Bestes deutsches Science-Fiction
Hörspiel 2022
Die BR Hörspiel-Produktion “Die Nacht war bleich, die Lichter
blinkten” wurde am 19. Mai bei der diesjährigen Verleihung des
Kurd-Laßwitz-Preises als bestes Deutsches Science-Fiction Hörspiel
2022 ausgezeichnet. Die Redaktion Hörspiel/Dokumentation/Medienkunst
hatte für die Hörspielproduktion die Autorin selbst und den
Regisseur Lorenz Schuster beauftragt. Emma Braslavsky nahm
in Berlin die Auszeichnung entgegen.
Über das Hörspiel:
Berlin, in einer nahen Zukunft: Dank boomender Robotik können
sich Menschen künstliche Partnerinnen oder Partner bestellen. Doch
statt dem Glücksfaktor steigen die Selbstmordraten. Die
Roboter-Kommissarin Roberta soll Angehörige von Suizidopfern
ermitteln, um der Stadt Bestattungskosten zu sparen.
Aus der Laudatio:
Emma Braslavsky hat die Hörspiel-Adaption ihres preisgekrönten
Romans “Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten” fokussiert auf
szenische Charakterstudien der menschlichen und robotischen
Protagonisten. Aus der Perspektive von Roberta werden hier nicht nur
die Unzulänglichkeiten und Künstlichkeit programmierter Reaktionen
deutlich, auf ihrer Seite ebenso wie bei Beata, sondern auch das
unlogische und inkonsequente menschliche Handeln, das oft von
Rollenklischees, Frauendiskriminierung und Fremden-hass gegenüber
den Hubots geprägt wird, aber auch die Unmenschlichkeit der
Bürokratie. Zusammen mit Regisseur Lorenz Schuster, der auch für die
musikalische und akustische Unterstützung des Hörspiels
verantwortlich zeichnet, erzeugt sie aus vielen Dialogszenen und
Robertas Off-Stimme ein Kriminalstück, das durch seine formale
Struktur, die düstere Atmosphäre einer dystopisch gefärbten Zukunft,
vor allem aber mittels der lakonischen Erzählstimme an Crime Noir
erinnert. (…) Vor allem durch den gelungenen Schluss warnt das
Hörspiel auch davor, digitale Werkzeuge zu Akteuren zu machen und
den Menschen zum unmündigen Bürger.
Autorin: Emma Braslavsky, Regie: Lorenz Schuster.
Komponist: Lorenz Schuster, Redaktion: Katarina Agathos.
Mitwirkende: Enea Boschen, Anna Graenzer, Mira Mazumdar, Viola von
der Burg und Timocin Ziegler und andere.
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