Foto: © Hitradio Ö3/Tom Walek
“Sich zu beherrschen, ist angesagt
in unserer Gesellschaft”
Sie gilt als Schauspiel-Entdeckung des Jahres, ist die Tochter von
Tobias Moretti und war am 30. Oktober zu hören in “Walek wandert”
auf Ö3. Antonia Moretti wandert mit Tom Walek in ihrer Tiroler
Heimat. Auf der Wanderung spricht sie darüber, wie es ist, mit dem
bekannten Papa gemeinsam vor der Kamera zu stehen, warum sie keine
Vegetarierin mehr ist und wie sie jenen Tag heuer im Juni erlebt
hat, an dem ihre Mutter einen so schweren Quad-Unfall hatte, dass
plötzlich alles andere völlig unwichtig wurde. 1939 Meter hoch ist
das Rangger Köpfl - Antonia Morettis Hausberg, auf den sie Tom Walek
zu einer Wanderung mitnimmt. Der höchste Punkt des Wandergebiets ist
der Rosskogel, der auf 2.646 Metern liegt. Über Höhen und Tiefen
spricht die 24-Jährige auch während der Wanderung.
Ein Höhepunkt ihrer Karriere war sicher die Erfahrung, gemeinsam mit
ihrem bekannten Vater vor der Kamera zu stehen: “Am Anfang habe ich
es mir ganz komisch vorgestellt, muss ich ehrlich zugeben. Jetzt im
Endeffekt war das überhaupt nicht komisch, weil er ja auch im Film
meinen Vater spielt. Wir waren beide in unseren Rollen und es hat
voll Spaß gemacht. Ich habe extrem viel lernen können.”
Das Schauspielen, die Emotionalität und das Dramatische ist Teil
ihrer DNA. Und das, obwohl sie findet: “Sich zu beherrschen, ist
angesagt in unserer Gesellschaft. Aber ich glaube, der Trend geht
immer mehr in die Richtung: Es ist ok, emotional zu sein. Es ist ok,
viele Sachen zu empfinden, es ist ok, viele Sachen gleichzeitig zu
empfinden, es ist ok, überfordert zu sein.”
Einer der schwierigsten Tage in ihrem bisherigen Leben hingegen war
heuer im Sommer, als ihre Mama Julia Moretti sich mit einem Quad
mehrmals im steilen Gelände überschlagen hat: “Die Welt bleibt
stehen, es ist alles so unfassbar unwichtig auf einmal. Egal was es
ist, ob es irgendeine Arbeit ist, ob es irgendwelche Prüfungen sind,
egal was - es wird alles unwichtig. Das ist, wie wenn die Zeit
stehen bleibt. Da ist man daheim, da hilft man zusammen und schaut
auf die wichtigen Dinge im Leben - und zwar, das man gesund bleibt.”
Und: “Man kann das Glück gar nicht in Worte fassen, wenn man so
knapp am Tod war.”
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