Interviews
mit Radioleuten und Radiomachern


Foto: © radio ffn

Fröhlich, humorvoll und mitten im Leben -Isabel Eulenstein gehört zur jungen Generation bei radio ffn

Wer in der heutigen Zeit als Radiomoderator auffallen will, muss unverwechselbar sein. Stimmlich, sprachlich oder von der Art der Präsentation her. Schließlich merken interessierte Zuhörer schon, ob jemand mit Herzblut bei der Sache ist oder eigentlich ganz andere Dinge im Kopf hat. Zu denjenigen, die positiv auffallen, gehört Isabel Eulenstein, die gleichzeitig ein gutes Beispiel dafür ist, dass radio ffn noch immer ein Händchen für den Radionachwuchs hat. Isabel zeigt, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit senden und sich auf das jeweilige Tagesumfeld einstellen kann. Sie ist immer gut vorbereitet, kommt aber nie belehrend rüber. Sie hat Wortwitz und Humor, den sie gezielt und in der richtigen Dosis einzusetzen weiß. Vor allem aber ist Isabel authentisch. Was sie sagt, meint sie auch so. Die erzählten Geschichten und Anekdoten sind echt und unterhalten ohne zu langweilen.

Grund genug also, mit Isabel Eulenstein mal über ihre Radiophilosophie zu plaudern und mehr über ihr Leben zu erfahren. Also haben wir uns in ihrer Heimatstadt Hamburg verabredet und ich verdanke ihr ein unvergleichlich entspanntes Panorama. Sie schlug das „Cliff“ an der Außenalster vor, wo man herrlich am Wasser sitzen kann. Hier ist Hamburg nicht so hektisch wie in der Innenstadt, man findet schnell einen Parkplatz und geht schon entspannt durch viel Grün zum Treffpunkt. Am Horizont ist aber auch die Binnenalster nebst Silhouette des Zentrums zu erkennen und als die Augen zum gegenüberliegenden Ufer schweifen, fährt ein Schaufelraddampfer vorbei, der ein bisschen an den Missisippi erinnert.

Isabel hat Zeit mitgebracht und während ich sie noch von meinen Multitaskingfähigkeiten bezüglich Essen und Schreiben zu überzeugen versuche, lässt sie mich doch erst in Ruhe meine Pizza verspeisen und erzählt schon dieses und jenes. Schnell wird klar, sie ist so wie im Radio. Ihr muss man nicht jedes Wort aus der Nase ziehen sondern das Gespräch ist ein echter Austausch. So soll es sein.

Isa & Jonas als Begleiter in der Schulzeit

Ihre prägende Radiozeit verbindet Isabel Eulenstein mit Isa und Jonas vom N-Joy Nachmittag. „Die beiden haben mich während meiner Schulzeit begleitet und passten zu unserer Altersklasse. Ich bin damals viel geritten, hatte ein eigenes Pferd. Beim Putzen hörte ich dann immer N-Joy.“ Zu Hause bei den Eulensteins lief Radio Hamburg, so ist Isabel auch mit John Ment, Birgit Hahn oder Jan Bastick aufgewachsen. Bereits in jungen Jahren probierte sie sich auch selbst an ihren ersten Aufnahmen. „Gemeinsam mit einer sehr guten Freundin aus der Nachbarschaft haben wir uns einen Fisher Price-Kassettenrecorder geschnappt und mit ersten Moderationen begonnen. Wir sagten das Wetter an oder analysierten einfach mit unserem damaligen Wissensstand die Dinge. Natürlich haben wir auch Musik angekündigt und auf Ramp gequatscht, ohne dass ich damals die Bedeutung des Ramptalks gekannt hätte“, lacht Isabel heute.

Das Radio wurde für sie ein so vertrauter Begleiter im Hintergrund, dass sein Fehlen gleich auffiel. „Wenn es zu Hause ganz still war und ich Schularbeiten machte, konnte ich mich nicht konzentrieren, weil mir etwas fehlte. Ich bin auch häufig mit dem Radio eingeschlafen und wenn ich dann nachts mal aufwachte, bemerkte ich, dass sich die Nachrichten oft wiederholen. Naja, aber nachts passiert eben auch nicht so viel“, blickt Isabel Eulenstein in ihre gar nicht so ferne Jugend zurück.

Nach dem Abitur stand die spannende Frage der Berufs- oder Studienwahl an. Eigentlich wollte sie - man glaubt es kaum - Gerichtsmedizinerin werden. „Ich fand es spannend, Verletzungen zu analysieren. Allerdings schreckte mich das Medizinstudium ab und so überlegte ich mir, dass eine Tätigkeit bei der Kripo doch etwas Ähnliches wäre.“ Isabel ging extra Joggen um den dortigen Sporttest zu bestehen, aber es half nichts. Sie war damals schon so kurzsichtig, dass sie, aufgrund ihrer schlechten Augen nicht einmal zum Test eingeladen wurde. Also wieder alles auf Anfang. „Du musst etwas finden, was dir Spaß macht, Kind“ gaben ihr die Eltern mit auf den Weg. Wer hat diesen Satz nicht selbst früher schon hundert Mal gehört?

Ein Flyer in der Schule sorgte für neue Inspiration. Der war von der Hanseatischen Akademie der Medien in Lübeck und bot eine Ausbildung in Moderationstechnik und Medienpräsentation an. „Als ich den Preis gesehen habe, dachte ich mir gleich, das gehört in die Abteilung Mülleimer“, erinnert sich Isabel noch heute an ihre erste Reaktion. Zu Hause sprach sie mit ihrer Mutter darüber, die sie ermunterte, doch am Casting teilzunehmen. Mit gemischten Gefühlen ging es nach Lübeck. „Ich dachte mir, was soll ich da, ich blamiere mich ohnehin nur. Dort wurde ich dann zum Allgemeinwissen befragt, musste vor einer Jury Nachrichten lesen und eine Bühnenpräsentation vortragen.“ Zu ihrer Überraschung - und gut für ihr Selbstbewusstsein - wurde Isabel angenommen und begann im Oktober 2006 für anderthalb Jahre diese kompakte Ausbildung in der kleineren Hansestadt.

Praxisnahe Ausbildung bringt neue Möglichkeiten

Die Lerninhalte waren vielfältig und reichten von TV-, Radio- und Bühnenmoderation nebst Sprechtraining über Journalismus, Interviewtraining, Videotechnik, Schauspiel, Magazinbeitrag bis hin zu Medienrecht, Medienethik, Make Up/Styling und Eigenmarketing. „Das war keine wissenschaftliche Veranstaltung sondern wir haben komplett praxisnah gearbeitet. Dazu kamen tolle Dozenten, etwa Marco Heinsohn von SAT.1 Regional oder Christian Schewe vom Nordmagazin. In unserem Kurs waren wir 15 Leute und haben alles gemeinsam gemacht - das schweißt zusammen“, erzählt Isabel, die während dieser Zeit auch ihre heute beste Freundin kennen lernte. Jene Sarah Maria Breuer moderierte mehrere Jahre das Frühcafé bei TV Berlin und ist jetzt in der Morningshow von ENERGY in der Hauptstadt zu hören. Sie ist auch eine junge Medienfrau mit vielfältigen Talenten.

Innerhalb der Ausbildung in Lübeck waren zwei längere Praktika vorgesehen. Ihren zweimonatigen Fernsehteil absolvierte Isabel Eulenstein bei RTL Nord, wo sie drehen und schneiden, jedoch nicht vertonen durfte. Sie fand die Arbeit beim Fernsehen recht überheblich und wollte eigentlich auch „nicht jeden Tag in die Styling-Garage rein“, ehe es richtig losgehen kann. Ein gutes Indiz also dafür, dass der dreimonatige Hörfunkausflug die bessere Wahl zu werden versprach. Der Kreis schloss sich da, wo Isabels Radioerinnerungen begannen - bei N-Joy. Hier hatte sie ihr erstes Erfolgserlebnis, als sie ein Hochzeitsspecial betreuen sollte und dafür einen Junggesellenabschied begleitete. „Dafür sollte ich O-Töne einsammeln und weil ich nicht allein losziehen wollte, schnappte ich mir meine Schwester und ging mit ihr auf den Kiez. So ist meine erste Reportage entstanden.“ Die kam so gut an, dass Isabel prompt in der Konferenz gelobt wurde und sich dachte, „wow, geil, das fluppt ja richtig“.

Nun hatte sie Feuer gefangen und besprach mit Redaktionsleiter Nils Kinkel, dass sie trocken im Studio üben möchte. „Einmal versuchte ich, Sendungen zu fahren. Irgendwann kam der Hauptmoderator rüber und sagte, hier blinkt die ganze Zeit die orange Leuchte, du bist total übersteuert“, erinnert sich Isabel noch an diese kleine Panne. In jedem Fall hatte sie Blut geleckt und blieb auch noch ein dreiviertel Jahr als freie Mitarbeiterin dort.

Spannende Monate auf Mallorca

Nach Abschluss der Ausbildung „kribbelte es in Sachen Ausland“ und Isabel entschied sich für den Sprung ins heimliche 17. deutsche Bundesland. Was man hierzulande gern vergisst, abseits des Touristenrummels am Ballermann ist das eine spanische Insel und es sind hier auch entsprechende Sprachkenntnisse erforderlich. Isabel hatte zwar eine Tandempartnerin, die Deutsch lernen wollte und mit der sie schon einige Dinge klären konnte, aber die ersten Tage vor Ort waren dennoch ungewohnt und nicht gerade leicht. „Auf die Insel kam ich ganz ohne soziale Kontakte. Ich musste zunächst in Palma bei der Bank ein Konto eröffnen, ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen, mich bei der Behörde ummelden und all diesen bürokratischen Kram auf Spanisch erledigen. Dass viele der Formulare dann auch noch in Katalan waren, machte es nicht besser.“ Nebenbei jobbte Isabel noch in einer Sonnenbrillenboutique, wo ihr eine spanische Arbeitskollegin aus Barcelona bei Übersetzungsfragen behilflich sein konnte.

Isabels Hauptaugenmerk galt jedoch ihrer Arbeit beim Inselradio, jenem deutschsprachigen Rundfunksender auf Mallorca, der sich sowohl an Touristen als auch an deutschsprachige Bewohner richtet. Die Musik ist anders als hierzulande und die Leichtigkeit des spanischen Seins transportiert automatisch ein Urlaubsgefühl über den Äther. Zu Isabels Aufgaben gehörte es unter anderem, die Veranstaltungstipps zu schreiben und zu präsentieren, das kurze Deutschlandwetter zu moderieren und bei der Verkehrszentrale anzurufen und hier auf Spanisch Staus oder andere Behinderungen zu erfragen.

Etwas befremdlich fand sie die redaktionelle Arbeit im Hinblick auf die Regionalnachrichten, die ohne Überprüfung aus der Zeitung übernommen werden und dabei zum Teil schon mehrfach übersetzt worden sind. In der Tat eine Praxis, die in unseren Gefilden beanstandet würde, im Süden Europas aber des Öfteren anzutreffen ist.

Volontariat im Schwimmbad

Von Mallorca aus bewarb sich Isabel Eulenstein quer durch Radiodeutschland für ein Volontariat. Sie wollte „etwas Richtiges“ und diesen Baustein im Sinne einer soliden Ausbildung unbedingt mitnehmen. Bei radio ffn in Hannover wurde Isabel dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen. „Zunächst sprach ich mit Ina Tenz, die als Programmdirektorin die Vorauswahl treffen sollte. Über das Reiten hatten wir schnell einen Einstieg ins Gespräch, das sich gut entwickelte. Dann wurde ich von ihr auf Herz und Nieren geprüft, Volotest inklusive. Es folgte ein zweites Treffen, bei dem Geschäftsführer Harald Gehrung mit dabei war“, erinnert sich Isabel Eulenstein. Man hielt sie bei Norddeutschlands größtem Privatsender für geeignet und so begann die waschechte Hamburgerin im Oktober 2008 ihr Volo im Funkhaus von ffn, das früher mal ein beliebtes Schwimmbad in Hannover war und später für den Sender umgebaut wurde.

Der Anfang fiel Isabel nicht leicht, schließlich war sie in einer fremden Stadt gelandet, wo sie niemanden kannte. Der graue Herbst war mittlerweile auch gekommen und machte die Stimmung nicht unbedingt besser. Dafür warteten beim Radio schnell die ersten Bewährungsproben. „Ich war erstaunt, wie viel Freiheit man mir gelassen hat und wie schnell alles ging. Das war mir fast ein bisschen viel, zumal ich den Anspruch an mich hatte, es von Anfang an perfekt machen zu wollen. Zum Glück hat mir meine Freundin Sarah aus Berlin den Rücken gestärkt. Wenn sie mir nicht in den Hintern getreten hätte, wäre es vielleicht anders ausgegangen“, erinnert sich Isabel an ihren Start in Hannover. Schnell arbeitete sie sich in die Moderation ein und bereits an Silvester und Neujahr hatte sie zwischen 10.00 und 15.00 Uhr ihre ersten Sendungen. „Da an diesen Tagen keine Redakteure im Funkhaus waren, musste ich mich selbst um die Inhalte für die Moderationen kümmern. Heute genieße ich dies jedoch als Privileg bei meinen Abend- und Wochenendsendungen“, sagt Isabel. Irgendwann fragte sie von selbst nach einem Aircheck und war erstaunt, dass es wenig zu kritisieren gab. Ihre Selbst-zweifel an der eigenen Arbeit, die offenbar schon anfangs ziemlich gut war, schwanden langsam.

Stück für Stück arbeitete sich Isabel durch die verschiedensten Bereiche des Funkhauses. Sie schaute in der On-Air-Promotion vorbei, war in der Redaktion oder bei den Niedersachsenreportern dabei. „Ich war dankbar für jede Abwechslung, weil ich gleichzeitig neue Dinge lernen konnte oder einen anderen Blickwinkel für bestimmte Sachen bekam.“ Gern denkt sie auch an die Arbeit für die Regionalnachrichten. „Danke an Meike Behrend für die tolle Zusammenarbeit. Sie hat mich viel machen lassen, ließ mich auf Termine fahren und selbstständig Erfahrungen sammeln.“

Grenzerfahrungen während ihres Volontariats waren für Isabel Eulenstein Ereignisse, die mit dem Tod verbunden waren. „Bei der Trauerfeier für den Fußballer Robert Enke oder nach einem schweren Busunglück auf der A2 ist es sehr schwer, den Leuten nach dem Gottesdienst mit dem Mikrofon aufzulauern und sie nach ihren Gefühlen zu fragen.“


Foto: © radio ffn

Weiter senden bei ffn

Nachdem das Volontariat im Oktober 2010 zu Ende war, blieb Isabel bei radio ffn. Als ffn Morgenman Franky, den sie bereits mehrfach vertretungsweise begleitet hatte, eine neue Moderationspartnerin suchte, hätte sie ganz in den Morgen wechseln können. „Ich wollte jedoch noch ein Studium beginnen, das ich nun bis zum Sommer 2013 an der Leuphana Universität Lüneburg im Fach Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medienkultur und Kommunikation absolviere“, erzählt Isabel. Sie ist weiterhin als Vertretung für Lea in der Morningshow zu hören, ansonsten am Wochenende oder abends, selten auch mal vormittags oder nachmittags. „Ich bin da relativ flexibel, gerade in den Semesterferien kann man das ja ganz gut koordinieren.“ Dabei muss Isabel auch immer ihre Übernachtungsmöglichkeiten planen. „Bei einer Schicht pendele ich zwischen Hamburg und Hannover, ansonsten muss ich ins Hotel oder bei Freunden aufs Sofa.“

Bis heute freut sich die Herzblut-Moderatorin über die Möglichkeiten, die sie bei radio ffn hat. „Gerade am Abend und am Wochenende sind unsere Freiheiten recht groß. Wir können auf aktuelle Entwicklungen eingehen und senden weniger vorgeplant. Die Relevanz eines Themas liegt in unserer Entscheidung und auch wie wir es verkaufen. Da nicht mehr das Backsellen der Morningshow im Vordergrund steht, kann ich schauen, was mich interessiert und auch meine eigene Meinung in die Moderation einfließen lassen“, findet Isabel Eulenstein, die mittlerweile hörbar ihren eigenen Präsentationsstil gefunden hat. Da sie authentisch ist, müssen auch Freunde und Familienangehörige mal damit leben, dass sie eine Geschichte aus ihrem Umfeld erzählt. „Ich komme aus einer großen Familie, habe drei Geschwister, da ist immer was los. Nicht umsonst werden wir manchmal auch liebevoll Familie Höllenstein getauft“, lacht Isabel. Da sie nicht täglich auf Sendung und dadurch viel unterwegs ist, erlebt sie Dinge, die andere nur vom Hörensagen kennen. So kann sie sich auch auf die Anforderungen an die einzelnen Sendeschienen gut einstellen.

„Am Morgen sind wir sehr spontan, da nach jedem Song moderiert wird und bis aufs Wetter keine vorgeschriebenen Texte verwendet werden müssen. Wenn man zu zweit oder dritt im Studio ist, kann man sich ganz anders die Bälle zuspielen oder mit den Hörern in Interaktion treten. Tagsüber genieße ich den Luxus einer Redaktion, die mir Themen zuarbeitet. Meine Moderationen schreibe ich aber immer selbst. Abends und am Wochenende ist man für die eigene Sendung komplett selbstverantwortlich, muss dann auch Anrufe entgegen nehmen und Hörertalks schneiden. Nach 20.00 Uhr übernehmen wir Moderatoren zudem die Aufgaben der Nachrichtenleute, haben den Ticker offen und können im Newswire-System bei Bedarf Meldungen aktualisieren oder ändern. So hat jede Sendeschiene ihre Besonderheiten - während die Vorbereitung abends intensiver ist, ergibt sich tagsüber mehr spontan.“

Überhaupt, die lieben Kollegen. Einem von ihnen, Jan Zerbst, hat Isabel Eulenstein auch ihren größten Versprecher zu verdanken. Es war der Heilige Abend, 10.00 Uhr, als beim Wetter folgender Satz zu hören war: „Das Wetter für Niedersachsen ist so ein bisschen wie ein zweischeidiges Pferd...“ Isabel hatte sich jedoch gut im Griff und führte nach kurzem Schmunzeln souverän die Moderation zu Ende. „Dieser Wortverdreher war immer ein beliebter Gag von Jan, der auch in der Redaktion kursierte. Ich hatte das leider schon so verinnerlicht, dass ich das dann unbewusst übernommen habe“, erzählt Isabel, der Versprecher früher „unglaublich peinlich“ waren. Heute geht sie lockerer damit um.

Nicht unerwähnt bleiben soll ihr Talent als Vielseitigkeits-Reiterin, die bereits beim Nachwuchs-Champignonat im nordrhein-westfälischen Warendorf für Hamburg ritt. „Als Kind war ich viel auf dem Ponyhof, später auch bei Lehrgängen, um die Technik bei Springen, Dressur oder Vielseitigkeit zu erlernen“, erzählt Isabel, die gerade an den Wochenenden viel auf Turnieren unterwegs war. Jetzt ist es eher ihr alter Golf Diesel, der bald 400.000 Kilometer auf dem Buckel hat, mit dem sie sich fortbewegt und zum Studium nach Lüneburg, zum Radio machen nach Hannover oder zu ihren Eventmoderationen fährt.

Gerade den Bereich der Off-Air-Aktivitäten hat Isabel in letzter Zeit stark ausgebaut. Ob bei der Sportspaß-Party im Edelfettwerk, bei der Tagung ‚Perspektiven für Unternehmerinnen‘ in Hannover oder bei der Wahl von Miss & Mister Hamburg - hier konnte sich ein breites Publikum von den Qualitäten der hübschen und eloquenten Moderatorin überzeugen.

Nun sind drei Stunden verplaudert. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen; die dicke Regenwolke, die über uns schwebte, blieb friedlich. Und die Außenalster mit ihrem idyllischen Umfeld ist im Grunde wie Isabel Eulenstein - freundlich und liebenswert, natürlich und authentisch. Also passte doch alles zusammen.

Stefan Förster
Aus RADIOJournal 1/2013


»Gemeinsam mit einer sehr guten Freundin aus der Nachbarschaft haben wir uns einen Fisher Price-Kassettenrecorder geschnappt und mit ersten Moderationen begonnen. Wir sagten das Wetter an oder analysierten einfach mit unserem damaligen Wissensstand die Dinge. Natürlich haben wir auch Musik angekündigt und auf Ramp gequatscht, ohne dass ich damals die Bedeutung des Ramptalks gekannt hätte«.

»...Dafür sollte ich
O-Töne einsammeln und weil ich nicht allein losziehen wollte, schnappte ich mir meine Schwester und ging mit ihr auf den Kiez. So ist meine erste Reportage entstanden.«


Foto: © radio ffn

»...Einmal versuchte ich, Sendungen zu fahren. Irgendwann kam der Hauptmoderator rüber und sagte, hier blinkt die ganze Zeit die orange Leuchte, du bist total übersteuert«.

»...Ich war erstaunt, wie viel Freiheit man mir gelassen hat und wie schnell alles ging. Das war mir fast ein bisschen viel, zumal ich den Anspruch an mich hatte, es von Anfang an perfekt machen zu wollen. Zum Glück hat mir meine Freundin Sarah aus Berlin den Rücken gestärkt. Wenn sie mir nicht in den Hintern getreten hätte, wäre es vielleicht anders ausgegangen«.


Foto: © privat / Carsten Schulz

»...Gerade am Abend und am Wochenende sind unsere Freiheiten recht groß. Wir können auf aktuelle Entwicklungen eingehen und senden weniger vorgeplant. Die Relevanz eines Themas liegt in unserer Entscheidung und auch wie wir es verkaufen.
Da nicht mehr das Backsellen der Morningshow im Vordergrund steht, kann ich schauen, was mich interessiert und auch meine eigene Meinung in die Moderation einfließen lassen.«

»...Ich war dankbar für jede Abwechslung, weil ich gleichzeitig neue Dinge lernen konnte oder einen anderen Blickwinkel für bestimmte Sachen bekam.«


»...Am Morgen sind wir sehr spontan, da nach jedem Song moderiert wird und bis aufs Wetter keine vorgeschriebenen Texte verwendet werden müssen. Wenn man zu zweit oder dritt im Studio ist, kann man sich ganz anders die Bälle zuspielen oder mit den Hörern in Interaktion treten. Tagsüber genieße ich den Luxus einer Redaktion, die mir Themen zuarbeitet. Meine Moderationen schreibe ich aber immer selbst. Abends und am Wochenende ist man für die eigene Sendung komplett selbstverantwortlich, muss dann auch Anrufe entgegen nehmen und Hörertalks schneiden. Nach 20.00 Uhr übernehmen wir Moderatoren zudem
die Aufgaben der Nachrichtenleute,
haben den Ticker offen und können im Newswire-System bei Bedarf Meldungen aktualisieren oder ändern. So hat jede Sendeschiene ihre Besonderheiten - während die Vorbereitung abends intensiver ist, ergibt
sich tagsüber mehr spontan...«


Foto: © privat / Carsten Schulz
 
Isabel Eulenstein moderiert seit März 2013 bei NDR 1 Radio MV.
www.radiomv.de