1984
• Tommis Radio-Show ist gestartet. Mit »Luxemburg 496061« und dem seit
kurzem programmierten »Musikduell« kommt der 18-jährige Tommi Ohrner
(seit Oktober 1983 bei RTL) kaum zu einer Verschnaufpause. Thomas Ohrner
bekam seine erste Filmrolle in "Hurra, unsere Eltern sind nicht da" mit
Uschi Glas, Hans-Jürgen Bäumler und Beppo Brehm. Der Durchbruch kam 1980
mit "Timm Thaler", ein überaus erfolgreicher 13-Teiler im Winterprogramm
des ZDF. Tommi war die Fernsehneuentdeckung des Jahres und erhielt dafür
ein "Bambi". Im Juni 1983 besuchte er RTL für ein Interview. Zufällig
bekam Programmleiter Hugo Göke das Gespräch mit und bot Thomas einen
Moderatorenjob an. Der unterschrieb den Vertrag und saß bald für das
»Musik-Duell« vorm Mikro. Später zog er mit Thomas Germann für RTL ON
TOUR durch die Lande. 1992 übernahm er die Programmleitung des
Privatsenders Der Kabelkanal, später kabel eins. Bei mehreren Sendern
trat er als Showmaster und Moderator auf, unter anderem 1996 beim ZDF
mit »Versteckte Kamera«. Ab 2001 moderierte Thomas Ohrner auf kabel eins
die Rateshow »Dingsda« sowie eine kurzzeitige Neuauflage des SAT.1-
Dauerbrenners »Glücksrad«. In der Zeichentrickserie "Heidi" lieh er dem
"Geissen-Peter" seine Stimme, und die letzte große Rolle als
Schauspieler hatte er von 1987 bis 1990 in der ARD-Vorabendserie "Die
glückliche Familie" mit Siegfried Rauch und Maria Schell. Ab April 2006
moderierte Thomas Ohrner als Nachfolger von Heinz Siebeneicher die
Sendung »Fröhlicher Alltag« im Südwest Fernsehen. Als Radiomoderator war
er regelmäßig bei ANTENNE BAYERN zu hören, heute in Bayern 1 mit der
Sendung »Der lange Samstag«. Als Schauspieler ist Thomas Ohrner in der
Rolle des Matthias Brandner von 2008 bis 2010 in der ARD-Serie
"Verbotene Liebe" zu sehen. Seit 23. Oktober 2008 moderiert er im
Bayerischen Fernsehen das neue Format "Nachfolger gesucht" und
unterstützt Familienbetriebe.
• Während Tommi Ohrner sein (Film-)Glück auf dem Rücken der Pferde
findet, springt Hans Werner Olm im »Musikduell« für ihn ein. Der
Schauspieler und Kabarettist moderiert von Montag bis Freitag die
musikalischen Zweikämpfe bei RTL. Hans Werner, spätestens seit seinem
Ulk-Auftritt anlässlich der letzten Löwenverleihung allen ein Begriff,
ist kein Rundfunk-Neuling: Er zählt seit längerem zu den bewährten Mitarbeitern in der beliebten Frühsendung
»Guten Morgen, Deutschland!«. Hans Werner Olm tourte mit »Der Olm
Knall« in der Hamburger Fabrik ("Können sie sich noch daran erinnern,
irgendwann soll es mal tierisch laut gerummst haben und dann war alles
da: Wir und der ganze Brösel um uns herum"). Sein neustes Programm
heißt "Mir nach - ich folge!"
• Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrinck sitzt auch dieses Jahr
wieder als Sprecher hinter dem Mikrofon. Eine Woche lang moderiert er
das Frühmagazin »Guten Morgen, Deutschland!«, anschließend prüft er
während 14 Tagen die Hörer auf Herz und Nieren in »Ein Tag wie kein
anderer«.
• Helga Guittons sympathische Stimme findet eine sichtbare, äußere
Anerkennung in Form einer feinen Anstecknadel mit Urkunde: Vom
Automobilclub von Deutschland (AvD) wird der beliebten Moderatorin die
Auszeichnung "Voix Sympathique 1983" vom Club "Dauphine" im AvD
verliehen.
• Im Rahmen einer stimmungsvollen Feierstunde werden
Haidy Jacobi, Edy
Hildebrand und Jörg Ebner von RTL-Generaldirektor Dr. Gustave Graas mit
der traditionellen goldenen Uhr für jeweils 20 Dienstjahre
ausgezeichnet. Edy moderierte seine erste Sendung am 10. März 1963, Jörg
am 16. Juni und Haidy am 23. November.
• »Auf zur Entenjagd« heißt es wochentags um 18.00 Uhr bei RTL. Zu
Schaden kommt niemand, denn es geht um Zeitungsenten, wenn Achim oder
Oliver ihre verrückten News aus aller Welt vorlesen. Aber nicht alles,
was unglaublich anmutet, wird von den beiden erfunden. In der großen
weiten Welt passieren die kuriosesten Dinge, geschehen die komischsten
Sachen, finden die ausgefallendsten Ereignisse statt. Für jede gefundene
Ente flattern den Hörern 33,33 DM "Entengeld" ins Haus. Erst wenige
Wochen alt, zählt der »Ententanz« bereits zu den ganz populären
Sendungen im RTL-Programm.
• Stars hinter dem Mikrofon - unter diesem Motto läuft acht Wochen lang
die RTL-Abendsendung »Luxemburg 496061«. Statt RTL-Sprechern sitzen
bekannte Namen aus der deutschen Pop-Szene hinter dem Mikrofon und
moderieren während jeweils 180 Minuten munter drauf los. Den Gästen
macht der Job-Wechsel hörbar Spaß, und auch die Hörer haben an der
Prominenz im Studio ihre Freude. Am RTL-Mikrofon gaben sich unter
anderem Rüdiger Wolf, Ingrid Peters, Florian Haidt, Ulla Norden, Tommy
Fuchsberger, Cindy & Bert, Isabell Varell und Christian Franke ein
Stelldichein. Ihr Honorar spenden sie spontan dem Kinderhilfswerk
• Haidy Jacobi wechselt nach 20 Hörfunk-Jahren in der Villa Louvigny zu
RTLplus. Im Bereich „Freiwillige Selbstkontrolle“ schaut sie sich das
Spielfilm-Angebot des TV-Senders an und sorgt damit für den guten Ton im
Programm.
1985
• Nachdem RTL-Journalist
Geert Müller-Gerbes mit seiner sonntäglichen
Sendung »RTL-Nachgefragt, Politik aus erster Hand« überaus erfolgreich
war, beginnt er nun mit einer zweiten Serie: »Bonnfetti«, der Talk-Show
aus der Bundeshauptstadt. Geert Müller-Gerbes stellt Bonnbewohner und
Bonnbesucher vor, live aus dem Contra-Kreis-Theater. Nach einem
Volontariat bei der Heidenheimer Zeitung studierte er sechs Jahre an der
FU Berlin Geschichte, Soziologie und Jura, ohne jedoch das Studium zu
beenden. Während des Studiums arbeitete er für RIAS und SFB. 1965 wurde
er Redakteur beim Tagesspiegel. Nach einer Zeit in der Presseabteilung
von IBM Deutschland erhielt er überraschend die Stelle des
Pressereferenten beim Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Mit 31 Jahren
war er der Jüngste im Mitarbeiterstab. Anschließend versuchte sich
Müller-Gerbes als Sprecher des Ministeriums für Jugend, Familie und
Gesundheit, gab den Job aber wegen Differenzen mit der Ministerin
Katharina Focke nach wenigen Monaten auf. 1976 holte Frank Elstner Geert
Müller-Gerbes als Deutschlandkorrespondent für Radio Luxemburg nach
Bonn. Zusätzlich arbeitete er ab 1984 als Chefkorrespondent für den RTL
Hörfunk und später auch für RTLplus. Geert Müller-Gerbes verkörperte
das, was RTL unter Journalismus versteht: mit Sachwissen, Engagement und
einem Schuss Leichtigkeit den Zuhörern so klar und spannend wie möglich
Sachverhalte deutlich zu machen. Er fühlt nach, was den Mann auf der
Straße interessiert. Sein Markenzeichen: »Bonnfetti, die Talkshow aus
der Bundeshauptstadt«. Auf Wunsch von Frank Elstner baute Geert
Müller-Gerbes in Bonn ein Studio auf, das er anschließend leitete. Er
blieb beim RTL Hörfunk bis 1991. Bei RTLplus saß er als Anchormann vor
der Kamera und führte als Hauptmoderator durch die Newsshow »7 vor 7«.
Vom 4. Februar 1988 bis 14. Juni 1992 leitete er »Die Woche - Menschen
im Gespräch«, eine TV-Talkrunde, die sich schnell zum Aushängeschild von
RTLplus entwickelte. Ab 8. Februar 1992 moderierte Geert Müller-Gerbes
die Verbrauchersendung »Wie bitte?!« und erwarb er sich damit den Ruf
eines Anwalts der kleinen Leute. Am 13. März 1999 kam der Bruch mit RTL.
»Wie bitte?!« wurde eingestellt. Müller-Gerbes erfuhr dies aus der
Zeitung. 1995 erhielt er zusammen mit Kollegen für das Talkformat den
Bayerischen Fernsehpreis. Im Jahr 2000 gab er auch die Co-Moderation der
»WDR-Talkshow« ab, um sich ins Privatleben zurückzuziehen. Seit 1992
führt Geert Müller-Gerbes in Bonn ein Redaktionsbüro, in dem vor allem
Service-Themen für Ostdeutschland bearbeitet werden. Außerdem hat er
sich verstärkt dem Schreiben zugewandt. 2003 erschien sein erstes
Kinderbuch: "Opa, wer hat den Mond geklaut?". Geert Müller-Gerbes wurde
mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, dem Verdienstorden des
Großherzogtums Luxemburg und der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
• Aus Camillo wurde ein
"Doppel-Camillo" - Wenn er Sonntagnachmittags um
16.00 Uhr bei RTLplus in »Was darf's denn sein« zu sehen ist, dann ist
er gleichzeitig im Radioprogramm von RTL zu hören. Eine Direktschaltung
macht's möglich: Ab 16.00 Uhr schaltet sich das Rundfunkprogramm von RTL
live ins Wunschkonzert von RTLplus ein. Nach 60 Minuten Doppelfunktion
verwöhnt Camillo dann exklusiv die Radiofans: Während RTLplus sein
Programm mit »Hitquick«, der schnellsten Video-Clipparde fortsetzt,
erfüllt Camillo eine weitere Stunde lang musikalische Hörerwünsche.
• Silber für Tommi: Die Leserinnen und Leser der Münchener
Jugendzeitschrift "Mädchen" wählen Tommi Ohrner zu "einem der
beliebtesten Rundfunkmoderatoren der Bundesrepublik". Rang Zwei belegt
Tommi in der ellenlangen "Mädchen-Bestenliste", und das obwohl der
»Musikduell«-Moderator erst seit knapp anderthalb Jahren Studioluft
schnuppert. Original-Zitat "Mädchen": "Action rund um die Uhr bietet
Radio Luxemburg. Das Konzept der Macher, Radio zum Anfassen und
Mitmachen, scheint voll einzuschlagen. (...) Tommi im fernen Luxemburg
ist auch nicht ohne. Sein »Musikduell« ist super angesagt."
• Die deutsche Redaktion von Radio Luxemburg hat - stellvertretend für
die vielen Helfer in der Dritten Welt - die 27-jährige Krankenschwester
Maria Altstidl zur "Frau des Jahres 1984" gewählt und damit ihren
selbstlosen und beispielhaften Einsatz in den Hungergebieten Äthiopiens
gewürdigt. Die Mitarbeiterin des "Deutschen Komitees Notärzte e.V."
hatte sich zur Lebensaufgabe gemacht, den ärmsten der Armen in Äthiopien
zu helfen. Während einer kurzen Stipvisite in Luxemburg (ihr nächstes
Ziel ist der Sudan) überreicht ihr RTL-Chefredakteur Rainer H. Popp die
Auszeichnung, die nicht mit einem Geldpreis, sondern mit einer Art Patenschaft verbunden
ist: Wenn Maria Altstidl Hilfe für ihre Arbeit braucht, wird RTL in
ihrem Namen an die Öffentlichkeit gehen.
•
Howard Carpendale beherrscht einen Abend lang das Programm von
RTLplus. Gerade ist sein Film "Niemand weint für immer" - ein Liebesfilm
in dem Howard als Schauspieler und nicht als Sänger mitwirkt - in den
Kinos angelaufen. Im TV spricht er mit Jochen Pützenbacher darüber. Die
beiden kennen sich gut, fast von dem Zeitpunkt an, wo Howard Carpendale
1965 Südafrika verließ und in Europa Fuß fasste. Unzählige Male stand
der Moderator und Sänger auf den Brettern vor demselben Publikum: "Immer
wenn es kritisch wurde bei Bühnenauftritten war Howard da." Eine
Gewinnerin aus der RTL-Quizsendung »Ein Tag wie kein anderer« begleitete
Howard nach Südafrika und übernahm eine Rolle im Film.
• Es war nicht nur ein Slogan, das RTL-Motto
"Radio zum Mitmachen". Bei
der Boot '85 in Düsseldorf ist RTL traditionsgemäß mit von der Partie -
und genau so traditionsgemäß ist der Andrang am Messestand. Mit Spiel,
Spaß und Spannung warten Jochen Pützenbacher und Hans-Werner Olm während
der sieben Tage auf: Live, das versteht sich von selbst...
• Dass RTL nicht nur Musik, sondern auch Fußball spielen kann, beweist
im Düsseldorfer Rheinstadion eine prominente Luxemburger Radio-Elf.
Tommi Ohrner, Thomas Germann, Sportchef Benno Weber und Co., verstärkt
unter anderem durch Hitparadenchef Viktor Worms, Fußballpfarrer Bert
Gruber, Sänger Kim Merz und Fortuna-Präsident Peter Förster, besiegen
nach einem packendem Spiel den Gegner F.C. Mambo (mit der Spider Murphy Gang und
Geier Sturzflug) mit 6 zu 5 Toren.
•
26. November: Das RTL-Erfolgsquiz »Ein Tag wie kein anderer« zählt zu
den populärsten Sendungen in der deutschen Medienlandschaft. Dass Jochen
Pützenbacher und sein Team mit ihren 120 schlauen Minuten allerdings den
Fernmeldesatelliten der australischen Post lahmlegen würden - das hat
wohl niemand bei RTL für möglich gehalten. Doch genau das passiert an
diesem Tag. Zusätzlich zum Tagespreis, einer siebentägigen Reise in den
bayerischen Wald bietet Jochen in seiner Sendung ein Spezial-Bonbon an:
17 Tage Erlebnis-Urlaub in Australien als Supergewinn. Wer mitspielt,
muss eine bestimmte Rufnummer in Sidney wählen, unter der der
RTL-Reiseplaner zu erreichen ist. Um 10.20 Uhr gibt Jochen die Nummer
bekannt - zehn Minuten später melden sich in Luxemburg nacheinander: Die
Australische Post, die Deutsche Bundespost und das Bundespresseamt. Ihr gemeinsames Anliegen:
Stoppt bitte Eure Australien-Aktion!. Die Hörer waren Jochens Aufruf
massiv gefolgt und hatten mit ihren Telefonaten den australischen
Fernmeldesatelliten binnen kurzem "überfüttert", seine Gesprächsaufnahmekapazität war erschöpft. Der fünfte Kontinent
fernmeldetechnisch von der Welt abgeschnitten, kein Gespräch ging mehr
ins Land hinein, keins mehr heraus. Erst nach dem Ende der Sendung um
11.00 Uhr konnten die Australier wieder mit dem Rest der Welt
telefonieren. Sechs Monate später - am 23. Mai 1986 geht die 1000.
Sendung über den Äther.
• Wer komponiert die schönste Europa-Hymne? Diese Frage stellt die
»Guten Morgen, Deutschland!«-Redaktion an alle musikbegeisterten Hörer
von RTL. Berge von Musikkassetten und Partituren erreichen die RTL-Jury,
die nun die Qual der Wahl hat einen Sieger zu küren. Beste Komponist
wird schließlich Heike Pallas aus Darmstadt, die zusammen mit den sechs
Musikern ihres Ensembles eine Woche lang im Großherzogtum zu Gast ist.
Selbstverständlich gehört auch ein Empfang bei RTL Radio Luxemburg zum
Siegerpreis.
1986
• Von Montag bis Freitag 12.00 bis 14.00 Uhr servieren
Inga Abel und
Hugo Egon Balder (beide seit 1984 im RTL-Team) Spezialitäten à la carte.
»Mahlzeit« heißt die ungewöhnliche Radiokost zur Mittagszeit. „Wir
wollen Unterhaltung machen, wie es sie bislang nicht einmal bei RTL
gegeben hat!“ Mit dieser ung ging Programmleiter Hugo Göke vor einem
halben Jahr an das neue »Mahlzeit«-Konzept heran. Den Kopf voller Ideen, ein
ehrgeiziges Team mit unbändigem Tatendrang, Gag-Autoren vom Feinsten,
zwei junge Moderatoren, die zu den hoffnungsvollsten in der
bundesdeutschen Medienlandschaft zählen. Mit Meisterhand schuf eine
Mannschaft um Bühnenbildner Willi Steinberg in Rekordzeit den imposanten
»Mahlzeit«-Rahmen. Ende Februar 1986 wird das erste RTL-Menü live aus
Düsseldorf serviert. „Radio zum Anmachen“ - unter diesem Motto geht die
Doppelstunde über die Bühne - mit Publikum. „Wir machen Radio für die
Hörer und mit den Hörern“, erklärt Hugo Egon Balder. Inga präzisiert:
„Schlagfertigkeit und Witz sind Trumpf bei uns, sind sozusagen das Salz
in der »Mahlzeit«-Suppe!“. Elf Autoren schreiben die Sketche. Die
»Mahlzeit erreicht nach wenigen Monaten bereits mehr Hörer als jede
andere RTL-Sendung. Inga Abel heuert mit 17 zwei Jahre bei der Wiener
Eisrevue an. Nach Gastspielen durch Europa nimmt sie
Schauspielunterricht und spielt am liebsten Komödien. Sie synchronisiert
und dreht TV-Filme. Nun steht sie gemeinsam mit ihrem Partner Hugo Egon
Balder auf der »Mahlzeit«-Bühne. Hier zeigt sie ihr vielseitiges Talent.
Mal als zahnlose Großmutter, mal Vamp mit Strapsen, mal Blödeltante, mal
Emanze mit kaltem Blick. Hugo Egon Balder hat sich 1979 in das
RTL-Abenteuer gestürzt. [»MAHLZEIT! TÄGLICH FRISCH!«: "Nimm dir mal Zeit
für MAHLZEIT. Das völlig neue Radio-Erlebnis", steht auf der Innenseite
des Covers der Langspielplatte, die 1986 für Club-Mitglieder unter dem Signet halloRTL
erschien. Inga Abel und Hugo Egon Balder servieren die witzigsten Szenen
aus der RTL-Sendung »MAHLZEIT«. "RTL bietet Ihnen zwei Stunden reichlich
zum Lachen. Täglich frisch im Radio oder gleich live zum Mitmachen im
MAHLZEIT-Theater in Düsseldorf. Inga Abel und Hugo Egon Balder servieren
was Laune macht. Da schmettern Politiker Arien, Sportler machen Theater,
Stars werden ganz privat, und das Publikum tanzt schon mal über Tisch
und Stuhl. Sie zu Hause können natürlich auch dabei sein. Die
Telefonnummer ist Ihr direkter Draht. Mitlachen, Mitmachen und Gewinnen.
Ein paar Appetithäppchen haben wir auf dieser Schallplatte für Sie
zusammengestellt. Lassen Sie sich's schmecken! Nachschlag gewünscht?"]
Inga Abel spielte acht Jahre in der WDR-Serie "Lindenstraße" als Dr.
Eva-Maria Sperling mit. Sie starb am 27. Mai 2000.
• Europas größter und ältester Privatsender geht mit der heißen
Live-Show »RTL on Tour« auf Tournee. Moderiert wird sie von Thomas Germann, der
seit 1. Januar 1984 zum RTL-Team gehört. »RTL on Tour« präsentiert sich
als Mischung aus den Sendungen »Prima« und »Musikduell«.
Hauptattraktionen sind neue Mode, Trends, Leute aus der Szene, Pop &
Rock, Spiele mit Zuschauern, tolle Geld- und Sachgewinne. Thomas hat bei
einem großen Moderatoren-Wettbewerb von RTL und HörZu mitgemacht. Von
über 1500 Leuten ging er nach mehreren Tests als Sieger hervor. Er wird
Redaktionsleiter und Moderator der »Prima«-Sendung. Dabei probiert er
alles aus was man im Radio anstellen kann. Bereits mit 19 Jahren hatte
er die Idee zum Rundfunk zu gehen.
• Am 23. Mai geht die 1000. Sendung des RTL-Frühmagazins »Guten Morgen,
Deutschland« in die Luft. Sie wurde am 1. März 1983 zum ersten Mal
ausgestrahlt und hat sich inzwischen zu einem Markenzeichen in der
Hörfunkbranche entwickelt, das bei vielen Sendern - ob
öffentlich-rechtlich oder privat - als Vorbild für Einfallsreichtum und
Kreativität dient. Das Rezept des Magazins: Erfrischend anders. Keine
Acht-Minuten-Interviews über ideologische Streitigkeiten, sondern aktuelle Themen, die spannend,
interessant, wichtig oder unterhaltend sind, mit denen der Hörer etwas
anfangen kann, die er versteht und die ihn persönlich angehen. Zur Mannschaft gehören ein Produzent, ein Redakteur, eine Sekretärin, ein
Techniker und zwei Gag-Schreiber. Die Gesamtstärke des Teams in Luxemburg: 13 Mitarbeiter. Ab 4.00 Uhr kommen die beiden Moderatoren und
der Regisseur. Von 9.00 bis 24.00 Uhr wird »Guten Morgen, Deutschland«
von vier Redakteuren in zwei Schichten vorbereitet.
• Dass das kleine Land Luxemburg seine Unabhängigkeit und seine
Selbständigkeit seit Jahren behaupten kann, ist der Verdienst vieler
Luxemburger Bürger, aben ebenfalls vieler hier im Lande lebenden
ausländischen Bürger. Und natürlich hat auch RTL an dieser Situation
Anteil." Mit diesen Worten unterstreicht Luxemburgs Premier Jacques
Santer am Nationalfeiertag (23. Juni) den europäischen Charakter des
Großherzogtums Luxemburg. Anlässlich einer Feierstunde im
Staatsministerium zeichnet er drei langjährige RTLer, Haidy Jacobi,
Helga Guitton und Jochen Pützenbacher mit dem „Ordre du Mérite“
(Verdienstorden) und dem Ehrentitel „Chevalier“ (Ritter) aus.
1987
• Ab 16. Januar werden künftig alle vierzehn Tage in der Nacht von
Freitag auf Samstag die Ohren rot. »Von Schiller bis Miller« heißt die
neue Sendung, die im Untertitel verspricht, was sie zwei Stunden lang
von 23.00 bis 1.00 hält: Erotische Nachtgeschichten bei RTL. Olaf
Pessler liest aus Meisterwerken der Weltliteratur unter der Regie von
Peter Brensing. So treibt es Lady Chatterly mit ihrem Lover im Freien.
Die Geschichten und Auszüge zeigen die Liebe in allen Spielarten. Auch
bei diesen Geschichten gibt es ein redaktionelles Vorspiel. Eine kleine Einführung in Leben, Werk und Zeit
der Autoren. Eingebettet in ein harmonisch abgestimmtes Musikprogramm
von RTL-Musikchef Fritz Leider. Olaf Pessler, bisher bei Radio Luxemburg
eher bekannt durch Präsentationen journalistischer Sendungen, zeigt in
den erotischen Geschichten zur Nacht, dass er auch ein Lesetalent hat.
Olaf Pessler kam im September 1984 zu RTL und ging zunächst durch die
harte Schule von Programmleiter Hugo Göke. Dann fährt er jeden Morgen um
3.50 Uhr ins RTL-Studio und präsentiert - im Wechsel mit Björn Schimpf -
um 5.30 Uhr das Frühmagazin »Guten Morgen, Deutschland« Sie sind die
ersten am Tag, dessen Stimme auf den Wellen von Radio Luxemburg zu hören
ist. Ab Oktober 1987 ist Olaf Pessler dann bei RTLplus mit »Guten
Morgen, Deutschland« im Frühstücksfernsehen zu sehen. Olaf Pessler ist
seit vielen Jahren die Station Voice für die ZDF-Nachrichtensendungen
»Heute« und »Heute Journal«. Seine Stimme ist auch in Reportagen,
Dokumentationen und Features zu hören sowie auf verschiedenen
Hörbüchern. www.olafpessler.de
• Jochen Pützenbacher und seine Mannschaft feiern den Geburtstag der
1000sten Sendung »Ein Tag wie kein anderer«. Jochen erzählt nicht nur
von den schwierigen Anfängen und Pleiten, sondern Programmleiter Hugo
Göke gibt auch stolz zu, dass am 1. März 1983 im deutschen RTL-Programm
keiner damit gerechnet hatte, den Erfolg des französischen RTL-Programms
mit dieser modifizierten Sendung übernehmen zu können.
•
15. März: "Shakespeare lässt flott grüßen" heißt es ab heute jeden
Sonntag ab 14.00 Uhr. Frisch, frech, ein bisschen floppig und locker aus
dem Studio-Sessel der Luxemburger Villa Louvigny präsentiert
RTL-Youngster Michael Wirbitzky ganze vier Stunden lang die neue
Wunschsendung »Bis es Euch gefällt«. Seine Mutter nannte ihn etwas
abschätzig und kritisch "Plattenplauderer", sein Vater, Regisseur beim
WDR, sah es berufsnaher und positiver. Erst waren es Kinderbeiträge,
Hörspiele, Schulfunk, dann schrieb Michael Sketche und andere
Frechheiten - auch schon mal für die RTL-»Mahlzeit«. Seine neue Sendung
löst zwei alte RTL-Institutionen ab: Die »Hitparade mit Axel« und
»Camillos Wunschkonzert II«. Der sympathische, schlanke Junge mit der
etwas ungewöhnlich hohen, aber klaren Stimme sieht sich in der logischen
Folgerichtung von Thomas Germanns »Prima« und Tommi Ohrners
»Musikduell«. Mit diesen tauscht er sich auch redaktionell aus. Ihm
steht nur ein Redakteur zur Seite. Deshalb muss Michael selbst
recherchieren und vorbereiten. Jeden Samstagmorgen fährt er vom Rhein
nach Luxemburg, um bis zu zwölf Stunden lang das Vier-Stunden-Programm
für den nächsten Tag zu erstellen. Am Sonntagabend gehts wieder zurück,
und von Montag bis Freitag steht dann das Studium der Geschichte,
Politik und Germanistik in Bonn auf dem Programm. Nach dem Studium macht
Michael eine Ausbildung zum Journalisten. Er wechselt von RTL zu SWF3
und moderiert mit Sascha Zeus die Frühsendung »SWF3 On«; nach der Fusion
von SWF und SDR ist es die »SWR3 Morningshow«, die beide noch heute
erfolgreich präsentieren. 2011 wurden sie mit dem Deutschen Radiopreis
ausgezeichnet. Michael Wirbitzky ist an mehreren
Comedy-Radioserien beteiligt und Buch-Autor, außerdem spielt er die
Rolle des Dumm bei "Dumm & Dämlich".
• RTL ist auf der Düsseldorfer Boot ‘87 mit Live-Sendungen präsent.
404.000 Messebesucher kommen zu den Bühnenshows von Biggi Lechtermann
mit dem »Liederlotto«, die »Prima«-Sendung, »RTL on Tour« mit Thomas
Germann, »Wünsch Dir was« mit Günther Meyer und dem »Sportshop« mit
Benno und Ulrike. RTL wird in der Aktionshalle zur wohl umdrängtesten Attraktion.
Zeitweise baut Musikchef Fritz Leider eine Art „Wagenburg“ um die Bühne,
um den Ansturm der Autogrammjäger zu kanalisieren.
• Mit der Sendereihe »Sicher in den Urlaub« begleitet
Günther Meyer
(seit Juni 1974 bei RTL) die Hörer von Radio Luxemburg in die Ferien. In
48 Informationssendungen - in Zusammenarbeit mit dem ADAC und dem
Zentralverband des Kfz-Handwerks (ZDK) - gibt er fachmännische Tipps
rund ums Auto. Der ADAC Nordrhein startet im Rahmen der Sendung eine
beispielhafte Sonderaktion: An den Wochenenden und während der
Schulferien ist ein zwölfköpfiges Team von Stauberatern unterwegs -
unterstützt von der RTL-Ford-Flotte. Die RTL-Fords sind mit Autotelefon
ausgerüstet und können so live in die Sendung geschaltet werden, um über
Verkehrsaufkommen, Staus und Ausweichrouten zu informieren. Günther
Meyer, geboren 1950 in Leverkusen, hatte schon früh den Wunsch
Rundfunksprecher zu werden. Als 16-Jähriger machte er seine ersten
Aufnahmen beim Kinderfunk in Köln. 1972 begann Günther Meyer als Programmansager beim WDR und gleichzeitig als Nachrichtensprecher bei
der Deutschen Welle. Während seiner Bundeswehrzeit kam er zum Andernacher Sendebataillon für Psychologische Verteidung. Bei Radio
Andernach saß er vorm Mikrofon, gestaltete Sendungen, schrieb Texte.
1974 kam Günther Meyer zum RTL-Team. Ein Mittagessen mit Frank Elstner
stellte die Weichen für eine 17-jährige Karriere als Moderator bei Radio
Luxemburg. Zunächst begann er mit Nachrichten, dann war er ab 1975 zwei
Jahre lang für die Servicesendung »Autofahrer unterwegs« verantwortlich,
Sportsendungen und Moderatorenvertretungen folgten. Sein Markenzeichen:
Flexibel und überall einsetzbar. Günther Meyer plauderte sich durch alle
Sendungen von morgens früh bis tief in die Nacht. Von den vielen Sendungen, die er während der Luxemburger Zeit moderierte, lagen ihm
zwei ganz besonders am Herzen: Das große Wunschkonzert, das er als Erbe
von Camillo Felgen übernahm, und das große Reisequiz. Von 1981 bis Frühjahr 1983 war er auch Chef vom Dienst und für die Planung der Moderationsdienste zuständig. Nach einem Abstecher zu WDR4 kam Günther
Meyer 1992 zu Radio Bremen. Nachrichten lesen, klassische Musik ansagen,
im Programm von Bremen Melodie mit den Hausfrauen über Kochrezepte
plaudern - das ist sein Metier. 1998 dann der Wechsel auf die
Kommandobrücke des Musikdampfers »Hafenkonzert«. Er übernahm die Leitung
und Moderation der ältesten Sendung des deutschen Rundfunks. Hier laufen
alle Steckenpferde seines Herzens zusammen: Radio machen, die Seefahrt,
die Hansestadt Bremen, Reisen und der Duft der großen, weiten Welt. Sein
Motto: "Leben ist die Summe des Erlebten; und jeder Tag addiert." Das traditionsreiche »Hafenkonzert« auf bremen eins feierte 2007 sein 60-jähriges Jubiläum
und wurde im Oktober 2013 eingestellt. Günther Meyer ging in den
Ruhestand.
• Oktober: Der Club wird zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass verschenkt
RTL an 20 Mitglieder Jubiläumsreisen. Die Gewinner kommen nach
Luxemburg, schauen in den RTLplus-Studios hinter die Kulissen und können
beobachten, wie Fernsehen gemacht wird. Außerdem lernen sie Stadt und
Land kennen, gehen mit RTLplus-Moderatoren gut essen und fahren mit Iff
Bennett nach Mannheim, wo sie abends Gast in seiner Show »Einfach
tierisch« sind.
• RTL feiert das
30-jährige Jubiläum seines deutschen Hörfunkprogramms
mit zwei fantastischen Clubabenden zugunsten aidskranker Kinder.
Weltstars verzichten auf ihre Gage und stellen das Geld der Bayerischen
Aidsstiftung zur Verfügung. Zuerst kommen die Liebhaber klassischer
Musik auf ihre Kosten: RTL fährt in der Münchener Philharmonie echte
Leckerbissen auf. Besonders der italienische Tenor Franco Bonisolli
bekommt unbeschreiblichen Beifall, wie man ihn sonst eher von
Popkonzerten kennt. Noch fröhlicher und typisch RTL gehts dann bei der
Pop-Gala in der Olympiahalle zu. Désirée Nosbusch führt charmant und souverän durch den Abend. Unter dem Motto "Solidarität
kennt keine Grenzen" sind Stars aus vier verschiedenen Ländern gekommen.
Alle Künstler singen zusammen zum ersten Mal öffentlich den AIDS-AID-Song "Help a friend" - eine Weltpremiere.
•
"Ein Hertz für Hörer" heißt eine Broschüre, die Radio Luxemburg
herausgegeben hat, um seinen Hörern den optimalen Empfang ihres Senders mit Herz zu erleichtern. Das Heft enthält neben einigen
technischen Tipps eine nach Postleitzahlen geordnete Tabelle, die für
den jeweiligen Wohnort die beste RTL-Frequenz, die in der Regel richtige
Antenne und deren optische Ausrichtung verrät.
• Zum Jubiläumsjahr erscheint das RTL-Buch
„Ein Irrenhaus fährt
Achterbahn - 30 Jahre Radio Luxemburg“. Der Buchtitel klingt wie eine
kritische Liebeshymne mit einem Schuss Selbstironie. Die 280 Seiten dicke, reichhaltig bebilderte Reportage erzählt, was hinter den Kulissen von
RTL passiert. Autor ist Rainer H. Popp.