Reporterlegende geht in den Ruhestand
Die WDR 2 Bundesligakonferenz mit Manfred Breuckmann ist Legende - „Manni gegen den Rest der Welt“ ist Kult - viele Fußballfans werden die Kommentare und Reportagen des beliebten deutschen Sportreporters vermissen. Am 13. Dezember wird Manfred Breuckmann bei der Begegnung zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln zum letzten Mal im Stadion am Mikrofon sitzen und für die WDR 2 Sendung Liga Live berichten. Das Tippspiel „Manni gegen den Rest der Welt“ wird er bis zum Ende der Bundesliga-Saison im Mai 2009 in der Sendung »Zwischen Rhein und Weser« und im Internet fortsetzen.
„Er ist über Jahrzehnte unsere Fußballstimme hier in Nordrhein-Westfalen und vor allem im Ruhrgebiet gewesen“,.so WDR Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. Wie kein anderer hat Manni Breuckmann dem Fußball im Radio eine Stimme gegeben. Der bekennende Anhänger des Ruhrgebietsfußballs holte nicht nur am Wochenende die Stadionatmosphäre in die Wohnzimmer vieler Hörerinnen und Hörer. Tausende Fans warteten jeden Freitag in der Sendung »Zwischen Rhein und Weser« darauf, sich bei dem Spiel „Manni gegen den Rest der Welt“ mit dem Champion zu messen.
Begonnen hatte alles 1972 mit seiner ersten Übertragung des Regionalliga-Spiels Wattenscheid gegen Neuss. Wattenscheid gewann 2:0 und Manfred Breuckmann durfte weitermachen. Als freier Mitarbeiter kommentierte er während seines Jurastudiums in Marburg die ersten Fußballspiele im Radio. Nach dem Staatsexamen stellte sich für ihn die Frage „Staatsanwalt oder Reporter?“. Zunächst war Breuckmann drei Jahre lang Beamter beim Bundespresseamt. Doch die Liebe zum Radio war größer. Seit 1982 ist Manfred Breuckmann fest beim WDR angestellt. Seine Leidenschaft galt nicht nur dem Fußball, sondern auch dem aktuellen Zeitgeschehen. So moderierte er dreizehn Jahre lang das »WDR 2 Morgenmagazin«. Von 1995 bis 1999 führte er durch die Sendung »Westzeit«, 2000 wechselte er dann zum »Mittagsmagazin«. Seit 2005 moderiert er die WDR 2 Sendung »Zwischen Rhein und Weser«.
Aber nicht nur dem Fußball hat er eine Stimme gegeben. Gemeinsam mit Jürgen Hilger-Höltgen kommentierte Manfred Breuckmann jährlich den Düsseldorfer Rosenmontagszug, was der Übertragung zum Kult-Status verhalf. Außerdem veröffentlichte er 1988 den Kriminalroman „Rote Karte für Pommes“ und 2006 seine Jugend-Biografie „Mein Leben als jugendlicher Draufgänger“. Zuletzt engagierte er sich als Botschafter für die Fußballweltmeisterschaft 2006 besonders für Menschen mit Behinderung. Für seine Fußball-Reportagen wurde der WDR 2 Moderator vom Verein pro Ruhrgebiet am 28. April 2008 zum „Bürger des Ruhrgebiets“ ernannt.
Tatenlos bleibt er in seiner Altersteilzeit allerdings nicht. Das nächste Buchprojekt ist schon in Arbeit. Und nun kann der Schalke-Fan auch blau-weiße Farbe bekennen und bei den Spielen seiner Mannschaft mitfiebern und mitfeiern - was ihm als neutral berichtender Radiomann immer verwehrt geblieben war.
Foto: © WDR (Klaus Görgen)
www.manni-breuckmann.com
Aus RADIOJournal 11/2008
• WDR 2 Hörer wählten „Ton der Töne 2008“: Die WDR 2 Hörerinnen und Hörer haben Sportreporter Manfred („Manni“) Breuckmann eine besondere Auszeichnung verliehen. Sie wählten seine Abschiedsworte in der ARD Bundesligakonferenz zum „Ton der Töne 2008“. Breuckmann hatte am 13. Dezember 2008 nach 36 Jahren das Reportermikrofon aus der Hand gelegt und sich am Ende der Bundesligapartie VfL Bochum gegen den 1. FC Köln von den Fans mit den Worten verabschiedet: „Ich hab’ geschrien, ich hab geflüstert, ich hab’ gegähnt, ich hab’ gezittert, ich hab’ gefroren, ich hab’ geschwitzt - aber ich hab’ Spaß gehabt.“ (RADIOJournal 1/2009)