Foto: © rbb/Oliver Ziebe
Konzentration auf das Wesentliche
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) strebt nach dem Verkauf von
Grundstücken in Potsdam eine spürbare Verkleinerung seiner Flächen
in Berlin an. “Wir wollen unser Geld nicht in den Erhalt von
Gebäuden stecken, die wir künftig nicht mehr benötigen. Unser Ziel
ist es, das Fernsehzentrum und das Parkhaus in Berlin zu verkaufen
und damit unsere Flächen in Berlin mittelfristig in etwa zu
halbieren. Wir machen unsere Arbeit dann künftig in Berlin im Haus
des Rundfunks, Dank neuer Arbeitsweisen und veränderter Technik ist
das möglich. Im Programm gehen wir auf neue Zielgruppen zu und
konzentrieren den Blick auf die Region. Flankiert und abgesichert
werden diese Veränderungen durch den organisatorischen Neustart des
Senders, mit mehr Transparenz und Kontrolle als je zuvor”, sagte rbb-Intendantin
Ulrike Demmer bei einem Pressegespräch des Senders am 28. August in
Berlin.
Für den rbb sei die Frage des Vertrauens seiner Nutzerinnen und
Zuschauer wichtiger als die Reichweite einer einzelnen Sendung,
sagte Demmer. “Unsere im Frühjahr vorgestellte Imagestudie zeigt,
wie groß das Vertrauen in unsere Produkte ist. Auf diese Ermutigung
und Bestätigung bauen wir auf, im Programm und in unseren Abläufen",
sagte Ulrike Demmer. Wenn der rbb - wie geschehen - seine
Compliance-Regelungen verschärfe, die Revision stärke, seine
Organisation verschlankt und die Gehaltsobergrenzen spürbar absenke,
diene das vor allem der Glaubwürdigkeit und Nahbarkeit des Senders.
Wichtigstes Vorhaben sei, dem Programm auch bei notwendigen
Einsparungen möglichst große Entwicklungschancen zu bieten, sagte
Programmdirektorin Katrin Günther. Dazu gehöre es, nonlineare
Angebote auszubauen, demnächst beispielsweise das Ausspiel von
rbb24-Inhalten auf Tiktok. Günther kündigte ein verstärktes
Engagement des rbb bei Podcasts auch in der ARD an.
“Wir gestalten unser Programm für die Menschen in Berlin und
Brandenburg und erfüllen damit unseren öffentlich-rechtlichen
Auftrag, zu informieren, zu bilden und zu unterhalten. Dabei
orientieren wir uns aber heute stärker an den Bedürfnissen der
Ziel-gruppen, die wir mehr erreichen wollen und auch müssen. Diese
veränderte Perspektive prägt den Neustart von radio3 ebenso wie die
Entwicklung neuer Formate, etwa “DER TAG” oder die Comedy-Reihe
“Falsch aber lustig” auf You Tube", so Günther. Ein zentrales
Element dabei ist der Dialog: “Unser Ziel ist es, mehr Räume für den
Austausch zu schaffen - sowohl zwischen den Menschen als auch mit
uns.”
Bild (von links): Intendantin Ulrike Demmer, Programmdirektorin
Katrin Günther und Nicole Küchler-Stahn, Direktorin der
Verwaltungs-, Produktions- und Betriebsdirektion.
www.rbb-online.deAntenne