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Besuch bei Radio France International in Paris

Die Hauptstadt Frankreichs liegt im Mittelpunkt der Ile de France oder im Pariser Becken, wie die Region genannt wird. Paris ist zugleich wirtschaftliches, finanzielles, kulturelles und politisches Zentrum des Landes. Der viel besungene Fluss, die Seine, zieht in langgestreckten Bögen durch die Stadt. Der Großraum Paris hat über elf Millionen Einwohner und es werden jährlich mehr. Neben New York und Tokio zählt Paris zu den teuersten Städten der Welt.

Besuch beim Radio

Radio France - der staatliche Rundfunk - betreibt mehrere Programme. France Inter ist das Programm für ein breites Publikum. Es gibt Unterhaltungssendungen, Magazine, Reportagen und leichte Musik. In der Av. Du Président Kennedy 16 befindet sich das 13-stöckige Funkhaus von Radio France direkt am Ufer der Seine. Bei meinem Besuch vor zehn Jahren begrüßte mich noch Paul Eichner, der ist aber schon zwei Jahre im Ruhestand. Im dritten Stock, Raum 3549, treffe ich auf die heutige Chefin des Deutschen Dienstes, Bärbel Moser.

Es ist kurz vor 17.00 Uhr. In der Großraum-Redaktion wird emsig gearbeitet, denn um 18.00 Uhr ist Sendung. Wir haben den 11. April 2002. Gerade lief die Meldung vom verhehrenden Unglück in Djerba über den Ticker. Bärbel Moser (Bild) telefoniert mit der Radio France Nachrichtenredaktion. Dieses Ereignis wird das Hauptthema der heutigen Sendung sein.

In der Redaktion arbeiten neun Journalisten, davon fünf Frauen und vier Männer. Für den Ablauf der Sendung sind noch drei Producer zuständig. Heute ist Ute Eckerfeld für die Sendung verantwortlich. Bärbel Moser arbeitet seit Januar 1990 bei RFI. Sie kommt aus Straßburg und begann dort auch ihre journalistische Karriere. 

Seit Herbst 1996 wird das deutsche Programm nicht mehr über Kurz- und 
Mittelwelle ausgestrahlt. Teilweise konnte es in den letzten Jahren über den Langwellensender Burg gehört werden. Heute wird das deutsche Programm in Berlin auf UKW ausgestrahlt sowie über Satellit.

Darüber sprach ich mit Bärbel Moser und sie antwortete: „... Der Direktion war die Miete für den Sender zu teuer und über die Politik der Verantwortlichen zum Sendegeschehen kann ich nichts sagen. Derzeit senden wir über Satellit und regionale UKW-Netze. Ob wir wieder einmal auf einer Mittelwelle, zum Beispiel aus Straßburg, in Deutschland zu hören sein werden, steht in den Sternen. Alle Leser und Hörer sollten uns schreiben, wir werden die Briefe dann an die Direktion weitergeben.“

Kurz vor der Sendung nimmt mich Producerin Ute noch auf einen Rundgang durchs Funkhaus mit. Radio France International sendet zur Zeit [2002] in 19 Sprachen auf Kurzwelle über das Sendezentrum Issoudun und Allouis. Der Weltdienst in Französisch wird auch über diverse Relaisstationen auf Mittelwelle und UKW in den Hauptstädten der Welt verbreitet.

In der englischen Redaktion wird schon teilweise digital gearbeitet. Auch in der Master-Control werden alle Programme digital zu den Sendezentren verteilt. Im achten Stock arbeitet der arabische Dienst von „Radio Monte Carlo Moyen Orient“. Er wurde vor Jahren in den internationalen Dienst eingegliedert. Auch hier läuft die gesamte Arbeit schon im digitalen Rhythmus.

Peter Schneider
Fotos: © Peter Schneider
www.rfi.fr

Aus RADIOJournal 6/2002

• Radio France Internationale hat die Ausstrahlung der Fremdsprachenprogramme für Pariser Hörer auf Mittelwelle 738 kHz
am 5. März 2009 eingestellt.
Am Samstag, 19. Dezember 2009 beendet RFI die Sendungen in deutscher Sprache. Die UKW-Frequenz 106,0 MHz in Berlin wird für das französische Programm beibehalten.

• RFI auf Europakurs: Der Auslandsrundfunk Radio France Internationale (RFI) geht auf Europakurs. Dafür hat der Sender eigens eine Redaktion eingerichtet. Acht Journalisten produzieren gemeinsam Beiträge, die in den Sprachen Französisch, Deutsch, Englisch und Spanisch gesendet werden. Themen, Gesprächspartner und Gestaltung werden gemeinsam realisiert. Die Beiträge sind in den jeweiligen Sprachdiensten zu hören. Das Projekt dient als Vorbereitung auf einen Dienst namens RFI Europa (nach dem Vorbild: BBC for Europe). (RADIOJournal 9/1993)

• Ab 1. Juli 1995 sind die Sendungen von Radio France Internationale (RFI Paris) in Berlin auf der neuen Frequenz 106,0 MHz zu hören. Der französische Auslandsfunk, dessen deutsche Redaktion im Januar ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte, verfolgt seit Jahren das Ziel, in möglichst vielen Hauptstädten der Welt auf UKW vertreten zu sein. Außer der eigens gestalteten Berlin-Stunde hat RFI auch eine europaweit zu hörende deutsche Sendestunde, die um 19.00 Uhr auf Mittelwelle 1278 kHz und Kurzwelle ausgestrahlt wird. (RADIOJournal 7/1995)

Radio France International (RFI Paris) hat die angekündigten Änderungen im deutschen Sendeplan durchgeführt: Die Sendungen auf Mittel- und Kurzwelle wurden zum November 1996 aufgegeben. Die deutschen Sendungen kommen terrestrisch nur noch in Berlin auf UKW 106,0 MHz, dafür aber neu auf dem Satelliten Astra.
(RADIOJournal 12/1996)

• Radio France International (RFI Paris) hat ein Studio in Berlin eröffnet. Der Sender beschäftigt weltweit 250 Korrespondenten und wird in 150 Ländern von 30 Millionen Hörern empfangen. In Berlin sendet RFI seit Mai 1996 auf UKW 106,0 MHz. Deutschsprachige Sendungen gibt es morgens, mittags und abends. (RADIOJournal 4/1997)

Keine UKW-Frequenzen mehr ab 1. November 2008: BBC-RFI Sachsen stellt am 31. Oktober um Mitternacht den Sendebetrieb auf den UKW-Frequenzen in Leipzig, Dresden, Chemnitz und Pirna ein. Vielen Dank an Sie alle, dass Sie uns sieben Jahre lang eingeschaltet und gehört haben. Bleiben Sie uns auf Internet treu oder hören Sie uns via Satellit Astra digital 19,2° Ost Frequenz 12.207 GHz. (RFI-Webseite 31.10.2008)