Branchen-Magazin
für Radio und neue Medien

Webausgabe 1-2/2024


Foto: © Bohumil KOSTOHYZ

Die Schauspielerin Brigitte Urhausen, die im SR-”Tatort” die Hauptkommissarin Esther Baumann spielt und im “ARD Radio Tatort” vom SR die Kommissarin Amelie Gentner spricht, ist beim luxemburgischen Theaterpreis “Op der Bün” als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Die Luxemburgerin erhielt den Preis für ihre Rolle der Émilie Blum-Bernier in “Madame Köpenick”. Die Komödie des Luxemburger Autors Guy Helminger war im vergangenen Jahr am Kasemattentheater Luxemburg uraufgeführt worden. Zum Stück: Friedrich Wilhelm Voigt war ein aus Ostpreußen stammender Schumacher. Am 16. Oktober 1906 drang er als Hauptmann verkleidet mit einem Trupp gutgläubiger Soldaten in das Rathaus von Berlin-Köpenick ein, verhaftete den Bürgermeister und raubte die Stadtkasse. Zum Prozess reiste die gesamte Weltpresse an. Nach seiner Entlassung versuchte er Geld mit seinem plötzlichen Ruhm zu verdienen und ging auf große Tournee. Als Voigt im Jahr nach Luxemburg kam, machte er Bekanntschaft mit einer jungen Witwe: Émilie Blum-Bernier …
Die Preisverleihung fand am 22. September 2023 im Escher Theater statt und wurde vom Kulturministerium in Zusammenarbeit mit der Theater Federatioun, dem Trois C-L und der Assitej Luxembourg organisiert. www.sr.de

• Die Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz bekommen den mit 25.000 Euro dotierten “Hamburger Produzentenpreis für deutsche Fernsehproduktionen” für den NDR Film “Sörensen fängt Feuer”. Die Auszeichnung wurde am 6. Oktober 2023 im Rahmen des Filmfests Hamburg vergeben. Das Buch für den Film schrieb Sven Stricker, Regie führte Bjarne Mädel - der auch die Hauptrolle spielt. Bereits am 5. Oktober war die NDR Koproduktion “Mein Totemtier & ich” im Rahmen des Filmfests mit der mit 10.000 Euro dotierten “Maja” geehrt worden, dem Filmpreis des MICHEL Kinder und Jugend Filmfests in Hamburg. Das hat eine Jury von Hamburger Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 16 Jahren entschieden. www.ndr.de


Foto: © ARD Degeto/dotagentur

“Mein Einhorn steht im Halteverbot”...
... ist eine wunderbar zeitlose, gleichzeitig warme und skrupellose, aber vor allem witzige Geschichte über unsere Träume und Wünsche und darüber, warum die Sehnsucht nach einer neuen Sisi besser nicht in Erfüllung geht. Die Komödie handelt von einer alleinerziehenden Berliner Mutter, die plötzlich dazu auserkoren ist, die letzte Erbin des verstorbenen Prinzen von Österreich zu sein.
Gesucht wurde eine moderne Komödie, die von den komplexen Beziehungen zwischen Deutschen, Schweizern und Österreichern erzählt.
Die Drehbuchautorin Regine Bielefeldt und die Produzentin Ariane Krampe erhalten den KINO- & TV-PREIS von ARD Degeto, SRF und ORF sowie einen Finanzierungsbeitrag für eine Treatmententwicklung über 10.000 Euro und können ihr Exposé in Zusammenarbeit mit ARD Degeto, SRF und ORF zu einem Drehbuch für einen Kino- oder TV-Film entwickeln. www.degeto.de

“Campo” gewinnt Prix Italia
Das Dokumentarhörspiel “Campo” von Deutschlandfunk Kultur gewinnt den Prix Italia 2023. Die Auszeichnung in der Kategorie “Radio & Podcast Drama” ist am 6. Oktober 2023 im italienischen Bari an die Autorin Laura Uribe übergeben worden. Das mit dem international renommierten Preis ausgezeichnete Doku-Hörspiel wurde am 27. Juli 2022 erstmals ausgestrahlt. Erst vor wenigen Tagen hatte “Campo” den Robert Geisendörfer Preis der evangelischen Kirche in der Kategorie Hörfunk erhalten. Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste wählte das Stück im letzten Jahr als Hörspiel des Monats Juli 2022.
Die Autorin und Theatermacherin Laura Uribe erzählt in “Campo” mit Interviews und Augenzeugenberichten von der Suche nach verschwundenen Menschen in Mexiko. Dort herrschen kriminelle Kartelle über Zivilbevölkerung, Polizei und Justiz. Menschen verschwinden, werden ermordet, ihre Körper nie gefunden. Angehörige machen sich auf die Suche, oft mit den einfachsten Mitteln.
Zur Begründung erklärte die Jury: “Die Autorin vertieft unser Verständnis für einen traumatischen Verlust, sowohl individuell als auch kollektiv, indem sie das Medium Radio auf eine künstlerische und persönliche Weise nutzt, die über die reinen Fakten hinausgeht und diese Sendung zu einem echten Kunstwerk macht.”
Laura Uribe, geboren 1984 in Mexiko, ist Performance-Künstlerin, Journalistin, Autorin und Regisseurin. Ihre Arbeiten sind politisch geprägt und haben oftmals dokumentarischen Charakter. Ihre Inszenierung “Mare Nostrum” war als Gastspiel auf vielen europäischen Bühnen zu sehen.
Das ganze Hörspiel und weitere Informationen sind abrufbar unter: www.hoerspielundfeature.de/campo-100.html


Foto: © ZDF/David Biene

Online-Format “13 Fragen” von ZDFkultur ausgezeichnet
Bei der Verleihung der Robert-Geisendörfer-Preise 2023 wurde das von Salwa Houmsi und Jo Schück im Wechsel moderierte Debattenformat “13 Fragen” von ZDFkultur in der Kategorie Online ausgezeichnet. Den Preis erhalten die beiden Moderatoren sowie Autor Niels Folta und Autorin Katharina Lauck.
Sechs meinungsstarke Menschen treffen sich in einer großen Halle auf einem Spielfeld und diskutieren über ein kontroverses gesellschaftsrelevantes Thema. Schück und Houmsi teilen ihre Gäste je nach deren Haltung zum Thema in zwei Gruppen ein. Ziel ist es, im Verlauf von 13 hitzig diskutierten Fragen alle sechs Teilnehmenden ins Mittelfeld der Spielfläche und somit zu einem Kompromiss zu führen.
Die Jury des Robert-Geisendörfer-Preises hat dieses Konzept überzeugt: “Statt Geschrei Argumente, statt Gräbenzementieren echtes Aufeinanderzugehen – ‘13 Fragen’ ist ein Gesprächskulturformat, wie man es ansonsten nicht findet; weder auf Social Media noch sonst im öffentlichen Diskurs. Die Moderatoren Salwa Houmsi und Jo Schück geben die Spielregeln vor, ihre Gäste bewegen sich im Austausch der Argumente und durch Veränderungen ihrer Positionen auf einem Spielfeld mit farblich schraffierten Feldern aufeinander zu. Das funktioniert hervorragend. Man bleibt hängen, hört zu, denkt mit. ‘13 Fragen’ ist dabei durchaus anspruchsvoll...”
Zu sehen in der ZDFmediathek sowie im YouTube-Kanal “unbubble” von ZDFkultur. www.zdf.de

• Den “Gustav-Regler-Preis 2023” der Kreisstadt Merzig, der vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes unterstützt wird, erhält die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin und Journalistin Katja Petrowskaja. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Den Gustav-Regler-Förderpreis 2023 des Saarländischen Rundfunks erhält der Berliner Autor Marty Sennewald für seinen Text “Held”. Die Preisverleihung fand am 15. Oktober im Museum Schloss Fellenberg, in Merzig statt. Am Vorabend der Verleihung gab es eine Lesung der Preisträgerin und des Förderpreisträgers in der Stadtbibliothek Merzig. Diese wurde moderiert von Tilla Fuchs von SR 2 Kulturradio. www.sr.de 


Foto: © epd-Bild/Tim Wegner

Für “#Ukraine – Mein Land im Krieg” von Radio Bremen (Federführung), rbb, hr, MDR, KiKA und SWR für KiKA und ARD erhalten die Autorin und Produzentin Susanne Brahms, der Autor Mitya Churikov und die Radio Bremen-Redakteurin Michaela Herold einen Robert Geisendörfer Preis in der Kategorie Kindermedien. “In der 13-teiligen Dokureihe erzählen Kinder aus der Ukraine von ihrem Alltag im Krieg. Die Filme führen den im Frieden lebenden deutschen Kindern vor Augen, vor welche Herausforderungen Gleichaltrige durch den Krieg gestellt werden. Diese Art der Berichterstattung macht die Folgen und Auswirkungen einer derartigen Katastrophe auch für eine junge Zielgruppe greifbar. Die Reihe weckt Empathie und Mitgefühl, sie verdeutlicht, was Krieg bedeutet, ohne Ängste zu schüren”, so die Begründung der Jury Kindermedien unter Leitung des Vorsitzenden Udo Hahn. Im März 2022 startete die Dokuserie “#Ukraine – mein Land im Krieg”. “Der Blick der Kinder ist ehrlich, ihr pragmatischer Umgang mit einer unfassbaren Situation beeindruckend”, so Michaela Herold, Leiterin Familie, junge Reportage & Geschichte bei Radio Bremen. Zu sehen ist die Serie aus der Reihe “Schau in meine Welt!” (rbb/KiKA/Radio Bremen/SWR/ MDR/hr) bei KiKA, auf www.kika.de , im KiKA-Player und in der ARD Mediathek. www.ardmediathek.de

SR/ARTE-Produktion “ROOTS” ausgezeichnet
Der Presenter, Co-Autor und Co-Produzent der fünfteiligen SR/ ARTE-Produktion “ROOTS”, Pierre Girard, ist in Paris mit dem Preis der französischen Landwirtschaftsakademie für wissenschaftliche Information ausgezeichnet worden. Er erhielt den Preis für die Folge “Mutterboden - Die Erde muss leben” in der Kategorie “Audiovisuel”. Die gesamte Reihe war bereits für den diesjährigen Deutsch-Französischen Journalistenpreis (DFJP) in der Kategorie “Dokumentation” nominiert. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer “Séance solenelle”, einer feierlichen Sitzung, statt, bei der auch verschiedene Forschungspreise überreicht wurden.
“ROOTS” beschäftigt sich mit der Frage, wie wir uns ernähren, gleichzeitig Klimagase reduzieren und kommenden Generationen bessere Böden hinterlassen können. Dazu stellt sie Landwirte und Landwirtinnen in Europa vor, die sich für die Rettung der Böden einsetzen, ungewöhnliche Methoden und Experimente wagen und dabei ermutigende Ergebnisse vorweisen können. Die Académie de l'Agriculture de France geht auf eine Gründung von Ludwig XV. zurück und widmet sich heute als gemeinnützige Einrichtung den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt. Den Prix de l'information scientifique (Preis für wissenschaftliche Information) vergibt sie seit 2018, um auf diesen Gebieten “bemerkenswerte journalistische Arbeiten zu ehren und Journalisten zu ermutigen, über die Herausforderungen künftiger Entwicklungen zu berichten.” Ziel ist es, “die kritische Vernunft zu fördern, die in der gesellschaftlichen Debatte nötiger denn je ist.”
Die Reihe “ROOTS”, die der SR zusammen mit der Formatschmiede LaboM produziert hat, ist auf www.arte.tv sowie auf dem Youtube-Kanal ARTEde zu sehen. www.sr.de


Foto: © BLM/Medientage München

Der Gewinner des ersten Nachhaltigkeitspreises Medien Bayern 2023 sind die Nachrichtenangebote WEB.DE News/GMX News, die am 26. Oktober 2023 auf einem Nachhaltigkeits-Panel der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN ausgezeichnet wurden. Die BLM vergibt den Nachhaltigkeitspreis gemeinsam mit vier Stiftungspartnern aus dem Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern (Bayerischer Rundfunk, egoFM, Prime Video Deutschland, ProSiebenSat.1) zum ersten Mal. Damit werden Medienunternehmen für ihren systematischen Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Ilse Aigner, Schirmherrin des Nachhaltigkeitspaktes Medien Bayern und Präsidentin des Bayerischen Landtages, betont: “Nachhaltigkeit bedeutet für mich am Ende Qualitätsjournalismus. Ich will Medien, denen ich vertrauen kann. Medien, die sauber recherchieren. Medien, die Fakten und Meinungen trennen. Wer als Medium auf Qualität setzt, der bereichert unsere Gesellschaft, stärkt die Demokratie.“ Die Partner im Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern profitieren vom Austausch und dem weiter wachsenden Verbund: Mit dem bundesweiten TV-Sender RTLZWEI konnte der Pakt im Rahmen des BLM-Panels “Nachhaltig erfolgreich sein. Wie Medien von Nachhaltigkeit profitieren“ einen neuen Paktpartner begrüßen. Nicole Glatzmaier, CFO/COO RTLZWEI: “Der Beitritt zum Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern bestärkt uns als Medienunternehmen, im Verbund mit den Paktpartnern unsere Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich weiter auszubauen. Wir freuen uns auf den gegenseitigen Austausch, denn das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung – bei unserem Publikum ebenso wie bei den Werbekunden und Geschäftspartnern. Es ist deshalb ein elementarer Bestandteil unseres täglichen Handelns.“ www.blm.de


Foto: © Michael Matthey

Ein NDR Radiofeature über Femizide in Österreich ist mit dem Juliane Bartel Medienpreis 2023 ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am 7. November in Hannover statt. Der Beitrag der Autorinnen Janina Böck-Koroschitz und Elisabeth Weilenmann siegte in der Kategorie “Dokumentation Audio”. Das Feature “Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle - Femizide in Österreich”, wurde 2022 als Podcast für NDR Kultur produziert. Das knapp einstündige Feature setzt sich mit Fällen von Femiziden und versuchten Frauentötungen in der Alpenrepublik auseinander. In der Begründung der Jury heißt es: “Psychische und physische Gewalt gegen Frauen: Das Thema gehört auf die öffentliche Tagesordnung, in Österreich, in Deutschland, weltweit. Dafür zu sorgen ist gesellschaftliche Aufgabe, aber auch Aufgabe der Medien. Wie dies medial sinnvoll geschehen kann, ohne Orientierung auf Sensation und doch eindringlich mitfühlend, zeigt der Beitrag auf beeindruckende Weise.” Mit dem Juliane Bartel Medienpreis würdigt das Land Niedersachsen Autorinnen und Autoren, die in ihren Fernseh-, Hörfunk- und Internet-Beiträgen die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und dabei Rollenkonflikte sichtbar machen. www.ndr.de

Andreas Graf ausgezeichnet
hr-Autor Andreas Graf ist mit dem Hugo-Junkers-Preis für die erfolgreiche Reihe “Mittendrin - Flughafen Frankfurt” ausgezeichnet worden. Der Preis des “Mediennetzwerkes Luftfahrt-Presse-Club” ist mit 7.500 Euro dotiert. Graf teilt sich die Auszeichnung zu gleichen Teilen mit Robert Gast (Die Zeit) und Erik Häußler (BR). Die Verleihung fand am Wochenende 15. Oktober in Nürnberg statt.
In der Jury-Begründung heißt es: “Andreas Graf hat das Gefühl dafür, seine Protagonisten als die Leute von nebenan zu positionieren, ganz egal ob Flugkapitän, Feuerwehrmann oder Gepäck-Loader. Das Format der Sendung erlaubt ihm, sie in Bereichen und Situationen zu begleiten, die so noch nie zuvor im Fernsehen zu sehen waren. Aufwendige 3D-Animationen helfen, die gigantischen Ausmaße des Flughafen-Areals mit seinen verschiedenen Arbeitsbereichen zu verstehen.” Weiter heißt es: “Zu Mitarbeitern und Unternehmen entwickeln er und sein Team über die Zeit ein Vertrauensverhältnis, ohne das wesentliche Teile der sensiblen Sicherheitsbereiche gar nicht erst zugänglich wären.”
Andreas Graf dankt dem Preisstifter: “Die Auszeichnung nehme ich stellvertretend für das ganze Team von ‘Mittendrin’ entgegen. Denn mein Dank gilt den großartigen Kolleginnen und Kollegen - Cutter, Ton, Grafik, VJs, Produktion - ihnen ist es zu verdanken, dass ‘Mittendrin’ so erfolgreich ist.” Die erste Folge von “Mittendrin - Flughafen Frankfurt” lief 2019 im hr-fernsehen und auf YouTube. Mittlerweile gibt es rund 60 spannende Ausgaben der Reihe und ein Ende ist nicht in Sicht. Vier neue Folgen gibt es seit 8. November. Die Serie kann gute Einschaltquoten im hr-fernsehen und millionenfache Abrufe in der ARD Mediathek und auf YouTube verzeichnen. www.hr.de 


Foto: © SWR

Der SWR ist am 10. November 2023 zweifach mit dem renommierten Bremer Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Die Dokumentation “Feuerkinder - Über Leben nach der Katastrophe” hat den Sonderpreis der Jury erhalten. Die Serie “Die Saubermänner” ist mit dem Publikumspreis “Nah dran” geehrt worden. Die Preise wurden im Funkhaus von Radio Bremen verliehen. “Feuerkinder - Über Leben nach der Katastrophe” hat mit einem brisanten Thema den Sonderpreis der Jury erhalten. Das Foto geht um die Welt: Kamil Kaplan lässt seinen sieben Monate alten Neffen Onur aus dem dritten Stock eines brennenden Hauses in Ludwigshafen fallen. Der Polizist Uwe Reuber fängt den Säugling auf und rettet ihm damit das Leben. Fünf Kinder und vier Frauen jedoch schaffen es nicht an diesem 3. Februar, sie sterben im Flammeninferno. Darunter sind Kamils Frau, zwei seiner Töchter sowie seine Mutter.
Die Serie “Die Saubermänner” ist mit dem Publikumspreis in der Kategorie “Nah dran” ausgezeichnet worden. Drei Tage lang hat Autorin Ella Poulhalec drei Straßenreiniger in der Heidelberger Altstadt begleitet und festgestellt, dass der Beruf ein Traumjob sein kann. Denn Süla, Oliver und Nouri sind mit dem Herzen dabei und so unentbehrlich wie unsichtbar. Die drei Musketiere der Heidelberger Altstadt kommen aus Algerien, der Türkei und Deutschland und verstehen sich wie Brüder. Bild (von links): Die Männer der Stadtreinigung Heidelberg Süla, Oiver und Nouri. www.ardmediathek.de
Durch die Preisverleihung führte der Juryvorsitzender Frank Plasberg, unterstützt und begleitet von Yvette Gerner, Radio Bremen-Intendantin, und Jan Weyrauch, Radio Bremen-Programmdirektor. Henry and the Waiters, Indiepop-Künstler aus Frankfurt am Main und vor kurzem für den ARD-Wettbewerb “New Music Award 2023” nominiert, war der musikalische Gast des Abends.
Alle Preisträger unter: www.bremerfernsehpreis.de

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für die ARD
Die ARD ist für ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit als Vorreiter und Vorbild in der deutschen Medienwirtschaft mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden. In Zusammenarbeit mit der DIHK, dem Bundesumweltministerium und anderen Partnern zeichnet die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in diesem Jahr erstmals Unternehmen aus 100 Branchen aus. Verliehen wurde der Preis am 23. November in Düsseldorf.
Die ARD setzt als Medienhaus, Arbeitgeberin und Unternehmen systematisch und ganzheitlich auf nachhaltiges Agieren - von
ökologischer Medienproduktion, biodiversen Betriebsstandorten und Pedelecs für dienstliche Stadtfahrten über Green-ITInnovationsprojekten, Diversitätsmaßnahmen vor und hinter der Kamera bis hin zu Job-Sharing-Angeboten, Compliance-Management und Investitionen in die deutsche Kreativlandschaft. Das Engagement der ARD für mehr Nachhaltigkeit in den zum Senderverbund gehörenden ARD Medienhäusern wird sorgfältig analysiert und dokumentiert. Der Bericht, in welchem die ARD ihre Maßnahmen und Ziele für mehr ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit darlegt, erschien erstmals im Jahr 2020. Mitte November wurde der zweite Bericht veröffentlicht. Er zeigt neben den nachhaltigen Fortschritten erstmals auch das selbst gesetzte CO2-Reduktionsziel der ARD auf. www.nachhaltigkeitspreis.de 


Foto: © MDR/Stefan Hoyer

“Der Autokraten Code” gewinnt 12. “ARD TopDocs-Wettbewerb”
Mit ihrem Dokumentarfilmprojekt “Der Autokraten Code” haben sich Alexandra Hardorf und Christian Grauer-Mettin von Dokness aus Bremen beim 12. “ARD TopDocs - Wettbewerb” am 11. Oktober 2023 durchgesetzt. Das Siegerprojekt erschafft mittels Künstlicher Intelligenz (KI) einen offen autokratischen, deutschen Kandidaten für die Wahlen 2024. Würden die Deutschen ihn wählen - auch ohne demokratisches Feigenblatt in der Kommunikation? Der Lackmustest für die deutsche Demokratie 2024 ... Gesucht wurde ein exklusives dokumentarisches Highlight über ein Thema, das Deutschland 2024 bewegt - für einen Sendeplatz im Ersten und zur Veröffentlichung in der ARD Mediathek. Die Ausstrahlung ist im kommenden Jahr geplant.
Das Finale des “ARD TopDocs - Wettbewerb” findet traditionell während des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentarund Animationsfilm statt. https://ots.de/RZE70E

Teresa Bücker
gewinnt den mit 15.000 Euro dotierte NDR Sachbuchpreis 2023 für ihr Buch “ALLE_ZEIT. Eine Frage von Macht und Freiheit” Das Buch beschreibt freie und gestaltbare Zeit als eine wertvolle, aber wenig bedachte Ressource unserer Gesellschaft: Wer über die 24 Stunden seines Tages freier bestimmen kann als andere, hat auch mehr Macht. Bücker weist auf verbreitete Widersprüche in unserem gesellschaftlichen Umgang mit Zeit und ihrer wirtschaftlichen Bewertung hin und fordert, “ein Recht auf genügend souverän gestaltbare Freizeit als politisches Anliegen zu identifizieren.” Als Jury-Vorsitzende überreichte NDR Programmdirektorin Katja Marx die Auszeichnung im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes auf dem Sartorius Campus.
Begründung der Jury: “Teresa Bücker geht in ‘ALLE_ ZEIT’ einen originellen wie anspruchsvollen Weg: Anstatt eine komplexe wissenschaftliche Betrachtung zu popularisieren, erhebt sie das anschlussfähige Alltagsthema fehlender Zeit in einen gesellschaftspolitischen Kontext. Sie analysiert den existentiellen und selten bedachten Faktor Zeit als extrem ungerecht verteilte Ressource unserer modernen Gesellschaft. Ein wissenschaftlich fundiertes und relevantes Plädoyer für eine völlig neue Zeitkultur und mehr Zeitgerechtigkeit, klar und klug formuliert. Ein Buch, das wirklich jeden betrifft.”
Am selben Abend wurde außerdem zum dritten Mal der ebenfalls mit 15.000 Euro dotierte LifeScienceXplained | Sartorius-Preis für neue Kommunikation vergeben. Diesen teilen sich in diesem Jahr zwei Teams. Das Buch von Autorin Johanna Nelkner und Illustratorin Carlotta Klee zeigt, wo Bakterien überall leben und wirken. Zum anderen überzeugte ein Video-Beitrag von Doktor Whatson die Jury. Dabei geht es um die Frage: Warum sind automatisierte Systeme bis heute noch nicht richtig in der Praxis angekommen? Die Entscheidung den LifeScienceXplained-Preis in diesem Jahr zu teilen, begründete die Jury mit der besonders hohen Qualität der eingereichten Beiträge.
Ein Showprogramm mit Auftritten von Sängerin LOI und den Science Slammern Felix Stegmann und Kilian Zilkens rundeten die Verleihung des NDR Sachbuchpreises und des LifeScienceXplained-Preises ab. Durch den Abend führte der Moderator und Host des NDR Kultur Bücherpodcasts “eat.READ.sleep” Jan Ehlert.
www.ndr.de/ndrsachbuchpreis
https://teresabuecker.de


Foto: © ZDF/J. Brinckman, Dennis Weissmantel

Am 9. Oktober 2023 hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zwei Moderatoren des ZDF in Schloss Bellevue mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet: den Physikprofessor Harald Lesch sowie den Journalisten und Historiker Mirko Drotschmann. Beide wurden für ihren herausragenden Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit und moderne Wissensvermittlung geehrt. Die festliche Verleihung stand unter dem Motto “Bildung und Zusammenhalt fördern, Demokratie stärken”. Mirko Drotschmann ist Journalist, Youtuber und Webvideo-Produzent. Er ist in der ZDF-Reihe “Terra X” im linearen Fernsehen zu sehen und vermittelt bei “Terra X History”, vormals “MrWissen2Go Geschichte”, auf YouTube und Instagram sowie in seinem Podcast “Terra X History” erzählerisch aufbereitetes historisches Wissen und ordnet Inhalte aus dem aktuellen Alltagskontext mit historischem Bezug ein. Harald Lesch, Astrophysiker, Naturphilosoph und Autor, befasst sich seit mehr als 15 Jahren im ZDF mit Fragen rund um aktuelle und relevante Forschungen – von Klima und Energie bis Gesellschaft und Gesundheit. Seine Sendung “Leschs Kosmos” zeigt das ZDF monatlich, zudem ist er bei “Terra X” zu sehen. In seinem YouTube-Kanal “Terra X Lesch & Co” präsentiert er wöchentlich Spannendes aus der Wissenschaft und nimmt aktuelle Diskussionen zu wissenschaftlichen Themen in den Blick. www.zdf.de

• Am 24. Oktober 2023 sind in Los Angeles die 50. Student Academy Awards vergeben worden. In der Kategorie “Narrative” ging der Studenten-Oscar in Bronze an die BR-Koproduktion “Istina” (Wahr-heit) von Tamara Denic’. “Istina” (Wahrheit) hatte bereits im Januar den Publikumspreis in der Kategorie “Mittellanger Film” beim Max Ophüls Preis in Saarbrücken gewonnen. Der Film ist im Rahmen der Kurzfilmnacht “Heldinnen” am 6. Dezember um 0.30 Uhr im BR Fernsehen zu sehen und anschließend in der ARD Mediathek abrufbar. www.br.de


Foto:: © Deutsch-tschechischer Zukunftsfonds/Ivan Svoboda

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat am 10. November in Prag den Deutsch-tschechischen Journalistenpreis 2023 verliehen. Bei einem Festakt im Theater Studio Hrdinu wurden in Anwesenheit zahlreicher Journalisten, Ehrengäste und der breiten Öffentlichkeit aus beiden Ländern insgesamt neun Journalistinnen und Journalisten aus beiden Ländern von Vertretern der Jury gewürdigt und in Kurzfilmporträts vorgestellt. Neben dem Publikum im Saal konnten auch Fernsehzuschauer in beiden Ländern die Preisverleihung per Livestream mitverfolgen, sie wurde sowohl vom Tschechischen Fernsehen als auch vom MDR online übertragen. Aus insgesamt 77 eingereichten Beiträgen wurden die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Text, Audio und Multimedia ausgewählt: Martin Weiser (Reportér), Martin Nejezchleba (Die Zeit), Jakub Wehrenberg (Ceská televize), Michael Billig / Marius Münstermann (ZDF), Veronika Kindlová (Tschechischer Rundfunk,) und Iris Milde (Deutschlandfunk Kultur). Den Sonderpreis “Milena Jesenská” erhielt Denise Dismer (ARTE). Die Sonderauszeichnung für langjährige herausragende journalistische Tätigkeit ging an Till Janzer (Radio Prague International). Der Deutsch-tschechische Journalistenpreis wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gemeinsam mit den Journalistenverbänden beider Länder (Deutscher Journalistenverband und Syndikát novináru CR) verliehen. Ausgezeichnet werden die besten deutschen und tschechischen Beiträge in den Kategorien Text, Audio und Multimedia. Mit dem Sonderpreis “Milena Jesenská” werden zudem aktuelle Beiträge gewürdigt, die die Themen Zivilcourage, Verständigung und Toleranz behandeln. Mit der Ehrenauszeichnung für langjährige herausragende journalistische Tätigkeit werden Journalistinnen und Journalisten gewürdigt, die die Öffentlichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg und in außergewöhnlicher Weise über das Nachbarland bzw. über das gemeinsame Zusammenleben von Deutschen und Tschechen in Europa informieren. www.zukunftsfonds.cz 


Foto: © ZDF/Jule Roehr

Im ZDF-Hauptstadtstudio vergab die Bundesinnenministerin und Schirmherrin Nancy Faeser am 23. November 2023, den “XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen” an insgesamt vier Personen in drei Fällen für ihren besonders couragierten Einsatz: Klara Cujé aus Aachen ermöglicht der Polizei die Festnahme eines gefährlichen Serienvergewaltigers, Mohamad Al Hasan aus Mülheim überwältigt einen bewaffneten Mann, der zuvor eine 81-jährige Frau schwer verletzt hatte, Lothar Christen und Yelyzaveta Kryshtal werden Zeugen eines äußerst brutalen Angriffs auf einen hilflosen Menschen und retten ihm gemeinsam das Leben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer elfköpfigen Fachjury ausgewählt. Als prominente Paten hielten die Schauspielerinnen Astrid M. Fünderich, Aybi Era und der Schauspieler Jürgen Vogel die Laudationes auf die Alltagshelden. Rudi Cerne führte durch die Preisverleihung. Bereits zum 22. Mal wurde die Auszeichnung in diesem Jahr vergeben: Das ZDF und die “Aktenzeichen XY… Ungelöst”-Produktionsfirma Securitel lobten den Preis im Jahr 2002 mit dem Ziel aus, die vorbildlichen Verhaltensweisen von Mitbürgern, die sich in besonders mutiger und wohlüberlegter Weise für ihre Mitmenschen eingesetzt haben, öffentlich zu machen, zu belohnen und zu fördern. Die Auszeichnung, die mit jeweils 10.000 Euro dotiert ist, ehrt jährlich drei Personen oder Gruppen und leistet als fester Bestandteil der Programmmarke “Aktenzeichen XY… Ungelöst” einen wichtigen Beitrag zur Kriminalprävention. Insgesamt 93 Bürgerinnen und Bürger wurden bisher ausgezeichnet.
Bild (von links): Rudi Cerne, Jürgen Vogel, Lothar Christen, Yelyzaveta Kryshtal, Astrid M. Fünderich, Mohamad Al Hasan, Aybi Era,Klara Cujé, Nancy Faeser, Nadine Bilke.
http://aktenzeichenxy.zdf.de