
Doppelmoderation:
radio SAW »Muckefuck«
Volker Haidt und Holger Tapper
Volker Haidt und Holger Tapper moderieren die Morningshow
»Muckefuck« bei radio SAW, dem Marktführer des Landes
Sachsen-Anhalt. Und das tun sie schon ziemlich lange und vor
allem sehr erfolgreich. Dabei sind sie eigentlich ein ungleiches
Paar. Vielleicht liegt aber genau darin ihr Erfolgsgeheimnis...
Volker Haidt begann seine Rundfunkkarriere 1983 bei den
fröhlichen Wellen in Luxemburg. Damals waren bei RTL noch
Camillo Felgen, Viktor Worms (»Guten Morgen, Deutschland«) oder
Jochen Pützenbacher on air, auch Helmut Thoma war vor seiner
Fernsehzeit beim Radio zu finden. Nach RTL verschlug es Volker
Haidt zur jungen Welle Nord in Kiel, die gerade im Aufbau
begriffen war. Sein Chef
war damals der heutige
FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der FDP
Schleswig-Holstein, Jürgen Koppelin. Allerdings hatten die Chefs
noch eine Etage höher Probleme damit, dass Volker Haidt
amerikanische Wortprägungen bei seiner Moderation benutzte. Als
er mit derartigen Floskeln Chicagos „If you leave me now“
ansagte, machte man ihm klar, dass seine Rundfunkzukunft nicht
bei der Welle Nord liegen würde. Also wechselte er zu R.SH in
Kiel, wo er bis 1991 als Vorgänger des bis heute sendenden
Karsten Köthe am Morgen zu hören war. Nach R.SH kümmerte er sich
1993 um
den Aufbau von Deutschlands erstem Rocksender delta
radio. Als Moderationsberater und Morningman war Haidt in den
Folgejahren abwechselnd für den Saarländischen Rundfunk und
radio SAW tätig, bis er sich ab Mitte 1996 ganz für radio SAW
entschied. Zunächst war er gemeinsam mit dem heutigen
PSR-Geschäftsführer Klaus Vorbrodt in der Morningshow zu hören.
Seit Mitte 1997 moderiert
er im Duo mit Holger Tapper die
Morningshow, die ihren Namen »Muckefuck« dem gleichnamigen
koffeinfreien DDR-Malzkaffee verdankt.
Tapper begann seine Rundfunklaufbahn beim
baden-württembergischen Lokalsender Radio Merkur, der
mittlerweile längst Geschichte ist. Nicht verschwiegen werden
sollten auch Holger Tappers Erfahrungen beim Krankenhausfunk.
Über ein Praktikum bei radio SAW rutschte er in den
sachsen-anhaltischen Hörfunkmarkt. Magdeburg war naheliegend,
weil Holger Tapper sich Leipzig für’s Studium ausgesucht hatte.
Zunächst war er Praktikant der Morningshow in der damaligen
Besetzung Klaus Vorbrodt / Maik „Scholle“ Scholkowsky, ehe er
bei SAW auch sein Volontariat antrat und am Nachmittag im
Wechsel mit Susi Brandt zu hören war.
Nach kurzen Tests mit
Klaus Vorbrodt, Toni Rupprecht und Frank Wiedemann fand Holger
Tapper in Volker Haidt schließlich seinen idealen
Doppelmoderationspartner. Fortan waren beide die »Muckefucks«,
die seitdem Sachsen-Anhalt wochentags aus
den Federn schmeißen.
„An Volker Haidt schätze ich seinen altbackenen Humor“, scherzt
Holger Tapper. Unvergessen bleibt, als Haidt ihn bei der ersten
gemeinsamen Moderation mit „Fahr schon mal den Wagen vor, Harry“
begrüßte, und dabei auf das „eine t weniger“ abhob, dass Tapper
von seinem legendären ZDF-Kollegen unterscheidet. Einmal traf er
Derrick sogar persönlich. Die Aufgaben bei den Muckefucks sind
trotz aller Spontinät klar verteilt. „Holgers Interessen liegen
beispielsweise bei Fußball oder Kino, ich bin eher für Auto- und
Musikthemen zuständig“, erzählt Volker Haidt. So ergänzen sich
beide gut und wissen in ihren „Fachgebieten“ immer Bescheid, was
Gesprächsstoff im Lande ist. Volker Haidt fährt auch die
Sendung, damit sich Holger Tapper um die aktuelleren Themen
kümmern kann. „Volker ist dafür einen Tick seriöser, was
insbesondere für unseren Informationsanteil gut ist“, meint
Holger Tapper.
Seit der ausführlichen Berichterstattung über die
Terroranschläge
in Amerika, die Flut im letzten Jahr oder den
Irakkrieg ist auch die Morningshow journalistischer geworden.
„Die Menschen wollen am Morgen nicht nur Spaß hören, sondern
über alle wichtigen Dinge informiert sein“, sagen die Muckefucks
übereinstimmend. Der Spagat zwischen Unterhaltung und
Information gelingt gut, wie die Hörerzahlen für die seit sechs
Jahren bestehende Sendung beweisen.
Besonders stolz sind Haidt und Tapper auf Aktionen wie die Love
Parade in Athensleben, einem 49-Einwohner-Dorf, die sie mit
jährlich wachsendem Erfolg ins Leben gerufen haben. Auch jede
Art von
Off-Air-Veranstaltung, wie die Hit-Arena, wo sie in
direkten Hörerkontakt treten können, faszinieren die Muckefucks
immer noch. Überhaupt helfen die Hörer wo sie können: Ob mit
guten alten Hausmitteln, wenn einer der beiden hörbar erkrankt
ist, oder mit Rezepten für Eierlikör, die neulich gefragt waren.
Reichlich prominenten Studiobesuch hatten Volker Haidt und
Holger Tapper
in den sechs Jahren natürlich auch. „An DJ Bobo
erinnern wir uns gerne zurück, auch mit Bell Book & Candle war
es wirklich witzig. Super nett war auch die Kelly Family. Wir
dachten erst na ja, wer weiß, wie es mit denen wird, haben da
aber auch unsere Vorurteile abbauen können.“
Zuletzt wurde Holger Tapper das Versandhaus Otto zum Verhängnis
als er das Quellefon-Gewinnspiel kurzerhand mit dem Namen des
Konkurrenz-Versandhandels ankündigte. Die Hörer lieben solch
kleine Pannen, schließlich sagen sie bereits seit sechs Jahren:
„Muckefucks find ich gut“.
Bild oben: RADIOJournal Redakteur Stefan Förster (Mitte) übergibt den »Muckefucks« die Rundfunkpreis-Urkunden im SAW-Funkhaus.
Stefan Förster
Foto: © radio SAW
www.radiosaw.de
