Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

40 Jahre Radioarbeit
einer deutschen Freikirche

Mit einem Empfang und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Das Evangelium im Hörfunk - Aufgaben und Möglichkeiten” hat die Rundfunkmission der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. In den vier Jahrzehnten bis heute wurden über verschiedene europäische Sender Tausende von Sendungen mit christlichem Inhalt ausgestrahlt. Ferner werden seit 13 Jahren Beiträge für den Privatfunk in Deutschland erstellt, die in Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen auf UKW-Stationen laufen.

Sechs hauptamtliche Mitarbeiter, drei Männer und drei Frauen, stellen im Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf die Sendungen zusammen. Etwa 20 ehrenamtliche Autoren und Sprecher gestalten vor allem die Andachten für RTL Radio mit. Zu hören sind die Sendungen [2001] bei RTL Radio über Mittelwelle sowie über den Satelliten Astra. Bereits im Jahr 1959 hatte der evangelisch-methodistische Pastor Gustav Bolay die Rundfunkmission gegründet. Die erste Sendung wurde im Januar 1960 über Radio Monte Carlo ausgestrahlt. Mit dem Fest wurde jetzt nachträglich die Gründung gewürdigt. 

Die Rundfunkmission produziert nicht nur Beiträge im Rahmen der methodistischen Kirche. Der Zweig „Radio M”, der christliche Sendungen an Privatsender liefert, produziert im Auftrag der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). So kommt es, dass in der Redaktion in Stuttgart nicht nur Mitarbeiter aus der eigenen Freikirche tätig sind, sondern auch zwei Mitglieder aus den Baptistengemeinden. 

Die Sendungen - zwischen anderthalb und 15 Minuten - richten sich an „Hörerinnen und Hörer, die außerhalb der Kirchen und dem christlichen Glauben distanziert gegenüber stehen”, fasst Handt das Ziel der Radioarbeit zusammen. Gerade diese Menschen sollen mit der christlichen Botschaft bekannt gemacht werden in vielleicht für sie ungewohnter, neuer Form. Ein wichtiges Ziel der Arbeit ist aber auch, christliche Wertmaßstäbe zu verbreiten und „für mehr Menschlichkeit einzutreten”, so Handt. 

Wenn die Rundfunkmission auch ins bekannte „Schwabenalter” kommt, so hat sie doch immer neue Ziele. So ist derzeit die Erweiterung von Sendeplätzen auf UKW in Württemberg geplant und es wird über Sendungen auf Kurzwelle in Mittel- und Osteuropa nachgedacht. Das Geld für ihre Arbeit erhält die Rundfunkmission zu 75 Prozent durch Spenden von rund 1500 Einzelpersonen und von Kirchengemeinden. Den restlichen Betrag erhält das Missionswerk direkt von der Evangelischen Kirche in Deutschland.  

Die Rundfunkmission der Evangelisch-methodistischen Kirche ist ein Werk dieser Freikirche, zu der in Deutschland 64.000 Kirchenmitglieder und -angehörige in 593 Gemeinden gehören. Die methodistische Reform- und Erweckungsbewegung entstand im 18. Jahrhundert um den Theologen John Wesley in der anglikanischen Staatskirche Englands. Heute zählen sich weltweit mehr als 70 Millionen Christen zu methodistischen Kirchen.

Lothar Rühl
www.emk.de

Aus RADIOJournal 1/2001