»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Programmrubrik: radio SAW 
»Wuppes Welt« mit Michael Weiß


Wie so oft begann alles in der Schulzeit. „Wuppe“ alias Michael Weiß machte in seiner Heimatstadt Magdeburg beim Schulfunk mit, gab ein eigenes Jugendmagazin heraus und kreuzte 1996 bei radio SAW auf, um ein achtmonatiges Praktikum in der Nachrichtenredaktion
zu absolvieren. Dort gefiel es ihm so gut, dass „Wuppe“ beschloss,
hier als freier Mitarbeiter zu bleiben. Parallel zu seinem Politik-, Germanistik- und Geschichtsstudium, das er nach sechs Semestern der Konzentration auf das Wesentliche wegen - sprich radio SAW - erfolgreich abbrach, arbeitete Michael Weiß als freier Mitarbeiter weiter. Zunächst für Kultmoderator Marc Angerstein mit einer Rubrik »Wuppes wilde Welt«, in der Stars virtuellen Besuch bekamen und so skurrile Folgen wie „Dieter Bohlen auf’m Klo“ entstanden sind.

Seit gut vier Jahren ist der vielseitige „Wuppe“ auch Producer der Morningshow »Muckefuck« und damit einer der ersten, die morgens im Funkhaus aufkreuzen. Wie er danach noch die Kraft hat, bis in den späten Nachmittag hinein seine drei täglichen Veranstaltungsrubriken »Wuppes Welt« zusammenzustellen, wird sein ewiges Geheimnis bleiben. Wer meint, er würde die Wochenenden zum Erholen nutzen, irrt gewaltig. Da ist er mit Einblendungen von Außenveranstaltungen zu hören und moderiert mittlerweile auch die Morningshowzusammenfassung
»Best of Muckefuck«.

Die preisgekrönte Veranstaltungsrubrik »Wuppes Welt« gibt es mittlerweile seit zwei Jahren. „Damals hab’ ich auf Bitten meines Chefs damit angefangen, die vorher eher langatmig aneinander gereihten Veranstaltungstipps mit geschickt ineinander verpackten O-Tönen von Promis aufzupeppen und so interessanter zu machen“, erzählt Michael Weiß. Das ist ihm in einer deutschlandweit einmaligen Mischung auch perfekt gelungen. „Um jeden Tag etwas Neues anzubieten, variiere ich immer, mal versuche ich eine Geschichte um die O-Töne zu stricken, mal suche ich zu den Veranstaltungen die passenden O-Töne raus.“ Morgens bei den »Muckefucks« kommen die ersten Tipps des Tages als Live-Teaser, um 13.45 und 18.30 Uhr geht es dann in »Wuppes Welt« mit weiteren Tipps in die Vollen. Bei drei bis fünf Veranstaltungshinweisen pro Sendeplatz drängt sich ein bisschen
die ketzerische Frage auf, wo denn in Sachsen-Anhalt die ganzen Veranstaltungen stattfinden sollen, die vorgestellt werden. „Das habe ich mich zu Anfang auch gefragt“ schmunzelt „Wuppe“, „aber so schlimm ist es gar nicht, auch wenn man manchmal ein bisschen suchen muss, um etwas Interessantes dabei zu haben“.

Auf seinem Redaktionsplatz befindet sich daher ein großer Zettelkasten, wo zum Beispiel Marketing- oder Presseabteilung
von radio SAW auf wichtige Events im Sendegebiet hinweisen
oder die Stadtmagazine mit empfehlenswerten Tipps vertreten sind. „Natürlich schreiben uns die Hörer und gerade am Wochenende versuche ich auch mal das ein oder andere Dorffest zu berücksichtigen“ bekennt „Wuppe“. Wichtige Tipps des Nachmittags können in der bis zu zwei Minuten langen Abendrubrik auch nochmal vorkommen - daher ist der Imagefaktor für die genannten Veranstalter nicht zu verachten. Nicht verwunderlich ist es daher, dass man bei radio SAW stolz darauf ist, dass die Präsentationen der Programmrubrik »Wuppes Welt« bereits bis zum Jahresende vergeben sind.



Und wo bekommt „Michael Weiß alles“ die Promi-O-Töne her?
Zum einen schneidet er selber fleißig mit („vor allem die tagtäglichen Boulevardmagazine im Fernsehen sind ein schier unerschöpfliches Reservoir“), zum anderem liefern ihm Kollegen schöne Interviewbeispiele zu, die „Wuppe“ in seinem immer größer werdenden Archivschrank ablegt, schließlich kann man „viele
O-Töne mit etwas zeitlichem Abstand erneut gebrauchen“. Mit
der „Wuppe-Hupe“, die als Wertung der jeweiligen Veranstaltungen gedacht ist, bewahrt das SAW-Original Michael Weiß auch alte Soundelemente des Senders, die in all den Jahren den Hörern vertraut geworden sind. Bloß bei einer Frage wird „Wuppe“ dann doch verlegen. Es ist ihm etwas peinlich zu erklären, woher dieser merkwürdig einprägsame Spitzname stammt, der keine Abkürzung darstellt. Den „Heldennamen“ für den „wei(ß)sen Mann“ hatte sich mal Toni Rupprecht ausgedacht, als „Wuppe“ noch Praktikant im Sender war. Irgendwann riefen ihn zur Belustigung alle so und auch bei den Hörern ist er nur noch bekannt als „Wuppe“ - und das ist ihm mittlerweile auch „schnuppe“.

Bilder (von oben): »Wuppe« Michael Weiß an seinem Arbeitsplatz;
RADIOJournal-Redakteur Stefan Förster mit »Wuppe« im Studio
von radio SAW.


Stefan Förster
Fotos: © Radio SAW
www.radiosaw.de