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Webausgabe 5-6/2023


Foto: © Hannes Magerstaedt/Getty Images für Constantin Film

Von der Bühne, über den roten Teppich und endlich ins Kino: Die Adaption des internationalen Bühnenhits CAVEMAN feierte umjubelte Deutschlandpremiere in der Astor Filmlounge im ARRI. Regisseurin und Drehbuchautorin Laura Lackmann präsentierte den Film in mehreren vollbesetzten Kinosälen dem begeisterten Publikum, gemeinsam mit ihren Darstellern Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, Martina Hill, Wotan Wilke Möhring, Alexandra Neldel, Liane Forestieri, Aram Arami und Guido Maria Kretschmer sowie die Produzenten Christoph Müller, Patricia Schnitzler und Producerin Lydia Elmer.
Inhalt: Eigentlich sollte es der große Tag von Bobby Müller (Moritz Bleibtreu) werden. Schon als Kind wollte der erfolglose Autoverkäufer unbedingt Comedian werden und nun hat er beim Openmic Abend des lokalen Comedyclubs endlich die Chance, sich zu beweisen. Das perfekte Thema für sein Programm hat er auch schon parat: Vor kurzem ist Bobby nämlich der Caveman - sein imaginärer Freund aus der Steinzeit - begegnet. Seitdem tauscht Bobby sich oft und gern mit diesem altersweisen Höhlenmenschen aus und glaubt, dank seines Alter Egos endlich den Unterschied zwischen Männern und Frauen, den Jägern und Sammlerinnen besser verstehen zu können. Doch es gibt da ein Problem - und das heißt Claudia Müller (Laura Tonke) und ist mit Bobby verheiratet...
CAVEMAN ist eine Produktion der Constantin Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit der Mythos Filmproduktion GmbH, in Zusammenarbeit mit Theater Mogul. CAVEMAN wurde gefördert durch den FilmFernsehFonds Bayern (FFF), die Filmförderungsanstalt (FFA), das Medienboard Berlin-Brandenburg und den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) sowie mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Kinostart war 26. Januar im Verleih der Constantin Film. www.constantin-film.de


Foto: © MDR/In Good Company/Ricardo Vaz Palma

“Mehr Präsenz für Kinderfilme mit originären Stoffen!“, das ist das Ziel der Initiative „Der besondere Kinderfilm“. Vor zehn Jahren hatte MDR-Intendantin Karola Wille, zugleich ARD-Filmintendantin, federführend zur Entwicklung und Förderungen von originären Kinderfilmstoffen aufgerufen. Am 12. Januar kam das mehrfach preisgekrönte Roadmovie “Mission Ulja Funk“ als mittlerweile zehnter Film der Initiative bundesweit in die Kinos.
Seit 2013 setzt sich die Initiative “Der besondere Kinderfilm“ für die Entwicklung und Förderung von Kinderfilmen ein, die nicht auf einer bereits bestehenden Vorlage oder Marke basieren, sondern mit ganz neuen Stoffen aus der Lebenswelt von Kindern erzählen. Inzwischen unterstützen 27 Institutionen die Initiative - vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit den ARD Landesrundfunkanstalten und dem ZDF über die Filmförderungen vom Bund und den Ländern bis hin zu Verleihern oder engagierten Produzentinnen und Produzenten. Gemeinsames Ziel ist es, dem Kinderfilm in Deutschland mehr Präsenz und Gewicht zu verleihen. Die Initiative hat sich zudem zu einem Sprungbrett für Drehbuch-Autoren, Produzenten und Regisseure entwickelt. Neben Spielfilmen werden jetzt auch Animations- und Dokumentarfilme für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren gefördert.
Im Mittelpunkt des Langfilmdebüts von Regisseurin Barbara Kronenberg steht die zwölfjährige Ulja (Romy Lou Janinhoff). Sie ist das jüngste Kind einer russlanddeutschen Familie, lebt in einer deutschen Kleinstadt und begeistert sich für Astronomie. Als sie einen kleinen Asteroiden entdeckt, der in wenigen Tagen in Belarus auf die Erde fallen wird, heuert Ulja ihren Mitschüler Henk (Jonas Oeßel) als Fahrer an, um beim Einschlag von VR-24-17-20 dabei zu sein. Im elterlichen Leichenwagen machen sich die beiden Teenager auf den Weg. Eine wilde Reise durch Osteuropa beginnt, denn Oma Olga, der Rest der Familie, der Pastor (Luc Feit) und die halbe Gemeinde sind ihnen auf den Fersen.
Der Kinder- und Familienfilm lief auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals und hat sich zu einem Favoriten bei Jury und Publikum entwickelt. Ausgezeichnet wurde “Mission Ulja Funk“ unter anderem als bester internationaler Kinderfilm beim “Barnefilmfestivalen“ in Norwegen und mit dem “Goldenen Spatz“ der Kinderjury. Hauptdarstellerin Romy Lou Janinhoff bekam als beste Nachwuchsdarstellerin den Kinder-Medien-Preis “Der weiße Elefant“.
“Mission Ulja Funk“ ist eine deutsch-polnische Koproduktion der In Good Company mit dem MDR als federführendem Sender. Die Redaktion beim MDR hatten Anke Lindemann und Nicole Schneider.
https://ingoodcompany.de       www.mdr.de 

“Breaking The Ice” von Clara Stern ausgezeichnet
Auf dem 44. Filmfestival Max Ophüls Preis ist die Regisseurin Clara Stern für ihren Film “Breaking The Ice” mit dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film ausgezeichnet worden. Der von Deutschlandfunk Kultur und der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftete Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Seit 2014 zeichnet er jedes Jahr einen Spielfilm aus, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftlichen Thema auf sich aufmerksam macht.
Ralf Müller-Schmid, Programmleitung von Deutschlandfunk Kultur: “Mit der Auszeichnung möchten wir die kreative Arbeit von jungen Filmschaffenden honorieren, die besonderes Augenmerk auf gesellschaftliche Konflikte richten. Mit Blick auf die herausfordernden Bedingungen, denen Filmproduktionen in den letzten Jahren begegnen mussten, ist die Vielfalt der Beiträge in diesem Jahr für mich besonders bemerkenswert.”
Der Spielfilm erzählt die Geschickte des Eishockeyteams “Dragons” und Kapitänin Mira. Auf dem Spielfeld kann sie die Sorgen über den dementen Opa und die nicht enden wollende Arbeit am Weingut für eine Weile vergessen. Dem täglichen Druck begegnet sie mit Härte und Disziplin, aber als die neue Spielerin Theresa zum Team stößt und beide sich verlieben, wird ihr starres Weltbild in Frage gestellt.
Clara Stern hat an der Filmakademie Wien studiert. Nach mehreren Kurzfilmen, die mehrfach ausgezeichnet wurden, ist “Breaking The Ice” ihr erster Langfilm als Regisseurin.
Die Jury begründete ihre Wahl mit der besonderen Leistung der Regisseurin Clara Stern: “Dieser Heldinnenfilm im Eishockeymilieu lässt uns fühlen, wie schwer es besonderes für junge Menschen ist, in unserer Gesellschaft der unbegrenzten Möglichkeiten eine Identität zu finden. Das komplexe Gefühlsgeflecht von Familienkonflikt, verwirrenden Liebesbeziehungen und hartem Sport werden in diesem besonderen Werk auf gekonnte Art verbunden”, so heißt es in der Jurybegründung.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis zählt seit 1980 zu den wichtigsten Filmfestivals für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Seinen Namen verdankt das Festival dem gebürtigen Saarbrücker Theater- und Filmregisseur Max Ophüls (1902­1957). Vom 23. bis 29. Januar fand es in Saarbrücken und an drei weiteren Standorten im Saarland statt. https://ffmop.de


Foto: © MDR/Steffen Junghans

“24 Stunden“ ist die Fortsetzung der Grimme-Preis-nominierten ARD Mediathekserie “2 Minuten“. Ging es in der ersten Staffel noch um das Gefühlschaos rund um den Schwangerschaftstest, sind in der zweiten Staffel anderthalb Jahre vergangen und die Babys da – und damit auch der Stress. Mit längeren Folgen und einem erweiterten Cast ermöglicht die neue Staffel einen tieferen Einstieg in die Themen Elternschaft, Lebensplanung ohne Kind oder offene Beziehung. “24 Stunden“ wagt einen Querschnitt moderner Lebens- und Familienmodelle. Wie verändert sich das Leben mit Kind, was bedeutet Elternsein für die Beziehung? In sechs Folgen erzählt die Dramedy von einem Tag im Leben einer Gruppe junger Leipzigerinnen und Leipziger. Die Geschichten verlaufen parallel und kreuzen sich, bis sich das Puzzle zum großen Finale zusammensetzt. “Bei der Transformation ins Digitale setzen wir auf starke Serien. ‘24 Stunden‘ ist so eine – mit ihr bieten wir neuen Zielgruppen exklusiv in der ARD Mediathek viele Turbulenzen rund um frischgebackene Mütter und Väter“, verspricht MDR-Fiction-Chefin Daniela Mussgiller. “Es auch mal auszuhalten, dass nicht alles gut wird, sehen wir als Stärke moderner Erzählformen. ‘24 Stunden‘ ist eine spitze Gegenwartsbetrachtung, die sich im Stil nicht festnageln lässt und der Regie genug Raum gibt“, ergänzen die Produzentinnen Daniela Zentner und Yvonne Abele. Auch die Fortsetzungsstaffel liegt wieder komplett in Frauenhand. Gedreht wird bis Anfang März in Leipzig. Voraussichtlich im ersten Quartal 2024 wird die Serie exklusiv in der ARD Mediathek zu sehen sein. Die erste Staffel “2 Minuten“ ist aktuell in der ARD Mediathek abrufbar.
Bild (von links): Meike Götz (Redaktion MDR), Leonie Krippendorff (Regie), Lisa Miller (Regie), Sabine Panossian (Kamera), Lotta Kilian (Kamera), Lucie Heinze (Darstellerin), Banafshe Hourmazdi (Darstellerin), Daniela Zentner (Produzentin), Yvonne Abele (Produzentin), Beate Maschke-Spittler (Redaktion MDR). www.mdr.de