»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Gewinnspiel: R.SH »Stadt, Land, Fluss«
(Alice Blohmann)

Mit einer einfachen und bekannten Grundidee viele Hörer zum Mitspielen zu animieren ist gar nicht so einfach. Bei R.SH gelingt dies jedoch offenbar. „Wir haben einen relativ großen Bedarf an Spielen, nicht nur für MA-Aktionen“, sagt Programmchefin Alice Blohmann, die auch für die konzeptionelle Entwicklung von Gewinnspielen verantwortlich ist. Dabei ist Kreativität gefragt. „Einfach Ideen von vor acht oder zehn Jahren zu nehmen und sie 1:1 wiederzuverwenden funktioniert nicht mehr. Die Hörer wollen Abwechslung und wir müssen dem Rechnung tragen.“ Statt ein oder zwei große Aktionen, die über Monate gezogen werden, setzt R.SH lieber darauf, jede Woche neue Spiele anzubieten. Wenn man es geschickt macht, gelingt es auch, Kundenwünsche einzubeziehen, etwa beim „Auto-Roulette“.

Etwa 30 bis 35 Spielideen hat Alice Blohmann im Laufe der Jahre schon entwickelt, etwa einen Kochwettbewerb, wo live gebrutzelt wurde oder den Beziehungstest „Pech und Schwefel“ - eine hörfunkgerechte Adaption eines TV-Formats - bei dem Gewinner eine Shoppingtour nach New York gewinnen konnten. Eine gute Idee wird dabei nach ein oder zwei Jahren durchaus wiederholt, es bleibt aber immer wichtig, die Hörer trotzdem noch zu überraschen. Dies kann auch mit ganz klassischen Spielvarianten passieren. So spielte man vor einiger Zeit bei R.SH den Fernsehklassiker „Am laufenden Band“ von Rudi Carrell nach und erhielt begeisterte Hörerreaktionen.

Ähnlich verhielt es sich mit dem jedem Menschen schon aus Kindertagen vertrauten Spiel
„Stadt, Land, Fluss“, das mit oben aufgeführter Begründung im Jahre 2008 den RADIOJournal-Rundfunkpreis in der Kategorie „Gewinnspiel“ erhielt und für vier Wochen auf R.SH zu hören war.
„Wir wollten nicht nur ein Spiel aufgreifen, wo man raten oder etwas wissen muss. Die so einfache wie fantastische Kombination Wissen-Gedächtnis-Glück, die diesem Spiel zugrunde liegt, hat prima funktioniert“, freut sich Alice Blohmann. Eine ähnliche Grundidee kam auch bei „Gib’ mir Fünf“ zur Anwendung, wo die Hörer in 15 Sekunden fünf Unterbegriffe zu einem Thema finden müssen, zum Beispiel fünf Nadelbäume aufzählen oder fünf Landkreise benennen sollen. Spannung garantiert war beim Gewinnspiel „Alles für ein Jahr“, bei dem ein Karton mit Umschlägen im Studio stand, aus dem der jeweiligen Moderator jeweils einen zog. Die glücklichen Gewinner bekamen dann für ein Jahr die Miete, ihren Strom oder ihre Einkäufe bezahlt. Ein Restrisiko bleibt bei jeder neuen Spielidee dennoch. „Wir wissen vorher nicht, wie gut die Hörer sind“, erzählt Alice Blohmann.
„Daher spielen wir die Ideen grundsätzlich zuvor mit Praktikanten und weiteren Mitarbeitern durch. Die Stoppuhr ist dabei unser wichtigstes Instrument, um ein Gefühl für die tatsächlich benötigte Zeit zu bekommen.“

Stefan Förster
Fotos: © R.SH
www.rsh.de