mittwoch, 26. April, das Gastspiel in Budapest an. Und wie
bereits “Luisa Miller”, “I due Foscari” und “Attila” ist auch “I
Lombardi” als CD-Veröffentlichung beim BR-KLASSIK-Label vorgesehen.
BR-KLASSIK überträgt das Konzert am Sonntag, 23.
April, live ab 19.00 Uhr im Radio. Danach steht die konzertante
Aufführung 30 Tage als Audio on demand auf
www.br-klassik.de und
auf
www.rundfunkorchester.de zum Abruf zur Verfügung.
Foto: © WDR
Die 55. Wittener Tage für neue
Kammermusik
WDR 3 und das Kulturforum Witten veranstalten von
Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. April, zum 55. Mal gemeinsam die
Wittener Tage für neue Kammermusik. Das international renommierte
Premierenfestival bietet mehr als 20 Ur- und Erstaufführungen. Das
Kulturradio WDR 3 übertragt das gesamte Festival im Radio.
“Wie agieren wir als Gemeinschaft untereinander? Wie reagieren wir
als Menschen auf die Realität von schmelzenden Polkappen und deren
Folgen für die Umwelt? Mit den herausragenden Komponisten unserer
Zeit an den Themen unserer Zeit zu arbeiten und sie dem Publikum
live näher zu bringen ist uns ein zentrales Anliegen“, sagt WDR
3-Programmchef Matthias Kremin.
Portraitkomponistin der Wittener Tage für neue Kammermusik ist
Carola Bauckholt, unter anderem mit ihrem neuen Schlagzeugkonzert
und der Sound-Video-Arbeit “Solastalgia“. Manos Tsangaris gestaltet
ein Stationentheater als Liebeserklärung an das Radio. Die
Konzertinstallation von Christian Mason webt mit einem All-Star
Ensemble aus dem Arditti String Quartet, den Neuen Vocalsolisten,
Krassimir Sterev und Gareth Davis “Unsichtbare Fäden“ in den Raum
des Märkischen Museums.
Ein beliebtes Highlight der Wittener Tage für Neue Kammermusik ist
das traditionelle Newcomer-Konzert zum Auftakt des Festivals. Es
findet 2023 in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste
sowie der Internationalen Ensemble Modern Akademie statt. Das
Witten-Labor richtet sich an den studentischen Nachwuchs, zudem
vermittelt ein Schulprojekt aktuelle Musik für Lehrer und Schüler
Aktuelle Informationen unter:
www.wdr3.de
www.wittenertage.de