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Neuer ZDF-Film samt Doku über Hans
Rosenthal
Der Quizmaster und die Schatten abseits des Rampenlichts
Das ZDF widmet seinem unvergessenen Quizmaster Hans Rosenthal
(“Dalli Dalli”) zum 100. Geburtstag am 2. April 2025 einen
“Fernsehfilm der Woche”, der den Entertainer von einer bisher
weitgehend unbekannten Seite zeigt: im Zwiespalt zwischen
Showgeschäft und der Vergangenheit als jüdischer Mensch in
Deutschland. In die Hauptrolle des Entertainers schlüpfen
Florian Lukas und Claude Albert Heinrich (in jungen Jahren).
Silke Bodenbender spielt Ehefrau Traudl. In weiteren Rollen:
Hans-Jochen Wagner, Teresa Rizos und andere.
Regisseur Oliver Haffner (“Wackersdorf”) inszeniert im Raum München
und Berlin ein Bio-Pic nach dem Drehbuch von Gernot Krää. Der Autor
entwickelte es in enger Abstimmung mit der Familie Rosenthal.
Historikerin Anne Giebel, die ihre Dissertation zum Thema “Der
Überlebende und der Unterhalter. Hans Rosenthals deutsch-jüdische
Geschichte” verfasste, war ebenso beteiligt wie
ZDF-Unternehmensarchivar Dr. Veit Scheller. Produzent ist Ingo
Fliess (if…Productions). Die Redaktion haben Frank Zervos und Esther
Hechenberger. Gefördert wird der Film vom FFF Bayern.
ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke: “Hans Rosenthal war eine
der prägendsten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens,
insbesondere für das ZDF. Er brachte frischen Wind in die
Unterhaltungssendungen des Senders und prägte das Format der Quiz-
und Spielshows entscheidend. Seine von ihm erdachte Show
‘Dalli-Dalli’, die 1971 startete, war eine der beliebtesten Shows im
TV, nicht zuletzt auf Grund seiner charmanten und humorvollen Art.
Auf dem Höhepunkt seines Erfolges wussten jedoch die wenigsten im
Publikum von seinem Schicksal als Jude in der NS-Zeit. Es war eine
Zeit, die stark vom Vergessen und Verdrängen geprägt war. So auch im
ZDF.”
Der 90-Minüter führt die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Herbst
1978. Hans Rosenthal ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere: als
Liebling der Nation. Die 75. Ausgabe seines Straßenfegers “Dalli
Dalli” steht kurz vor der Ausstrahlung. Doch die Feierlaune wird
durch eine Entscheidung des Senders getrübt: Seine Jubiläumsshow
fällt ausgerechnet auf den 9. November – 40 Jahre zuvor fanden rund
um den 9. November die antisemitischen Pogrome statt. Rosenthal
steckt in einem moralischen Dilemma. Als jüdischer Jugendlicher im
Nazi-Deutschland musste er zwei Jahre lang untertauchen und
mitansehen, wie nach dem Tod seiner Eltern sein zehnjähriger Bruder
deportiert und erschossen wurde. Weitere Angehörige wurden ebenfalls
ermordet. Und nun soll ausgerechnet er parallel zur Jährung der
antisemitischen Novemberpogrome, die erstmals mit einer offiziellen
Gedenkveranstaltung samt Bundeskanzler verknüpft ist, Millionen
Deutsche mit seiner beliebten Rate- und Spieleshow entertainen und
ablenken. Als der Quizmaster dann auch noch selbst vom Zentralrat
der Juden in die Kölner Synagoge eingeladen wird – in die erste
Reihe neben Helmut Schmidt, gerät er in einen großen inneren
Konflikt.
“Eine ungeheuerliche Geschichte – und ein wichtiger Stoff, der
überfällig war und der von uns selbst erzählt werden muss”, erklärt
ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke. Ein großer Dank gelte der
Familie Rosenthal, die das Projekt von Beginn an eng begleitet hat.
Der Filmstoff vermittelt Einblicke in den Zeitgeist und das
Fernsehgeschäft der 70er-Jahre mit Flashbacks in Rosenthals
Vergangenheit – ein zeitgeschichtliches Thema auch für eine Doku
(Redaktion: Stefan Brauburger und Peter Hartl) über die Kindheit und
Jugend des Entertainers: Fünf Mal kann er dem sicheren Tod
entkommen, findet durch Glück und Geschick mutige Helferinnen in
Berlin, die ihn in einer Gartenlaube verstecken. Die ständige
Todesangst, aber auch eine nahezu unerschöpfliche Zuversicht prägen
sein Leben. Durch eine Montage aus Interviews mit Sohn Gert, einem
jüdischen Freund aus Jugendtagen, Verwandten und Mitstreitern sowie
mit Hans Rosenthal selbst (in früheren Aufnahmen) sowie
Archivmaterialien, entsteht eine Doku, die im Anschluss nach dem
Fernsehfilm ausgestrahlt werden soll, anlässlich Rosenthals 100.
Geburtstag.
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