»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Sonderpreis Kampagne:
ffn »Die Mutmacher« 
Markus Grieger / Jan Zerbst

Eine einfache Grundidee, die wirkungsvoll umgesetzt wurde und
so eben nur bei ffn lief. Der Anlass ist schnell erzählt. „Die Wirtschaftskrise gab es nun einmal und damit verbundene negative Themen waren nicht weg zu diskutieren. Gleichzeitig war aber offensichtlich, dass es auch positive Meldungen gibt, die oft
außen vor bleiben“, erzählt Jan Zerbst. Sein Kollege Markus Grieger berichtet von den Schwierigkeiten, die anfangs mit der Recherche verbunden waren. „Wir haben zunächst die Nachrichtenagenturen durchgeguckt, aber schnell feststellen müssen, dass sie eigentlich nur die negativen Meldungen bringen. Also mussten wir uns auf unsere Kenntnisse von Land und Leuten verlassen und sind –
ohne einen gezielten Aufruf im Radio – einfach auf kleinere und mittelständische Firmen im Land zugegangen, die Positives vermelden konnten.“

Die  beiden Redakteure, die sich sonst schwerpunktmäßig der bei
ffn noch mit Hingabe gepflegten Comedy widmen, waren sich darin einig, das Format möglichst kurz zu halten und die „Mutmacher“
auf den Punkt zu bringen. So ist gleichzeitig eine Imagekampagne entstanden, die auch die Sonnenseiten des Wirtschaftsstandortes Niedersachsen präsentierte, ohne direkt Werbung für bestimmte Unternehmen zu machen.

„Es ist ein schmaler Grat, einerseits positiv zu berichten, andererseits aber auch aufzupassen, dass es journalistisch noch ausgewogen ist“, sagt Jan Zerbst. „Die Entstehung der rund
30-sekündigen ‚Mutmacher’ erfolgte in enger Zusammenarbeit
mit unseren sechs Regionalstudios, die uns insbesondere bei der Bereitstellung von O-Tönen aus den Firmen unterstützten“,
ergänzt Markus Grieger. Beide Redakteure, die die Idee zu den
ffn-„Mutmachern“ gemeinsam mit der Programmdirektion entwickelt hatten, waren auch selbst im Land unterwegs, um über die Einweihung eines neuen Produktionsstandorts oder die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen zu berichten. Lebhaft ist ihnen auch eine Firma aus Cremlingen bei Wolfenbüttel in Erinnerung, die zwei Millionen Euro investierte, damit sie ihre Systemtelefone hier in Niedersachsen fertigen konnte. Die Aktion fand auch in der Presse gute Resonanz. Zudem gab es durchweg positive Reaktionen der Hörer. „Es war eine außergewöhnliche Kampagne, die einfach in
die Zeit passte. Kurzweilige O-Töne mit Inhalt, das kam an“, sagt Christine Hippchen, die bei ffn die Unternehmenskommunikation leitet. Die etwa 100 „Mutmacher“, die anfangs stündlich, dann mehrfach im Programm liefen, wurden auch als Podcast auf die
ffn-Website gestellt.

Markus Grieger ist ein ffn-Eigengewächs, der als freier Mitarbeiter beim Sender anfing und über ein Volontariat fest in die Redaktion kam. Er arbeitet für die Morningshow zu, bereitet als Redakteur aber auch das restliche Tagesprogramm mit vor. Hinzu kommt der Comedy-Part, der ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist. Hier gibt es wieder Berührungspunkte mit seinem Kollegen Jan Zerbst,
der nach einem Studium der Sozialwissenschaften seit 2006 als Moderator und Redakteur bei ffn arbeitet. Mehrfach wurde er bereits mit dem Niedersächsischen Hörfunkpreis ausgezeichnet. Auch Markus Grieger kann auf derartige Ehrungen zurückblicken.

Beide haben eine klare Vorstellung von ihrer Arbeitsphilosophie.
„Wir wollen unsere Ideen immer mit dem wahren Leben abgleichen, also rausgehen, um dann Schwachstellen zu entdecken und so möglichst hörernah zu sein“, sagt Jan Zerbst. „Das gilt gerade bei der Comedy. Nur wenn sich die ffn-Hörer wiedererkennen und unseren Humor nachvollziehen können, wird es ein gutes Ergebnis“, ist sich Markus Grieger sicher. Beide Redakteure haben jedenfalls das Potenzial, dass man auch in Zukunft noch von ihnen hören wird.

Stefan Förster
Fotos: © ffn
www.ffn.de