»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Umgang mit den Hörern: 
Radio Hamburg 
»Hörer helfen Kindern«  Birgit Hahn

Hilfsaktionen haben bei Radio Hamburg von Anfang an einen festen Platz im Programm. Der meistgehörte Sender der Hansestadt übernimmt damit auch Verantwortung für in Not geratene Menschen und Familien, die dank Hörer-Unterstützung und Firmenspenden eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenssituation erfahren. Jüngstes Beispiel ist die Unterstützung eines Drachenbootrennens auf der Außenalster, bei dem der frühere Tennisstar Michael Stich mit seiner Stiftung Spenden für die Immundefektambulanz der Kinderklinik des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf gesammelt hat. Die Einrichtung ist als einzige in Norddeutschland von großer Bedeutung für die Betreuung von HIV-infizierten Kindern. Firmen unterstützten mit der Anmietung eines Drachenbootes für 7.500 Euro die Aktion, Radio Hamburg transportierte das Anliegen on air und versteigerte Plätze in den Drachenbooten an die Meistbietenden. 

So war Michael Stich bei Moderatorin Birgit Hahn zu Gast, um über den beliebtesten Sender in der Hansestadt zum Spenden für sein Engagement aufzurufen. „Er ist sehr nett und professionell und man merkt, dass seine Stiftung eine Herzenssache für ihn ist“ sagt Birgit Hahn nach dem Interview. Sie findet, dass die Charity-Aktionen gut zu ihr und in die Sendung »Besser arbeiten mit Birgit Hahn« zwischen 10 und 14 Uhr passen. Zwischen der lustigen John-Ment-Show am Morgen und dem knallig-lauten Jan Bastick am Nachmittag ist ein guter Platz, um die Hilferufe von in Not geratenen Hörern zu bearbeiten und deren freudige Ergriffenheit ins Radio zu transportieren, ohne die Menschen vorzuführen. 

Dabei stehen insbesondere die Jüngsten im Mittelpunkt des karitativen Engagements von Radio Hamburg. Bereits seit 1987 existiert die Stiftung „Hörer helfen Kindern“, die über das Jahr verteilt viele große und kleine Projekte unterstützt. Mit einem am Speersort zu erwerbenden „Band für die Hand“ kann jede Hamburgerin und jeder Hamburger für 2 Euro einen Beitrag zur Weiterarbeit des Vereins leisten. „Es gibt viele Menschen, die sehr dankbar für unsere Hilfe sind.“ Birgit Hahn erinnert sich an eine Frau, die aus finanziellen Gründen ihre Wäsche im Topf auf dem Herd kochte und die Sachen vom Sohn bei den Nachbarn waschen musste. Wie groß war da die Freude über die spendierte neue Waschmaschine. Als Birgit Hahn am nächsten Tag noch einmal mit der Hörerin sprach, hatte sie bereits zwölf Maschinen gewaschen. 

Manchmal muss Birgit selbst auch Tränen schlucken, so ergreifend sind die Schicksale der Betroffenen. „Vor zwei Jahren musste ich eine Aufzeichnung abbrechen, weil mich die Geschichte zu sehr berührt hat.“ Die Mutter war an Krebs erkrankt, ihr vierjähriger Sohn litt an einem Gehirntumor. Der Familienvater hatte seine Arbeit aufgegeben, um sich um Frau und Sohn kümmern zu können und daher war kein Geld für Weihnachtsgeschenke übrig. Der kleine Junge wünschte sich nichts sehnlicher als eine Playmobilburg, konnte aufgrund des fortgeschrittenen Tumors aber seinen Wunsch gar nicht mehr richtig artikulieren. Das sind Momente, wo sicher auch viele Hörer inne halten und einmal darüber nachdenken, wie gut es ihnen eigentlich geht. 

Aber auch weniger traurige Geschichten transportieren Emotionen. „Radio ist immer zu einem guten Stück Entertainment, aber wir versuchen das unterhaltende Element oft auch mit der persönlichen Hilfe zu verknüpfen“ erzählt Birgit Hahn. Neulich rief bei ihr eine Frau an, die ihre Brieftasche mit 1.800 Euro Inhalt verloren hatte und einen Aufruf über das Radio startete. „Ein Happy-End gab es nicht, aber sie war dankbar, dass wir es wenigstens versucht haben.“ 

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Stefan Förster
Fotos: © Radio Hamburg
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