Neues
Lokalradio
für Dahme, Oder, Spree -
Sender KW
So dicht der Radiomarkt in der Hauptstadt auch ist, die Menschen in den angrenzenden Brandenburger Regionen fühlen sich oft von den Berliner Stationen nicht richtig bedient. Die starke lokale Identität ist auch rund um die Wiege des Rundfunks in Königs Wusterhausen zu spüren. Was lag also näher, als auch hier regionales Radio zu etablieren. Konzeptionell entstand die Grundidee in der Stiftung Funkerberg, die sich um die Bewahrung des rundfunkhistorischen Erbes bemüht. Auch wenn es personelle Überschneidungen bei den Gesellschaftern des Radios und Mitgliedern der Stiftung gibt, haben doch beide im engeren Sinne nichts miteinander zu tun.
Geschäftsführerin Cornelia Gödecke, deren Hartnäckigkeit und vielfältigem Engagement der nun erfolgte Sendestart maßgeblich zu verdanken ist, blickt auf ein turbulentes Jahr zurück: „Als die mabb die von JAM FM früher genutzten Frequenzen neu ausgeschrieben hatte, stellten wir unterstützt von Goldmedia den Lizenzantrag. Dass wir aus rund 30 Bewerbern schließlich den Zuschlag bekommen hatten, erfüllte uns mit Stolz und Zuversicht.“
Wichtig
ist für Cornelia Gödecke, dass der Sender Stück für Stück wächst und
weiter ausgebaut wird. „Unsere Stärke ist die ausgewiesene
Lokalkompetenz vor Ort. Wir machen Radio für die Leute zwischen
Strausberg, Frankfurt/ Oder, Lübben und Zossen, berichten darüber,
was bei ihnen vor der Haustür passiert.“ Dies sollte sich auch
bereits im Namen spiegeln. Königs Wusterhausen als Wiege des
deutschen Rundfunks, im Volksmund KW abgekürzt, wurde daher schnell
Namensbestandteil des Senders, der unweit des historischen
Sendemastes 17 aus dem Kleingewerbegebiet in Wildau sendet. Auch die
Investoren sind - wenngleich teilweise international tätig - alle in
der Region verankert und halfen mit ihren Kontakten sowie Rat und
Tat bei den Vorbereitungen für den Sendestart, die seit Ende Juli
auf Hochtouren liefen. Im Bild: Geschäftsführerin Cornelia
Gödecke (links) im Gespräch mit Morgenmoderatorin Stefanie Fiedler
und Volontär Reinhard Hucke; oben: Großer Andrang im Studio um die
Morgenmoderatoren Ralf Hohn und Stefanie Fiedler.
Los ging es am 1. September 2005 um sechs Uhr zunächst mit der Morgensendung »Hellwach«, die bis 10.00 Uhr von Ralf Hohn (vorher unter anderem bei der Hitwelle in Erding) und Stefanie Fiedler (zuvor bei Star FM) moderiert wird. Zur vollen Stunde gibt es die Nachrichten von der Netzeitung, die für die Region entsprechend aufbereitet werden, zur halben Stunde eigenproduzierte Regionalnachrichten. Darüber hinaus sind im laufenden Programm von Sender KW jede Menge Veranstaltungstipps und Berichte aus der Region um Dahme, Oder und Spree zu finden.
Über
5000 Titel stehen Sender KW zur Verfügung, die gespielte Bandbreite
reicht von aktuellen Pophits, Klassikern und Oldies bis hin zu
deutschen Titeln, darunter vor allem Ost-Klassiker von Bands wie
Keimzeit, Karat, den Puhdys oder Ute Freudenberg. Gespannt wartet
das zehnköpfige Team, darunter zwei Volontäre, nun auf die weitere
Entwicklung von Sender KW, der eine Lokalradio-Erfolgsstory werden
will.
Stefan Förster
Fotos: © Stefan Förster
www.sender-kw.de
Aus RADIOJournal 9/2005