1981
• 8. März: Der Holländer
Lou van Burg ("Onkel Lou", "Mister Wunnebar") war
1963 Gastsprecher bei Radio Luxemburg. Damals führte er eine Quizsendung
ein, hegte und pflegte sie ein knappes Jahr lang und feierte
Zuschriftenrekorde. Nun holt ihn Programmdirektor Frank Elstner erneut
zum RTL Hörfunk wo er mit der Sonntagssendung »Familientag bei RTL«
startet. 1983 und 84 moderiert der Tournee-Löwe während der Woche die
»RTL-Casino-Parade«. „Ich, der Evergreen!“ schmettert er bei seinem 50.
Sendejubiläum ins Mikrofon. Lou van Burg startete seine Laufbahn als
Entertainer in den 1950er Jahren als Sänger und Tänzer in verschiedenen
Pariser Nachtklubs. Erste Fernsehauftritte hatte er beim ORF und in der
ARD. Für das ZDF präsentierte er mit großem Erfolg von 1964 bis Juli
1967 die TV-Show »Der goldene Schuss«, die wegen eines privaten Skandals
dann von Vico Torriani übernommen wurde. Die 25. Folge des »Goldenen
Schusses« war die erste in Farbe ausgestrahlte Show im deutschen
Fernsehen. Nachdem Lou einige Zeit als Conferencier im Zirkus und bei Veranstaltungen auftrat,
moderierte er ab 1976 wieder beim ZDF die Evergreensendung »Wir machen
Musik«. Lou van Burg ist am 26. April 1986 in München an den Folgen
einer Leukämie gestorben.
• Der 16-jährige "Drahtfunk"-Tüftler
Michael Haas will richtig Radio
machen und bewirbt sich für den RTL-Kindertag in Luxemburg. Ostermontag
hat er seine erste Sendung; zusammen mit Desirée Nosbusch moderiert er
den Vormittag. Die bekommt Krach mit einem Techniker und fliegt. Michael
bleibt. Sein Gönner und Förderer Jochen Pützenbacher lässt ihn im Herbst
mit Anke Engelke die Sendung »Hits von der Schulbank« moderieren, die bald
unbenannt wird in »Die vier von der Schulbank«. Jeweils eine Klasse
schickt ihre Hitparade und die Mod-Kids machen mit dem Klassensprecher
ein Telefoninterview. Als die Sendung nach ungefähr anderthalb Jahren
eingestellt wird, wechselt Michael ins Verkehrsteam von RTL und
präsentiert ab 1983 die Verkehrsmeldungen aus dem Studio im
nordrhein-westfälischen Innenministerium. Parallel dazu macht er sein
Abitur. Nebenbei gründet er mit Freunden in seinem Heimatort Bad
Münstereifel den Senioren-Sender "Radio City e.V." Nach seiner
Bundeswehrzeit fängt Michael Haas als Moderator und Redakteur beim
Wochenspiegel-Radio in Trier an und landet nach drei Monaten als
Moningshow-Anchor bei Radio RPR. Zusätzlich hat er nachmittags seine
eigene Personality-Show, für die er auch als Reporter unterwegs ist.
1986 nimmt er ein Studium an der Universität Köln auf und beginnt wenig
später als freier Moderator bei SWF3 in Baden-Baden. Hier trifft er mit
Patrick Lynen und Kristian Thees zusammen. Einige Zeit unterhalten die
drei eine "WG" und moderieren im Wechsel verschiedene Sendungen, unter
anderem »SWF3 LOLLIPOP«, für die Michael über 15 Jahre lang nachts hinterm Mikro steht. 1998 gibt Michael die Moderation auf und übernimmt
die Leitung des SWR3-Studios in Mainz. Michael Haas: "Radio bedeutet für
mich Leidenschaft. Ohne geht's nicht" (Interviewgeschichte).
• »Drei Köpfe, drei Stimmen, drei Stile« heißt der tägliche
Radiococktail im Vormittagsprogramm von Radio Luxemburg: Helgas Sopran,
Rainers Bariton und Rolfs Bass. Helgas ansteckendes Lachen, Rolfs Biss
und Spontanität und Rainers zu Stimme gewordene Sprachästhetik. Ein fast
ideales Trio: wenn sie mal aufeinander schimpfen, gehört es zum Programm
und heißt »Streitgespräch«.
• Das
»RTL-Strandhotel - Der Ferienfunk aus Luxemburg« sorgt für den
direkten Draht von der Heimat zum Urlaubsziel oder umgekehrt. In den
täglich insgesamt 30 Minuten Ferienfunk vom 15. Juni bis 15. September
werden auch Suchmeldungen durchgegeben.
• Um einen besonderen Silber-Pokal kämpfen seit 1971 die Rennfahrer der
Formel II beim ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring. Er ist 40
Zentimeter hoch, hat einen Fuß aus Edelholz und trägt die Gravur "Großer
Preis von RTL". RTL-Produktionsleiter und Rennsportexperte Willy Knupp
ist dabei und liefert eine Live-Reportage für Björns Sportsendung.
Foto:
© Archiv Friedel Weiß
• »Talk mit Felix« heißt eine neue ARD-Talk-Show für die Jugend am
Sonntagmorgen. Talkmaster sind der 24-jährige RTL-Moderator Felix Parbs
und SWF-Redakteur Andreas Ernst.
• 22. Juli: Gemeinsam mit Frank und Max präsentiert Jochen eine
Premierensendung von »RTL - 12 Uhr mittags« aus dem neuen Studio in
Düsseldorf. Programmdirektor Frank Elstner weist die Gäste darauf hin,
dass das Düsseldorfer Studio künftig eine wichtige Rolle für die gesamte
aktuelle Berichterstattung aus Nordrhein-Westfalen spielen wird. Jens
Feddersen, Chefredakteur der NRZ - macht mit Jochen einen Streifzug in
die Gründerzeit von »RTL - 12 Uhr mittags«: 1976 erklang zum ersten Mal
- in Zusammenarbeit mit der NRZ - das bekannte Indikativ vom
Studioorchester Peter Orloff zu dieser Sendung. Viele Sendungen
(»Max-Mix«, »Die blaue Stunde«, »Die großen Acht«, »Mr. Morning«,
»RTL-Hitparade«) werden jetzt aus Düsseldorf gefahren.
• Knapp zwei Jahre ist Hugo Egon Balder mit »12 Uhr mittags« quer durch
die Republik auf Tournee gewesen - nach Berlin will er eine Pause
einlegen. Zum Abschluss überreicht ihm das Team während einer
Livesendung feierlich ein angemaltes Telefonkabel - die "Goldene
Quasselstrippe".
•
Seit 1. Oktober hat Honey Bee Benson ("Honigbiene"), die sympathische
Niederländerin mit den langen blond-braunen Haaren, ihren festen Platz
vor dem RTL-Mikrofon. Start frei für die Sendung »RTL-Young« mit
aktuellen, rockig-progressiven Songs. Ganz nach dem Geschmack der vielen
jungen Hörer, die dann freitags bei »Hits around the world« oder beim
Samstagabend-»Soundcheck« noch mal voll auf ihre Kosten kommen. "Wenig
sprechen, dafür viel gute Musik!" ist ihr Motto für »RTL-Young«. Der
Profi in Sachen Musik hat sich durch jede seiner gut 1.500 LPs und 2.000
Singles mit System und Akribie gehört. Mit progressivem Rock bestreitet
sie den Löwenanteil ihrer Sendungen. Sie spricht fünf Sprachen, ihr
Markenzeichen, wenn sie moderiert, sind Akzente en masse. Ihre
musikalische Vorliebe ist die englischsprachige Hit-Szene. Privat
entspannt sich Honey bei amerikanischem Soul oder Blues. Honey Bee
Benson ist in Venlo/Niederlande geboren. Mit Siebzehn arbeitete sie in
Gloucester/England als Au-Pair-Mädchen, als Sängerin tingelte sie dann
mit Band unter anderem durch England und Deutschland. Ihr DJ-Debut hatte
sie 1971 in Dänemark, tourte acht Jahre lang als Discjockey durch
Skandinavien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich und
Belgien. Danach trat sie im Vorprogramm der drittgrößten britischen
Roadshow auf. In Schweden arbeitete sie als Plattenauflegerin in einem
Nachtclub in Helsingborg. Erste Radioluft schnupperte Honey bei der BBC
in London. Danach ging's zum englischen RTL-Programm, wo sie als erster
weiblicher Discjockey live moderierte.
>Honey Bee Benson 1986 auf UKW 97,0 MHz mit dem Autoradio
aufgenommen von Karl-Heinz Bradtmöller.
• Ein abenteuerliches Gewinnspiel hat sich
Barbara Gansauge mit der
Reederei „Windjammer Segeltouristik“ ausgedacht. Vom 7. bis 21. November
ist die „Sea Cloud“ unterwegs von Piräus nach Marbella. Täglich werden
zehn Flaschen über Bord geworfen. Die spektakuläre Aktion ist besonders
für Kurzwellenhörer in Süd-Europa gedacht. In jeder Flaschenpost steckt
eine Antwortkarte; die Finder können sie an RTL schicken und eine
Schiffsreise gewinnen. Barbara Gansauge ist seit August 1979 bei RTL.
Sie studierte in Düsseldorf Ton- und Bildingenieur. Hat als Technikerin
der Düsseldorfer Novea beim Probesprechen von RTL-Bewerbern mit Frank
Elstner herumgeblödelt, Frank fand's sympathisch und Barbara musste zum
Probesprechen selbst ins Studio. Seit 1. August 1979 gehört sie zum
RTL-Team. Arbeitet als Producerin, moderiert unter anderem die
»Nachtarbeiter«, springt bei diversen Sendungen ein, übernimmt Aufgaben
im Rateteam und ab 4. Januar 1981 die Außenmoderation von Jochens
»12-Uhr-Mittagspause«. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist "mit anderen
Menschen lachen, auch über mich selbst." Mit ihr Lachen können die
Kollegen bis zum 31. Dezember 1983. Nach freier Mitarbeit bei SR, WDR
und Deutschlandfunk fängt sie 1984 beim WDR in Köln als Redakteurin in
der Programmgruppe Unterhaltende Musik an. Sie ist verantwortlich für
die »Flippzeit« und betreut Sendungen wie »Nachtrock«, »Alan Bangs
Connection« und die »Professor Bob Show« auf WDR 1. Außerdem moderiert
Barbara Gansauge die WDR 1-Sendung »Soul«. Ab April 1995 wird sie
Redakteurin in der Programmgruppe Unterhaltung des Hörfunks, wo sie
unter anderem für die »Unterhaltung am Wochenende« in WDR 5 und die WDR
2-»Zugabe« zuständig ist. Zum 1. Februar 1996 wird sie Leiterin der
Wellenredaktion von WDR 4. Danach arbeitet sie in der Musikredaktion von
WDR Funkhaus Europa.
• Am Sonntagmorgen lädt RTL mit der Sendung »Der Kaffee ist fertig« zum
Frühstück ein. Elmar Gunsch, der Mann mit der Kultur in der Stimme, ist
der Neue im Radio Luxemburg-Team und seit November 1980 bei RTL. Er
spielt schöne Musik, gewürzt mit kleinen Aphorismen und Histörchen, die
das Gunsch-Leben schrieb. Elmar Gunsch ist in Voralsberg/Österreich
aufgewachsen, schauspielerte für 200 Mark Monatsgage am Theater Klagenfurt, wechselte als Sprecher zu Radio Klagenfurt, wurde beim ORF
in Wien Programmsprecher, ging nach Frankfurt und arbeitete als freier
Journalist für den Hessischen Rundfunk ("Dort habe ich mich in freier
Rede geübt"). Er berichtete live vom Besuch des US-Präsidenten John F.
Kennedy. Elmar wurde fürs Fernsehwetter im ZDF »heute journal« entdeckt
und fand so seinen Weg in die Fernseh- und Rundfunkunterhaltung. Die
Damenwelt war glücklich, den sonoren Bass von Elmar Gunsch live und ganz
persönlich erlebt zu haben. Elmar Gunsch blieb bis Dezember 1983 beim
RTL Hörfunk. Danach moderierte er Volksmusiksendungen beim BR und hr.
Zuletzt präsentierte
Elmar Gunsch samstags um 9.05 Uhr auf RAI
Sender Bozen die gleichnamige Sendung »Der Kaffee ist fertig«. Er ist in
der Nacht zum 3. Januar 2013 im Alter von 81 Jahren in Frankfurt am Main
gestorben.
1982
• Benno Weber ist Radio Luxemburgs Stück Ruhrgebiet („Ich bin der Junge von der B1“) und „heiratet“ am 1. Januar die Sportredaktion. Benno
mag vor allem Fußball, sein Herz schlägt für Schalke 04. Er wird Sportchef und moderiert aus dem Studio Düsseldorf die Sendungen
»RTL-Torparade« und »RTL-Sportshop«. Im Juli 1991 trennt sich Benno von
RTL und wechselt als Sportredakteur zu BILD. Er ist heute Leiter der
Sportredaktion Nordrhein-Westfalen. [Aus halloRTL Heft 3-1985: Der Sportchef von RTL, Benno Weber, erhielt nach einer Analyse von media
control in Baden-Baden den Titel "Deutschlands beliebtester Rundfunk-Sportreporter!" Die Moderation des damals 40-Jährigen wurde in
der Untersuchung als locker und lustig bezeichnet. Er sei zudem mit
allen Interview-Partnern per Du, hieß es weiter und er gebe seinen Sendungen eine "persönliche Note". Und gleich noch ein Plus für den
RTL-Mann: Er bringt das ausführlichste Begleitprogramm.]
• Stellvertretend für den RTL-Verkehrsfunk nimmt
Max Schautzer, Chef des
RTL-Studios Düsseldorf, einen Orden der Karnevalsgesellschaft
„Knaaskoepp Düsseldorf 1929“ entgegen. Der „Orden Werstener Kreuz Erster
Klasse“ wird RTL für seine Verdienste um die meistgenannten Düsseldorfer
Verkehrschaotenpunkte „Südbrücke“ und „Werstener Kreuz“ verliehen.
•
Thomas Gottschalk leitet seine Oldie-Sendung mit den Worten ein: „Jetzt stippen die Senioren ihren Zwieback etwas leiser in den Kaffee,
es geht um ihre Musik“. Oder wie er sie auch zu nennen pflegt: "Hits für
die Jungs von vorgestern".
• Im Frühjahr wechselt Thomas Gottschalk von der Hitparade in das
Seriengeschäft von Montag bis Freitag. Als neuer Mister Morning sieht
der Spontan-Typ sich selbst als „ein bisschen frech“ und „ein bisschen
schelmisch“ - und genau so geht er seine 120 täglichen Sendeminuten an.
Thomas sprüht vor Ideen, kürt regelmäßig den „Pechvogel“ oder den
„Glückspilz der Woche“, schaut eine ganze Woche lang einer RTL-Familie
über die Schultern und scheut sich nicht mit seinen Hörern
Kreuzworträtsel zu lösen. Thomas beglückt das Radio Luxemburg-Team mit
seiner Anwesenheit bis September 1982.
>Rapper´s Deutsch - 1. deutscher Rap-Song 1980.
• RTL total gibt’s am 6. Juni. In der Zeit von 22.00 bis 24.00 Uhr sind
das deutsche, französische und englische Programm von Radio Luxemburg
zusammengeschaltet. Auf allen Frequenzen läuft „Rock-Musik live von der
Isle of Man“. Tony Prince vom englischen Hörfunkprogramm, Dominic Farran
aus Frankreich und RTL-Young-Moderatorin Honey Bee Benson führen durch
das Programm und präsentierten die Live-Radioshow.
• Schon bei der Löwenverleihung im Oktober 1981 hatte RTL einem Millionenpublikum
Nicoles "Flieg nicht so hoch" vorgestellt. Nun wurde
sie mit 161 Punkten Erste beim Grand Prix de la Chanson d' Eurovision.
Enttäuschung bei vielen Luxemburg-Fans, denn sie setzten das Land
Luxemburg gleich mit Radio Luxemburg. Die Luxemburger Jury hatte nämlich
für Nicoles "Ein bisschen Frieden" keinen Punkt übrig. So hagelte es
Beschwerden und Drohbriefe aus deutschen Landen an RTL. Das hatte mit
der Wertung aber gar nichts zu tun, schluckte den Ärger über die
Luxemburger Entscheidung herunter und spielte Nicoles Siegertitel
täglich im Programm.
• Camillo Felgen feiert die 1000. Sendung von »Camillos Wunschkonzert«.
Er war der erste bei RTL der ein Wunschkonzert ins Leben rief. Unter den
Spitzenreitern der Hörer-Wünsche ist sein Lied „Ich hab Ehrfurcht vor
schneeweißen Haaren“.
• Hausfrauen verschieben das Einkaufen, Männer waschen ihre Autos
später. So reagieren viele Hörer auf die Sendung »Unglaubliche
Geschichten«, die ihren Samstagvormittag durcheinander bringt. Rainer
Holbe konfrontiert sie mit Vorfällen und Erlebnissen, für die
Wissenschaftler keine Erklärung haben. Sogar der Vatikan interessiert
sich dafür.
• Axels jahrelanger Standardspruch „Wir machen Radio live und in Farbe“
wird in verkürzter Form zum RTL-Slogan: „RTL - Radio in Farbe“.
• In mehreren Rennen wurde der Europameister der Formel II ermittelt -
wenn der vierte Lauf auf dem Nürburgring ins Haus steht, geht es gleichzeitig
um den "Großen Preis von Radio Luxemburg". Die Rennpiste gleicht einem
RTL-Festival. Die Ford-Escorts des Düsseldorfer Verkehrsstudios fahren
Ehrenrunden, kommentiert vom Stadionsprecher und von
RTL-Rennsportexperte Willy Knupp; alle Starthelfer tragen rote
RTL-Jacken; "Radio in Farbe" leuchtet von den Namens- und
Startnummernschildern der Rennfahrer. Ein Mitglied des Teams, in diesem
Jahr ist es Rainer Holbe, überreicht nach dem Rennen und dem Spielen der
Nationalhymne dem Sieger (1982 war es Thierry Boutsen aus Belgien) den
Pokal von Radio Luxemburg. Den Rundenrekord im Rennen um den Großen
Preis von Radio Luxemburg hält seit 1975 der Ferrari-Fahrer Clay
Regazzoni (Formel I).
• 15 Kinder und Oma Schulz sind das Hauptprogramm bei RTL am
Pfingstsonntag. Sie führen durchs Programm, inklusive Nachrichten,
Verkehrslagebericht und Aktuelles vom Sport. Drei jugendliche
Nachrichtensprecher erarbeiten gemeinsam mit Chefredakteur Reinhard Münchenhagen die Nachrichten und aktuellen Sport-Informationen.
Alle anderen Teilnehmer des 7. RTL-Kindertages versammeln sich bereits
am Samstag im Düsseldorfer RTL-Studio, um mit Rolf Zuckowski - der die
Verantwortung für die Sendung trägt - sowie Jochen Pützenbacher und
Walter Freiwald (Musikredaktion) die Pläne für den großen Auftritt zu
schmieden. Auch das Musikprogramm während des gesamten Kindertages wird
von den Teilnehmern selbst unter der Koordination von Kerstin
Bergmannshoff zusammengestellt. Von 12.00 bis 14.00 Uhr gibts
»Pfingst-Pfreuden« mit Anke Engelke (15) und John Reimers (15). Anke
Engelke war von 1978 bis 1983 auf Radio Luxemburg zu hören. 1979 führt
sie gemeinsam mit Désirée Nosbusch durch die ZDF-Show »Spielexpress« von
der IFA Berlin. Von 1986 bis 1996 ist Anke Moderatorin und Redakteurin
bei SWF3 und tritt mit der hauseigenen Comedygruppe »SWF3 Gagtory« in
mehr als 200 Live-Shows auf. Im April 1996 gibt sie ihr Debüt in der
»Wochenshow« auf SAT.1, wo sie ihre Wandlungsfähigkeit als TV-Comedian
unter Beweis stellt. 2002 beginnt Ankes Sketch-Comedy-Show »Ladykracher«
auf SAT.1 für die sie mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen
Comedypreis ausgezeichnet wird. Als Schauspielerin feiert sie große
Erfolge in der Reihe »Blind Date« zusammen mit Olli Dittrich (ZDF). Als
Nachfolgerin von Harald Schmidt tritt sie mit ihrer neuen Show »Anke
Late Night« an, die wegen schlechter Quoten aber am 21.10.2004
eingestellt wird. Zusammen mit Harald Schmidt steht Anke Engelke in dem
neuen Helmut-Dietl-Film "Vom Suchen und Finden der Liebe" vor der
Kamera. 2007 übernimmt sie die Synchronstimme der Marge Simpson. Auf
SWR3 ist Anke Engelke ab November 2008 in der neuaufgelegten Radiocomedy
“Die Landärztin - Dr. Marianne 014” in der Hauptrolle zu hören. Mit
Kristian Thees bildete sie bei SWF3 das kultige Moderatorenduo „C-Team“.
Regelmäßig war sie mit „Wie war der Tag, Liebling?“ in Kristians
Sendung »SWR3 Club« on air. Foto: Autogrammkarte EMI ELECTROLA (Single "Wiegenlied für Erwchsene. Eins - zwei - drei".
Komposition und Klavierbegleitung: Alexis Weissenberg)
• Am
9. und 10. Oktober veranstaltet RTL in Dortmund und Gelsenkirchen
zwei Supershows zum 25-jährigen Jubiläum des Senders. Das erste
RTL-Rockfestival geht am Sonntag über die Bühne, hier sorgen die
Bronze-Löwen-Gewinner Spider Murphy für einen eindrucksvollen Abschluss.
Jochen Pützenbacher überreicht Frank Elstner am Samstag bei der
Super-Löwen-Show in der Dortmunder Westfalenhalle den Ehrenlöwen. Frank
kündigt den ersten Stargast des Abends der 46. Löwenverleihung an: Aus
Limburg war Udo Jürgens mit dem Hubschrauber eingeflogen, und er überrascht die RTL-Familie mit seinen schönsten Liedern und Versen zur Geschichte
von Radio Luxemburg. Es war 1966, als Udo Jürgens den "Grand Prix" in
Luxemburg mit dem Titel "Merci Chérie" gewann. Zum "Ländle" und insbesondere zu Radio Luxemburg verbindet ihn eine äußerst
freundschaftliche Beziehung. So textete Udo für die 46. Löwenverleihung
kurzerhand seinen Welthit um in "Merci, Merci, Frank du bist ein Genie".
Bis zu diesem Zeitpunkt konnte er zwei Goldene und drei Silberne Löwen
sein eigen nennen. Für Clubfreunde stellte Udo eine LP mit seinern größten Erfolgen zusammen (Griechischer Wein, Ein ehrenwertes Haus,
Buenos Dias, Argentina, Aber bitte mit Sahne...). Schlussvers des Radio Luxemburg-Liedes von Udo Jürgens: "...Solang Ihr sendet geht die
gute Laune uns so schnell nicht aus, wir sind so froh, dass es Euch alle
gibt, in diesem unbeschwerten Haus." »Tu’ alles was gut tut!«
Lebensmotto von Udo Jürgens, Sänger, Entertainer und genialer Texter. Er
starb am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren in Zürich. 1965 gewann
er mit “Merci Cheri” den Grand Prix für Österreich und schaffte damit
den Durchbruch zum Erfolg. In den 60 Jahren seiner Karriere schrieb er
über 1000 Lieder für sich und andere, auch für Frank Sinatra. Mit vielen
seiner Songs traf er den Geist der Zeit. “Er hat eigentlich den
Soundtrack zur Bundesrepublik Deutschland geschrieben” (Hape Kerkeling).
www.udojuergens.de
• Musikredakteur
Walter Freiwald ist wieder persönlich zu hören. Mitte November übernimmt er von Honey Bee Benson die Sendung »Hits
Around The World«. Nach dreijähriger Tätigkeit bei der EMI-Electrola in
Köln holte ihn Programmdirektor Frank Elstner 1980 für den Aufbau einer
Musikredaktion nach Luxemburg. Ende 1981 ist er erstmals über die vier
Fröhlichen Wellen auch zu hören: »Nachtrock« mit Walter heißt seine
erste Sendung. Als RTL-Korrespondent Peter Trunk in Los Angeles Urlaub
macht, folgen Vertretungen in RTL-Young, den Hits von der Schulbank, der
Sendung »Soundcheck« und »Take-Five«. Ab November 1982 moderiert Walter Freiwald
dann seine Stammsendung »Hits around the world«. In den drei Jahren bei
RTL hat Walter Freiwald die Möglichkeit von der Pike auf alles zu lernen: Nachrichten, Musikredaktion, Moderator. Anschließend holt Helmut
Markwort ihn nach München zum Aufbau des Privatfunks in Bayern. In den
90er Jahren ist Walter Freiwald nachmittags auf ANTENNE BAYERN mit der
Sendung »Servus, Bayern!" zu hören. Als die Produzentin der
RTL-Show »Der Preis ist heiß« Walter während einer Taxifahrt durch München im
Radio hört, gefällt ihr seine Stimme und schon landet er in einem
Casting für die Fernsehshow. Neun Jahre (2000 Sendungen) von 1989 bis
1997 präsentiert Walter Freiwald mit Harry Wijnvoord die erfolgreichste
Gameshow bei RTL. Später moderiert er von montags bis freitags von 8.05
bis 9.00 Uhr eine knapp einstündige Verkaufsshow auf dem am 1. März 2001
gestarteten Teleshoppingkanal RTL SHOP. Er war Chefmoderator und testete
mit seinem Team jedes Produkt auf Qualität und Funktionalität bis Ende
März 2008. Walter Freiwald ist Kult - ob als TV-Moderator, Musikexperte,
Radiomann, Schauspieler oder Sänger. Neben seinen eigenen Fähigkeiten,
zum Beispiel als Vollblutverkäufer, hat er auch einen Riecher für Hits
und andere Talente. So hat er Kai Böcking, Anke Engelke und Desiree
Nosbusch mitentdeckt und gefördert.
•
Maria Freiwald (verheiratet mit RTL-Musikredakteur Walter Freiwald) steckt als Regisseurin hinter Jochens »Mittagspause« und
herrscht als Sekretärin über seine Büro-Suite.
• »Liebe ist...« heißt der Titel einer neuen RTL-Sendung mit
Helga Guitton, die seit kurzem im Nachmittagsprogramm läuft. Weil Liebe
„für jeden ein bisschen anders“ ist, begibt sich Helga auf die Suche
nach den kleinen Unterschieden.
• Am 10. November wurde in Saarbrücken ein Jubiläum gefeiert:
Zehn Jahre
ABBA. Die vier kamen im Privatjet, Felix Parbs von RTL in seinem
klapprigen Wagen über die französische Autobahn. In Saarbrücken trafen
sie sich im Hotel. [Agnetha, Björn, Benny und Anna-Frid, die in Schweden
als Solo-Stars bereits großen Erfolg haben, gründen 1970 ein Quartett.
Zunächst heißt die neue Gruppe "Agnetha, Björn, Benny & Anna-Frid".
Als sich die ersten Erfolge in Europa einstellen, ändern sie den
komplizierten Namen in ABBA, der Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben
ihrer Vornamen. 1974 treten die vier für Schweden in Brighton zum Grand
Prix Eurovision an. Sie gewinnen mit ihrer Super-Nummer "Waterloo", die sie mit einem Schlag in der ganzen
Welt berühmt macht. Von da an entwickelt sich ABBA zu einer der
erfolgreichsten Gruppen der Welt. Die Single "I have a
Dream" erschien
1980.] Bild und Werdegang BRAVO-Autogrammkarte.
• 15. November: Neuer Mann hinter den Kulissen als Programmleiter
Hörfunk ist Hugo Göke. Er war in der Werbung tätig und konzipierte
Reklame-Kampagnen, bevor er nach Luxemburg kam. Seine Sprechtests mit
Bewerbern, die von einer Karriere bei RTL träumen, sind berüchtigt.
Gökes beliebtestes Wort, wenn alles zwecklos ist: „Mist“. Er weiß, wie
wichtig es ist, Moderatoren ins Studio zu setzen, die das Programm
„rüberbringen“ bzw. „verkaufen“ können, wie die Branche sagt. Wenn er
den Riecher hat, auf eine Moderatorenperle gestoßen zu sein, macht er
Sprechtraining bis zum Umfallen. Göke: „Guter Nachwuchs wächst nicht am
Straßenrand. Er muss aufgespürt, ausgebildet und mit Zucker und Zunder
großgezogen werden.“ Ab Januar 1987 ist Hugo Göke stellvertretender
Programmdirektor. Nach kurzem Lehrerdasein kam er zum Südwestfunk, lernte dort Hörfunk und TV vom
Bänderschneiden bis zur Regie. Er schrieb Manuskripte und moderierte das
Frühmagazin »Guten Morgen aus Mainz«. Beim Westdeutschen Rundfunk dachte
er sich Spielshows aus und war Autor des Mehrteilers »Tele-Zirkus«. 1974
gewann er den Berliner Tele-Preis und 1978 den Bremer Fernsehpreis.
•
Zum Jahresende verlässt Frank Elstner Radio Luxemburg um sich ganz der Fernseharbeit zu widmen. Nach 18-jähriger Mitarbeit bei RTL,
davon 12 Jahre in leitender Funktion, zeigt die Generaldirektion Verständnis für seinen Entschluss. Der ist ihm nicht leicht gefallen:
„Diese 18 Jahre werde ich nie vergessen. Beides zusammen wird einfach
zuviel“, sagt Frank auf der abendlichen Sprecherversammlung und stellt
gleichzeitig seinen Nachfolger Helmut Thoma vor. Frank Elstners Karriere
setzt sich nun im TV fort. Er ist der Erfinder von »Wetten dass...?«,
moderiert die Samstagabend-Show zunächst selbst und legt sie später in
die Hände von Thomas Gottschalk, der noch heute damit dem ZDF hohe Einschaltquoten beschert.
>Johnny Cash singing Ring Of Fire and Ghost Riders In The Sky at the
german TV show »Wetten, dass...?« He also talkes to the audience. This
was recorded in 1983.
1983
•
1. Januar: Dr. Helmut Thoma tritt als vierter Programmdirektor von
Radio Luxemburg seinen Dienst an. Einer seiner Leitsätze: „Rundfunk ist
ein schnelllebiges Medium, das zu leicht altert, wenn man es nicht
intensiv pflegt.“ Helmut Thoma ging 1966 zum ORF und wurde dort bereits
nach zwei Jahren Leiter der Rechtsabteilung im Alter von 18 Jahren. Er
hat Ö3 mit aufgebaut und geht 1973 zur IPA (Information et Publicité
Allemagne) nach Frankfurt, zunächst als Prokurist, ab 1975 ist er
Alleingeschäftsführer mit allen Vollmachten. Seine Aufgabe: Werbung
verkaufen. Trotz rückläufiger Hörerzahlen verdoppelt er die Umsätze. Er verkörpert das Motto seiner
Programme: Erfrischend anders. "Meine Tür steht immer offen", sagt
Thoma. Sein Grundsatz der Menschenführung lautet: Im Gespräch Probleme lösen.
Dazu gehört auch die Delegation von Verantwortung. Thoma lässt breiten
Raum für Eigeninitiativen nach dem Motto: Gute Leute machen lassen,
schlechte Leute nicht einstellen. Er gibt die Ziele vor und sagt, wo es
und wie schnell es lang geht. Im Bild mit Bernt von zur Mühlen.
Foto: ©
Andreas Kramer
• Für eine Million verkaufter Schallplatten „Die Super-Hitparade“ 1982
(Erlös zum Bau von Kinderspielplätzen) erhält Radio Luxemburg als Partner der Benefiz-Veranstaltung „Ein Herz für Kinder“ zum Jahresanfang
eine Platin-Platte. Im Anschluss an die »Hitparade« mit Dieter Thomas
Heck auf dem Berliner Ufa-Gelände traf man sich im 18. Stockwerk des
Berliner Springer-Hochhauses an der Mauer, wo Programmdirektor Dr. Thoma die
Auszeichnung der Plattenfirma Ariola entgegennahm.
•
Seit 1. Februar gehört Iff Balve zum RTL-Team. Als Nachfolger von
Thomas Wilsch in der Presseabteilung [der mit Start des Luxemburger TV-Senders
Programmleiter von RTLplus wird] stammen bereits viele Beiträge im
Clubjournal halloRTL aus seiner Feder. Im April 1984 übernimmt er die
Clubarbeit von Biggi Lechtermann und betreut die RTL-Clubfreunde im
RTLplus-Programm mit einer wöchentlichen Sendung. Da ist er Kontakter,
Redakteur, Regisseur und Moderator in einer Person. Iff ist Journalist
und war die vergangenen zwei Jahre bei der größten Luxemburger Wochenzeitschrift zuständig für Allround-Reportagen, Unterhaltung, Musik
und Aktionen sowie für die gemeinsame Live-Sendung von »RTL - 12 Uhr
Mittagspause«. Neben der Schreibe ist Musik sein größtes Hobby. Als
Iff Bennett ist er seit rund fünf Jahren im Plattengeschäft, sein
Produzent heißt Frank Farian ("Bonny M."), seine bekannteste Platte
heißt "Domani". 1984 wird exklusiv für Clubfreunde die erste
Langspielplatte des Multitalents angeboten. RTLplus-Programmleiter Thomas Wilsch stellt ihn
am 20. Juli 1984 im Rahmen eines Live-Specials erstmals den TV-Zuschauern als Sänger vor.
• Rainer Holbes »Unglaubliche Geschichten«, die Sendung am Samstagvormittag, macht Wirbel. Hin und wieder wird auch der Moderator
in "unglaubliche Geschichten" verwickelt. Zum Beispiel das Geheimnis von
"Schreibenden Tischen" oder "Spuk auf der Autobahn". Oft bitten Schulklassen um den Besuch von Rainer Holbe, weil sie Ausschnitte
seinen Sendungen als Unterrichtsmaterial verwenden. In einer Livesendung
über UFOs waren Erich von Däniken und Siegfried Tombers zu Gast; auch
Deutschlands bekannteste Wahrsagerin Gabriele Hoffmann war bereits Interviewpartner bei RTL.
•
1. März: Die Frühsendung »Guten Morgen, Deutschland« hat Premiere. Es ist die aufwändigste Morningshow, die derzeit im
deutschsprachigen Rundfunk ausgestrahlt wird und das Renommierstück von
RTL. GuMoDeu entwickelt sich zu einem Markenzeichen in der deutschen Hörfunklandschaft, das bei vielen öffentlich-rechtlichen und
privaten Sendern als Vorbild gilt für Wagemut, Einfallsreichtum und
Kreativität. Das Magazin will nicht belehren, sondern aufklären, nicht
beeinflussen, statt dessen deutlich machen. Zu den vier Live-Gesprächen,
die täglich (montags bis samstags) geführt werden, gibt es etwa acht
Korrespondentenberichte aus aller Welt. Nachrichten kommen alle halbe
Stunde, der Beginn der Sendung wird mit einem moderierten Nachrichtenüberblick eröffnet. Ebenfalls Bestandteil der Morgensendung
sind Gags, gespielte Sketche und Mini-Hörspiele. Im November 1982 hat
Programmdirektor Helmut Thoma seinen neuen Programmleiter Hugo Göke
damit beauftragt, ein "konkurrenzfähiges Morgenmagazin" zu entwickeln,
das den »Fröhlichen Wecker« ablösen sollte. Vom ersten Tag an dabei ist
Gerd Paulus als Produzent. Ab 1987 produziert er auch »Guten Morgen,
Deutschland« als Frühstücksfernsehen bei RTLplus. "Auch 1984 wird Schmunzeln und Lachen die beste Medizin sein", prognostiziert Oliver ein
Jahr nach dem Start des Frühprogramms. Er ist einer der Autoren des
gleichnamigen Buches zur RTL-Morgensendung. Die Leser können damit einen
Blick hinter die Kulissen von »GMD« werfen.
• 1. März: Start der Reisesendung
»Ein Tag wie kein anderer«. Das
Sendekonzept ist einfach: Wer das Reisequiz gewinnt, hat ein Ereignis
vor sich, an das er sich ein Leben lang erinnert, eben "einen Tag wie
keinen anderen". In enger Zusammenarbeit mit Verkehrsämtern, Tourist
Boards, Fluggesellschaften, Reisebüros, großen Firmen und Künstlern
organisiert die RTL-Redaktion fantastische Reisen und Extras, die es
sonst nicht zu kaufen gibt. Der Höhepunkt der Seriensendung, die von
Jochen Pützenbacher moderiert wird: Die Ausspielung eines
Einfamilienhauses im Wert von 130.000 Mark. Am 18. Juli kommt die 100.
Sendung live aus dem Düsseldorfer Flughafen.
• Am 16. Juni 1963 öffneten sich zum erstenmal für
Jörg Ebner die
RTL-Mikrofone. »Music-Box« nannte sich seine erste Sendung, und seit
dieser Zeit hatte Jörg seinen festen Platz im RTL-Team. 20 Jahre
Rundfunkarbeit, gespickt mit Improvisationen, Überraschungen, Hoffnungen
und vielen glücklichen Momenten, sind ein Lebensabschnitt, an den er
sich gerne erinnert: "Ich habe mich immer wohl gefühlt, vielleicht auch
deshalb, weil mein Beruf mein Hobby ist", meint Jörg, der sich
inzwischen an seinen Spitznamen "Musikprofessor" gewöhnt hat. Viele bekannte Sendungen, wie
zum Beispiel »Gefragt - Gespielt«, »Hits aus aller Welt«, »Rückblende«,
»Was sagen Sie dazu«, »Orchester ist Trumpf«, »Hitparade« oder »Disco
Radio Action« sind von ihm moderiert worden. Was aber vielleicht noch
nicht alle wissen: Jörg stellt auch für einige seiner Kollegen das Musikprogramm zusammen. Zum Beispiel die Sendung »Guten Morgen,
Deutschland!«. Glückwünsche kamen auch von Programmdirektor Dr. Helmut
Thoma. Foto: © Archiv Friedel Weiß
• In der Villa Louvigny hat das Computerzeitalter begonnen. Seit Wochen
ist die Musikredaktion dabei, in ihrem Computer Musiktitel mit allen
wichtigen Kennzeichen zu speichern.
•
»Die Vier um fünf« heißt die neue politische Sendereihe ohne Musik -
eine ganze Stunde lang Politik aus erster Hand, live wie alles bei Radio
Luxemburg. Hans-Dietrich Genscher, FDP-Vorsitzender und Außenminister,
ist der erste Gast, interviewt von Geert Müller-Gerbes und Reinhard
Münchenhagen. Mit von der Partie der Ostfriese Egge Weers vom Partner
dieser neuen Sendeform, der Standortpresse.
• Am 1. April verlässt der Chefredakteur des deutschen Programms,
Reinhard Münchenhagen, RTL, um weiter als freier Mitarbeiter für Hörfunk und
Fernsehen zu arbeiten.
• 50 Kabarett-Sendungen sind für die Hörer ein Grund zum Feiern. Viele
rufen an und gratulierten Haidy, der RTL-Expertin in Sachen Bühne und
pikante Pointen zum Jubiläum. Seit Januar 1982 geht das beliebte
RTL-»Kabarett’l« trotz „Dallas“ jeden Dienstag um 22.00 Uhr über die
Antenne. © Archiv Friedel Weiß
• Radio Luxemburg trauert um
Monika Georges. Die beliebte Moderatorin
starb nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 44 Jahren am 10.
Mai 1983. Seit 20. März 1963 war sie als Sprecherin auf dem Sender und
erfreute die Hörer mit »Monikas kleiner Tierpark«, »Klingende
Filmillustrierte« (im Duett mit Norbert, Thomas, Alf, Wolfgang und
Jochen), »Hafenmelodie« und »Da capo«. Vier Jahre lang moderierte Monika
die Sendung »halloRTL - der Radioclub aus Luxemburg«. Die Mitglieder des
Radioclubs haben in Monika eine Betreuerin verloren, die für alle
Alltagssorgen ein offenes Ohr hatte. Unter anderem stellte Monika für
den Radioclub mit viel Engagement und Sachkenntnis auch die
»RTL-Chroniken« der vergangenen Jahre zusammen. Die RTL-Chronik '82
konnte sie leider nicht mehr fertigstellen.
• 15. Mai: Als Leiter der Abteilung Aktuelles verpflichtet das deutsche
RTL-Programm Rainer H. Popp (RHP). Der Profi-Journalist übernimmt die
Koordination und Leitung der aktuellen Nachrichten- und
Informationsabteilung. Sechs Monate später baut er in wenigen Wochen
neben seiner Hörfunkarbeit die RTLplus Nachrichtensendung »7 vor 7« auf.
Im Mai 1987entwickelt er zusätzlich zu seiner Arbeit als Chefredakteur
Hörfunk die Konzeption eines Frühstücksfernsehens und wird Leiter des
Programms. Starttermin von »Guten Morgen, Deutschland« auf der
Mattscheibe ist im Oktober 1987. Popp formuliert RTL-Anzeigen, von denen
die Branche spricht. Er malt (Ausstellungen in New York, Paris und
Brüssel) und schreibt Lyrik. Sein
neuester Roman "Aus tausend
Dämmerungen Dunkel", im November 2004 im Verlag Neue Literatur (Jena) veröffentlicht, ist in den
Ausstellungsfundus der Stiftung der Bundesrepublik Deutschland "Haus der
Geschichte" in Bonn aufgenommen worden. Seit 1990 lebt Rainer H. Popp
als freier Journalist, Medienexperte und Schriftsteller in Köln. Er ist
Herausgeber der vom WDR Anfang der 90er Jahre produzierten und in der ARD bundesweit
ausgestrahlten politisch-satirischen Puppensendung »Hurra Deutschland«
sowie ab 1994 der ausführende Produzent der RTL-Nachtshow mit Thomas
Koschwitz. Gründung der Tele Veronika GmbH (Hannover) im April 2007. Im
Frühjahr 2008 wollte Rainer H. Popp in Deutschland mit dem neuen TV-Sender Tele
Veronika an den Start gehen.
• Am 13. Juni löst die
»RTL-Casino-Parade mit Onkel Lou« eine der
erfolgreichsten RTL-Sendereihen der letzten zehn Jahre, Jochens »12
Uhr-Mittagspause« (früher »RTL 12 Uhr-mittags«, »RTL-Radiozirkus«) ab
und mausert sich in knapp drei Monaten zu einem beliebten
Programmbeitrag.
• Das RTL-Super-Quiz »Ein Tag wie kein anderer«, das seit einigen Monaten über die Antenne geht, bringt täglich Luxemburgs
Telefonleitungen zum Glühen. Für zwei Gewinner werden die tollen Tage am
Wörthersee mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk zum unvergesslichen
Erlebnis. Sie dürfen bei den Dreharbeiten zum neuen Film der beiden
Stars dabei sein und sogar mit spielen. "Die Spürnasen" nennt sich der
lustige Streifen, in dem sie sich später auf der Leinwand wiedersehen.
•
Als Ulla Norden und
Tommi Ohrner vor dem Mikro sitzen und plaudern,
wird man in der Chefetage hellhörig: Diese Stimmen klingen angenehm und
gut - prompt wechseln Ulla und Tommy für ein paar Tage den Job und
steigen als Gast-Moderatoren in »Biggis Lieder Lotto« und »Hits von der
Schulbank« ein. Tommy gelingt es sogar, den NdW-Star Markus zu
interviewen und dessen neue Single als Welt-Uraufführung über den Äther
zu jagen. Nach dem Erfolg unterzeichnet er bei RTL ein Dauer-Engagement.
• Seit dem 1. Juli ist der gebürtige Berliner
Fritz Leider neuer
Musikchef bei RTL. Seinen Wechsel vom Südwestfunk zu RTL erklärt er so:
„Wenn man mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreich gearbeitet hat, ich
glaube dann braucht man einfach ein neues Umfeld, eine neue Aufgabe. Und die habe ich hier im
schönen Großherzogtum gefunden“.Er baut die Musikredaktion aus,
erweitert das Archiv und legt die Klangfarben der verschiedenen
Sendungen fest. Mit nach Luxemburg bringt er die erfolgreiche
Sonntagssendung »Wünsch dir was bei RTL«, den Moderator Heinz
Siebeneicher, mit dem er befreundet ist, engagiert er gleich mit. Fritz
Leider beteiligte sich 1960 an einem Reporterwettbewerb des
Südwestfunks. Von 804 Bewerbern kamen nur neun durch, einer davon war
er, damals 23 Jahre alt. Ab 1. Mai 1960 arbeitete Fritz Leider beim SWF
als Redaktionsassistent im Zeitfunk, danach als Musikredakteur und
Moderator.
• Biggi hat gerade ihr Fernsehdebütt mit dem »ZDF-Ferienkalender« hinter
sich, als sie auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin den zehn
Nachwuchskandidaten für Funk und Fernsehen, die von RTL und HörZu in
einer Aktion ausgesucht worden sind, bei ihrem ersten "Auftritt"
fürsorglich das zitternde Händchen halten soll. Vorläufiger Sieger des
Kandidatenwettbewerbs ist der damals 22-jährige Thomas Germann,, der zur Weiterbildung nach Luxemburg eingeladen wird.
• 3. Oktober: RTLplus als Fernsehprojekt von Radio Luxemburg geht auf
Sendung und macht viele populäre Radioleute zu TV-Stars. Zum offiziellen
Start am 2. Januar 1984 sind Jochen, Helga, Axel, Metti und Rainer mit
dabei.
•
15. Dezember: Heinz Siebeneicher geht mit seiner vierstündigen Sendung
»Wünsch dir was bei RTL« on air - mit ständig wachsender Hörergunst, wie
der anschließende Postkartenberg verdeutlicht. Der Neue im RTL-Team
zeichnete 13 Jahre lang für den Südwestfunk-Dauerbrenner »Vom Telefon
zum Mikrofon« verantwortlich, sodass er eine gute Portion Erfahrung
mitbringt: „Radio muss heutzutage absolut hörernah sein, sonst sendet
man am Hörer vorbei.“ Sein Markenzeichen: eine warme "Röhre", Kalauer am
Fließband, mal Sprüche zum Nachdenken, Scherze zum Wachwerden, Streicheleinheiten für Einsame. Heinz Siebeneicher liebte schon als Kind
das Radio und machte seine ersten Rundfunkerfahrungen beim Kinderfunk
von RIAS Berlin. Als Jugendlicher hörte er nachts im Berliner Rundfunk
die Sendung »Vom Telefon zum Mikrofon«; ein Wunschprogramm, das ihn
unter dem gleichen Titel in den 70er Jahren bei SWF1 berühmt machen
sollte (bis zu fünf Millionen Menschen hörten mittwochs abends zu).
Heinz Siebeneicher fing 1964 beim SWF als Nachrichtensprecher an, 1971
wurde er von den Hörern mit absoluter Mehrheit zum Moderator der Sendung
»Vom Telefon zum Mikrofon« gewählt. Zehn Jahre moderierte er sie, dann
zog es ihn zu Radio Luxemburg. 1989 holte ihn der Südwestfunk wieder, dieses Mal als Moderator der Hörfunksendung »Fröhlicher Alltag«. Seit 1993 gibt es den
»Fröhlichen Alltag« auch im Südwest Fernsehen. Im April 1997 ist das
Digital Radio-Projekt L-Fun im L-Band Mannheim, Karlsruhe und Ulm
gestartet mit einem Livestream im Internet. Geschäftsführer waren die
bekannten Rundfunkmacher Christian Frietsch und Heinz Siebeneicher.
Sprüche und Pointen aus gesammelten Bergen von Manuskripten einer 30
Jahre langen Moderatorengeschichte gibt Heinz Siebeneicher in dem Buch
"Fröhlich im Alltag" (angelehnt an seine Radio- und Fernsehsendung) zum
Besten. Am 9. April 2005 wurde Heinz Siebeneicher für seine Verdienste
um das Land Baden-Württemberg von Ministerpräsident Erwin Teufel mit der
Verdienstmedaille ausgezeichnet. Als Stimme der täglichen
»SWR4-Wunschmelodie aus Freiburg« ist Heinz Siebeneicher den Hörern vor
allem in Südbaden bekannt. Die TV-Sendung »Fröhlicher Alltag« im Südwest
Fernsehen wurde ab 28. April 2006 von Thomas Ohrner präsentiert bis er
die Rolle des Matthias Brandner in der ARD Daily Soap "Verbotene Liebe"
übernahm. Heinz Siebeneicher ist am 5.11.2010 zu Hause in Baden-Baden
gestorben. www.siebeneicher.de