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Das Beste aus 20 Jahren RADIOJournal

Besuch bei Schweizer Radio International

Über die malerische Landschaft hinaus, hat das Alpenland auch in manch anderer Hinsicht Maßstäbe gesetzt. Als demokratischer Staat, der auf eine jahrhundertelange Tradtion zurückblicken kann, als neutrales Land, das sich über 100 Jahre aus Kriegen herausgehalten hat. Tourismus und Industrie tragen zu diesem Gütesiegel bei. Pharmazie, Schweizer Uhren und Schokolade, der Käse mit den Löchern und die Elektroindustrie. Dabei denken wir an die Kurzwellensender von Brown, Boverie & Cie.

Ortsnamen wie Basel, Genf, Lausanne, Zürich und Bern gehören zum täglichen Vokabular der Medien. Aus Bern, Hauptstadt der Eidgenossen, sendete Schweizer Radio International (SRI) - der Auslandsdienst der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR idée suisse) ein tägliches Programm in deutscher Sprache. Zielgruppe waren Auslandsschweizer und an der Schweiz interessierte Hörer im Ausland. Die Fremdsprachensendungen von SRI wurden über Kurzwelle und Satellit abgestrahlt; das deutsche Programm später auch von World Radio Network (WRN) weiter verbreitet.

Besuch im Funkhaus

Es ist kurz vor 19.30 Uhr. Dieter Schmid sitzt im Studio, um die heutige Abendsendung für Europa zu moderieren. Das Jingle läuft, die Hand von Tontechnikerin Emma Racine schiebt den Regler hoch, das Rotlicht kommt und aus dem Lautsprecher die Stimme von Dieter: "...Schweizer Radio International mit der Sendung »Tag für Tag«. Guten Abend!".

QSL-Karte für die Bestätigung eines Empfangs auf der KW-Stammfrequenz 9535 kHz von 1971.

1961 bezog Schweizer Radio International das neue siebenstöckige Funkhaus an der Giacomettistraße 1 in Bern. Im Erdgeschoss befinden sich fünf Sendestudios und drei Produktionsstudios. Die einzelnen Beiträge werden vorproduziert, nur die Nachrichten, das Wetter, die Börse und der Kommentar werden live gesprochen. Für Europa gibt es auch  Übernahmen von Regionalberichten von Radio DRS.

Im dritten Stock arbeitet die deutsche Abteilung. Neun Mitarbeiter bewältigen das Programm, davon vier Frauen. Ebenfalls werden acht freiberufliche Übersetzer beschäftigt. Die Nachrichten werden immer von Übersetzern gesprochen. Warum? Die Nachrichten kommen aus der zentralen Redaktion und sind in englischer Sprache. Alle Meldungen werden hier über den Computer verarbeitet und so hat jede Redaktion sofortigen Zugriff und wählt nach Wichtigkeit aus. Denn jede Meldung muss erst durch eine zweite Quelle bestätigt sein, bevor diese bei SRI gebracht wird.

Leiter der Redaktion ist James Jeanneret. Er erzählt: "...Unsere Aufgabe ist es seit eh und je, durch Glaubwürdigkeit, durch Wahrhaftigkeit und journalistische Redlichkeit ein Programm zu machen, da nur auf dieser Grundlage ein dauerhaftes Hörerpublikum gewonnen werden kann. Unsere Kurzwellensendungen sollen die Bindungen zwischen den Auslandsschweizern und der Heimat enger gestalten und die Geltung der Schweiz im Ausland fördern".

Geschichtliches

1934 begannen die ersten Versuchssendungen nach Amerika. 1935 wurden regelmäßig Kurzwellensendungen in Deutsch, Französisch und Italienisch über den Völkerbundsender in Prangins ausgestrahlt. Das Kurzwellenzentrum Schwarzenburg wird in Betrieb genommen, brennt aber danach nieder. 1940 ist man von hier wieder "on the air". Gerade im Zweiten Weltkrieg ist die Schweiz neben der BBC London eine zuverlässige Informationsquelle. 1946 wird die Sendeleistung von 25 auf 100 Kilowatt erhöht und man beginnt mit Sendungen in Esperanto. Noch heute [1993] wird diese Sendung sonnabends ausgestrahlt. Inzwischen sendet man in acht Sprachen und insgesamt gibt es über 130 Mitarbeiter. 1972 wird in Sottens (Westschweiz) ein 500 Kilowatt-Sender mit der modernsten Drehstandantenne der Welt in Betrieb genommen. 1978 wird der "Schweizerische Kurzwellendienst" in Schweizer Radio International (SRI) umbenannt. Die Studios von SRI sind modern ausgerüstet und über Computer gesteuert.

Fahrt zu den Sendern

Etwa 25 Kilometer von Bern entfernt, ragen die 120 Meter hohen Sendemasten in den Himmel. Schwarzenburg ist seit 1939 Sendezentrum der PTT im Berner Oberland. Über diverse Vorhangantennen wird das Programm nach Übersee abgestrahlt. Dazu stehen drei mal 250 Kilowatt-Sender von Brown-Boverie bereit, die aber wegen ihres Alters nur noch mit etwa 150 Kilowatt arbeiten. An einem anderen 250 Kilowatt-Sender hängt auch die 1970 erbaute Log.-Periodische Richtantenne. Sie strahlt nach Nordafrika, Nordamerika und Nahost aus. Vom Senderaum aus wird über ein Schaltpult diese Antenne und auch die Drehstandantenne in Sottens gesteuert. Weitere Standorte sind Lenk, Sarnen und Beromünster. Ebenfalls benutzt SRI Relaisstationen in Moyabi (Gabon), Brasilien und China. Im Bild: Sendestandort Sottens. Im Vordergrund die 500 kW-Drehstandantenne mit neuem Sendehaus, dahinter der Mittelwellensender.

Eigentlich wollte die PTT schon 1990 mit neuen Sendestandorten in der Schweiz "on air" sein, aber die Naturschützer haben Einspruch eingelegt. Geplant waren vier moderne Drehstandantennen mit jeweils 500 Kilowatt Leistung. Damit sollte Schwarzenburg nach 30 Jahren den Betrieb einstellen. Inzwischen ist Sottens mit einem neuen 500 Kilowatt SSB-Sender modernisiert worden und in meinem Autoradio höre ich klar und deutlich: "Schweizer Radio International mit der Sendung »Tag für Tag« - Guten Abend!".

Peter Schneider
Fotos: © Peter Schneider / RJ Archiv

Aus RADIOJournal 7/1993

• Am 30. Oktober 2004 wurden die Hörfunksendungen via Kurzwelle und Satellit komplett eingestellt. Stattdessen gibt es im Internet die mehrsprachige multimediale Informationsplattform swissinfo. www.swissinfo.org

• Schweizer Radio International (SRI) bezeichnet sich selbst als das schnellste und direkteste Informationsmittel für Schweizer im Ausland. Sein traditionelles Verbreitungsmittel ist die Kurzwelle, die es dem ermöglicht, jedes Gebiet der Erde zu erreichen. Seit kurzem wird auch rund um die Uhr via Satellit für den gesamten europäischen Raum gesendet.
(RADIOJournal 5/1992)

• Mehr Schweiz und mehr internationale Verständigung: Seit 28. März 1993 nutzt Schweizer Radio International einen Audio-Kanal des Satelliten INTELSAT-K für die Versorgung von Nord- und Südamerika. SRI verbreitet auf dem Kanal dasselbe Angebot, welches über Astra in ganz Europa zu empfangen ist. Das Programm umfasst Sendungen in Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch. Es richtet sich sowohl an Schweizer im Ausland als auch an internationale Hörerschaften. Der neue Kanal dient zudem der Zulieferung von Programmen und Programmelementen an Stationen in Nord- und Südamerika, welche von SRI seit Jahren mit Cassetten und CDs versorgt werden. Allein in den USA beziehen mehrere hundert Stationen Produktionen aus der Serie »Musica Helvetica« und tragen damit wesentlich zur Präsenz des schweizerischen Musikschaffens im Ausland bei. In Lateinamerika übernehmen etwa 140 Stationen das Magazin »Temas de Suiza«, mit Beiträgen über die Schweiz und internationale Themen aus Schweizer Sicht. (RADIOJournal 5/1993)

• Vor rund zwei Jahren führte Schweizer Radio International (SRI) einen Versuchsbetrieb für Radio Teletyping (RTTY) ein, um die Kurzwelle, zusätzlich zu den regulären Radiosendungen, für die Textverbreitung zu nutzen. Da es mittlerweile schnellere, bessere und einfacher zu handhabende Formen der Datenübermittlung gibt, wurden diese Übertragungen Ende März 1993 eingestellt. (RADIOJournal 5/1993)

• Schweizer Radio International (SRI) bekam vom Verwaltungsrat grünes Licht für die Entwicklung von vier Programmketten (je eine in den drei offiziellen Landessprachen und in Englisch) sowie der entsprechenden Neuorganisation des Auslandsdienstes. Die frankphone Kette soll im Mai und die anglophone im Juni dieses Jahren lanciert werden. Die Ketten in deutscher und italienischer Sprache folgen im Frühjahr 1995. Die wichtigsten strategischen Grundsätze: SRI soll sich im Rahmen seines Mandats als "Public Service" unternehmerisch verhalten und sich mit attraktiven, originellen und spezifisch schweizerischen Programmen auf Publikum und Märkte ausrichten. Großen Wert wird darauf gelegt, dass die Kurzwelle bis zu ihrer Ablösung durch gleichwertige oder bessere Verbreitungsmittel erhalten und in den prioritären Zielgebieten noch verstärkt wird. Nach der seit Frühjahr 1993 entwickelten Strategie "SRI Futura" soll der Sender eine engere Verbindung zwischen den Auslandsschweizern und ihrer Heimat ermöglichen, zur Völkerverständigung beitragen und im Ausland die Präsenz der Schweiz und das Verständnis für deren Anliegen fördern. (RADIOJournal 4/1994)

• Der Schweizer Auslandsdienst setzt immer mehr auf Satellitentechnik. 1992 strahlte Schweizer Radio International (SRI) erstmals den normalen Kurzwellendienst auf Satellit aus. Inzwischen baut man nach Sprachen getrennte 24-stündige Satellitenprogramme auf. Seit dem 2. Mai bringt Schweizer Radio International in Zusammenarbeit mit Radio Suisse Romande rund um die Uhr ein französisches Satellitenprogramm über Eutelsat. Zum 6. Juni hat SRI einen 24-Stunden-Satelliten-Kanal nur in Englisch eingerichtet. Zur vollen Stunde kommen Nachrichten, zur  halben Features, außerdem werden die normalen englischen Kurzwellenprogramme ins Satellitenprogramm eingebracht. Den Weg zum Satellitenrundfunk hatte 1991 ein neues Rundfunkgesetz freigemacht, das die Beschränkung von Schweizer Radio International auf Kurzwelle aufhob. (RADIOJournal 8/1994)

• Schweizer Radio International (SRI Bern) sendet künftig von Montsinery auf Französisch-Guyana. Den neuen Sender erstellte die Telediffusion de France im Auftrag der schweizerischen Telekom. Damit wird die Empfangsqualität von SRI sowohl in Nord- und Südamerika als auch in Australien und Teilen von Afrika erheblich verbessert. Der neue Sender mit 500 Kilowatt Leistung ist täglich während zehneinhalb Stunden in Betrieb; die Relaisstationen Beijing, Brasilia, Moyabi/Gabun werden dadurch abgelöst bzw. ergänzt. (RADIOJournal 9/1994)

• Im Juni 1935 sendete die "Radio Schweiz AG" erstmals über den 20 Kilowatt-Kurzwellensender des Völkerbundes, der 1932 eingerichtet worden war. Ab 1935 wurden regelmäßig Sendungen in Deutsch, Französisch und Italienisch aus dem Heimatdienst auf Kurzwelle übernommen. Am 27. April 1938 stimmte das Schweizer Parlament dem Kredit für den Bau des ersten Kurzwellenzentrums der Schweiz in Schwarzenburg zu. Im Mai 1939 stand dann ein 25 Kilowatt-Sender zur Verfügung. Da der aber ausbrannte, konnte das Zentrum erst 1940 den regelmäßigen Betrieb gewährleisten. Das Inseldasein der Schweiz führte im Zweiten Weltkrieg zur Aufnahme weiterer Sprachdienste bzw. spezieller Auslandssendungen. Heute ist Schweizer Radio International (SRI) in Europa fast ganztägig auf der Stammfrequenz 6165 kHz zu hören. Gleichzeitig setzt die Station immer stärker auf den Satellitenrundfunk als neuen Verbreitungsweg. (RADIOJournal 6/1995)

In einem Artikel der Zeitschrift für Auslandsschweizer gab "Schweizer Radio International" (SRI) die künftige Strategie bekannt. Aus finanziellen Gründen sei es auf Dauer nicht möglich, die Programme von SRI auf Kurzwelle und Satellit parallel auszustrahlen. Der Kurzwellendienst für Europa werde darum schrittweise abgebaut und die frei werdenden Mittel in den Satellitendienst investiert. Benachteiligt sind dadurch vor allem die durch Europa reisenden Schweizer, da es noch keinen mobilen Satellitenempfang als Ersatz für die Kurzwelle gibt. Wahrscheinlich noch in diesem Jahr, spätestens aber 1997, werde alle Radio- und Fernsehprogramme der SRG via Satellit verbreitet. (RADIOJournal 6/1996)

• Schweiz legt Kurzwellensender still: In neun Monaten wird es nur noch einen einzigen aktiven Kurzwellensender in der Schweiz geben, die 500-Kilowatt-Anlage in Sottens. Swisscom sieht sich an den beiden anderen Standorten zunehmenden Protesten von Anwohnern ausgesetzt, die fürchten, durch den sogenannten „Elektrosmog” um ihre Gesundheit gebracht zu werden. Konsequenz: Stillegung. Ende März kommt die älteste Kurzwellenstation der Schweiz in Schwarzenburg an die Reihe. Bis zum Ablauf der Wintersendeperiode werden von dort noch über zwei 250 Kilowatt-Sender (die rund 35 Jahre alt sind, weshalb man ihnen nur noch 150 Kilowatt zumutet) über verschiedene Vorhangantennen Programme von ”Schweizer Radio International” vorwiegend in außereuropäische Zielgebiete abgestrahlt. Ende Oktober endet dann auch der Sendebetrieb aus Lenk. Diese Station dient zur Europaversorgung, die ebenfalls 250 Kilowatt starken Sender dort strahlen über Rundstrahlantennen ab. Von SRI selbst wird dabei nur noch eine Frequenz genutzt, und zwar 6165 kHz, ganztägig zwischen 6.00 Uhr morgens und Mitternacht. Abends ab 22.00 Uhr laufen hier Übernahmen von »China Radio International« in schönster Telefon-Qualität, für weitere Sprachdienste des Pekinger Auslandsdienstes - darunter auch in Deutsch - wird in diesem Zeitraum noch der zweite Sender auf 3985 kHz eingeschaltet. Diese Übernahmen erfolgen im Rahmen eines Austausches von Sendezeit, im Gegenzug kann SRI für seine Asiendienste Sender in Peking nutzen. Die Deutsche Telekom AG und ihre Sendestation in Jülich soll Schwarzenburg und Lenk ersetzen. (RADIOJournal 2/1998)

• Ein Teil der Geschichte verschwindet: Mit dem Wechsel auf den Sommerfrequenzplan von Schweizer Radio International (SRI) in der Nacht vom 28. auf den 29. März 1998 wurde der Sendebetrieb des Kurzwellensenders Schwarzenburg nach 59 Jahren eingestellt. Damit verschwindet ein Symbol, mit welchem die Bevölkerung die „Stimme der Schweiz” identifiziert hat. SRI strahlt seine Kurzwellensendungen in Zukunft vor allem über ausländische Sendestationen ab. Die Geschichte des Sendezentrums Schwarzenburg begann turbulent: Eine Woche nach Inbetriebnahme am 1. Juli 1939 zerstörte ein Brand die Anlage. Der neue Sender konnte erst im Herbst 1940 in Betrieb genommen werden und strahlte während der kommenden 58 Jahre die Kurzwellensendungen von SRI nach Europa und Übersee aus. Die nötig gewordene Sanierung der Anlage stieß in den siebziger Jahren auf politische Widerstände. Nachdem die Suche nach alternativen Standorten gescheitert war, entschloss sich die PTT als Betreiberin, in Schwarzenburg eine neue Anlage zu bauen. Bis das Neubauprojekt im letzten Jahr bewilligungsreif war, ergab sich für SRI die Möglichkeit, im Ausland effizientere und kostengünstigere Anlagen zu nutzen. Trotz dieser ökonomisch vernünftigen Lösung bedauert SRI den Verlust eines wesentlichen Teils seiner Identität: Schwarzenburg war zumindest für die ältere Generation das Identifikationsmerkmal mit der „Stimme der Schweiz” schlechthin. Durch den rechtzeitigen Ersatz für Schwarzenburg mit Anlagen im Ausland konnte SRI den Befürchtungen seines Publikums entgegentreten, die Einstellung des Schwarzenburger Sendebetriebes bedeute das Ende von Schweizer Radio International.
Foto: © SRI (RADIOJournal 5/1998)
 

• Lenk - das Ende: In der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1998 wurde die vorletzte Schweizer Kurzwellenstation in Lenk, rund zehn Kilometer nordwestlich vom Wildstrubel, stillgelegt. Interessanterweise war auf 3985 kHz um 23.29 Uhr in der Pause zwischen vorletztem und letztem Übernahmeprogramm aus Peking deutlich das laufende Programm von "Schweizer Radio International" zu hören - um 23.57 Uhr war es dann vorbei, "China Radio International" verabschiedete sich mit seinem Pausenzeichen, und nach einem kernigen „Swiss Radio International” herrschte Schweigen, bis 58 Sekunden nach Mitternacht der Träger für immer abgeschaltet wurde. Damit ist Lenk nun den „Elektrosmog” ebenso los wie die billige Senderabwärme, mit der bislang die örtliche Schwimmhalle geheizt wurde. Die Antennen wurden innerhalb weniger Tage abgebaut; was mit den in einem unterirdischen Bunker untergebrachten beiden Sendern (Typ SK53C3 von Brown Boverie, Baujahr 1974) geschehen wird ist noch nicht endgültig entschieden, wahrscheinlich landen sie aber wie die Ausrüstungen der früheren Station Sarnen auf dem Schrottplatz. Damit befindet sich in Sottens (zugleich Standort der Mittelwelle 765 kHz) nun der einzige noch aktive Kurzwellensender der Swisscom. Er wird von "Schweizer Radio International" für Sendungen nach Übersee genutzt. (RADIOJournal 12/1998)

• SRI stellt Sendungen ein: Schweizer Radio International (SRI) wird bis Ende 2004 seine Radioaktivitäten weitgehend beenden. Ab diesem Zeitpunkt will SRI sich voll auf das Internetangebot konzentrieren und daneben nur noch Radioprogramme in Englisch produzieren. Nachfolgend die angekündigten Schritte der Abwicklung:

  • 24. März 2001: Einstellung der Kurzwellensendungen für Nordamerika-Westküste, Mittelamerika und Australien.
  • 27. Oktober 2001: Einstellung der Kurzwellensendungen für Europa, Asien und Nordamerika.
  • 31. Dezember 2001: Einstellung d er Sendungen über die Satelliten NSS-K (Amerika), Asiasat-2 (Asien und Australien) und Intelsat 707 (Nahost und Afrika).
  • 31. Dezember 2002: Einstellung der Sendungen über den Satelliten Astra 1B.
  • Ende 2004: Einstellung der Kurzwellensendungen für Nahost, Afrika und Südamerika.

Damit verbleiben dann nur noch die bereits genannten englischen Sendungen über einen Eutelsat und eventuell weitere Satelliten. In Betrieb ist nur noch ein Sender in Sottens (zugleich Standort der RSR-Mittelwelle 765 kHz), der auf den Frequenzen 9885, 13770, 17680, 21750 und 21770 kHz eingesetzt wird. In größerem Umfang wird seit einigen Jahren die deutsche Sendestelle Jülich genutzt. Weitere Sendungen laufen über Anlagen von Merlin Communications in Singapur und die TDF-Sendestation Montsinéry in Französisch Guayana. Keine der genannten Ausstrahlungen ist noch speziell für Mitteleuropa bestimmt, weshalb grundsätzlich mit einer eingeschränkten Empfangsqualität zu rechnen ist. (kl)
(RADIOJournal 4/2001)

• Schweizer Radio International nur noch im Internet: Die Abwicklung von Schweizer Radio International (SRI) geht schneller vorwärts als ursprünglich angekündigt. Am Ostermontag, 12. April 2004, wurden letztmals Sendungen in Englisch ausgestrahlt, nachdem deren Redakteure zu den 26 Mitarbeitern gehören, die bereits entlassen wurden. In den letzten Programmen wurden nochmals Archivaufnahmen vorgestellt, die Höhepunkte der 1941 ins Leben gerufenen englischen Sendungen des damaligen Schweizer Kurzwellendienstes dokumentierten. Bis zur endgültigen Einstellung des Sendebetriebs am 31. Oktober 2004 werden die dann vakanten Sendeplätze mit Musik gefüllt. Die Einstellung der Kurzwellensendungen zugunsten einer Internetpräsenz wurde bereits im März 2001 angekündigt und seither schrittweise vollzogen. swissinfo betreibt eine Internetpräsenz in Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch und Spanisch. (RADIOJournal 5/2004)

• 10 Jahre swissinfo: swissinfo verbreitet seit zehn Jahren relevante Artikel, Videos, Audios und Dossiers. Im Auftrag von Bundesrat und Parlament informiert die Internetplattform das Ausland in neun Sprachen über die Schweiz. Das Angebot richtet sich an Auslandsschweizer sowie an ein internationales Publikum. Als Nachfolgerin des legendären Schweizer Radio International (SRI) hat swissinfo vor zehn Jahren von der Politik den Auftrag erhalten, die reale Schweiz abzubilden und für ein internationales Publikum verständlich zu erklären. Die Internetplattform zeichnet ein authentisches Bild, das die Vielfalt des Landes abdeckt und mit multimedialen Mitteln erklärt, wie die Schweiz funktioniert. Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Technologie, Gesellschaft und Sport werden in Form tagesaktueller Analysen, Hintergrundberichte und Reportagen auf eine für Ausländer verständliche Weise vermittelt. Die Inhalte der sprachlich getrennten Website werden von neun Redaktionen ausgewählt, geschrieben und publiziert. Neben einem gemeinsamen Basisangebot wird auf spezifische Aspekte und Interessen der jeweiligen Sprachräume und Zielpublika eingegangen. Berichtet wird auch über die Bedeutung der Schweiz als Wirtschaftsstandort, über die kulturelle Vielfalt und die Errungenschaften auf dem Gebiet der Forschung.swissinfo liefert Informationen in Deutsch, Englisch und acht  weiteren Sprachen. (RADIOJournal 3/2009)