Modern, erfolgreich, immer
topaktuell -
radio SAW wird ZEHN
Wie die Zeit vergeht: Mittlerweile zehn Jahre ist es her, als aus einem Bürogebäude einer ehemaligen Tapetenfabrik in der Großen Diesdorfer Straße in Magdeburg um Punkt sieben Uhr eine Stimme erklang: „Dienstag, 8. September 1992. Hier ist radio SAW die Sachsen-Anhalt Welle”. Danach ging mit „Walk of Life” von den Dire Straits der allererste Superhit on air. Das damals verwirklichte Konzept mit Top-Hits und viel Information aus Sachsen-Anhalt ist im Kern noch heute die erfolgreiche SAW-Programmphilosophie.
Gründungsprogrammdirektor Alexander Heukemes beschrieb die große Herausforderung einer erfolgreichen Senderpositionierung mit der Bedeutung der heimischen Mitarbeiter. „Wir wollten mit einer Mannschaft aus Sachsen-Anhalt der Sender für Sachsen-Anhalt sein. Jedes Land prägt seine Bewohner, jeder Menschenschlag hat seine Eigenheiten. Unser Team kennt Land und Leute mit ihren Besonderheiten.“ Diese Philosophie hat sich bis heute ausgezahlt. Der zweite Privatsender Ostdeutschlands hat es in diesem Frühjahr sogar an die Spitze der Privaten im Osten einschließlich Berlins geschafft, ein schöneres Geschenk zum Geburtstag kann es sicherlich nicht geben.
Seit dem Sendestart wirbelte SAW die Radioszene gehörig durcheinander. Bereits vier Wochen nach Sendestart wurde das Landesstudio Halle eröffnet und wiederum nur wenige Monate später entstanden Studios in Dessau, Stendal und Halberstadt. Bereits zum zweiten Geburtstag, an dem man mit einem roten Doppeldeckerbus im SAW-Land unterwegs war, stellte man im Magdeburger Funkhaus zufrieden fest, dass es gelungen war, sich bei ständig wachsender Hörerakzeptanz eine professionelle Struktur und einen unverwechselbaren Klang zu geben. 1995 errichtete radio SAW zur damaligen Zeit eines der modernsten Funkhäuser Europas im Magdeburger Hansapark. Seitdem kommt die Musik im volldigitalisierten Sound nicht mehr von der CD, sondern ist im Computer gespeichert. Im Bild: Die beiden bekanntesten Beamten Baumann und Clausen, präsentieren die ZEHN-CD, die bundesweit im Handel erhältlich ist; oben: Das moderne Funkhaus von radio SAW in Magdeburg.
Basis des Erfolgs ist die Musikauswahl. Die Musikkompetenz wird durch den hohen Stellenwert, den radio SAW bei Künstlern und Plattenfirmen besitzt, unterstrichen. So ist der Sender von Musik-Companys bereits mit zehn goldenen CDs und einer Platin-CD ausgezeichnet worden.
Gleich zu Beginn des letzten Jahres schrieb radio SAW Musikgeschichte: Der Song „Im Osten“ des bis dato unbekannten Kai Niemann aus Sangerhausen brachte nicht nur eine Goldene CD für den Sender, sondern auch einen Plattenvertrag für Niemann ein. Das Medienecho war überwältigend. Bundesweite Magazine und Fachzeitschriften gaben sich im SAW-Funkhaus ebenso wie die großen Fernsehsender die Klinke in die Hand, um über das Phänomen Kai Niemann zu berichten. Im Bild: SAW-Reporter Volker Haidt.
Größte und aktuellste Nagelprobe war sicherlich in diesem Sommer die Flutberichterstattung anlässlich des Jahrhunderthochwassers an Elbe und Mulde. Auch in Sachsen-Anhalt standen ganze Landstriche unter Wasser. Mit Sondersendungen rund um die Uhr hat radio SAW versucht, einerseits das Informationsbedürfnis der Bevölkerung zu stillen und andererseits den hilfsbereiten Menschen in nicht betroffenen Landesteilen Angebote zu nennen, wo sie mit anpacken oder auch durch Sachspenden helfen können.
War die Senderbindung schon in den Anfangsjahren eng, hat sie bis zum zehnten Geburtstag weiter zugenommen. Mit rund 500 Veranstaltungen im Jahr ist radio SAW direkt vor Ort für seine Hörer da. Hautnaher Kontakt zwischen Hörern und Moderatoren gibt es bei der Abschlussveranstaltung von Deutschlands größter österlicher Wunschhitparade „Mega-Ei“ oder der zum Kult gewordenen HIT ARENA-Tour im Sommer. Höhepunkte waren unter anderem 1995 als 30.000 Zuschauer zu einer HIT ARENA nach Magdeburg kamen, um den letzten Auftritt der Band Caught In The Act zu erleben. Beim „Mega-Ei“ 1996 setzte ein wahrer Plüschtierregen auf die Backstreet Boys ein, die dort live auftraten. Beim Mega-Ei 2002 sorgten Bro’Sis für riesige Begeisterung. Im Bild: Lucy und Vanessa von NO ANGELS mit "Scholle" und Frank Wiedemann.
Durch die Jahrhundertflut fiel die geplante große Geburtstagsparty im Magdeburger Elbauenpark sprichwörtlich ins Wasser. Wochenlang im Programm betrailert, von vielen Mitarbeitern aufwendig vorbereitet, sollte die ZEHN-Party das Highlight des Jahres werden, bei dem die SAW-Macher mit ihren Hörern einen ganzen Tag lang ausgiebig feiern wollten. 50.000 Tickets waren bereits verteilt. Doch in Anbetracht der dramatischen Lage zu dieser Zeit hielt es radio SAW für angemessen, das Programm ganz ins Zeichen der Hochwasserhilfe zu stellen. 50.000 Euro Soforthilfe wurden zur Verfügung gestellt.
Viele Moderatoren sind den Hörern schon lange vertraut: Maik „Scholle“ Scholkowsky zum Beispiel, der die vierstündige Geburtstagssondersendung am 8. September präsentierte, ist seit dem Sendestart 1992 mit von der Partie. „Damals ging für mich ein Traum in Erfüllung schon als Kind wollte ich immer Moderator werden“ bekennt er freimütig.
Eigengewächse hat radio SAW ebenfalls hervorgebracht: »Muckefuck« Holger Tapper zum Beispiel oder Susi Brandt, die vom Praktikum angefangen alle Stationen im Sender durchlaufen haben. „In meiner Heimatstadt Magdeburg am Mikrofon zu stehen ist auch nach acht Jahren an Bord für mich immer noch das Schönste“ erzählt Susi Brandt.
Stefan Förster
Fotos: © radio SAW
www.radiosaw.de
Aus RADIOJournal 10/2002