Das Team der Familien-Scouts: von links: Petra Stoschek, Katrin
Müller (oben), Christel Adoni (unten) und Anna Lenzen.
Foto: fotogen Fotostudio
WDR Kinderrechtepreis 2024:
“Familien-SCOUT“ auf Platz 1
Die Gewinnerprojekte sind 20. September, dem Weltkindertag, um
16.00 Uhr im “WDR STUDIO ZWEI – Die Medienwerkstatt“ im Rahmen einer
Live-Sondersendung bei WDR 5 ausgezeichnet worden. Entschieden hat
darüber eine Jury aus Kindern und Erwachsenen. Patin des
WDR-Kinderrechtepreises ist Carolin Kebekus. Die Kölner
Comedienne ist bekannt für ihr gesellschaftliches Engagement und hat
sich erst kürzlich mit der Programmaktion “KINDER stören“
medienwirksam für Kinderrechte stark gemacht.
Andrea Schafarczyk, WDR-Programmdirektorin für NRW, Wissen und
Kultur, freut sich über die rund 80 Bewerbungen: “Die vielen
bewundernswerten Einreichungen für unseren Preis zeigen, wie viele
Menschen sich in Nordrhein-Westfalen für Kinder und ihre Rechte
engagieren. Es ist beeindruckend, was in NRW bewegt wird! Mit dem
Preis können wir denjenigen eine Plattform bieten, die sich
einbringen und etwas gemeinsam für Kinder auf die Beine stellen.“
Platz 1: Familien-SCOUT im Netzwerk Brückenschlag (Aachen).
Wenn Mama oder Papa an Krebs erkranken, ist das für Kinder immer
eine sehr schlimme Nachricht. Und sie leiden mit – körperlich und
seelisch. Aber wer kümmert sich um die Kinder? Das Netzwerk
Brückenschlag des Caritasverbands Aachen und der Uniklinik RWTH
Aachen unterstützt mit dem Projekt “Familien-SCOUT“ Familien mit
Kindern unter 18 Jahren, in denen Eltern an Krebs erkrankt sind. Die
Familien-Scouts wissen, was für Gefühle diese neue Situation
auslösen kann. Sie beraten Eltern, wie sie mit ihren Kindern über
Krebs sprechen können und stellen Kontakt zu Psychologen her. Sie
helfen aber auch dabei, das Leben daheim anders zu planen und
finanzielle Unterstützung zu beantragen.
Aus der Begründung der Jury: Die Kinderjury wählte dieses Projekt aus, da die Kinder sich sehr gut vorstellen können, “wie schlecht es der ganzen Familie geht, wenn ein Eltern-teil eine schwere Krankheit hat oder sogar stirbt. Deshalb finden wir es toll und auch wichtig, dass die Familien-Scouts der ganzen Familie helfen – Eltern UND Kindern.“
Foto: © GHS Niederpleis
Platz 2: Schülerprojektgruppe der GHS Niederpleis
Mit dem Kurzfilm “Was wir zu sagen haben“ setzen Schülerinnen und
Schüler der GHS Niederpleis ein Zeichen gegen Rassismus und
Diskriminierung und für einen fairen Umgang miteinander. In dem Film
erzählen sie, wie sie sich fühlen und wie sie damit umgehen, wenn
jemand sie kränkt, etwa durch Sprüche über ihr Aussehen, ihre
Sprache, ihre Religion oder ihre Hautfarbe. Was sie sich alle
wünschen: dass es keinen Rassismus mehr gibt. Mutig geben die Kinder
und Jugendlichen Einblicke in ihre Gefühlswelt, teilen offen ihre
Gedanken mit allen. Die Idee zu dem Film kam von zwölf Schülerinnen
und Schülern. Lehrpersonen und Medienprofis des Teams “Klappe auf!“
haben sie dabei unterstützt zu erarbeiten, was ihnen wichtig ist.
www.youtube.com/watch?v=cbgYh661F5A
Aus der Begründung der Jury: “Die Schülerprojektgruppe der
Gemeinschaftshauptschule Niederpleis hat uns sehr bewegt. Diese
mutigen jungen Menschen öffnen uns die Augen für ein bedeutendes
gesellschaftliches Thema. Ihr Mut zeigt sich auch darin, dass sie
ihren Projektfilm bundesweit im Internet veröffentlicht haben. Sie
verdienen unseren tiefsten Respekt – und den Kinderrechtepreis.“
Inklusion auf der Bühne: Bei Starlight Aixpress haben
behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam gespielt und
gesungen. Foto: © TABALiNGO e.V
Platz 3: TABALiNGO Sport & Kultur integrativ e.V. (Aachen)
Beim Musical “TABALiNGO Starlight Aixpress”, das 2019 gestartet ist, sind alle Darstellerinnen und Darsteller auf Rollen unterwegs, ganz gleich, ob mit oder ohne Behinderung. Hier bringen sich alle nach ihren Möglichkeiten ein und agieren auf Augenhöhe. Gemeinsame Sprechübungen, Tanzstunden, Kameraarbeit, Kostüm- und Bühnenbild-Gestaltung stärken das Selbstbewusstsein und das Gruppengefühl der Teilnehmenden. Mit “König der Löwen“ will der Verein 2026 das nächste Musical-Projekt auf die Bühne bringen – die Proben laufen schon. Daneben gibt es in der Region Aachen noch 19 weitere Sport- und Kulturangebote wie Fußball, Tai Chi, Yoga oder Bouldern oder auch Schwarzlicht-Theater. Unter dem Motto: “Kultur und Sport ohne Leistungsdruck“ lässt der Verein Inklusion in allen Bereichen Wirklichkeit werden. www.tabalingo.de
Aus der Begründung der Jury: Die Kinderjury findet es sehr wichtig, dass alle Kinder gleich behandelt werden und keiner ausgeschlossen werden darf. “Deshalb gefällt uns das Projekt Tabalingo besonders gut. Denn dort dürfen alle mitmachen.“ Auch die Erwachsenenjury hat das Projekt sofort überzeugt: “Das Schauspiel und die Anerkennung des Publikums stärken das Selbstbewusstsein der Mädchen und Jungen. Dafür gibt es von uns viel Applaus.“
Foto: © WDR
WDR-Preis für die Rechte des Kindes
Aus rund 80 Bewerbungen wurden die Preisträgerprojekte ausgewählt.
Den ersten Sieger hat allein die Kinderjury ausgewählt, der zweite
Platz wurde von der Erwachsenenjury vergeben und das dritte Projekt
wählten beide Jurys gemeinsam aus. Die Kinderjury bildeten acht
Jungen und Mädchen aus vierten Klassen, die sich schon mit dem Thema
Kinderrechte beschäftigt haben. Die Erwachsenenjury bestand aus
sieben Vertreterinnen und Vertretern großer Kinderhilfswerke und
Fachleuten für Kinderrechte.
Der WDR lobt seit 1996 alle zwei Jahre den WDR Kinder-rechtepreis
aus - 2024 bereits zum 15. Mal. Ziel ist es, Initiativen zu fördern,
die die Kinderrechte in Nordrhein-Westfalen bekannt machen und
vorbildlich umsetzen. Der Preis soll die Diskussion über die
Umsetzung der UN-Konvention in Deutschland fördern und deutlich
machen, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Situation der Kinder
zu verbessern.
Projekt “Familien-SCOUT im Netzwerk Brückenschlag“
https://caritas-aachen.de/angebote/familien-kinder/brueckenschlag/
www.ukaachen.de/kliniken-institute/familien-scout/ueber-familien-scout/
www.kinderrechtepreis.wdr.de