Branchen-Magazin
für Radio und neue Medien

Webausgabe 3-4/2024


Foto: © Elias Domsch/DSW

Zum 13. Mal wurde am 23. November 2023 der Medienpreis “Weltbevölkerung” verliehen. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) fördert damit die Recherchereisen von Journalistinnen und Journalisten. “Wir wollen mit unserem Medienpreis den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung, Armut und Gesundheit in Afrika südlich der Sahara stärker in die öffentliche Diskussion rücken”, erklärt Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW. “Die ausgezeichneten Beiträge verdeutlichen, dass im Bereich der Gesundheitsversorgung - besonders für Frauen und junge Mädchen - schon viel erreicht wurde. Doch bleibt der Handlungsdruck weiterhin groß.” Unter der Schirmherrschaft von Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ging der Medienpreis an:
Jana Gioia Baurmann für “A silent killer” über Diabetis in Ruanda (Zeit online).
Nadija Drlic für ihren Beitrag über “Api-Afrique”, eine Zyklus-App und Zero-Waste-Menstruationsartikel (VOX, stern-tv, RTL).
Katrin Gänsler und Andrea Wojtkowiak für "Let's talk about sex", Familienplanung in Benin (Deutschlandfunk Kultur, taz).
• Lisa Rauschenberger und Jonas Reese für "Ruanda digitaler Vorreiter in Sachen E-Health?” (Deutschlandfunk.
Rebecca Wolfer Nachwuchspreis für “Mit bunten Stoffen in die Unabhängigkeit”, über das Frauenprojekt “Penduka” in Namibia (Neue Osnabrücker Zeitung).
Bild: Angela Bähr, stellv. Geschäftsführerin der DSW (rechts) und Renate Bähr, stellv. Vorsitzende des Stiftungsrates (zweite von links) vergaben den Medienpreis “Weltbevölkerung” 2023 an (vlnr.)
Rebecca Wolfer, Lisa Rauschenberger, Jonas Reese, Andrea Wojtkowiak und Nadija Drlic.

Weitere Informationen unter: https://www.dsw.org/medienpreis

 • Eine erneute Auszeichnung für Milena Aboyan und ihren Debütfilm “Elaha”: Die Filmemacherin wurde am 1. Dezember 2023 bei der Televisionale in Baden-Baden mit dem MFG Star 2023 für die beste Nachwuchs-Regiearbeit ausgezeichnet. Der Debütfilm entstand in Koproduktion mit Debüt im Dritten des SWR und ist zurzeit im Kino zu sehen. Einen Sonderpreis für herausragende Regie vergab die Jury des Fernsehfilmpreises an Dominik Graf für seinen Film “Gesicht der Erinnerung”. Der Film ist eine Koproduktion von SWR und ORF und in der ARD Mediathek zu sehen. Milena Aboyan erzählt in ihrem Film “Elaha” von einer jungen Kurdin, die versucht, in Einklang mit ihrer Familie und ihrer Gemeinschaft zu bleiben, obwohl sie die ihr dort auferlegten Regeln teilweise ablehnt. Milena Aboyan dreht zurzeit in Stuttgart und Baden-Baden für den SWR ihren ersten Tatort. www.swr.de


Foto: © Lotto Baden-Württemberg/Reiner Pfisterer

Museen sind Orte des gesellschaftlichen Austausches mit klugen Konzepten und Mut zu Innovationen:
Der Lotto-Museumspreis Baden-Württemberg 2023 geht an das Ludwigsburg Museum im MIK. Geschäftsführer Georg Wacker (rechts) übergab am 25. November 2023 zusammen mit Museumsverbands-Präsidentin Sabine Mücke (links) die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung an die Gewinner. Den eXtra-Preis in Höhe von 15.000 Euro erhielten die Städtischen Museen Wangen im Allgäu. Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht sowie Michael Lang, Oberbürgermeister in Wangen im Allgäu, freuten sich bei der Preisverleihung vor Ort über die Ehrung. Ein Ort des offenen Austausches zu sein, darauf legt das Ludwigsburg Museum großen Wert. Mehr als eine halbe Million Besucher haben sich die Ausstellung, die mit überraschenden Blicken auf die Stadt punktet, angesehen. “Obwohl das Museum kein sehr großes Museum ist, hat es mit seiner ständigen Ausstellung die wesentlichen Aspekte der Planstadt Ludwigsburg in einem klaren Konzept und in einer dazu passenden Gestaltung überaus anregend und ansprechend umgesetzt. Das Museum fragt nach Ideen und Visionen für die Gestaltung der Stadt, nach deren Urhebern und auch nach denen, die diese Pläne durchkreuzten. Das Publikum ist eingeladen, ei-gene Wege durch die Ausstellung zu erkunden und sich eigene Bilder von der Stadt zu machen. Und das funktioniert ganz hervorragend”, erklärte Jury-Mitglied und Leiterin des Altonaer Museums in Hamburg Prof. Dr. Anja Dauschek bei der Preisverleihung. Der Lotto-Museumspreis wird seit 2015 vergeben und stellt das Engagement nichtstaatlicher Museen in Baden-Württemberg ins Rampenlicht. Der eXtra-Preis ging an die Städtischen Museen Wangen im Allgäu. In mittelalterlichen Gebäuden, die durch ehemalige Wehrgänge verbunden sind, ist dort eine kleine Museumslandschaft entstanden. In mühevoller Kleinarbeit wurde die Sammlung der Stadt gesichtet, sortiert und hergerichtet. Über 6000 Objekte sind nun digitalisiert und damit für die Allgemeinheit zugänglich. Lotto Baden-Württemberg trägt seit vielen Jahren über den Wettmittelfonds des Landes dazu bei, das kulturelle Engagement und die Museumslandschaft zu unterstützen. www.lotto-bw.de

SR-Feature ausgezeichnet
Das Fernsehfeature der Pro-grammgruppe Landesmagazine “Energie - wie geht’s anders? Konzepte für das Saarland” von Autor Mirko Tomic hat beim diesjährigen German Renewables Award in Hamburg den zweiten Platz belegt. Der Preis wurde vom Cluster für Erneuerbare Energie in Hamburg verliehen und zeichnete zum sechsten Mal den besten Medienbeitrag zum Thema “Erneuerbare Energien in Deutschland” aus. Insgesamt waren 29 Beiträge aus den Bereichen Fernsehen, Print und Podcast eingereicht worden.
In dem von der Jury ausgezeichneten Film geht Mirko Tomic der Frage nach, wie künftig im Saarland zuverlässig bezahlbare Wärme und Energie zur Verfügung stehen kann. Im Saarland sind findige Menschen in Sachen alternativer Energiegewinnung aktiv. Sie alle haben erkannt: So wie bisher können wir unseren Bedarf an Wärme und Energie nicht decken. Aber es fehlt die notwendige Unterstützung von Politik und Wirtschaft. Der Film zeigt an verschiedenen Beispielen auf, was im Saarland bereits geklappt hat und was nicht. Und wo eventuell vielversprechende Perspektiven zu finden sind.
Energie: Wie geht’s anders? Wie heize ich in Zukunft? Eine Frage, die sich aktuell tausende Haus- und Wohnungsbesitzer im Saarland stellen. www.ardmediathek.de


Foto: © EBU/Corinne Cumming

Zoé aus Frankreich gewinnt Junior ESC 2023
Zoé hat für Frankreich den 21. Junior Eurovision Song Contest mit dem Titel “Coeur” gewonnen. Die zwölfjährige FIA, die beim Junior ESC für Deutschland angetreten ist, erreichte mit ihrem Song “Ohne Worte” Platz 9. Insgesamt holte sie 107 Punkte, die sich aus dem Publikums-Voting und dem Urteil der Länder-Jurys zusammensetzen. 16 Länder nahmen an der internationalen Show 2023 teil.
Deutschland war dieses Jahr zum dritten Mal bei dem internationalen Musikwettbewerb dabei. Gezeigt wurde die Show mit Kommentar von Constantin “Consi” Zöller live auf allen KiKA-Plattformen.
Der 21. Junior Eurovision Song Contest wurde von France Télévisions in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ausgerichtet. Die deutsche Junior ESC-Jury setzte sich aus dem DJ und Produzenten Alex Christensen, Schauspielerin und Moderatorin Janin Ullmann und Sängerin Malou zusammen. Außerdem sind zwei Kinder zwischen zehn und 15 Jahren Teil jeder nationalen Jury. Für Deutschland sind Chorsängerin Hannah und Breakdancer Joao dabei. www.kika.de      www.eurovision.de 


Foto: © C2 Concerts GmbH /Lena Semmelroggen

Das Album Bird Lives war der große Gewinner bei der diesjährigen Grammy-Verleihung: Es war in drei Kategorien nominiert und John Beasley erhielt den Preis für das Beste Arrangement für Großensembles. Nach überragenden Kritiken weltweit für dieses Charlie Parker Tribute Album der vorerst krönende Abschluss. Nun kann man fulminante Musik live in Deutschland erleben.
Das ist ein Abend, der nicht nur Jazzfreunde anspricht. Die beiden Co-Arrangeure Beasley und Lindgren (Artist in Residence der SWR Big Band) und die SWR Big Band sind ein eingespieltes Gespann. Hohe Intensität und Emotionalität gehören genauso dazu, wie die außergewöhnlichen Interaktionen auf der Bühne, die jeden Abend ganz besondere, lebendige Momente versprechen. Das gilt auch für die internationalen Gäste. Drei der angesagtesten Rising Stars der europäischen Jazz-Szene sind mit dabei und sorgen genauso dafür, dass die Musik von Charlie Parker lebendig bleibt. Aus Frankreich kommt Jazzsängerin Camille Bertault, die schon auf dem Album gesungen hatte. In England ist die 21-jährige Tenorsaxophonistin Emma Rawicz die Entdeckung des Jahres, wo sie auch schon mehrere Preise erhielt, und in Deutschland hat sich der 22jährige Altsaxophonist Jakob Manz inzwischen vom Großtalent zu einem der besten Vertreter seines Fachs entwickelt und ist auch mehrfach mit der SWR Big Band aufgetreten. Alles in allem ein Gipfeltreffen des Jazz, das mit der Musik Charlie Parkers die Genregrenzen öffnet.
Charlie “Bird” Parker hat den Modern Jazz wie kein zweiter geprägt. Bis heute beeinflusst seine Musik Jazzmusiker weltweit. Sein 100. Geburtstag wäre 2020 gewesen und das war der Ausgangspunkt für das von der Kritik gefeierte Album “Bird Lives”, das gemeinsam mit den Co-Arrangeuren Magnus Lindgren und John Beasley entstand. Beasley erhielt 2022 mit dem Album den Grammy für das Beste Arrangement für den Song “Scrapple from the Apple”. Wie lebendig das musikalische Vermächtnis Parkers ist, zeigt die Art und Weise wie Lindgren und Beasley Parkers Musik neu gedacht, neu konzipiert und mit der SWR Big Band neu interpretiert haben. Gleichzeitig übertragen sie so sein musikalisches Erbe stilvoll ins 21. Jahrhundert. Bild: SWR BIG BAND MIT MAGNUS LINDGREN & JOHN BEASLEY - BIRD LIVES. https://www.youtube.com/watch?v=AxecF0J96i4 


Foto: © rbb/Anna Sommerfeld

Walter-Serner-Preis 2023 an Kenan Kokic
Der Walter-Serner-Preis, vergeben von rbbKultur und dem Literaturhaus Berlin, geht an Kenan Kokic für seine Erzählung “Gegen Ende hin”.
In seiner Kurzgeschichte “Gegen Ende hin” erzählt Kenan Kokic vom Besuch eines erwachsenen Kindes beim schwerkranken, alten Vater. Ihre Beziehung ist von Sprachlosigkeit geprägt: “Er spricht meine Sprache nicht, die hiesige, ich die seine schlecht, verstehe nur, lese nur, rede nicht, rede nie”. In der Hoffnung, die Stille mit Hilfe eines Bots zu überwinden, wird die Begegnung mit einem Laptop angetreten, doch auch die Maschine kann nur bedingt weiterhelfen.
“Gegen Ende hin” überzeugt die Jury als eindringliche und kunstvoll erzählte Momentaufnahme über Migration und Maschinen, Sprechen und Schweigen.
Der Preis wurde am 5. Dezember 2023 um 19.00 Uhr im Literaturhaus Berlin verliehen. Seit 1996 ist der Preis dotiert und wird gemeinsam von rbb Kultur und dem Literaturhaus Berlin ausgeschrieben und verliehen. www.rbbkultur.de/waltersernerpreis 
www.literaturhaus-berlin.de


Foto: © Deutschlandradio/Anja Schäfer

Nadine Lindner, Hauptstadtstudio-Korrespondentin für die drei Deutschlandradio-Programme, wird mit dem Preis der Bundespressekonferenz 2024 ausgezeichnet. Die 43-jährige Journalistin und Politikwissenschaftlerin arbeitet seit 2016 im Hauptstadtstudio des bundesweiten Hörfunks, zuvor war sie unter anderem Landeskorrespondentin in Sachsen. Zur Wahl der diesjährigen Preisträgerin erklärte die Bundespressekonferenz: “Lindner hat mit ihrer Berichterstattung für den Deutschlandfunk über die Transformationsprozesse in den ostdeutschen Bundesländern und das Erstarken der AfD in den letzten Jahren zu Recht besondere Aufmerksamkeit erfahren. Ihre Berichte zeichnen eine große Sachlichkeit und Analyse aus. Zu verletzen, ist ihr fremd: ‘Was mir wichtig ist, ist nicht mit der schärfsten Begriffskeule draufzuhauen und die Menschen in Gruppen zu verpacken, ohne gleichzeitig die Inhalte und die Strategie der Partei zu vernachlässigen.’ Diese im wahrsten Sinne des Wortes unaufgeregte Berichterstattung passt in besonderem Maße zur Bundespressekonferenz.” Mathis Feldhoff, Vorsitzender der Bundespressekonferenz, betont: “In Zeiten, in denen Journalismus unter Druck gerät, in dem unabhängige Medien als ‘Systemmedien’ verunglimpft werden, ist diese an den Fakten und Beobachtungen orientierte Berichterstattung von Nadine Lindner von besonderer Bedeutung.” Die Preisverleihung findet traditionell während der Eröffnungsveranstaltung des Bundespresseballs - dem Ball für die Pressefreiheit - am 12. April 2024 im Hotel Adlon Kempinski am Pariser Platz in Berlin statt. www.deutschlandradio.de