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Erfolgreich bei den Hörern, fest verankert im Land -ANTENNE THÜRINGEN ist seit 15 Jahren auf Sendung

Als Hans-Jürgen Kratz vor mehr als 13 Jahren am 1. April 1995 - von radio NRW in Oberhausen kommend - als Geschäftsführer von ANTENNE THÜRINGEN in Weimar anfing, hatte er sich zwar vorgenommen, die Geschicke des Senders zum Erfolg zu führen, er konnte aber nicht ahnen, welche beeindruckende Erfolgsgeschichte Thüringens erster Privatsender im Laufe der kommenden Jahre schreiben sollte. „Ich hatte damals auch das Glück, zu einem Zeitpunkt zu kommen, als unser Programmdirektor Stephan Halfpap durch die „Research-Group“ aus Seattle erstmals Marktforschung betreiben ließ“, erinnert sich Kratz an seine Anfangszeit in Thüringen, „so dass schon eine klare strategische Zielsetzung auf dem Tisch lag. Diese galt es nun - auch gegen interne Widerstände - um- und durchzusetzen.“

Nachdem der Sender schon am 1. Februar 1993 mit einem eher breiten und mehr aus dem Bauch heraus gestalteten Euro-AC auf symbolischen Knopfdruck von Thüringens damaligem Ministerpräsidenten Bernhard Vogel und mit dem Titel „Wonderful World“ von Louis Armstrong auf Sendung ging, wurde nun ein absolut stringentes AC-Format etabliert und mit Stolz verweist man in Weimar noch heute gerne darauf, dass ANTENNE THÜRINGEN damals der erste Sender mit einem eigenen musikalischen Claim war. Was dort „Die beste Musik der 80er und 90er Jahre“ hieß, wurde fortan von vielen anderen Programmen kopiert.

Parallel dazu wurde das Logo des Senders modernisiert und der Subclaim ‚Thüringens Erster Privatsender’ eingebaut, was die Leute zu schätzen wussten. „Wir haben damit nicht nur symbolisiert, ganz weit vorn zu sein, sondern es entsprach auch dem Lebensgefühl der Menschen im Freistaat. Noch heute sind die Privaten TV-Sender Marktführer in Thüringen, weil vielen Menschen in den neuen Bundesländern ‚staatsähnliche’ öffentlich-rechtliche  Programme aufgrund ihrer Erfahrung aus DDR-Zeiten suspekt sind. Gleichzeitig war uns klar, dass wir auch Privatradio anders als in den alten Bundesländern machen mussten.“

Hans-Jürgen Kratz wurde schnell in Thüringen heimisch. Nachdem in der Anfangszeit, zu der auch noch viele ehemals öffentlich-rechtliche Kollegen in Weimar Programm machten, häufig die Geschäftsführer wechseln, steht er seitdem für personelle Kontinuität. Kratz kennt Land und Leute und mag die Menschen in Thüringen, die er als offen und Neuem gegenüber aufgeschlossen kennen gelernt hat, wenn man mit ihnen respektvoll umgeht. Trotz vollem Terminkalender achtet er darauf, bei den Fahrten durch den schönen Freistaat einfach mal eine Pause zu machen, um die vielfältige und wunderbare Landschaft zu genießen. So weiß Hans-Jürgen Kratz auch, dass die hohe Landeskompetenz einer der tragenden Pfeiler des Programms von ANTENNE THÜRINGEN ist. „Wenn man im mittleren Alterssegment reüssieren will, spielen regionale Informationen eine wichtige Rolle, sie dürfen nur nicht provinziell sein. Die Hörer schätzen unsere Thüringenkompetenz bei Wetter, Verkehr und regionalen Themen, wie unsere aktuelle Mappingstudie eindrucksvoll bewiesen hat.“

Regionale Kompetenz als Markenkern

Acht Mal täglich regionalisiert ANTENNE THÜRINGEN seit 1996 sein Programm in die fünf Regionen Ost, Süd, West, Nord und Mitte. Egal ob es Streit um die Abwasserentsorgung gibt oder ein Unternehmen neue Arbeitsplätze schafft, stets bringt Thüringens beliebtester Privatsender die Informationen von vor der Haustür. Lokale Sportergebnisse oder Veranstaltungstipps runden das Angebot ab. „Wer wissen will, was in der Gegend wichtig ist, schaltet ANTENNE THÜRINGEN ein. Dieses Image hat auch nicht gelitten, wenn wir programmlich mal nicht so stark waren“, resümiert Hans-Jürgen Kratz.

Seine Gesellschafter, die vom Freien Wort in Suhl und RTL mit je 15 Prozent über mittelständische Unternehmen bis hin zu kleinen regionalen Firmen und Privatpersonen reichen, lassen ihm freie Hand in seiner operativen Arbeit. „Mir ist es wichtig, im Wettbewerb vor allem auf eigene Stärken zu setzen und nicht so sehr auf andere zu gucken. Wenn man einen Weg als richtig erkannt hat, sollte man ihn konsequent weitergehen und nicht dauernd die Strategie wechseln.“

Auch Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski machte beim Spendenmarathon mit.

Auch personell kann ANTENNE THÜRINGEN auf ein solides Fundament aufbauen. So gibt es etliche Mitarbeiter, die schon über zehn Jahre im Funkhaus arbeiten, vor allem auf der Abteilungsleiterebene herrscht hohe Kontinuität, einige sind sogar von Anfang an dabei. Neue Mitarbeiter sorgen im richtigen Verhältnis dafür, dass sich Erfahrung und Bodenständigkeit mit Kreativität und Modernität zur richtigen Mischung vereinen. Seitdem in den neunziger Jahren überall nur noch die Mega-Hits und Super-Hits dominierten, war es umso wichtiger, dass ANTENNE THÜRINGEN offensiv seine Stärken betonte. „Unsere gut gemachten Nachrichten sowie die regionalisierten Informationen sind ein Pfund, mit dem wir wuchern können. Wer sich nur über Musik definiert, steht bald im Abseits“, ist sich Hans-Jürgen Kratz auch für die Zukunft sicher. Gleichzeitig legt er Wert darauf, „ein Programm für die Menschen im Land und nicht für das Land“ zu machen. So können alle Leute erreicht werden, die sich in Thüringen zu Hause fühlen oder eine enge Bindung an den Freistaat haben - auch wenn sie zugezogen sind.

Angekommen im Land ist auch der neue Programmdirektor von ANTENNE THÜRINGEN, Carsten Hoyer, der seit knapp zwei Jahren dabei ist. Auch er kam aus Oberhausen von radio NRW und war sofort von Weimar begeistert. Unterschiede in der Hörerresonanz konnte Hoyer gleich feststellen. „Wenn man aus einem großen Markt kommt, fällt einem in Thüringen sofort die Unmittelbarkeit in der Kommunikation auf. Alles was sich im Programm niederschlägt, kriegt man sofort zurückgespielt. So kann man sehr direkt Einfluss nehmen. Ein großer Vorteil ist auch die hohe Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Sender.“

Erfolgreiche Morningshow etabliert

Nichts ist schwerer, als am Morgen mit authentischen Persönlichkeiten, die im Sendegebiet verankert sind, Erfolg zu haben. Carsten Hoyer hat es seit seinem Amtsantritt geschafft, ein vorhandenes Juwel so zu polieren, dass es bestmöglich strahlt. Jens May und Wenke Weber waren bereits am Morgen zu hören, blieben aber zunächst unter ihren Möglichkeiten. „Ich habe schnell gemerkt, dass in Wenke mehr als nur ein Sidekick steckt. Wir haben die jeweiligen Stärken des Duos herausgearbeitet, damit die beiden gut miteinander harmonieren. Jens ist ein Ur-Thüringer, Angler, Wanderer mit Hund - kurzum ein Typ, mit dem du ein Bier trinken gehen kannst. Wenke ist ganz das Gegenteil - urban, hibbelig und flippig“, umschreibt Carsten Hoyer die beiden Charaktere. Die letzten Untersuchungen zeigen, dass das Konzept aufgeht. „Jens und Wenke sind Ausnahmetalente, denen die Rollen der Sendung auf den Leib geschrieben sind. Privat erlebt man sie exakt so, wie sie auch vorm Mikrofon agieren. Beide machen eine offene und ehrliche Arbeit, bringen sich intensiv in die Vorbereitung ein. Tägliche Airchecks sind das A und O, um der Sendung eine hohe Qualität zu sichern. Mein Stellvertreter, Peer Lück, sowie Susanne Deininger sind als Autoren wesentliche Stützen der Sendung“, erläutert der Programmdirektor. Die Sendung soll dabei erwachsen klingen, aber nicht bieder oder langweilig sein.

Hans-Jürgen Kratz und Carsten Hoyer ist das richtige Verhältnis zwischen Distanz und Nähe zu ihren Hörern wichtig. „Einerseits haben wir einen guten Zugang zu den Hörern, andererseits wollen wir sie auf keinen Fall anbiedernd duzen“, betonen beide übereinstimmend. Die richtige Mischung zwischen ländlichen und urbanen Themen ist auch in der Morningshow elementar. Dabei sind feste Rituale Bestandteil der Sendung, etwa wenn Wenke morgens um 6.10 Uhr ihr „Guten Morgen, Sonnenschein“-Lied trällert und Jens mit seinem dicken Hund aufzieht, den sie fürchterlich findet.

Eine ordentliche Vorbereitung ist für Carsten Hoyer gerade am Morgen sehr wichtig. „Du bist nur spontan, wenn du einen Zettel in der Tasche hast“, zitiert er ein Credo des legendären Peter Frankenfeld. So sollen Personality, Unterhaltung, Infos und Service in einem guten Verhältnis zur Geltung kommen, schließlich wechselt im Schnitt alle 20 Minuten ein Großteil der Hörer. Trotzdem gibt es keine wortgleichen Wiederholungen. „Man ist nur spontan, wenn man sicher ist. Jedoch gehen wir nicht immer auf bestimmte Punchlines, haben auch keine berechenbaren Gags dabei. Wir wollen vor allem die Stimmung des jeweiligen Tages transportieren“, fasst Carsten Hoyer die Philosophie von »Guten Morgen Thüringen« zusammen. Damit ist es ihm gelungen, dass seit Sina Peschke, die damals mit Frank Brachvogel und später mit Frank Sandmann erstmals mit einer Personalitiy-Morningshow in Thüringen zu hören war, wieder ein gleich erfolgreiches Duo am Start ist.

Moderator Andreas Heidenreich gibt alles

Live-Moderation rund um die Uhr

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass bei einem deutschen Privatsender rund um die Uhr live moderiert wird. Bei ANTENNE THÜRINGEN jedoch gibt es kein Radio aus der Konserve. Zudem sind bis auf die Nachtnachrichten zwischen 22 und 4 Uhr, die von der Rufa übernommen werden, auch sämtliche Informationsangebote Eigenproduktionen. Von vorproduzierten Sendungen hält Hans-Jürgen Kratz nicht viel. „Zum einen ist dies nicht im Interesse der Hörer, da sie doch merken, wenn Sendungen nicht aktuell sind oder weitgehend auf interaktive Möglichkeiten verzichten. Zum anderen muss das Studio sowieso rund um die Uhr besetzt sein, um aktuelle Serviceinformationen einzuspeisen oder bei technischen Störungen eingreifen zu können. Anstatt eine Gebäudeüberwachung zu bezahlen, kann dann auch ein Moderator live die Sendung fahren. Wenn ich dann noch rechne, dass ich für eine professionell vorproduzierte Sendestunde etwa 20 bis 25 Minuten Zeitaufwand benötige, verflüchtigt sich der scheinbar ökonomische Vorteil.“

Ebenfalls nicht selbstverständlich sind die Infostrecken zwischen 12 und 13 sowie 18 und 19 Uhr, in denen ausführlich über das politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Geschehen berichtet wird. Dabei kann sowohl auf Korrespondenten in Deutschland und der Welt, die Thüringen-Reporter im Land oder sachkundige Redakteure im Studio zurückgegriffen werden. Für einen fließenden Übergang von der Morningshow in den Vormittag hat Carsten Hoyer mit dem »Jens May Musikmarathon« gesorgt, der in die dann von Andy Schneider und Romy Anders im Wechsel moderierte Schiene überleitet. Auch Wenke Weber ist über ihre Sendung hinaus im laufenden Programm präsent, etwa indem sie den Bürogemeinschaften im Lande ihre Mittags-Pizza spendiert. Während das Vormittagsprogramm vor allem einer langen Verweildauer gerecht werden muss, kommen am frühen Nachmittag die jüngeren Hörer mit neuer Musik auf ihre Kosten. Im Anschluss gibt es für den Weg nach Hause bei Tilo Liebsch ein klassisches Drive Time-Format zu hören.

Spezialsendungen mit Kultstatus

ANTENNE THÜRINGEN bietet seinen Hörern am Abend einige Spezialsendungen an, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Allen voran die »Yesterhits« mit Dirk Sipp, die gerade ihre 500. Sendung feiern konnten, erfreuen sich großer Beliebtheit, weswegen sogar die Sendezeit ausgedehnt wurde. Wenn sonntags zwischen 18 und 24 Uhr musikalische Raritäten - von Perlen der internationalen Popmusik bis Klassikern des DDR-Rock - erklingen, die von Dirk Sipp mit einem großen Anekdotenschatz präsentiert werden, hören viele Thüringer gebannt zu. „Ein Drittel der eingehenden Mailresonanz betrifft allein diese Sendung“, freut sich Programmdirektor Carsten Hoyer über diese „eigenständige Marke, die viele Emotionen weckt“. Im Bild: Die sagenhaften Backstage-Boys (von links): Frank Brachvogel, Frank Sandmann, Dirk Sipp und Andreas Heidenreich.

Hervorhebenswert ist auch der vom Musiker und ANTENNE THÜRINGEN-Musikredakteur Norbert Radig moderierte »Musikcheck« am Dienstagabend, bei dem Thüringer Bands seit Juni 2007 die Chance haben, ihr Können einem breiten Publikum vorzustellen. „Jede Band darf zwei Songs spielen und etwas über ihre Art, Musik zu machen, erzählen. So haben wir schon gut 75 Gruppen ins Radio bekommen, die bis dahin einem größeren Publikum unbekannt waren“, freut sich Carsten Hoyer. Am Samstagabend erfreut sich die klassische Partysendung einer großen Beliebtheit, während am Freitag die »Viba-Flirtline« mit der unnachahmlichen Gwendolyne Karpinski für Furore sorgt. Das ist keine reine Kuppelsendung, sondern ein Programmformat, das dank der Moderatorin auf humorvolle Art und Weise auch so etwas wie Lebenshilfe bietet. Mehrere Hochzeitspaare haben sich über die Sendung kennen gelernt, zwei Kinder sind so entstanden. Bei der ersten Eheschließung war Gwendolyne Karpinski sogar als Trauzeugin mit dabei.

Gut ankommen tut auch die Rubrik »Klartext«, die eine deutsche Übersetzung von englischen Titeln darstellt. Wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Hörer zwischen 30 und 55 Jahren nicht mit der englischen Sprache aufgewachsen ist, wird das Interesse schnell erklärbar. Und schließlich sind die Popsongs Grundlage des Musikprogramms. „Wir wollen auf sicherer Basis Akzente setzen, die das Musikangebot frisch machen und vertrauen nicht nur auf ganz gut getestete Titel. So hat sich die Zusammensetzung der Dekaden in der Stundenuhr auch nicht verändert“, erklärt Carsten Hoyer, der den Thüringer Markt als sehr reagibel einschätzt. So gelten hier höhere Benchmarks für Titel als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen.

Mark Medlock beim Meet & Greet mit Hörer.

Umfangreiche Sportberichterstattung

Bei den ANTENNE THÜRINGEN-Nachrichten steht eine hörernahe Ansprache im Vordergrund. „Wir legen Wert darauf, Verläufe darzustellen, damit die Meldungen nachvollziehbar werden und nationale Themen auf Thüringen runter zu brechen. Zugleich sind wir journalistisch sehr stabil, formulieren nicht flapsig und haben auch keine Musikbetten unter den Nachrichten“, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Kratz. Er ist stolz darauf, dass dpa oft Meldungen verbreitet, bei denen ANTENNE THÜRINGEN als Quelle angegeben wird. Ein Beleg dafür, dass die Redakteure kaum Terminjournalismus machen sondern sich selbst auf die Suche nach interessanten Themen begeben. „Man kann beim Privatfunk Dinge schnell beeinflussen, deswegen können wir auch zeitnah reagieren“, ergänzt Carsten Hoyer.

Ein Großteil der Thüringer Vereinslandschaft, die Samstagmittag im »Vereinssprint« ihren eigenen Sendeplatz hat, entfällt auf den Sportbereich. Dieser findet sich auch abseits von Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena im Programm wieder, etwa in der Berichterstattung über Biathlon-Wettbewerbe und Wintersport-Ereignisse. Legendär ist die von Sportredakteur Kim Wenzel durchgeführte Kommentierung des Elf-Meter-Schießens beim Halbfinalgewinn der Jenaer Mannschaft gegen den VfB Stuttgart beim DFB-Pokal. Seine freudige Schilderung war sogar als Handy-Klingelton abrufbar, der bei den Fans vom FC Carl Zeiss Jena in den Folgewochen nahezu ununterbrochen zu hören war. Live-Übertragungen zur Europameisterschaft waren ebenfalls fester Bestandteil des Programms, sämtliche Public Viewing-Plätze wurden zu „ANTENNE THÜRINGEN-Fanstationen“.

Umdenken bei Veranstaltungen

„Klasse statt Masse“ lautet das Motto im Veranstaltungsbereich. Nachdem die legendäre „Beach Party“ am Stausee Hohenfelden nach zehn erfolgreichen Jahren sowohl von der Publikumsresonanz als auch von den Finanzierungsmöglichkeiten her ihren Zenit überschritten hatte, setzt ANTENNE THÜRINGEN nun auf die Mitveranstaltung oder Präsentation besonderer Events. Dazu gehört der von den Morgenmoderatoren moderierte Feuerwerkswettstreit „Flammende Sterne“ in Gera oder das Drachenbootrennen „Fire & Drums“ in Jena. Beim „Zwiebelmarkt“ in Weimar oder dem „Krämerbrückenfest“ in Erfurt ist Thüringens erfolgreichster Privatsender ebenfalls mehrtägig mit einem eigenen Programm vor Ort. Mit dabei ist man seit sechs Jahren bei der „Nokia Night of the Proms“. Konzerte, etwa von Elton John, The Police oder Bon Jovi, die fast ausschließlich in Leipzig stattfinden, werden mitunter aus Imagegründen präsentiert. Gleichwohl sind große Acts kaum noch bezahlbar.

ANTENNE THÜRINGEN ruft und Tausende kommen.

Außergewöhnliche Programmaktionen

Hervorhebenswert sind für Hans-Jürgen Kratz auch eine Vielzahl an Charity-Aktionen, die zum Beispiel Opfern des schweren Hochwassers 2002 zugute kamen. Bei „Thüringer schenken Freude“ waren die Hörer aufgerufen, anhand einer speziellen Einkaufsliste vom Paritätischen Wohlfahrtsverband bei REWE ein Paket zusammenzustellen, das dann von den Johannitern zu bedürftigen Menschen in Südosteuropa gebracht wurde. Bis zu 12.000 Pakete machten sich dann auf die Reise. Sehr aufwendig war auch die Aktion „Thüringen sagt Ja zu Kindern“, die unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski stand. Hier wurden sieben Projekte aus dem Kinder- und Jugendschutzbereich in Thüringen ausgesucht, für die Geld gesammelt wurde. Eine ausführliche Vorstellung der engagierten und notwendigen Arbeit in den jeweiligen Einrichtungen rundete die Aktion ab. In Kooperation mit der Thüringer Landeszeitung wurde Zeulenroda-Triebes zum kinderfreundlichsten Ort in Thüringen gewählt. Zur Tradition geworden sind die pünktlich zum Schuljahresbeginn an alle ABC-Schützen verteilte gelbe Signalmützen, die zum besseren Schutz vor den Gefahren des Straßenverkehrs getragen werden sollen. „Unsere Aktionen werden im Land goutiert und unterstreichen unser Engagement für Thüringen“, findet Carsten Hoyer.

Regionale Werbung als wichtiges Standbein

Wirtschaftlich schreibt ANTENNE THÜRINGEN ebenfalls eine Erfolgsgeschichte. Bereits 1995 erreichte das aus Weimar sendende Landesprogramm den break even, seit 1996 verdienen die Gesellschafter gutes Geld mit ihrem Programm. Das hat sich seitdem auch nicht geändert. Gewachsen ist hingegen die Bedeutung der regionalen Werbung, die mittlerweile fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht. „Das gute Verhältnis zu unseren Kunden ist von Fairness im Umfang geprägt. Wir setzen nicht auf Menge sondern auf Qualität, sind daher auch ‚nur’ mit vier klassischen Außendienst-Mitarbeitern im Land unterwegs. Der Markt ist weitgehend erschlossen, 80 Prozent des regionalen Radiobudgets wird in Werbung bei ANTENNE THÜRINGEN investiert“, bilanziert Geschäftsführer Hans-Jürgen Kratz. Die Großkunden sind in allen Branchen zu finden, für kleinere Unternehmen bemüht man sich ebenfalls, attraktive Werbepakete zu packen. „Unter Leitung von Mike Bröhl haben wir eine super Truppe im Verkauf, das macht sich bezahlt.“

Moderator Tilo Liebsch ist von den Mädels von No Angels begeistert.

Eine verstärkte Beachtung wird auch dem gerade komplett relaunchten Internetauftritt zuteil. Eine freundliche weiß-rote Farbgebung lädt mit einer klar strukturierten Navigation und vielfältigen Informationen über den Sender und darüber hinaus zum Reinklicken ein. Bisher werden schon 10 bis 12 Millionen page impressions im Monat erreicht. Künftig werden neue Bewegtbildangebote hinzukommen. „Trotzdem bin ich ein eher vorsichtiger Kaufmann auf diesem Gebiet. Größere Refinanzierungsmöglichkeiten sind noch nicht absehbar“, schätzt Hans-Jürgen Kratz die Vermarktung der Internetangebote ein. Gleichwohl setzt er bei der Verbreitung von Programmen mehr auf mobiles Internet als auf terrestrische Verfahren. Im Konsortium Digital 5.1 beteiligt sich ANTENNE THÜRINGEN als Gesellschafter. „Wir versprechen uns dadurch einen Erkenntnisgewinn für neue Geschäftsmodelle. Gleichzeitig wollen wir damit gerüstet sein, falls die Digitalisierung im Hörfunk doch einmal greifen sollte“, sagt Kratz.

Schnelles Beiboot mit Radio TOP 40

Seit dem 1. Januar 2007 ist das Jugendprogramm radio TOP 40, das ebenfalls im Weimarer Funkhaus beheimatet ist, eine hundertprozentige Tochter von ANTENNE THÜRINGEN. Entsprechend können nun beide Sender noch besser aufeinander abgestimmt werden. Erstaunliche 32.000 Hörer in der Durchschnittsstunde hören radio TOP 40, das nur über elf Lowpower-Kanäle in den größeren Städten des Landes empfangen werden kann. „Wenn man bedenkt, dass selbst bei einer Autofahrt zwischen Erfurt und Weimar keine durchgängige Empfangbarkeit gegeben ist, wird radio TOP 40 von den jungen Hörern also immer wieder ganz bewusst gesucht“, hat Hans-Jürgen Kratz festgestellt. Und Carsten Hoyer ergänzt: „Die Bindungsindikatoren sind sehr hoch. Wir haben nicht nur Hörer sondern richtige Fans!“

Das "Beginner"-Team 1993.

Untersuchungen haben ergeben, dass 75 Prozent den Sender über UKW empfangen, zehn Prozent über das Internet und der Rest über Kabel und Satellit. So ist radio TOP 40 nun auch Bestandteil der 15-jährigen Erfolgsgeschichte von ANTENNE THÜRINGEN, das an seinem Geburtstag im Programm mit dem musikalisch-inhaltlichen Rückblick „15 Jahre in 15 Stunden“ aufwartete.

Am 3. Juni 2008 wurde im „Spiegelzeit“ in Weimar im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Villa Wunderbar“ gemeinsam mit Gesellschaftern, Mitarbeitern, Programmbeiräten und Werbekunden gefeiert. „Sogar die fast komplette Regierungsmannschaft sowie der frühere Ministerpräsident Bernhard Vogel waren gekommen. Diese gesellschaftliche Wahrnehmung unterstreicht die Stellung von ANTENNE THÜRINGEN im Land und ist uns Ansporn genug, auch in den nächsten 15 Jahren unser bestes zu geben“, blickt Hans-Jürgen Kratz optimistisch in die Zukunft.

Stefan Förster
Fotos: © ANTENNE THÜRINGEN
www.antennethueringen.de

Aus RADIOJournal 7/2008