Foto: © SWR/Lena Semmelroggen
Bei der Gala zur Verleihung der
Grammy Awards am 5. Februar
in Los Angeles ist das
SWR Big Band-Album “Bird Lives” mit
einem der begehrten Preise ausgezeichnet worden. “Bird Lives” ist
eine Gemeinschaftsproduktion der SWR Big Band mit Magnus Lindgren
und John Beasley. Von letzterem stammt das Arrangement “Scrapple
from the Apple”, das als Sieger aus der Liste der Nominierten in der
Kategorie als “Bestes Arrangement (instrumental/a cappella)”
hervorging. Die Idee zu “Bird Lives” entstand 2020 in enger
Zusammenarbeit zwischen Magnus Lindgren, dem Artist in Residence der
Big Band, und John Beasley.
Anlass was der 100. Geburtstag von Charlie Parker; der im Jahr 2020
hätte groß gefeiert werden sollen. Die geplanten Konzerte fielen
letztendlich Corona zum Opfer, die Arbeit am Album ging aber
unvermindert weiter. Und so entstand ein Album, das Parkers
Vermächtnis zu neuem Leben erweckt. Zu hören sind neben
Parker-Originals wie “Scrapple from the Apple” auch Standards, die
zu Parkers Favoriten zählen, wie bspw. “Cherokee/Koko” oder auch
Gershwins “Summertime” bis hin zum großen Finale - die “Overture to
Bird”, das aus zahlreichen musikalischen Parkerzitaten und -themen
besteht. Mit einem Fuß in der Vergangenheit und einem in der Zukunft
- so erweisen Lindgren und Beasley in ihren Arrangements Parkers
genialer Musik die Reverenz und reichern sie mit Elementen von Funk
bis Latin an.
Die Gästelist der CD liest sich wie ein who is who der weltbesten
Saxophonisten: Chris Potter, Joe Lovano, Miguel Zenon, Tia Fuller
und Charles McPherson, sowie ein besonderer Auftritt der
französischen Scat-Sängerin Camille Bertault, die alle -
coronabedingt - mit Hilfe von Overdubbing-Technik aufgenommen
wurden. Ebenso am Album beteiligt waren zehn Musiker
des SWR Symphonieorchesters.
Die Grammy Awards gelten als die international bedeutendste
Auszeichnung für Musiker und Musikproduzenten. In diesem Jahr wurden
sie zum 65. Mal vergeben. Für die SWR Big Band war es der erste
Grammy im Laufe ihrer über 70-jährigen Geschichte - nach mehreren
Nominierungen in der Vergangenheit. 2011 erhielt sie als erste
deutsche Band den “Premio da Música Brasileira” und 2015 den “German
Jazz Award in Gold”.
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