Radio ELWA sendet seit 50 Jahren
die christliche Botschaft für Afrika
Seit 50 Jahren sendet die protestantische Missionsstation „Radio ELWA“ in Monrovia im westafrikanischen Liberia die christliche Botschaft für Afrika. Die Initiative dazu geht auf die drei Absolventen des Wheaton-College im US-Bundesstaat Illinois zurück. Damals war Radio ELWA (es steht für „Eternal Love Winning Africa“) der einzige evangelische Missionssender für Schwarzafrika. 1952 schloss sich die Missionsgesellschaft SIM International in Charlotte im US-Bundesstaat New Jersey (SIM hieß damals Sudan Interior Mission) der Gründung des Senders an.
Am 18. Januar 1954 ging ein kleiner ein Kilowatt starker Mittelwellensender mit viereinhalb Stunden täglichem Programm in Betrieb. Wenig später wurde der erste Kurzwellensender eingesetzt. Damit bekam Liberia erstmals eine flächendeckende Rundfunkversorgung. Die 1950 gegründete kommerzielle Radiostation „ELBC“ erreichte bis dahin nur die Hauptstadt Monrovia.
Die Sendeanlagen und Studios stehen auf dem Missionsgelände der SIM, wo sich auch ein Krankenhaus befindet. 1979 sendete Radio ELWA über mehrere Sender in 46 Sprachen, darunter in sechs europäischen.
Herbe Rückschläge musste die Radiomission in den 90er Jahren einstecken. Zwei Mal wurde der Sender während des Bürgerkrieges 1990 und 1996 zerstört. Seit der letzten Zerstörung vor acht Jahren konnte kein Kurzwellensender mehr aufgebaut werden. Stattdessen ist Radio ELWA seit 1997 mit einer UKW-Station in Monrovia und Umgebung zu empfangen. Die einst von Monrovia aus gesendeten Programme hat die Radiomission „HCJB“ (Höre Christi Jesu Botschaft) aus Quito/Ecuador übernommen. Trans World Radio (TWR) deckt durch Sendungen über die staatlichen Sender in Meyerton bei Johannesburg einen Teil des einstigen Empfangsgebietes. Im Jahr 2000 wurde mithilfe von Radio HCJB wieder ein Kurzwellensender errichtet.
Während des Bürgerkrieges im vergangenen Jahr hat Radio ELWA trotz Stromknappheit täglich gesendet und war das einzige Radioprogramm, das über die aktuelle Lage berichten konnte. Über 2000 Flüchtlinge harrten während der wochenlangen Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Regierung auf dem Missionsgelände aus.
Derzeit verbreitet Radio ELWA die christliche Botschaft in zehn verschiedenen Sprachen Afrikas über UKW und Kurzwelle. Der christliche Sender ist die einzige Kurzwellenstation, die aus dem westafrikanischen Land sendet und auch in Europa gehört werden kann. Zur Zeit blickt die Radiomission optimistisch in die Zukunft. So sind weitere Sprachendienste geplant sobald sich die politische und wirtschaftliche Lage des Landes wieder stabilisiert hat.
Bilder (von oben): Sendestation Radio ELWA in Monrovia, Liberia. Foto auf einer QSL-Karte für den Empfang einer Sendung auf Kurzwelle 4760 kHz (10 kW) vom 25. November 1986; QSL-Karte für den Empfang auf 4770 kHz (10 kW) Richtung Westafrika vom 18. Januar 1977.
Lothar Rühl
Aus RADIOJournal 3/2004
• Offiziell ab Ende August 1993 sendet Radio ELWA Monrovia morgens und abends wieder auf der Traditionsfrequenz 4760 kHz. Der protestantische Missionssender war am 28. Juli 1990 durch den Bürgerkrieg völlig zerstört worden und hatte im Januar 1991 wieder mit UKW-Sendungen für die Hauptstadt Monrovia begonnen. (RADIOJournal 8/1993) |