»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Nichtkommerzielle Beiträge: CT das radio »Sterben hautnah«  Helena Kischka /
Nadja Schöler

Nadja Schöler und Helena Kischka sind Studentinnen der Ruhr-Universität Bochum. Schöler belegt die Fächer Anglistik, Politik und Amerikastudien und bringt journalistische Erfahrungen in Print und Hörfunk mit. Kischka studiert Germanistische Linguistik, Neuere Deutsche Literaturwissenschaften, Komparatistik und Slawistik und kann mediale Erfahrungen in Print, TV und Hörfunk vorweisen. 

Über das Engagement bei CT das radio, für dessen Programm auch die prämierte Sendung entstand, berichtet Helena Kischka: Die Arbeit bei CT das radio in Bochum ist ehrenamtlich ... Warum machen wir das? Das haben wir uns auch schon mal öfter gefragt! Bei CT das radio geht es 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche immer noch um „die Sache an sich“, um „das Radio machen“. Hier zählt nicht nur die Quote, hier kommt es nicht nur darauf an, dass die Verpackung stimmt, sondern bei CT das Radio muss der Inhalt stimmen. Hier traut man sich noch, den Hörern etwas zuzumuten. Schwierige Themen finden bei uns ebenso ein Forum wie die bunten Beiträge. Daher war es für Nadja Schöler und mich keine große Frage, ob das Thema „Sterben hautnah“ vielleicht keines sein könnte. Natürlich ist das ein Thema, eines, das in den Medien nur nicht allzu oft zu finden ist. 

‚Sterben hautnah’ war für uns somit als Beitrag gesetzt, das wollten wir hörernah umsetzen. Da CT das radio sich als Stadt- und Campussender versteht, sind wir vor Ort geblieben. Im Bochumer Hospiz fanden wir Menschen, für die das Sterben so alltäglich ist, wie das Zähne putzen. Ein Erlebnis, das Nadja Schöler und mich nachdenklich stimmte. Und daraus jetzt einen Beitrag machen? Für uns eine Aufgabe, die uns Zeit abverlangte, für die Vorbereitungen, für Gespräche mit Betroffenen, mit Sterbenden und mit denjenigen, die Sterbende begleiten. Zeit benötigten wir aber auch für uns selber, denn nicht selten war es so, dass wir die gemachten Erfahrungen erst einmal verarbeiten mussten. Nadja Schöler und ich hatten die wunderbare Gelegenheit das Thema Sterben den Hörern und auch uns selber näher zu bringen. Für uns war es eine Erfahrung, die uns geprägt hat, denn wir haben sehr schnell erkannt, dass das Sterben nicht immer nur Schatten mit sich bringt. Eine Sterbebegleiterin sagte uns ganz offen „es gibt Schlimmeres
als den Tod.“ - Ein Satz, der Gänsehaut verursacht, aber auch Hoffnung macht. 

Hoffnung für uns - aber auch für die Hörer. Dass wir das Sterben ins Radio gebracht haben war richtig. Bestätigt haben uns das ganz viele Hörer, die uns per Mail oder Telefon mitgeteilt haben, dass sie mehr solcher Themen wollen. Sie fanden es toll, dass CT das radio sich getraut hat, „Sterben hautnah“ zum Thema zu machen.

Stefan Förster
Foto: © CT das Radio
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