Branchen-Magazin
für Radio und neue Medien

Webausgabe 3-4/2024


Foto: © SWR/Patricia Neligan

Esther Saoub

ist seit 1. Februar neue Hauptabteilungsleiterin Doku beim SWR. Saoub folgt auf Eric Friedler, der die Leitung abgibt und als Geschäftsführer ins Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart wechselt.
“Die Doku ist ein unverzichtbares journalistisches Format”, so Esther Saoub. “Gerade in Zeiten, in denen Sachverhalte zuweilen populistisch verkürzt werden, brauchen wir Autorinnen und Autoren, die Nuancen miterzählen, Widersprüche aushalten und möglichst viele Farbschattierungen abbilden. Eric Friedler hat mit der HA Doku des SWR ein Team aufgebaut, das genau diese Vielfalt leisten kann - für populäre Themen ebenso, wie für langwierige, tiefgehende Recherchen und brisante, geschichtlich Stoffe.”
Esther Saoub studierte Literaturwissenschaft, Islamwissenschaft und Judaistik in Berlin und Damaskus. Sie hat beim SWR volontiert und anschließend als Moderatorin und Reporterin im Hörfunk gearbeitet. Von 2006 bis 2011 leitete sie das ARD Hörfunk-Studio in Kairo, berichtete aus dem Alltag und auch aus Kriegsgebieten im Nahen Osten und in Nordafrika. Ihre Hörfunk-Dokumentationen wurden nominiert für den Deutschen Radiopreis und den Reemtsma-Liberty-Award.
Ab 2012 war sie mit dem Fokus Nahost Reporterin und Redakteurin langer Formate für SWR, ARD und ARTE und berichtete aus den ARD Fernsehstudios in Kairo und Genf. Zudem gehörte sie zum Entwicklungsteam des “Weltspiegel” Podcasts und war auch Host der Sendung. Sie wurde (mit anderen) ausgezeichnet mit dem Grimme-Online-Award und dem Journalistenpreis der Diakonie Baden-Württemberg.
Seit Anfang 2021 leitete Esther Saoub die Abteilung Religion und Welt im SWR, war verantwortlich für aktuelle Berichte und lange Dokumentationen zu den Themen Religion, Migration und Gesellschaft, gehörte unter anderem zum Redaktionsteam der preis-gekrönten ARD Dokumentation “Wie Gott uns schuf” und begleitete den Relaunch des ARD Formats “Echtes Leben”. www.swr.de 


Foto: © NDR/Friedrich Bungert

Daniel Drepper
wird Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Damit stärken die drei Medien ihre investigative Berichterstattung - und bekräftigen ihren Willen, gemeinsam in aufwendige Recherchen zu investieren. Seit April 2022 hat Daniel Drepper die Recherchekooperation als stellvertretender Leiter bereits kommissarisch geleitet, jetzt übernahm er die Leitung auch offiziell. In den vergangenen gut eineinhalb Jahren haben NDR/ WDR/SZ zahlreiche gemeinsame exklusive Recherchen veröffentlicht: zum Jahrhundertgift PFAS, zum globalen Geschäft mit illegal geschlagenem Holz, zu massiv überteuerten Krebsmedikamenten und - gemeinsam mit weiteren Partnern - zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines.
Die investigativen Reporterinnen und Reporter der drei Medienhäuser widmen sich einem breiten Themenspektrum: von Innerer Sicherheit über politische Korruption und Wirtschaftsbetrug bis hin zu Machtmissbrauch, Umwelt- und Klimaverbrechen, Missstände im Gesundheitswesen oder skandalösen Arbeitsbedingungen. Auch mit größeren internationalen Rechercheprojekten wollen die Kooperationspartner unter Daniel Drepper weiter Akzente setzen.
Daniel Drepper war vor seinem Wechsel zur Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung fünf Jahre lang Chefredakteur von “BuzzFeed News Deutschland” (später umbenannt in “Ippen Investigativ”). Vor seinem Wechsel zu “BuzzFeed” hatte Drepper “Correctiv” mitgegründet, Deutschlands erstes gemeinnütziges Recherchezentrum. Dort arbeitete er drei Jahre lang als Senior Reporter. Drepper ist Vorsitzender der Vereinigung investigativer Journalisten in Deutschland. Er hat Journalistik in Dortmund und investigativen Journalismus an der Columbia Journalism School in New York City studiert. Für seine Arbeit ist er unter anderem mit dem STERN-Preis, dem Wächterpreis, dem Ernst-Schneider-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet worden. Das “medium magazin” wählte ihn in den vergangenen Jahren unter anderem zum Chefredakteur des Jahres und gemeinsam mit dem Team von “Ippen Investigativ” zum Journalisten des Jahres.
Die Investigativ-Ressorts von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung arbeiten seit 2014 bei großen nationalen und internationalen Rechercheprojekten zusammen. www.ndr.de


Foto: © ARD/Bene Müller

Tabea Werner
hat zum 15. Februar 2024 die Leitung des Teams Multiplikatoren- und Presse-Kommunikation in der ARD-Programmdirektion übernommen. In dieser neu geschaffenen Position verantwortet sie zudem den Bereich Öffentlichkeitsarbeit/ Event und steuert die Programmkommunikation für die ARD Mediathek und Das Erste. In ihrer Funktion berichtet sie an Stefan Ladwig, Leiter der Gesamtkommunikation.
Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin wechselt nach zahlreichen Stationen bei ProSiebenSat.1 nun zur ARD. Bei ProSiebenSat.1 war sie zuletzt als Leitung der Bildredaktion und als Sprecherin des Frauensenders sixx tätig. www.ard.de


Foto: © Deutschlandradio/Bettina Fürst-Fastré

Christiane Florin
verantwortet seit 15. Februar die aktuelle Kulturberichterstattung der Deutschlandradio-Programme. Als Leiterin der neuen Abteilung Kultur aktuell koordiniert Florin künftig die inhaltliche und strategische Neuausrichtung in diesem Bereich. In der Abteilung werden die bisher getrennten Abteilungen Digitale Angebote und aktuelle Kultur (Deutschlandfunk Kultur) und Aktuelle Kultur (Deutschlandfunk) zusammengeführt. Ziel ist die Stärkung und bessere Koordinierung der an den Sendestandorten in Köln und Berlin vorhandenen Kultur-Fachexpertise. Dazu gehört sowohl die Weiterentwicklung bestehender publizistischer Angebote als auch die Neuentwicklung von Formaten insbesondere im digitalen Bereich.
Christiane Florin arbeitete zuletzt als Kulturredakteurin beim Deutschlandfunk. Zuvor war sie von 2016 bis 2023 Redakteurin für Religion und Gesellschaft und stellvertretende Leiterin der Abteilung Aktuelle Kultur beim Deutschlandfunk. Florin studierte Politische Wissenschaft, Neuere Geschichte, Musikwissenschaft in Bonn und Paris, 1997 folgte ihre Promotion. Nach einem Volontariat bei der Wochenzeitung “Rheinischer Merkur” übernahm sie von 2007 bis 2010 die Ressortleitung Feuilleton der Zeitung. Von 2010 war sie Redaktionsleiterin Christ &Welt bei der Wochenzeitung “Die Zeit”. Florin wurde 2021 mit dem 2. Platz als Kulturjournalistin des Jahres ausgezeichnet, 2023 erhielt sie den Walter-Dirks-Preis. 
www.deutschlandradio.de  


Foto: © ARD Hauptstadtstudio/Thomas Kierok

Tina Hassel
übernimmt zum 1. Juni 2024 die Leitung des ARD-Studios Brüssel und wird damit Leiterin des größten Auslandsstudios der ARD. Seit dem 1. Juli 2015 hat Tina Hassel als Chefredakteurin und Studioleiterin das ARD-Hauptstadtstudio zu einem crossmedialen Medienhaus umgebaut. Sie kann damit auf eine sehr erfolgreiche Bilanz ihrer Amtszeit im ARD-Hauptstadtstudio blicken. Dazu gehört auch, dass die Akzeptanz des “Bericht aus Berlin“, den sie mit Matthias Deiß im Wechsel moderierte und redaktionell verantwortete, enorm gesteigert werden konnte. Zum Jahresende 2023 erreichten die Quoten des Formats ihren bisher höchsten Wert. Tina Hassel studierte Geschichte in Köln und Bordeaux. Ihr Volontariat absolvierte sie im WDR. Dort arbeitete sie zunächst als Redakteurin in der Redaktionsgruppe Wirtschafts- und Sozialpolitik. Von 1994 bis 2001 war sie ARD-Korrespondentin in Paris und Brüssel, bevor sie ab 2002 zehn Jahre lang die WDR-Programmgruppe Europa und Ausland leitete. Sie war in dieser Zeit Moderatorin der WDR-Ausgaben der ARD-Auslandssendung “Weltspiegel“ und Kommentatorin für die Tagesthemen im Ersten. Von 2012 bis 2015 übernahm Tina Hassel die Leitung des ARD-Studios Washington und berichtete unter anderem über den Präsidentschaftswahlkampf in den USA. Zum 1. Juli 2015 übernahm sie als erste Studioleiterin und Chefredakteurin die Leitung des ARD-Hauptstadtstudios. www.wdr.de


Foto: © Antenne Niedersachsen

Stefanie Obernberger
hat zum 1. Januar die Teamleitung digital/national im Vertrieb von Antenne Niedersachsen übernommen. Die studierte Betriebswirtin ist in dieser Funktion für die digitale und nationale Vermarktung der crossmedialen Marken Antenne Niedersachsen und Antenne Schlager verantwortlich. In ihrer Verantwortung wird sie, wie die Teamleiterinnen Regional, direkt an die Geschäftsführerin Astrid Hußke berichten. Stefanie Obernberger wechselt von REGIOCAST / AUDIO HOUSE in Kiel nach Hannover, wo sie zuletzt als stellvertretende Teamleiterin tätig war.
“Wir freuen uns sehr, dass sich Stefanie Obernberger für Antenne Niedersachsen entschieden hat. Mit ihrer langjährigen Expertise in verschiedenen Radiomärkten, ihrem Engagement und ihrer Erfahrung wird Stefanie Obernberger wichtige neue Impulse für eine erfolgreiche Vermarktung setzen“, freut sich Geschäftsführerin Astrid Hußke auf die Zusammenarbeit. www.antenne.com


Foto: © Radio Arabella

Till Coenen
übernahm zum Jahreswechsel zusätzlich zu seiner Funktion als Geschäftsführer der Münchner Sender Radio Arabella und Arabella Bayern auch die Geschäftsleitung von Münchens Hitsender 95.5 Charivari. Der langjährige Charivari-Geschäftsleiter Thomas Hagenauer hat sich Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet.
Der neue Geschäftsleiter von 95.5 Charivari, Till Coenen, ist bereits seit November als Prokurist an Bord. Er begann seine Radio-Laufbahn im Funkhaus Regensburg als Assistent der Geschäftsführung und Verkaufsleiter. Es folgte der Wechsel nach München zur Verlagsgruppe Ippen (Münchner Merkur/tz), wo er unter anderem den Aufbau der Digitalvermarktung begleitete. Im Anschluss war er viele Jahre für Axel Springer als Head of Advertising Süd verantwortlich für die regionale Vermarktung von BILD und WELT am SONNTAG. 2018 wechselte er als Leiter regionale Vermarktung zur Süddeutschen Zeitung, bevor er 2020 die Geschäftsführung der Arabella-Sender in München übernahm.
Neue strategische Musik- und Programmberatung von 95.5 Charivari ist Radio & Success mit Peter und Verena Bartsch. www.charivari.de    


Foto: © Antenne 1

Andreas Hinsberger
übernimmt ab dem 1. Mai die Programmleitung des baden-württembergischen Privatsender Hitradio antenne und wechselt von Antenne Vorarlberg nach Stuttgart. Beim österreichischen Privatsender erzielte er zuvor sechs Jahre lang große Reichweitenerfolge in den dortigen Radiotests. Der Programmchef tritt die Nachfolge von Stephan Offierowski an, der das Programm von Hitradio antenne 1 bisher geleitet hat und nun in die Geschäftsführung des Senders gewechselt ist.
“Mit großer Begeisterung trete ich meine neue Position bei Hitradio antenne 1 an. Ich freue mich auf das Team und die gemeinsamen Herausforderungen”, sagt Andreas Hinsberger und ergänzt: “Unser Ziel ist es, Hitradio antenne 1 in Baden-Württemberg auch weiterhin als starke Marke zu positionieren. Dabei gehen wir über das klassische ‘Radio machen’ hinaus und setzen auf enge Vernetzung mit unseren Hörern. Denn nur mit einer engagierten Community, die sich mit dem Programm identifiziert und sich aktiv daran beteiligen möchte, kann ein Sender heute erfolgreich sein!”
“Ich bin sehr froh, dass wir Andreas Hinsberger als Programmdirektor für uns gewinnen konnten. Ein erfahrener und erfolgreicher Programmmacher, der hervorragend in unser Team passt und seine Wurzeln in Baden-Württemberg hat, ist ein echter Glücksfall!”, sagt Stephan Offierowski, Geschäftsführer von Hitradio antenne 1.
www.antenne1.de


Foto: © MDR/Hagen Wolf

Ulrich Manitz
wird ab 1. April 2024 neuer Leiter der Hörfunkredaktion von MDR SACH-SENANHALT. Er übernimmt die Aufgabe von Winfried Bettecken, der das Programm seit dem Jahr 2000 leitet und nun in den Ruhestand geht. Ulrich Manitz wechselt damit aus der MDR-Programmdirektion Halle, wo er derzeit Wellenchef von MDR JUMP ist, ins MDRLandesfunkhaus nach Magdeburg.
MDR-Landesfunkhausdirektor Tim Herden freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ulrich Manitz: “Seine langjährige Erfahrung als erfolgreicher Radiomacher wird unserem Landesprogramm zu Gute kommen. Vor allem auch seine Erfahrung mit dem digitalen Transformationsprozess ist wichtig für die Weiterentwicklung unserer Radiowelle.“
Seit 2011 ist Ulrich Manitz Wellenchef von MDR JUMP. Zu seiner neuen Aufgabe im Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt erklärt er: “Wir wollen mit ‘MDR Sachsen-Anhalt - Das Radio wie wir‘ die Mitte der Gesellschaft in Sachsen-Anhalt erreichen, die Hörerinnen und Hörer mit unseren Themen informieren, berühren und unterhalten und immer ein zuverlässiger Anker in diesen bewegten Zeiten sein. Ich freue mich sehr darauf, diese spannende Aufgabe mit einem tollen Team in Magdeburg angehen zu dürfen.“ www.mdr.de


Foto: © BR/Vera Johannsen

Mirjam Kottmann
erweitert seit 12. Februar das BR24-Nachrichten-Team für die Ausgaben um 16 Uhr und um 18.30 Uhr. Die 49-Jährige ist damit die erste Moderatorin im deutschen Fernsehen, die im Rollstuhl regelmäßig eine Nachrichtensendung präsentiert. Aufgrund einer Multiple Sklerose-Erkrankung ist sie seit zwölf Jahren auf den Rollstuhl angewiesen.
Ihre Karriere im Bayerischen Rundfunk begann die gebürtige Münchnerin im Jahr 1997 bei der Rundschau, dem Vorläufer-Format von BR24. Sie war hauptsächlich als Reporterin im In- und Ausland bei BR24 tätig und verstärkte dabei auch immer wieder die ARD-Studios in Rom und Wien. Mirjam Kottmann ist Autorin zahlreicher Magazinbeiträge und TV-Reportagen und hat ein Jahr lang die Radio-Sendung “Leben mit Behinderung” geplant und moderiert. Seit 2018 präsentiert sie verschiedene Formate auf ARD alpha und seit 2022 vertretungsweise auch die Auslandsmagazine “Euroblick” und “Alpen-Donau-Adria” im BR Fernsehen. Mirjam Kottmann hat Diplom-Journalismus an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München studiert.
“Mirjam Kottmann macht vielen Menschen Mut und setzt gemeinsam mit der Redaktion ein Zeichen von gelebter und unkomplizierter Inklusion.” Andreas Bachmann, Redaktionsleiter BR24 und Landesberichte. www.br24.de


Foto: © René Foschmayer

Christoph Gruber
hat zum 1. Januar die Leitung des österreichischen Büros von MusicTrace übernommen. Er trat damit die Nachfolge von Andy Zahradnik an, der nach vielen Jahren im Musikbusiness kürzer treten will.
Christoph Gruber ist ein vielseitiger Akteur mit über 20 Jahren Erfahrung in der Musikbranche. Als Unterstützer der heimischen Musikszene ist es ihm ein zentrales Anliegen, Musikschaffende in ihrer kreativen und beruflichen Entwicklung zu fördern. Durch seine Tätigkeit als Lehrender an diversen Bildungseinrichtungen ist er gut in der Musikszene vernetzt und ist immer offen für Neues.
Die Geschäftsführung der MusicTrace GmbH, freut sich über die neue Besetzung in Österreich. Ralph Kulessa: “Während der Übergangszeit in den letzten Monaten haben wir schnell gemerkt, dass Christoph sich sowohl fachlich gut einbringt als auch menschlich hervorragend zu uns passt.”
Sein Kollege Frank Siebenhaar ergänzt: “Natürlich gilt unser großer Dank auch dem Urgestein der österreichischen Musikbranche. Die Zusammenarbeit mit Andy war immer eine große Freude und er hat auch Christoph ins Gespräch gebracht und somit selbst für einen nahtlosen Übergang gesorgt. Wir wünschen Andy für die Zukunft alles erdenklich Gute und freuen uns, dass er uns auch weiterhin beratend zur Seite steht". http://musictrace.de


Foto: © ZDF und J.H.Darchinger

Das ZDF trauert um Professor Dieter Stolte, der im Alter von 89 Jahren am 10. Dezember 2023 in Berlin gestorben ist. Von 1982 bis 2002 stand er als Intendant an der Spitze des Senders. In Stoltes Amtszeit starteten viele große Programmmarken des ZDF wie zum Beispiel “Terra X”, “Der Fernsehfilm der Woche” oder der “Samstagskrimi”. Das “ZDF-Mittagsmagazin” wurde 1989 aus der Taufe gehoben, 1992 folgte das “ZDF-Morgenmagazin”. Die Show “Wetten, dass..?”, die in Stoltes Zeit als Programmdirektor auf den Bildschirm kam, erlebte in seiner Intendantenzeit ihre Blüte.
Das gesellschaftliche und kulturelle Engagement des ZDF war Dieter Stolte besonders wichtig, sei es im Einsatz für die Aktion Sorgenkind – später Aktion Mensch -, die Deutsche Krebshilfe oder die Welthungerhilfe. Die Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurde vor allem nach 1990 sichtbar: im Aufbau der ZDF-Studios in den östlichen Bundesländern in denkmalgeschützten Häusern und im Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche.
In Stoltes Ägide fallen viele für das ZDF wegweisende Entscheidungen und Ereignisse, wie die Teilnahme an den Kabelpilotprojekten Ludwigshafen, Dortmund, Berlin und München (1982), die Gründung der Gemeinschaftsprogramme 3sat (1984), ARTE (1991) sowie Kinderkanal und Phoenix (beide 1996). Mit dem Beitritt der neuen Länder zum ZDF-Staatsvertrag 1990 erhielt das ZDF einen bundesweiten Programmauftrag als nationaler Sender im vereinten Deutschland. 1998 sichert der Vierte Rundfunkänderungsstaatsvertrag neue Handlungsspielräume für die Digitalangebote und einen Online-Auftritt des Senders.
In seine Amtszeit fielen auch die Eröffnung des Sendebetriebsgebäudes 1984 auf dem Mainzer Lerchenberg, ein neues Redaktionsgebäude zehn Jahre später sowie die Gründung der Tochtergesellschaft ZDF Enterprises (heute ZDF Studios) als Programm- und Lizenzhandelsgesellschaft 1992.
Dieter Stolte kam 1962 als persönlicher Referent des Gründungsintendanten Karl Holzamer zum ZDF, 1967 wurde er Leiter der neu geschaffenen Hauptabteilung Programmplanung. Nach einem Zwischenspiel als Fernsehdirektor und stellvertretender Intendant des Südwestfunks trat Stolte im März 1976 im ZDF das Amt des Programmdirektors an. Ab März 1982 war er der dritte Intendant des Senders. Im März 2002 übergab Dieter Stolte das Amt an
seinen Nachfolger Markus Schächter. www.zdf.de


Foto: © MDR/Andreas Lander

Gunther Emmerlich,
Opernsänger und Entertainer, ist Im Alter von 79 Jahren verstorben. Der gebürtige Eisenberger und Wahl-Dresdner prägte über viele Jahrzehnte das Unterhaltungsprogramm im Fernsehen – unter anderem als Moderator von Sendungen wie “Zauberhafte Heimat“ und “Die Krone der Volksmusik“. Gunther Emmerlich wurde am 18. September 1944 im thüringischen Eisenberg geboren. Er studierte zunächst an der Ingenieurschule für Bauwesen in Erfurt, wandte sich dann aber der Musik zu und studierte fünf Jahre lang Operngesang an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar. 20 Jahre lang war er festes Ensemblemitglied an der Semperoper Dresden.
Nach zahlreichen Moderationen und Auftritten als singender Talkmaster avancierte Emmerlich 1988 zum DDR-”Fernsehliebling“ – und später zu einem prägenden Gesicht der MDR-Unterhaltung. 1990 bekam er den “Bambi“ und 1997 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2019 erhielt er zudem die “Goldene Henne“ für sein Lebenswerk. www.ardmediathek.de


Foto: © SWR/Monika Maier

Gerold Hug,
der langjährige Programmdirektor Kultur im SWR Gerold Hug ist tot. Von 2012 bis 2016 war Hug Hörfunkdirektor, anschließend bis 2020 Programmdirektor Kultur, Wissen, Junge Formate, danach wechselte er in den Ruhestand.
Gerold Hug hat als Programmdirektor einen Wandel gestaltet, in dem der SWR sein Engagement für junge Zielgruppen ausgeweitet hat und mit SWR3, DASDING und nicht zuletzt der Gründung von funk erfolgreich junge Menschen für öffentlichrechtliche Angebote gewinnen konnte. Seine Liebe zum Radio hat seine Arbeit bestimmt und die Menschen im SWR motiviert, für das Publikum neue Wege zu gehen und die Nähe zu den Hörerinnen und Hörern in den Mittelpunkt zu stellen. Als kluger Stratege hat er den Grundstein für die ARD Audiothek gelegt. Dass das Contentnetzwerk funk inzwischen eine feste, verlässliche Größe bei jungen Menschen ist, kann als eines der ganz großen Verdienste von Gerold Hug ge-wertet werden.
Gleichzeitig hat sich Hug für die Kultur und die Klangkörper stark gemacht und mit der Verpflichtung von Teodor Currentzis als Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters die Weichen gestellt für ein Orchester, das nach der Fusion seinen eigenen, unvergleichlichen Klang gefunden hat und zu den besten des Landes zählt. Hug absolvierte ein Redaktionsvolontariat beim “Südkurier” in Konstanz und wechselte dann als Reporter und Redakteur zum “Express” nach Köln. 1983 begann er seine Tätigkeit als Hörfunkredakteur und Moderator bei SWF3 in Baden-Baden, dem dritten Hörfunkprogramm des Südwestfunks. In dieser Zeit entwickelte Hug als Projektleiter unter anderem das Multimediaprojekt DASDING. Mit der Fusion von SDR und SWF im Jahr 1998 wurde Hug Programmchef der Hörfunkwellen SWR3 und DASDING. Von Februar 2009 bis Juli 2011 leitete er die Strategieabteilung des SWR in Stuttgart. 2012 wurde er Hörfunkdirektor, 2016 Programmdirektor Kultur, Wissen, Junge Formate. 2020 ging er in Ruhestand. www.swr.de