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Webausgabe 1-2/2024


Foto: © MDR/Daniela Höhn


Barrierefrei bis 2025 – auch im Web

Weiterer Ausbau der Barrierefreiheit für noch mehr Teilhabe: Beim 11. Spitzentreffen der MDR-Intendantin Karola Wille mit den mitteldeutschen Behindertenverbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen am 7. September 2023 in Leipzig hat der MDR neue digitale Angebote in der ARD Mediathek und in der ARD Audiothek angekündigt und positive Bilanz gezogen. Bereits heute sind die MDR-Angebote in der ARD Mediathek zu 88 Prozent untertitelt. Zudem will der Sender künftig noch mehr für Menschen mit kognitiven Einschränkungen tun und dafür seine Angebote in Leichter Sprache ausbauen.

Neben dem schwerpunktmäßigen Ausbau in der Mediathek und Audiothek wird auch die Leichte Sprache für kognitiv ein-geschränkte Menschen prioritär weiterentwickelt. Damit sol-len vermehrt auch Menschen mit Lernschwächen, funktionale Analphabeten sowie gehörlose Menschen einen barrierefreien und inklusiven Zugang zu den Informationsangeboten des MDR über Texte und Audios bekommen.

Bereits seit 2012 nehmen die Programmzugänge für sinnesbeeinträchtigte Menschen stetig zu: Knapp 95 Prozent des Programms im MDR-Fernsehen steht mit Untertitelung (UT) zur Verfügung. Mit etwa 38.000 Sendeminuten mit Gebärdensprache (DGS) bietet der MDR mehr barrierefreie Zugänge für hörgeschädigte Menschen als jede andere Landesrundfunkanstalt der ARD. Eine Hörfilmbeschreibung bietet der MDR im Durchschnitt fünf Stunden täglich.

Bis 2025 plant der MDR zudem, seine digitalen Angebote im Web und in der ARD Mediathek und ARD Audiothek weitestgehend barrierefrei zugänglich zu machen. Damit trägt der er den veränderten Nutzungsgewohnheiten auch von Menschen mit Behinderung Rechnung, vermehrt auf digitale Angebote zu setzen. Für sehbehinderte Menschen bietet der MDR in der ARD Mediathek inzwischen zahlreiche Hörbeschreibungen (Audiodeskription) an.

Gebärdensprach-Angebote (DGS) stehen zudem immer im HbbTV bzw. als Livestream zur Verfügung. Seit dem 19. März 2023 bietet der MDR alle seine Tatorte und Polizeirufe 110 im Ersten mit DGS an. Diese regelmäßigen fiktionalen Angebote für gehörlose Menschen sind deutschlandweit eine Premiere. Neue barrierefreie Angebote bietet der MDR auch in der ARD Audiothek an. Dort können hörbehinderte Menschen ausgewählte Podcasts und Hörfunkreportagen (bspw. “Wahlkreis Ost“, “Kempferts Klimakompass“ uvm.) verschriftlicht nachlesen. Zudem gibt es montags bis freitags Nachrichten in Leichter Sprache auch als Podcast zum Hören.

Bild: MDR-Spitzentreffen mit Behindertenverbänden am 7.9.2023 im MDR Leipzig Prof. Dr.Thomas Kahlisch (Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen), Karola Wille (MDR-Intendantin) und Georg Schmolz (Erster Redakteur, Redaktion Barrierefreiheit im MDR)

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